Stottern bei Kindern und Jugendlichen (eBook)

Bausteine einer mehrdimensionalen Therapie
eBook Download: PDF
2006 | 2005
XV, 256 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-540-26414-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Stottern bei Kindern und Jugendlichen - Claudia Ochsenkühn, Monika Thiel
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Sie suchen fundiertes und umfassendes Rüstzeug für eine zeitgemäße Therapie stotternder Kinder und Jugendlicher?

Das Buch vermittelt Ihnen dafür das theoretische und praktische Know-how in Form eines methodenübergreifenden, ressourcenorientierten und flexiblen Therapieansatzes.

Die Grundlagen:

* Theoretisches Basiswissen zur Klinik des Stotterns

* Aktuell diskutierte ätiologische Faktoren und ihre Relevanz für die Therapieplanung

* Qualitative und quantitative Diagnostikverfahren

Therapie und Beratung:

* Überblick über die bekanntesten Therapieansätze

* Methodenübergreifendes Vorgehen: 8 Therapiebausteine- und 8 Beratungsbausteine und individuelle Auswahlkriterien

* Viele praktische Anregungen und Spielideen

* Praxisrelevante Durchführungshilfen und 'Was tun, wenn...'-Vorschläge

* Kopiervorlagen zu Anamnese, Diagnostik und Beratung

Besonderes Plus:

* Differenzialdiagnose und Therapie des Polterns

* Praxiserprobte Kombination direkter und indirekter Therapieverfahren

* Konkrete Anregungen für ressourcenorientierte Elternberatung und Elterntraining

* Betonung der Rolle der Väter für die Therapie

* Praxishilfen für die Zusammenarbeit mit Erzieherinnen und Lehrerinnen

Das Buch besticht durch seine klare Struktur und durch eine Fülle von Praxisideen und Kopiervorlagen. Es ist eine erstklassige Fundgrube für jede Stottertherapeutin.

 

Geleitwort 6
Kein Rezeptbuch 8
Inhalt 10
1 Klinik des Stotterns 17
1.1 Versuch einer Definition 18
1.2 Häufigkeit und Verbreitung 19
1.3 Unterscheidung und Definition von Kern- und Begleitsymptomen 20
1.4 Abgrenzung Sprechunflüssigkeiten – beginnendes Stottern – Stottern 24
1.5 Abgrenzung gegen andere Auffälligkeiten des Redeflusses 30
1.6 Kontinuität oder kategoriale Gegensätze? 33
1.7 Strukturelle Gemeinsamkeiten des Stotterns 35
2 Wie entsteht Stottern? 41
2.1 Aktueller Forschungsstand 42
2.2 Modelle zur multifaktoriellen Verursachung 43
2.3 Faktoren, die zusammen mit Stottern beobachtet werden können 47
3 Anamneseerhebung 59
3.1 Situation des Erstgespräches 60
3.2 Anamnesefragebogen 62
3.3 Die Anamnese bei unterschiedlichen Altersstufen 70
4 Befunderhebung 73
4.1 Erstdiagnostik als Grundlage der Therapieplanung 74
4.2 Arbeitsprinzipien 74
4.3 Befundbogen 77
4.4 Untersuchungsparameter und ihre Relevanz für die Therapie 78
4.5 Beispielauswertung und Erstellung des Befundes 99
4.6 Effiziente Methoden zur Überprüfung der Symptomatik bei Verlaufskontrollen 101
4.7 Beratungsgespräch nach Anamnese und Diagnostik 102
5 Ausgewählte Therapiekonzepte 105
5.1 Direkte und indirekte 106
5.2 Indikationskriterien für die Auswahl des Therapieansatzes 108
5.3 Vorbeugendes oder therapiebegleitendes Elterntraining 110
5.4 Spieltherapeutisch geprägte Sprachtherapie (Katz-Bernstein) 111
5.5 Fluency-Shaping-Programme 113
5.6 Sprechtechniken – ein Überblick 118
5.7 Modifikationstherapie nach Dell und van Riper 120
6 Kriterien und Voraussetzungen für die Therapie 123
6.1 Plädoyer für einen frühzeitigen Therapiebeginn 124
6.2 Indikationen 126
6.3 Prognosefaktoren 129
6.4 Therapeutische Grundhaltung gegenüber Kind und Bezugspersonen 131
6.5 Umgang mit dem Stottern in der Therapie 133
7 Therapiebausteine mit dem Kind und ihre konkrete praktische Umsetzung 137
7.1 Die Bausteine im Überblick 139
7.2 Atemtherapie und Tonusregulation 140
7.3 Körpersprache und rhythmischmelodischer Ausdruck 142
7.4 Emotionaler Ausdruck und kreatives Gestalten 147
7.5 Förderung der Sprechfreude und Abbau von Sprechängsten 156
7.6 Förderung der Eigen- und Symptomwahrnehmung 170
7.7 Modifikation des Stotterns und Modeling 174
7.8 Bedeutung der Gruppentherapie und des sozialen Lernens 184
7.9 Therapie des Polterns 189
8 Therapiebausteine für die Arbeit mit den Bezugspersonen: Beratung – Information – Training 193
8.1 Die Bausteine im Überblick 195
8.2 Information zum Stottern und zu beeinflussenden Faktoren 196
8.3 Hilfestellung zur Akzeptanz und zum Umgang mit dem Stottern 199
8.4 Allgemeine Förderung des flüssigen Sprechens 202
8.5 Reduktion von sozialem Stress 203
8.6 Mobilisierung der Väter 209
8.7 Sprachliches Kommunikationsverhalten 211
8.8 Erarbeitung der Bausteine in Elterngruppentrainings 213
8.9 Zusammenarbeit mit Erzieherinnen und Lehrerinnen 215
9 Wann ist die Therapie beendet? 217
9.1 Gute Gründe, eine Therapie zu beenden 218
9.2 Nachsorge 219
10 Anhang Kopiervorlagen für die Praxis 221
10.1 Anamnesefragebogen für Stottern bei Kindern und Jugendlichen 223
10.2 Befundbogen für Stottern bei Kindern und Jugendlichen 228
10.3 Protokoll zur quantitativen Auswertung von Sprechproben 235
10.4 Protokoll zur Verlaufsdiagnostik 236
10.5 Grafik zu Veranschaulichung der ermittelten Stotterraten verschiedener Sprechleistungsstufen 238
10.6 Leergrafik zur Dokumentation der Entwicklung der Stotterrate im Therapieverlauf 238
10.7 Text zur Überprüfung des Lesens 239
10.8 Text zur Überprüfung der Sprechleistung Nachsprechen 240
10.9 Modell des überlaufenden Fasses 241
10.10 Das Anforderungs- und Kapazitäten-Modell (nach Starkweather) 242
10.11 Das Anforderungs- und Kapazitäten-Modell zur individuellen Anpassung 243
10.12 Tabelle Differenzialdiagnostik Stottern 244
10.13 Therapiebausteine mit dem Kind in Übersicht 245
10.14 Therapiebausteine für die Arbeit mit den Bezugspersonen: Beratung – Information – Training 246
10.15 Merkblatt für Eltern 247
10.16 Merkblatt für Lehrerinnen 248
10.17 Merkblatt für Erzieherinnen 250
10.18 Informationsabend für Erzieherinnen und Lehrer 252
10.19 Interessante Weblinks zum Thema Stottern 254
Literatur 255
Sachverzeichnis 261

Kapitel 4 · Befunderhebung (S. 58-59)

Die Diagnostik des kindlichen Stotterns ist im Wesentlichen ein beschreibendes Verfahren, das die Aufgabe hat, die Störung durch qualitative und quantitative Kriterien zu erfassen. Neben der genauen Beschreibung der hör- und sichtbaren Symptomatik geht es vor allem darum zu erfassen, was das Kind beschäftigt und belastet und welche Faktoren den Rede. uss positiv wie negativ beein. ussen. Es gibt keine standardisierten Tests, die eine umfassende Aussage über das Stotter-Syndrom treffen könnten, da das Störungsbild zu komplex ist und zu vielen beeinflussenden Faktoren unterliegt. Für ein individuell zugeschnittenes Therapieprogramm müssen daher alle möglicherweise auf das Stottern einwirkenden Parameter überprüft und auf ihre Relevanz für das Kind untersucht werden. Im folgenden Kapitel werden der Befundbogen sowie die einzelnen Untersuchungsparameter dargestellt und ihre Beziehung zur Therapie verdeutlicht. Die Beschreibung der z. T. unterschiedlichen Vorgehensweisen bei Vorschul- und Schulkindern und evtl. auftretender Schwierigkeiten bei der Durchführung unterstützen die am Einzelfall orientierte Diagnostik. Eine Aufstellung differenzialdiagnostischer Hinweise auf Poltern erleichtert die Auswertung der Befunderhebung sowie die Therapieplanung.

4.1 Erstdiagnostik als Grundlage der Therapieplanung

Stottern ist stets eine die gesamte Kommunikation betreffende Störung. Sie steht immer mit anderen, sich gegenseitig beeinfl ussenden Bereichen in enger Verbindung.

> Beachte
Auffälligkeiten des Rede. usses müssen mit der Sprachentwicklung , der psychosozialen und der kognitiven Entwicklung sowie mit situativen Besonderheiten in Beziehung gesetzt werden.

Erstellen eines Störungsprofils. Die Analyse der Stottersymptomatik und ihrer Begleitstörungen dient weiterhin der Differenzialdiagnose innerhalb des Syndroms sowie der Abgrenzung zu anderen Störungsgebieten. Aus der Kombination eigener Beobachtungen und anamnestischer Daten entsteht ein Pro. l der Störung und begleitender Auffälligkeiten. Die Therapeutin entwickelt auf der Basis des erstellten Pro. ls zunächst Hypothesen über beein. ussende Faktoren (vgl. Kap. 2.2.2 »Modelle zum Zusammenwirken der verschiedenen Faktoren «). Diese müssen im Rahmen der Arbeit mit dem Kind und den Eltern kritisch mit den Methoden der Verlaufsdiagnostik überprüft und ggf. korrigiert werden.

4.2 Arbeitsprinzipien

Die Untersuchung wird von verschiedenen therapeutischen Überlegungen maßgeblich beein. usst. Sie werden im Folgenden kurz erläutert, und ihre Auswirkungen auf die Durchführung der Untersuchung und auf die Gestaltung der therapeutischen Beziehung wird diskutiert.

4.2.1 Ressourcenorientierte Diagnostik und Therapie

Der Untersucher nimmt sich normalerweise viel Zeit, um herauszu. nden, was das Kind nicht kann, und warum dies so ist. Die Stärken des Kindes bleiben dabei oft unbeachtet. Dadurch wird dem Kind häufig ungewollt vermittelt, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Auch die Eltern nehmen die De. zite ihres Kindes nach der Diagnostik oft verstärkt wahr.

Der Blick auf die Stärken. Die ressourcenorientierte Vorgehensweise ist zunächst vor allem eine Frage der therapeutischen Einstel lung. Ist der Untersucher bereit, sich die Zeit zu nehmen, seinen Patienten außerhalb seiner Störung wahrzunehmen, eröffnet sich ihm ein großer Spielraum bezüglich des Kontaktes, der Therapieplanung und der Durchführung. Der Kontakt wird durch die Begegnung zweier Menschen belebt, die beide Fähigkeiten und De. zite mit sich bringen. Den Eltern wird es dadurch oft ermöglicht, ihr Kind zunehmend wieder als Ganzes wahrzunehmen. Nicht als »Stotterer «, sondern als ihr Kind, das zwar stottert, daneben aber noch viele andere Eigenschaften besitzt. Die Eltern-Kind-Beziehung erfährt dadurch meist eine große Entlastung, Stressoren können reduziert werden (vgl. Thiel 2000, S. 127).

Stärken im Erstkontakt herausfinden. Schwierige Therapieinhalte werden, ausgehend von den Stärken des Kindes, erarbeitet. Daher wird bereits im Erstkontakt gezielt nach den Stärken des Kindes, der Eltern und den positiven Elementen der Eltern-Kind-Beziehung gesucht. Sowohl eigene Eindrücke (vgl. Kap. 10.2, Abschnitt »Psychische Ebene«) als auch die Sichtweise der Eltern und ggf. die Eigenwahrnehmung des Kindes spielen dabei eine Rolle. Bei der Besprechung des Befundes und der anschließenden Therapieplanung . nden Fähigkeiten und De. zite des Kindes gleichermaßen Beachtung (vgl. Kap. 4.7 »Beratungsgespräch nach Anamnese und Diagnostik«).

Erscheint lt. Verlag 17.1.2006
Reihe/Serie Praxiswissen Logopädie
Vorwort N. Katz-Bernstein
Zusatzinfo XV, 256 S. 22 Abb., 13 Abb. in Farbe.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
Medizin / Pharmazie Gesundheitsfachberufe Logopädie
Schlagworte Anamnese • Beratung • Diagnose • Logopäde • Logopädie • Poltern • Psycholinguistik • Sprachheilpädagoge • Sprachheilpädagogik • Stottern • Stottern bei Kindern • Stottertherapeut • Stottertherapie • Therapie
ISBN-10 3-540-26414-0 / 3540264140
ISBN-13 978-3-540-26414-9 / 9783540264149
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