Innig leben

Die Kunst der Transformation wissenschaftlich erklärt
Buch | Softcover
304 Seiten
2011
Silberschnur (Verlag)
978-3-930243-60-0 (ISBN)
16,80 inkl. MwSt
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Dieses Buch ist das Ergebnis einer zehnjährigen Studie am angesehenen Institut für Noetische Wissenschaften in Kalifornien, das von dem Apollo-14-Astronauten Edgar Mitchell gegründet wurde. Die Autorinnen untersuchen, was Bewusstseinstransformation ist und was sie auslöst. - Von Deepak Chopra empfohlen! Schlitz, Vieten und Amorok - drei angesehene Wissenschaftlerinnen - haben zum Thema Bewusstseinstransformation zahlreiche Vertreter vieler Weltreligionen und spirituellen Richtungen interviewt und über 900 Forschungsteilnehmer befragt. Sie beleuchten die Rolle der Praxis (Meditation, Hingabe, Traumarbeit, Chanting etc.), beschreiben den Prozess der Transformation und untermauern ihre Ergebnisse durch zahlreiche Erkenntnisse aus der Psychologie, Soziologie und Lerntheorie.

Marilyn Mandala Schlitz, Ph. D., ist die derzeitige Präsidentin des Instituts für Noetische Wissenschaften. Sie ist außerdem eine international angesehene Forscherin, Autorin und Vortragsrednerin. Seit über 30 Jahren befaßt sie sich mit der Verbindung zwischen Bewußtsein, Wissenschaft und Heilung. Cassandra Vieten, Ph. D., ist Psychologin und Forschungsdirektorin am Institut für Noetische Wissenschaften und befaßt sich seit vielen Jahren mit Sucht, Heilung und psychospiritueller Transformation. Tina Amorok, Psy. D., ist Psychologin und Forscherin am Institut für Noetische Wissenschaften. Sie untersucht u.a., wie sich die Entfremdung des Menschen von der Natur heilen und transformieren läßt.

InhaltVorwort von Robert ThurmanVorwort von Richard GuntherDanksagungEinleitungKapitel 1: Mit neuen Augen sehenKapitel 2: Tore zur TransformationKapitel 3: Bereitung des BodensKapitel 4: Methoden und ÜbungenKapitel 5: Warum praktizieren?Kapitel 6: Leben als Praxis, Praxis als LebenKapitel 7: Vom "Ich" zum "Wir"Kapitel 8: Alles ist heiligKapitel 9: Keine schwebenden Wolken mehrQuellenLiteraturangabenÜber die Autorinnen

Innig leben: Das Schicksal der Erde - Robert Thurman, Ph. D. Während Sie die tiefen Botschaften von Innig leben in sich aufnehmen, stellen Sie sich Folgendes als eine Art einfache meditative Visualisierung vor: Sie befinden sich in einer Raumkapsel mit Edgar Mitchell, dem Apollo-14-Astronauten. Sie sind dort draußen in der unermeßlichen Weite des Weltraums. Sie sehen all die Sterne klar und majestätisch funkeln, ohne von den Lichtern irgendwelcher Städte überstrahlt zu werden. Sie schauen hinab und erblicken etwas, das aussieht wie ein rundes, schillerndes, glitzerndes und strahlendes Juwel. Sie können das Blau der Ozeane erkennen, das Weiß der Wolken, die braunen Streifen der Wüsten, die grauen Berggipfel und das Grün der Dschungel und Wälder. Und da Sie mit Edgar zusammen hier sind, können Sie natürlich guter Hoffnung sein, wieder sicher zu diesem Juwel namens Erde zurückzukehren. Sie haben eine Vision von der Einheit allen Lebens auf diesem Planeten. Gleichzeitig sind Sie sich vielleicht auch dessen bewußt, daß es im Universum unendlich viele solcher Juwelen gibt. Aber dieses ist Ihres – Ihre Heimat. Es ist auch die Heimat von sechs Milliarden anderen Menschen und vielen Billionen anderen Lebensformen. Während Sie hinabschauen, haben Sie ein wundervolles Gefühl von Einheit und verspüren Zusammengehörigkeit mit all jenen Wesen, die auf diesem zarten, empfindlichen Film auf der Oberfläche geschmolzenen Gesteins unter einer dünnen Luftschicht leben – wie der Flaum auf einem Pfirsisch. Während Sie auf dieses Juwel hinabblicken, verspüren Sie einen Anflug von Trauer über die dummen Menschen, die die Basis des Lebens auf diesem Planeten zerstören. Dennoch beängstigt es Sie nicht zu sehr, da Sie erkennen, daß es angesichts der Schönheit von Mutter Erde, Mutter Gaia, ein gewisses Maß an Weisheit, Großzügigkeit, Liebe und Mitgefühl als Gegengewicht geben muß. Aus dieser Perspektive vom Weltraum aus tun Sie dann vielleicht etwas, das die Tibeter als Mandala-Gabe bezeichnen. Unter Mandala verstehen sie die Gesamtheit der geschützten Zone, in der Leben, Geist und Beseeltheit gedeihen können. Sie bemerken, daß es in Ihnen etwas gibt, das sich als diesem Planeten zugehörig empfindet. In gewisser Weise gibt es selbst in Ihnen ein kleines Element, das diese dummen Leute, die versuchen, das Leben zu erobern und auszubeuten, in sich haben. Sie werden sich vielleicht bewußt, daß auch Sie sich manchmal so fühlen, als ob Ihnen der Ort gehöre. Und doch erkennen Sie aus dieser Kapsel im Weltraum, daß niemand ihn besitzt. Sie können sich dann vorstellen, wie Sie den gesamten Planeten ganz sanft in Ihre Hände nehmen – und ihn weggeben. Wenn Sie an Engel glauben, geben Sie ihn ihnen. Wenn Sie an Götter glauben, geben Sie ihn ihnen. Wenn Sie an all das nicht glauben, geben Sie ihn einfach den erleuchteten Wesen. Sie übergeben ihn der Weisheit. Sie lösen sich von dem Gefühl des Besitzes, und während Sie dies tun, erkennen Sie, daß Sie ein Gast sind. Und Sie erkennen, daß diese ultimative Großzügigkeit die Basis wahren Glücks ist. Um diese subtile Veschiebung des Gewahrseins geht es in Innig leben. Indem wir unser Bewußtsein transformieren, haben wir teil an der Transformation der Welt. Jeder von uns hat die Fähigkeit, von einer Weltsicht des Beherrschens zu einer solchen zu wechseln, die das Leben als ein wertvolles Geschenk anerkennt und uns begreifen läßt, was für ein Privileg es ist, lebendig zu sein. Auf der Suche nach der Schnittstelle zwischen westlicher Wissenschaft und östlicher Weisheit haben die noetischen Wissenschaftlerinnen Marilyn Schlitz, Cassandra Vieten und Tina Amorok viele Stunden der Recherche aufgewandt, ausgiebige Interviews mit Meistern aus vielen Welttraditionen geführt und gewöhnliche Menschen wie Sie und ich befragt. Daraus entstand eine Art Landkarte für ein erweitertes Modell von Realität. Dieses vermittelt wesentliche Einsichten, um den Herausforderungen gerecht zu werden, die sich für einen Planeten im 21. Jahrhundert stellen, den außer Kontrolle geratene Menschen an den Rand der Zerstörung treiben. Durch ihre Erkenntnisse, die auf einem Jahrzehnt seriöser Forschung und den Aussagen vieler Weisheitslehrer basieren, helfen uns die Autorinnen klarer zu erkennen, daß unser Leben total verwoben ist mit dem jedes anderen Menschen und dem aller anderen Arten auf unserem geliebten Planeten. Wie dieses Buch zeigt, ist ein Gefühl von Einheit und Verbundenheit Bestandteil der meisten Welttraditionen. Sicherlich ist es vor allem ein bedeutender Teil buddhistischer Philosophie, die ich als „engagierten Realismus“ beschreiben würde. Buddha entdeckte vor so langer Zeit, daß das Leid aus der Ignoranz der wahren Natur von Realität entsteht, und aus dieser Ignoranz erwächst das Festhalten an Kontrolle und Beherrschung der Erde und der sie bewohnenden Lebewesen. Obwohl es uns vielleicht mehr zu den weltlichen Freuden hinzieht, beobachtete Buddha, daß die inneren Bedürfnisse des Menschen, die sich um den Sinn des Lebens, um Krankheit, Alter, Tod und Leid drehen, grundlegender sind. Buddha war kein religiöser Prophet, doch er war auch kein Atheist. Es heißt, er sei während seines transformativen Erlebnisses dem Hindu-Gott Brahma begegnet. In einem Zustand der Meditation reiste er mit seinem feinstofflichen Körper-Geist in den Himmel. Er kam in den Thronsaal, in dem Brahma sich zusammen mit all den anderen kleinen Göttern aufhielt. Und Buddha sagte: „Oh, großer Brahma, wie ich höre, bist du der Schöpfer der Welt. Da du sie erschaffen hast, mußt du wissen, wie sie funktioniert. Ich bin entschlossen herauszufinden, wie die Welt funktioniert. Bitte sag es mir!“ Zunächst ignorierte Brahma ihn, doch als Buddha sich anschickte, den Himmel wieder zu verlassen, rief Brahma ihn zu sich und sagte: „Ich kann dich nicht gehen lassen, ohne dir eine passende Antwort zu geben. Die Sache ist allerdings die: Ich habe die Welt nicht wirklich erschaffen, darum weiß ich nicht, wie sie funktioniert. Ich bin bloß das höchste Tier hier. Aber diese kleinen Götter denken, ich hätte sie erschaffen und ich wüßte, wie sie funktioniert. Darum fühlen sie sich sicher unter meinem Schutz. Hätte ich dir in ihrem Beisein gesagt, ich weiß nicht, was los ist, hätten sie eine Identitätskrise bekommen, und hier im Himmel sind wir ein wenig knapp an Seelenklempnern. Du aber wirst in einem zukünftigen Leben ein Buddha sein, und du wirst wissen, wie die Welt funktioniert. In dieser Zeit mußt du zwei Dinge tun. Erstens: Komm und erzähl es mir. Ich lerne schnell, schließlich bin ich ‚Gott’. Und zweitens: Wenn die Dinge für die Menschen total schief laufen – wenn ihre Kinder sterben, sie einen schrecklichen Unfall haben, es ein Unheil oder eine Katastrophe gibt -, dann sag ihnen, daß es nicht mein Fehler ist. Ich habe nicht die volle Kontrolle. Ich tue mein Bestes für sie. Doch unser gemeinsames Karma und unsere gemeinsame Situation sind es, die uns diese Schwierigkeiten bescheren.“ Buddha traf Gott also tatsächlich, aber er bekam keine „Botschaft von Gott“ wie jene, die viele Religionsstifter veranlaßt, loszurennen und zu verkünden: „Glaubt dieses oder jenes oder etwas anderes, und dann werden wir euch vom Leid erlösen.“ Buddha sagte den Menschen nichts dergleichen. Er sagte nicht einmal, daß es einen retten würde, an etwas zu glauben. Vielmehr sagte er: „Heureka! Es gibt einen Weg, um vom Leid gerettet zu werden, doch dieser Weg besteht darin, euch selbst und eure Realität zu begreifen.“ Nun, die bloße Tatsache, daß er eine Vision vom Leben hatte, beweist nicht, daß er recht hatte, vielleicht lag er ja falsch. Also rief Buddha keine Religion ins Leben, sondern eine Aufklärungsbewegung. Seine Vision bestand darin, unsere eigene Weisheit zutage zu fördern statt eine Wahrheit zu verkünden. Er lehrte in Dialogform wie Sokrates und Konfuzius. Er sprach mit Menschen, befragte sie, brachte sie dazu, kritisch zu denken, half ihnen, ihre eigene Täuschung zu durchschauen, und ermutigte sie, eine tiefere Einsicht in die Natur der Dinge zu gewinnen. In diesem Sinne war Buddha Wissenschaftler – ein noetischer Wissenschaftler. Er begriff, daß der wichtigste Faktor für die Lebensqualität eines Menschen darin besteht, wie er seinen Verstand handhabt. Unter diesem Aspekt ist die Transformation unseres Bewußtseins das wichtigste, was wir jemals tun können. Wenn ich heute mit Seiner Heiligkeit, dem Dalai Lama, reise, sagt er uns stets, wir sollten nicht denken, die Lösung bestünde darin, daß wir alle Buddhisten werden. Vielmehr sollten wir eigene Möglichkeiten erforschen, um unseren Geist zu trainieren und zu erziehen, Emotionen entwickeln, uns unserer selbst gewahr werden, unsere negativen Gewohnheiten unter Kontrolle bringen und unseren vergifteten Geist entgiften. Wie er sagt, kann dies unabhängig davon bewerkstelligt werden, ob wir Christen, Juden, Moslems, Hindus, nichtkirchliche Humanisten oder sonstwas sind. Das Ziel besteht darin, unseren Geist vom Leid zu befreien, indem wir verstehen, wer wir wirklich sind. Buddha entdeckte, daß die Natur der Realität Glückseligkeit ist. Natürlich sagte er nicht, wir sollten dies glauben, sondern er ermutigte uns, es für uns selbst herauszufinden, und berichtete, er selbst habe es entdeckt. Nicht aus einer Position fanatischer, fundamentalistischer Spiritualität heraus, sondern aus einer Sichtweise, die auf tiefem Respekt für das Mysterium des Lebens gründet, und aus einem Bewußtsein, das Verbundenheit anstelle scheinbarer Trennung sieht. Was wir heute brauchen, ist ein Entfalten der noetischen Wissenschaften – der Art von Wissenschaft, die es uns erlaubt, unser inneres Wesen zu verstehen. Wenn wir die Natur des Bewußtseins erforschen, können wir erkennen, daß die wesentliche Ursache für die Zerstörung dieses Planeten die Vergiftung unseres Geistes ist, vor allem in Form von Täuschung, Haß und Gier. Haß erzeugt Krieg, Gier bringt industrielle Überproduktion und Verschmutzung hervor, und die Täuschung führt dazu, daß wir all dies tun wollen, obwohl es uns unglücklich macht. Die Noetischen Wissenschaften sollten nationale oder gar internationale Priorität haben und einen jeden von uns dazu befähigen, Wissenschaftler unserer eigenen Erfahrung zu sein, unserer eigenen Art zu wissen und in der Welt zu sein. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit nach innen wenden, beginnen wir zu entdecken, daß wir nicht das Zentrum des Universums sind und die Natur der Realität nicht beherrschen, wie die vielen für dieses Buch Interviewten es so elegant ausdrücken. Im Gegensatz zu dem, was wir aus den materialistischen Wissenschaftsbereichen hören, die den Reduktionismus und eine objektive Getrenntheit von der Welt außerhalb von uns betonen, sind wir nicht wirklich voneinander oder von der Welt, in der wir leben, getrennt. Durch einen Prozeß von Bewußtseinstransformation, egal ob er plötzlich oder allmählich einsetzt, können Sie mehr und mehr gewahr werden, auf welche Weise Sie mit allen anderen Wesen verbunden sind. Wenn Sie dies erkennen, ist der Kampf vorbei. Die Freude anderer wird zu Ihrer Freude. Sie haben Mitgefühl für das Leid anderer, weil es Ihr Leid ist. Ihre Verbundenheit zu erkennen ist wie an einem warmen Sommertag in einen kalten Fluß zu steigen. Sie tauchen einen Zeh ein und sagen sich: „Oh, ich hätte gar nicht herkommen sollen, um hier zu schwimmen. Ich denke, ich gehe lieber wieder nach Hause, zurück in meine klimatisierte Komfortzone. Ich brauche da gar nicht reinzuspringen. Ich könnte einen Herzinfarkt bekommen!“ Aber dann springen Sie doch, und es verändert Ihren ganzen Tag, Ihr ganzes Leben, und das gefällt Ihnen. Wenn jeder von uns in diesen Fluß springt, tragen wir zu unserer eigenen Heilung bei, zu der unserer Mitmenschen und aller Lebewesen, die diesen kostbaren Planeten ausmachen, den wir unsere Heimat nennen. Wie eine nette britische Dame, die ich kenne, einmal sagte: „Denke global. Handle freudig.“ Dies ist in der Tat die Kunst und Wissenschaft, innig zu leben. Genießen Sie dieses Buch, das so weise und liebevoll von seinen Autorinnen zusammengetragen wurde und das Ihnen zu Ihrem dauerhaften Vergnügen eine inspirierende Vision dessen vermittelt, was Sie finden werden, wenn Sie die Methode Ihrer Wahl anwenden, um einen wirklich gründlichen Blick in Ihren Geist, Ihre Welt und auf Ihre Verbundenheit mit allem Leben zu werfen. Es ist mir eine Freude und ein Privileg, den Autorinnen für Ihre Leistung zu gratulieren und Sie in der wirklichen Welt willkommen zu heißen, zu der dieses Buch eine offene Tür ist. - Robert A.F. Thurman Jey Tsong Khapa-Professor für indo-tibetische buddhistische Studien, Columbia University Präsident Tibet House US Autor von Revolution von innen und Das tibetische Totenbuch 18. September 2007

Kapitel 1 Mit neuen Augen sehen Eine Bewußtseinstransformation bewirkt in einem Menschen eine Art doppelte Wahrnehmung. Man sieht mehr als eine Realität auf einmal, was der Erfahrung und der Reaktion auf diese Erfahrung Tiefe verleiht. - Rachel Naomi Remen (2003) Richard Gunther erfuhr Transformation in einem einzigen Augenblick, wie er im Vorwort zu diesem Buch erzählt. Er trat auf einen Balkon ins Freie und wurde ergriffen von der Schönheit und Pracht der Küste von Big Sur. Er spürte die Sonne auf seiner Haut und den Wind in den Haaren. Doch er verspürte noch etwas ganz anderes, etwas das weiter reicht: eine Veränderung seiner Weltsicht. Von einem Moment auf den anderen war er plötzlich „durchflutet von Zufriedenheit und der Freude, sich eins zu fühlen, gesegnet zu sein“. Im Nu erfuhr er einen Paradigmenwechsel, mit dem sich seine Sicht von der Welt und seinem Platz darin veränderte. Richard Gunthers Erlebnis ist etwas, das sich am besten beschreiben läßt als Bewußtseinstransformation. Nicht bei jedem, der sie erlebt, läuft sie in einem kurzen Moment ab. Bewußtseinstransformationen sind tiefgreifende innere Wandlungen, die zu dauerhaften Veränderungen im Selbstverständnis und der Wahrnehmung der Welt inklusive der übrigen Menschen führen. Der erfolgreiche Geschäftsmann Richard Gunther war ja nicht plötzlich ein neuer Mensch. Eher machte er die Erfahrung, daß sich etwas in seiner Wahrnehmung der Realität änderte, und im weiteren Verlauf dann wurde ihm – losgelöst von den gesellschaftlichen Erwartungen und kulturellen Konditionierungen, die seine Selbstwahrnehmung bis dahin geprägt hatten – viel tiefer bewußt, wer er wirklich ist. Halten Sie nur ganz kurz inne, um zu reflektieren und auf Ihr Leben zurückzublicken. Fallen Ihnen dabei Schlüsselmomente ein, in denen Ihre Perspektive erweitert wurde? Gab es in Ihrem Leben Zeiten, die Sie als Wendepunkte diagnostizieren könnten – gab es für Sie Momente, in deren Folge Ihnen die Welt in einem offeneren, großartigen Licht erschien? Haben Sie sich je verbunden gefühlt mit etwas Größerem als Sie selbst und in dieser Verbundenheit dann gespürt, wie Ihre Selbstzentriertheit nachließ? Oder haben Sie eher so etwas bemerkt wie einen allmählichen Prozeß, bei dem sich in Ihnen peu à peu, über Monate oder Jahre hinweg etwas dabei veränderte, wie Sie sich selbst und die Welt sahen? Bewußtseinstransformationen ereignen sich häufiger als man meinen möchte. Wenn man mehr darüber weiß, was sie auslöst, wie sie funktionieren und was sie fördert, kann es einem dabei helfen, aktiv dabeizusein statt bloß mitgerissen und dann unterwegs von Bord gespült zu werden. Wenn Sie verstehen, was Transformation ist, sind Sie eher in der Lage, sich in den enormen Veränderungen zurechtzufinden, denen wir alle in unserem Leben Tag für Tag ausgesetzt sind. Dadurch lassen sich Schwierigkeiten und Herausforderungen viel besser in Chancen und Abenteuer verwandeln. Unsere Prämisse ist simpel, aber radikal: Auf lebensbejahende und dauerhafte Weise lassen sich Ihr Verhalten, Ihre Einstellungen und Ihre Art und Weise, in der Welt zu sein, nur dann verändern, wenn sich Ihr Bewußtsein transformiert und Sie sich darauf einlassen, innig in dieser Transformation zu leben. In diesem Kapitel möchten wir zunächst der Frage auf den Grund gehen, was Bewußtsein überhaupt ist. Dazu wollen wir an Beispielen untersuchen, welche Bedeutung Bewußtseinstransformation für einzelne Personen hat. WAS IST BEWUSSTSEIN? Ehe wir näher auf das Thema Bewußtseinstransformation eingehen, lassen Sie uns definieren, was wir unter Bewußtsein verstehen. Allgemein ausgedrückt ist Bewußtsein diejenige Eigenschaft Ihres Geistes, die Ihre innere Realität beinhaltet. Es faßt Ihre Selbstwahrnehmung, Ihre Beziehungen zu Ihrer Umwelt und zu den Menschen in Ihrem Leben sowie Ihre Weltsicht bzw. Ihr Modell von Realität zusammen. Kurz gesagt: Ihr Bewußtsein bestimmt, wie Sie die Welt erleben. Ihr Bewußtsein oder Ihre Wahrnehmung von Realität entsteht durch die Wechselwirkungen zwischen Ihrem subjektiven und objektiven Leben. Ihr subjektives Leben existiert in Ihrer inneren Erfahrung, Ihr objektives Leben vollzieht sich „da draußen“ in der Welt. Aus dem Zusammenfließen Ihrer Selbstidentität mit Ihrer Weltwahrnehmung entsteht Ihr Weltbild – also der Rahmen, innerhalb dessen Sie sich auf diese inneren und äußeren Welten beziehen, sie zueinander in Bezug setzen und ihnen Bedeutung beimessen. Der Buddhismus hat wohl mehr als jede andere Tradition die komplexen Beziehungen von Bewußtsein und Transformation erforscht. Über Tausende von Jahren haben Praktizierende des Buddhismus eine Wissenschaft des inneren Lebens aufgebaut und das Gebiet des Geistes und des Bewußtseins akribisch kartiert. B. Alan Wallace gilt als einer der besten Gelehrten und Übersetzer des Tibetischen Buddhismus sowie als Brückenbauer zwischen dieser spirituellen Tradition und der westlichen Wissenschaft. 2003 sprach er mit uns über die Natur des menschlichen Bewußtseins: „Im Buddhismus haben wir von Anfang an diese Aussagen von Buddha über das Primat des Geistes. Das zieht sich durch den gesamten Buddhismus hindurch. Wenn Sie die Natur der Realität als ein Ganzes verstehen wollen, ist es vor allem wichtig, daß wir verstehen, was Bewußtsein ist – was denn das, wodurch wir in der Lage sind, etwas zu beobachten und darüber nachzudenken, sein könnte. Welch riesige Ironie, daß ohne den Geist, ohne Beobachtung, ohne Bewußtsein niemals irgendeine Wissenschaft entstanden wäre. Und doch hat es viele hundert Jahre gedauert, bis das Bewußtsein seinerseits zum legitimen Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchung wurde. Aus der Sicht des Tibetischen Buddhismus ist das Gehirn keineswegs so etwas wie ein Speicher mentaler Phänomene. Eher ist es ein Kanal, ein Konditionierer, etwas, das beeinflußt. Diese Theorie ist genauso vereinbar mit den gegenwärtigen neurowissenschaftlichen Erkenntnissen wie die Auffassung, das Gehirn sei letztendlich das Depot oder der Speicher von Erinnerungen und dergleichen. Ich habe nie auch nur einen empirischen Beweis dafür gefunden, der mich zu glauben nötigen würde, daß irgendein mentales Ereignis im Gehirn stattfindet oder in ihm beheimatet wäre.“ (2003) Eine solche Betrachtungsweise, die auf über tausend Jahren empirischer Studien durch Praktizierende des Tibetischen Buddhismus basiert, wirkt aus der vorherrschenden wissenschaftlichen Sicht, welche das Bewußtsein als Erscheinung betrachtet, die sich aus dem irgendwie geordneten Abfeuern von Neuronen zusammensetzt, einigermaßen ketzerisch. In der westlichen Wissenschaft hält man unsere Erfahrung des Subjektiven für ein Epiphänomen oder Nebenprodukt des Gehirns. Und dennoch entwickelte sich die Erforschung der buddhistischen Meditation zu einem wichtigen Gebiet zeitgenössischer Hirnforschung. Die Welten nähern sich einander tatsächlich an. Bewußtseinszustände und nachhaltiges Bewußtsein Bewußtseinszustände treten in einem Skalenbereich auf, der im Wachzustand von Selbstwahrnehmung und Wahrnehmung der eigenen Umgebung bis hin zu nichtwachen Zuständen wie traumlosem Schlaf oder Koma reicht. Die beiden Bewußtseinsebenen Wachsein oder Schlafen nehmen wir sehr deutlich wahr, doch daneben gibt es tatsächlich noch viele weitere Ebenen des Bewußtseins und sogar außergewöhnliche Bewußtseinszustände. Im Verlauf eines durchschnittlichen Tages durchläuft man eine ganze Reihe von diesen Zuständen wie erhöhte Aufmerksamkeit, Tagträumen, Benommenheit, Schlafen oder Träumen, Zustände emotionaler Erregung oder Vergiftung durch Alkohol oder Drogen. Wenn Sie schon einmal in Narkose versetzt wurden, dann haben Sie dabei zahlreiche Bewußtseinszustände in kürzester Zeit durchlaufen. Der Begriff Bewußtsein hat aber nicht mit diesen vorübergehenden, stets veränderlichen Zuständen zu tun, sondern auch damit, wie wir Dinge im allgemeinen und in Bezug auf bestimmte Situationen wahrnehmen. Wenn wir den Ausdruck Bewußtsein so verwenden, definiert er ausgiebig, wie wir die Welt und unseren eigenen Platz darin wahrnehmen. Anders ausgedrückt: Jeder Aspekt davon, wie wir unsere Realität erleben und verstehen, ist unser Bewußtsein. Wenn all unsere Erfahrungen und unsere verschiedenen Bewußtseinszustände Wetterphänomene wären – Wolken, Regen, Regenbogen, Tornados oder laue Sommerlüftchen –, dann wäre unser Bewußtsein der Himmel, in dem sich all das abspielt. Unser Bewußtsein ist der Kontext, in dem all unsere Erfahrungen, Wahrnehmungen, Gedanken und Gefühle zusammenlaufen. Wenn wir über Bewußtseinstransformation sprechen, interessiert uns als Hauptfaktor des Bewußtseins vor allem sein Beständigkeitsaspekt. Das allgemeine Bewußtsein, über das wir verfügen, beeinflußt unsere Alltagserfahrungen tiefgreifend. Wenn Sie zum Beispiel alles in allem optimistisch eingestellt sind, so umfaßt Ihr allgemeines Bewußtsein wahrscheinlich die Annahme, daß die Menschen grundsätzlich gut sind und daß sich für so gut wie jedes Problem eine Lösung finden lassen muß. Aufgrunddessen werden Sie auf Situationen im Alltag generell vertrauensvoll und offen reagieren. Wenn Sie hingegen dazu neigen, auf schwierige Situationen mit Aggressionen zu reagieren, dann beinhaltet Ihr allgemeines Bewußtsein wahrscheinlich die Annahme, die Welt sei nicht sicher und Sie selbst müßten sich bereits gegen die geringstmögliche wahrgenommene Gefahr verteidigen. Mit anderen Worten: Unsere unterschiedlichen Bewußtseinszustände orientieren sich an unseren generellen Mustern – persönliche Charakterzüge, innere Einstellungen, Glaubenssätze, Verhaltensformen usw. –, mit denen wir auf die Welt reagieren. Daraus ließe sich folgern, daß eine Transformation Ihres allgemeinen Bewußtseins tiefgreifende Auswirkungen auf Ihr Alltags-Denken, -Gefühl und -Verhalten haben muß. Bewußtsein und Weltbild Wir verwenden den Terminus „Bewußtsein“, um mit ihm zu erfassen, wie wir die Welt erfahren. Der Begriff umfaßt all Ihre Wahrnehmungen, bewußte wie unbewußte. Ein eng mit ihm verwandter Begriff ist „Weltbild“. Manchmal mag es sich anfühlen, als wäre es komplett unwillkürlich, wie man die Welt erfährt. „Ich sehe die Welt so, weil die Welt so ist – welche anderen Wege sie zu sehen, gibt es denn noch?“ Es kann sehr schwierig werden, ein fest verwurzeltes Modell von Realität zu verändern. Wir können ganz schön daran festkleben, was wir für wahr, wichtig und wirklich halten – selbst wenn man uns das Gegenteil beweist. Unser Weltbild bestimmt weitestgehend, was wir überhaupt sehen können, und somit bestimmt es unsere Wahrnehmung von Realität. Was unsere Weltsicht nicht umfaßt, das entzieht sich buchstäblich unserer Wahrnehmung. Wir sehen es einfach nicht. Diese Realitätswahrnehmung färbt jede unserer Reaktionen und Aktionen - jederzeit. Ein großartiges Beispiel dafür liefert David Sloan Wilson, der in seinem Buch Darwin’s Cathedral: Evolution, Religion, and the Natur of Society von „rückblickender Offensichtlichkeit“ spricht (2003, 125). Mit anderen Worten: Erst dann, wenn wir für etwas eine Theorie entwickelt und dann noch begriffen haben, daß dies überhaupt möglich ist, können wir Dinge erkennen, die die ganze Zeit direkt vor unserer Nase gelegen haben. Wilson erzählt, wie Charles Darwin als junger Mann unter Adam Sedgwick studierte, einem der Begründer der Geologie als Wissenschaft. Ehe man begriff, daß nur Gletscher die atemberaubenden Täler und Schluchten geschnitten haben konnten, die die Erde vielerorts zerfurchen, ging man davon aus, daß Ozeane (vornehmlich die in der Bibel beschriebene Sintflut) diese geologischen Merkmale verursacht hätten. In seiner Autobiographie berichtet Darwin, wie er zusammen mit Sedgwick nach Fossilien jagte, ohne die offensichtlichen Spuren von Gletscherverschiebungen zu bemerken: „Wir verbrachten viele Stunden in Cwm Idwal damit, all die Steine mit extremer Sorgfalt zu untersuchen, da Sedwick bestrebt war, in ihnen Fossilien zu finden. Doch keiner von uns sah eine Spur der wunderbaren Gletscherphänomene überall um uns herum. Wir bemerkten die glatt geschliffenen Steine, die herumliegenden Findlinge, die Seiten- und Endmoränen nicht. Dabei sind diese Phänomene so auffällig, daß ein abgebranntes Haus seine Geschichte nicht deutlicher erzählen könnte als dieses Tal die seine, wie ich in einem viele Jahre später veröffentlichen Artikel im Philosophical Magazine erklärte. Wäre dieses Tal noch immer von einem Gletscher ausgefüllt, so wären diese Phänomene weniger deutlich gewesen, als sie es heute sind.“ (1887, 49) Diese Geschichte zeigt, wie die (frühere) A-priori-Weltsicht von Sedgwick und Darwin tatsächlich determinierte, was sie sahen und was sie nicht sahen. Nur wenn sich unsere Sicht verschiebt, können aus uns bereits vertrauten Landschaften neue Möglichkeiten auftauchen. Es ist eine der grundlegenden Prämissen dieses Buches, daß die Person, die Sie jetzt sind, und das, was Sie jetzt haben, bereits alles enthält, was Sie für ein reicheres, erfüllteres und freudvolleres Leben brauchen. Die Möglichkeiten, die jeder Tag bereithält, können nur dann zum Vorschein kommen, wenn Ihr Weltbild es auch zuläßt, daß Sie auf sie achtgeben. WAS IST BEWUSSTSEINSTRANSFORMATION? Diese Verschiebung der Weltsicht bildet das Kernstück von Innig leben. Wir interviewten Frances Vaughan, eine der Begründerinnen der Humanistischen und Transpersonalen Psychologie, die es uns so beschrieb: „. Transformation bedeutet, die Welt und sich selbst anders zu betrachten. Es ist nicht einfach nur eine Verlagerung Ihres Standpunktes, sondern eine gänzlich andere Vorstellung davon, was möglich ist. Es ist die Fähigkeit, Ihre Weltsicht dahingehend zu erweitern, verschiedene Blickwinkel einnehmen zu können, so daß Sie über multiple Sichtweisen gleichzeitig verfügen. Sie bewegen sich nicht einfach von einem Standpunkt zu einem anderen, vielmehr erweitern Sie Ihr Gewahrsein so, daß es mehr Möglichkeiten umfaßt. Transformation setzt eine Veränderung der Selbstwahrnehmung voraus. Dabei gibt es sowohl eine innere als auch eine äußere Dimension. Es erfordert innere Arbeit und einen Sinn dafür, wieviel all dies mit dem eigenen Sein in der Welt zu tun hat, und es erfordert äußere Arbeit in Form von Handeln und Dienen. Transformation umfaßt viele Dimensionen einer Person: unser Selbstbild, unsere Art und Weise, uns zu anderen Menschen in Beziehung zu setzen, die Welt zu sehen, und das, was wir zu tun für wert erachten. Transformation berührt wirklich jeden Aspekt unseres Lebens und hat eine Menge damit zu tun, Werte zu verändern. Transformation ist multidimensional. Sie umfaßt Herz, Verstand und Geist, und sie beeinflußt Verhalten und Beziehungen in der Welt.“ (2002) Wie Frances Vaughan sagt, bringen Transformationen häufig tiefgreifende Veränderungen unserer inneren Werte und Prioritäten mit sich. Eine ähnliche Auffassung vertritt Rachel Naomi Remen, Ärztin, Lehrerin und Autorin von Kitchen Table Wisdom. Geschichten, die heilen: „Für mich ganz offensichtlich ist die Veränderung in der Erfahrung, der permanente Wandel, der bei den Leuten auftritt – manchmal spontan, manchmal nach Jahren des Praktizierens, manchmal in Zeiten der Krise. Ich glaube, es war Proust, der sagte, die Entdeckungsreise bestehe nicht darin, neue Aussichtspunkte zu suchen, sondern darin, neue Augen zu haben. Das Vertraute wird auf vollkommen neue Weise gesehen. Nichts verändert sich, und doch ändert sich alles. Die Person ist anders. Diese Art von Erfahrung verändert die Werte eines Menschen, mischt sie durch wie ein Kartenspiel. Und ein Wert, der viele Jahre ganz unten im Stapel gesteckt hat, könnte jetzt ganz zuoberst liegen und von nun an zum Leitprinzip im Leben eines Menschen werden.“ (2003) Letztlich definieren wir „Bewußtseinstransformation“ als einen tiefgreifenden Umbruch in Ihrer Bewußtseinserfahrung, der zu langanhaltenden Veränderungen in Ihrem Verständnis und Ihrer Beziehung zu sich selbst, zu anderen und zur ganzen Welt führt. Wir verwenden den Begriff „Transformationserfahrung“ für ein Erlebnis, das zu einer dauerhaften Veränderung der Weltsicht führt, im Gegensatz zu einem extremen, außergewöhnlichen spirituellen Gipfelerlebnis, das aber nicht notwendigerweise zu dauerhaften Veränderungen Ihrer Wesensart führt. Obwohl Transformation Veränderungen im Denken, Fühlen und im Verhalten nach sich zieht, ist es für den eigentlichen Vorgang selbst nicht erforderlich, am Denken, Fühlen und Verhalten etwas direkt zu verändern. Die meisten Experten, die wir interviewt haben, gaben an, das Bewußtsein selbst verändere sich nicht. Was sich statt dessen verändere, sei vielmehr, wie Bewußtsein wahrgenommen wird. Anders ausgedrückt: Derjenige, der Sie wirklich sind, verändert sich nicht – vielmehr nähert sich Ihr Selbstausdruck dem an, der Sie wirklich sind, wenn das falsche Selbst abgeworfen wird und verschüttete Elemente Ihres eigentlichen Selbst wiedergefunden und integriert werden. Denkmuster, Einstellungen, Verhaltens- und Seinsweisen, die mit Ihrem inneren Selbst nicht vereinbar sind, fallen weg. Mahamandaleshwar Swami Nityananda Paramahamsa, ursprünglich aus Bombay in Indien, sprach diesen Punkt direkt an. Nityananda ist ein Guru aus der Abstammungslinie von Swami Muktananda und Bhagavan Nityananda aus Ganeshpuri. Als Schüler von Muktananda wurde er im Juli 1981 zusammen mit seiner Schwester Swami Chidvilasananda ausgewählt, die Nachfolge von Muktananda anzutreten und dessen Arbeit weiterzuführen, Menschen zur Ausübung von Meditation und zum Yoga der Selbsterkenntnis zu inspirieren. Wir sprachen mit ihm auf der Ranch eines seiner Anhänger in Petaluma. Über Bewußtseinstransformation sagte Nityananda: „Bewußtsein ist konstant – die Transformation findet im Individuum statt. [Hindu-] Schriften sprechen über Bewußtsein als einen allzeit erweiterten Zustand des Gewahrseins. Wir sprechen vom abgetrennten Selbst und dem ganzen Selbst bzw. Bewußtsein. Das abgetrennte Selbst ist der Geist, das Ego, der Intellekt, das Unbewußte, die Sinne und die Handlungsorgane. Und von ihnen aus sehen wir eigentlich die Welt. Wenn wir aber von jemandem sagen, er sei erleuchtet oder verwirklicht, dann hat der- oder diejenige begriffen: ‚Ich bin Bewußtsein. Ich bin nicht der Verstand, ich bin keines dieser anderen Dinge, aus denen heraus die meisten Menschen die Welt wahrnehmen und erfahren.’ Transformation verläuft also vom Abgetrennt- und Kleinsein hin zum Ganzsein. Und wenn Sie zur Erfahrung eines ganzen, vollen Bewußtseins gelangen, gibt es nichts anderes mehr. Das Mantra, das unsere Familie benutzt, lautet: ‚Was voll ist und aus der Fülle kommt, bleibt voll und vermischt sich dann wieder mit der Fülle.’ Somit verschwindet die Ganzheit eigentlich nie. Wir sind aus der Fülle geboren, und selbst jetzt, in unserem Zustand der begrenzten Erfahrung, sind wir dennoch ganz und vollkommen, nur sind wir dessen nicht gewahr. Wenn wir gewahr werden, verlieren wir schlicht unsere Begrenztheit und werden wieder ganz.“ (2006) Mehr über diesen Perspektivenwechsel erfuhren wir in unserem Interview mit Sharon Salzberg, einer Meisterin der buddhistischen Vipassana-Meditation. Für Salzberg wie für viele andere Lehrer und Autoren, mit denen wir sprachen, ist Transformation ein grundlegender Perspektivenwechsel: „Bewußtseinstransformation öffnet eine Tür für uns. Es ist fast so, als befänden wir uns in einem engen, verschlossenen, dunklen Raum. Wir fühlen uns irgendwie eingezwängt, begrenzt, dann schlägt die Tür auf – und plötzlich ist das Gefühl einer Möglichkeit da, wo bislang vielleicht keine war. Man bekommt das Gefühl, Optionen zu erhalten, wo man zuvor keine gesehen hat. Vor allem verändert sich die Bandbreite der Wahrnehmung. Das beste Beispiel, von dem ich gehört habe, ist eine Geschichte des verstorbenen tibetischen Lama Trungpa Rinpoche, der einmal ein weißes Blatt Papier nahm und in die Mitte ein gewelltes, v-förmiges Objekt zeichnete. Dann hielt er das Blatt vor seiner Klasse hoch und fragte: ‚Was ist das? Was stellt das dar?’ Und alle antworteten offenbar: ‚Das ist das Bild eines Vogels.’ Er entgegnete: ‚Nein, ist es nicht. Es ist ein Bild vom Himmel, durch den ein Vogel fliegt.’ Kennen Sie dieses Gefühl von Beklemmung, wenn wir unseren Fokus verengen und uns eingeschlossen fühlen? Eine Bewußtseinstransformation ist die Erkenntnis: ‚Oh! Stimmt, der Himmel ist ja auch noch da.’ Da ist mehr Kontext, mehr Offenheit, als wir bislang wahrgenommen hatten. Es gibt auch noch dieses Gefühl von Grenzenlosigkeit. Das können wir aber nicht aufrechterhalten. Wenn wir Glück haben, können wir es erfahren, erneuern, wieder aufs neue zu diesem Gefühl kommen – und dies verändert uns.“ (2002) Aus dieser Perspektive wird erkennbar, daß es bei einer Transformation darum geht, sich für neue Möglichkeiten zu öffnen, darum, zu erkennen, daß die gegenwärtige Sicht Ihrer selbst und der Welt nur bruchstückhaft ist. Mit neuen Augen zu sehen ermöglicht Ihnen ein neues Verständnis von sich selbst und Ihrer Selbstentfaltung. Die Wissenschaft vom Perspektivenwechsel Ist diese Veränderung der Perspektive rein subjektiv, etwas, das wir nur aus erster Hand erfahren können, oder kann die Wissenschaft ein objektiveres Verständnis dafür liefern, wie Menschen dahin gelangen können, die Welt auf völlig neue Weise zu sehen? Daniel Simons, Dozent an der University of Illinois at Urbana Champaign, forscht in den Bereichen visuelle Kognition, Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Erinnerung. Besonders faszinierend ist seine Untersuchung zum Thema Aufmerksamkeitsblindheit, die er als das „Unvermögen definiert, ungewöhnliche und auffällige Ereignisse in der sichtbaren Außenwelt zu bemerken, wenn diese Ereignisse unerwartet sind und die Aufmerksamkeit auf etwas anderes gerichtet ist“ (Simons und Chabris 1999, 1062). Simons Studien fußen auf dem Werk der Psychologen Arien Mack von der New School for Social Research und Irvin Rock, früher an der University of California, Berkeley (Mack und Rock 1998). All diese Wissenschaftler erforschen, was mit der Wahrnehmung passiert, wenn die Aufmerksamkeit durch ein Zielobjekt abgelenkt wird. In einer Reihe von faszinierenden Untersuchungen haben diese Forscher gezeigt, daß wir den sprichwörtlichen Elefanten (oder in diesem Fall einen Gorilla) im Raum buchstäblich übersehen, wenn er nicht in unser Erwartungsschema paßt, oder wenn unsere Aufmerksamkeit auf andere Dinge fixiert ist. In einem klassischen Experiment werden die Teilnehmer gebeten, ihre Aufmerksamkeit auf ein Video zu richten, in dem drei Personen in schwarzen und drei in weißen Trikots einander einen Basketball zuspielen. Die Teilnehmer sollten mitzählen, wie oft sich das Team mit den weißen Trikots den Ball gegenseitig zuspielt. In den meisten Fällen liegen die Angaben der Teilnehmer nah beieinander, einige sagen sechzehn, ein paar meinen fünfzehn Mal, wieder andere siebzehn Mal (Simons und Charis 1999). Allein diese leichte Abweichung zeigt, wie unterschiedlich Menschen eine identische Situation wahrnehmen können. (Wenn Sie dieses Experiment gern selbst nachvollziehen möchten, ehe Sie den nächsten Absatz lesen, besuchen Sie die Website der Visual Cognition Laboratories unter http://viscog.beckman.uiuc.edu/djs_lab/demos.html. Sie werden nicht enttäuscht sein.) Weit interessanter ist, was als nächstes passiert, wenn die Forscher die Teilnehmer auffordern, genau dasselbe Video noch einmal anzuschauen, dieses Mal ohne sich auf irgend etwas Bestimmtes zu konzentrieren. Fast alle Teilnehmer sehen nun, wie eine lebensgroße Person in einem Gorilla-Kostüm direkt in die Mitte des Basketball-Spielfeldes spaziert, stehenbleibt, sich mehrmals auf die Brust klopft und wieder davonschlendert. Die Leute, die an dieser Übung teilnehmen, glauben oft nicht, daß dies dasselbe Video ist. Doch genauso ist es. Untersuchungen wie diese lassen vermuten, unser Gehirn sei so verdrahtet, daß wir selbst größere Anteile unserer Eindrücke nicht bewußt wahrnehmen, wenn unsere Aufmerksamkeit von etwas anderem gefesselt ist. Andere Arten von Wahrnehmungsblindheit wie die Veränderungsblindheit treten auf, wenn uns bei dem, was wir sehen, bedeutende Veränderungen entgehen, weil sich dort nur sehr allmählich etwas verändert – ganz wie der Frosch im Kochtopf, der nicht bemerkt, daß das Wasser kocht, wenn es nur langsam genug erhitzt wird. In dem Buch Inattentional Blindness von Mack und Rock (1998) betonen die Forscher, daß Wahrnehmung nicht allein davon abhängt, offene, funktionstüchtige Augen zu haben. Vielmehr hänge Wahrnehmung von der Aufmerksamkeit ab, die ihrerseits mit darunterliegenden kognitiven Prozessen verknüpft ist. Aus ihrer Forschung haben sie den Schluß gezogen, daß ohne Aufmerksamkeit bewußt gar nichts wahrgenommen wird. Menschen blockieren ihre Aufmerksamkeit durch unerwartete Reize und verhindern somit bewußte Wahrnehmung. Dies wiederum führt zu signifikant verstärkter Aufmerksamkeitsblindheit. Was hat das mit der Rolle zu tun, die Perspektivwechsel bei einer Transformation spielen? Wie diese Erkenntnisse zeigen, können wir etwas Unerwartetes möglicherweise nicht bewußt wahrnehmen, wenn wir gerade auf etwas anderes fixiert sind. Besonders bei abrupt erfolgenden Transformationen kann es passieren, daß Ihre Aufmerksamkeitsblindheit dadurch „geheilt“ wird, daß Sie Ihre Aufmerksamkeit nun nicht mehr nur auf etwas Bestimmtes fixieren, sondern sie ausweiten und Ihr Gewahrsein öffnen. Was Sie zuvor nicht bewußt wahrnehmen konnten, wird dann offenbar. Dies paßt sehr gut zu dem, was uns viele Lehrer aus verschiedenen Traditionen berichtet haben. Es könnte in Ihrem Leben sehr wohl weit mehr Beachtenswertes geben als Sie zulassen. Wie wir in den folgenden Kapiteln noch sehen werden, erfolgt bei Transformation nicht nur eine Verschiebung in der Wahrnehmung, sondern auch ein Umschalten der Aufnahmebereitschaft. Arten von Bewußtseinstransformation Bewußtseinstransformationen, wie wir sie untersuchen, kommen in allen religiösen und spirituellen Traditionen vor, aber genausogut im Leben vieler Menschen, die sich selbst nicht für spirituell oder religiös halten. In gewisser Hinsicht scheinen die Praktiken, die von vielen Weisheitstraditionen im Sinne eines besseren Lebens empfohlen werden, so beschaffen zu sein, daß sie Bewußtseinstransformationen begünstigen. Erstaunlich ist, wie sehr sich schon die zur Beschreibung dieser Transformationen verwendeten Worte über stark voneinander abweichende Erfahrungen, Praktiken und Traditionen hinweg gleichen. Ob im Neo-Heidentum oder im Römischen Katholizismus, ob anläßlich von UFO-Begegnungen oder beim Erlebnis des Gebärens, ob bei einem texanischen Truck-Fahrer oder bei einer buddhistischen Nonne in New York – die Veränderung der Weltsicht, gefolgt von einer dramatischen Neuordnung innerer Werte, scheint etwas Universales bei Transformationserfahrungen zu sein. Andererseits treten Bewußtseinstransformationen in vielen unterschiedlichen Formen auf. Einige laufen ganz plötzlich ab und scheinen in einem einzigen Augenblick stattzufinden, andere erfolgen allmählich – wie Wasser, das über viele Jahre hinweg Felsgestein abträgt. Manchmal ereignen sie sich unter ganz normalen Umständen, während andere durch außergewöhnliche Situationen ausgelöst werden. Manche treten in gewöhnlichen, andere in ungewöhnlichen Bewußtseinszuständen auf. Wie Variationen eines musikalischen Themas zeigt jede Art ihre eigene spezielle Schönheit und präsentiert sich als ganz besondere Einladung. PLÖTZLICH ODER ALLMÄHLICH? Das Wort „Transformation“ wird meist mit einer plötzlichen, dramatischen Veränderung assoziiert, auch wenn Transformationen weit häufiger allmählich verlaufen. Selbst wenn es einen solchen überwältigenden transformativen Moment gibt, kann die Erkenntnis daraus oft nur mittels eines allmählichen Prozesses ins tägliche Leben integriert werden. Richard Gunthers Transformation fand in einem einzigen Augenblick statt. Für Joan, eine unserer Befragten, eine einundvierzigjährige Berufstätige aus Kansas, war es eine Entwicklung, die sich über viele Jahre erstreckte, wobei ein kleiner Schritt zum nächsten führte: „Der Prozeß erfolgte nicht wie ein Blitzschlag, sondern es war eher eine schrittweise Enthüllung bzw. ein Entfernen von Schichten, die mehr von dem freilegten, was ich bereits zu wissen schien, jetzt aber erst benennen konnte. Ich erinnere mich, wie ich im Alter von einundzwanzig denselben Highway entlangfuhr, den ich schon seit Monaten nahm, wenn ich zu meinen Seminaren an der Universität fuhr, als ich ein plötzliches Gefühl von Synthese verspürte – alles, was ich gelernt hatte, verschmolz miteinander zu einem nahtlosen Ganzen. Ich wurde zur Beobachterin meiner Erfahrung, und mehrere Jahre lang genoß ich das intellektuelle Forschen, ohne auf die Idee zu kommen, daß es auch einen spirituellen Erkundungsweg geben könnte. Erst irgendwann mit Ende dreißig. begann ich zu bemerken, daß sich [diese Erfahrungen] intensiviert hatten. Mit Ende dreißig fing es damit an, daß ich bemerkte, wie sich synchrone Ereignisse häuften, und im Alter von vierzig konnte ich die Aura von manchen Menschen sehen. Ich würde schon sagen, daß Transformation etwas Konstantes ist, obwohl mich kürzlich einige tragische Ereignisse eine Zeitlang so aus den Socken gehauen haben, daß ich nur noch Dumpfheit und Furcht erlebte. Doch die Erfahrungen sind zurückgekehrt, und. ich kann wieder auf das – was immer es auch sein mag – zugreifen, was mich befähigt, frei und kreativ zu denken.“ (Vieten, Cohen und Schlitz 2008). Für Joan führte ein einzelnes Erlebnis nicht zu einer augenblicklichen Veränderung, sondern zu einer jahrzehntelangen Reise des Wandels. Eine andere unserer Befragten, Lela, eine siebenundfünzigjährige Unternehmerin, beschrieb die Reise zu ihrem Wendepunkt so: „Meine Transformation war ein gradueller Prozeß. [Ich verspürte] eine allgemeine Unzufriedenheit mit meinem Leben. Ich hatte all meine materiellen Ziele erreicht, spürte aber, daß immer noch etwas fehlte. Alles erschien so oberflächlich. Ich wollte etwas anderes tun, also besuchte ich an einem Wochenendeeinen Selbsterfahrungsworkshop. Das öffnete und veränderte mein Leben. Ich entdeckte eine neue Welt. Jetzt erhielt ich Antworten und Zugang zu Informationen, die mir bis dahin verschlossen geblieben waren. Von anderen wurden mir frühere Talente bestätigt, und ich entdeckte an mir Fähigkeiten, von denen ich gar nicht gewußt hatte, daß ich sie besaß. Ich war weder allein oder verwirrt noch verrückt. Ich lachte, und ich weinte. Es war erstaunlich.“ (Vieten, Cohen und Schlitz 2008) Die vielleicht bekannteste Arbeit zu diesen Formen von Bewußtseinstransformation stammt von William James, der oft als Begründer der amerikanischen Psychologie bezeichnet wird. In seinem klassischen Werk Die Vielfalt religiöser Erfahrung. Eine Studie über die menschliche Natur (1902) unterscheidet James zwischen zwei verschiedenen Formen von Veränderung. Die erste ist graduell und kontinuierlich – so wie sich eine Blüte öffnet. Die zweite erfolgt plötzlich oder abrupt. Im letzteren Fall wird Veränderung oft mit dem assoziiert, was James „mystische Bewußtseinszustände“ nennt. Bei unserer Suche nach weiteren Erkenntnissen zum Unterschied zwischen plötzlichen und graduellen lebensverändernden Transformationen, wurde uns die Ehre zuteil, den Rat von Lewis Ray Rambo zu erhalten, seines Zeichens Priester, Autor, Berater und seit 1978 Professor an der Graduate Theological Union University in San Francisco. Rambo ist Experte für Bekehrungserfahrungen und spirituell-religiöse Transformation. In unserer Untersuchung ging es zwar nicht um religiöse Bekehrung, doch der Bekehrungsprozeß weist enge Parallelen zum Gegenstand unserer Studien auf, und das ließ ihn für unser Vorhaben bedeutsam erscheinen. Rambo zufolge sind allmähliche Transformationen relativ häufig, plötzliche Transformationen dagegen eher ungewöhnlich: „Es ist selten, daß jemanden eine Bekehrung oder Transformation aus heiterem Himmel überkommt. Wir lesen Bücher, treffen Leute, machen Erfahrungen, interagieren mit Gemeinschaften usw. Ich möchte nicht behaupten, es würde nie aus heiterem Himmel geschehen, doch es kommt selten ohne Vorbereitung, zumindest meinen Forschungsergebnissen zufolge. Bei den meisten von uns verlaufen die Erfahrungen schrittweise und zunehmend. Vielleicht ist es so ähnlich wie bei jemandem, der sich verliebt und schließlich heiratet. Für die Eheschließung wird eine bestimmte Zeit und ein bestimmter Ort festgelegt, doch ich würde sagen, die Hochzeit ist die Vollendung von etwas, das zu ihr hingeführt hat. Wer weiß schon genau, wann das Verlieben geschah oder wann die Entscheidung zur Ehe fiel?“ (2006) Auch Lauren Artress, Priesterin der Episkopalkirche, Psychotherapeutin und Domherrin der Grace Cathedral von San Francisco, teilte uns ihre Erkenntnisse zur spontanen Transformation mit und sprach über ihr Lieblingsthema Labyrinth. Ein Labyrinth ist ein auf dem Boden ausgelegtes Muster, üblicherweise mit einem Durchmesser von etwa zwölf Metern, mit einem auf verschlungene Weise vom äußeren Rand zum Zentrum führenden Weg. Es wird als Hilfsmittel für die christliche Meditation des Gehens genutzt. Basierend auf ihren vieljährigen Praxiserfahrungen mit dieser Art bewegten Meditierens und ihren Führungen entlang dieser gekrümmten Pfade der Reflektion glaubt Artress, beim Durchschreiten des Labyrinths könnten zweierlei Ebenen spontaner Transformation erfahrbar werden: „Zuerst passiert tatsächlich etwas auf der Ebene der Einsicht. Etwas öffnet sich, und man sieht die Dinge auf neue Weise. Dies geschieht häufig im Labyrinth selbst, doch es kann auch noch danach passieren. Der Körper bewegt sich, und so kann sich auch der Geist beim Durchschreiten des Labyrinths leichter ausweiten. Dadurch kann es zu Erkenntnissen, Klicks und Aha-Erlebnissen kommen. Doch ich denke, eine tiefere Ebene der Transformation, die sich im Labyrinth vollzieht – und zwar sehr häufig -–, ist eine Erkenntnis, die so klar und so deutlich aufblitzt, daß sie einem automatisch zuteil wird. Es ist eine Art von Erkenntnis, die auch die Körperebene erfaßt. Es fühlt sich an wie eine Antwort auf ein Problem, das an dir genagt hat. Es fühlt sich an wie ein klarer Lichtblitz. Es entsteht eine Verbundenheit, ein Gefühl von Freude, von: ‚Wow, da ist es, da ist die Antwort’. Und es dringt so deutlich durch, daß es ganz dir gehört. Das nenne ich echte Transformation durchs Labyrinth. Die Menschen finden ihren Seelen-Code. Sie finden ihre Leidenschaft im Leben. Und es ist schon recht dramatisch, wie sich das Leben des betreffenden Menschen daraufhin verändert.“ (2003) Auf diese Art unvermittelter Transformation, die von Gunther und Artress beschrieben wurde, gehen auch die Psychologen William Miller und Janet C’de Baca ausführlich in ihrem Buch Quantum Change (2001) ein. Die beiden Forscher untersuchen die spontanen, dramatischen und offenbar auch bleibenden Veränderungen, die im Leben der betroffenen Menschen eintreten. Wie ihnen auffiel, muß in der Verhaltensforschung erst noch ein Begriff für diese häufig berichteten Erfahrungen gefunden werden, und so bedienten sich Miller und C’de Baca der Metaphorik der Quantenphysik, um diese Arten spontaner Transformationen zu beschreiben. Die Forscher sahen eines der Kennzeichen für eine derartige Quantenveränderung in der Erkenntnis, daß etwas Ungewöhnliches geschieht, etwas, das bedeutet, daß das Leben für den Betreffenden nie wieder so sein wird wie vorher. Solche Veränderungen werden selten als absichtliche oder willentlich hervorgerufene Ereignisse erinnert. Statt dessen wurde die Mehrzahl der Personen, die die Autoren interviewten, den eigenen Aussagen zufolge von den Veränderungen volkommen überrascht. Es geschah unangekündigt und unaufgefordert. Ein weiteres Kennzeichen einer derartigen Quantenveränderung ist das Gefühl, daß das Geschehene etwas zutiefst Wohltuendes und Positives ist. Außerdem sind die Autoren der Ansicht, daß diese von ihnen untersuchte Form abrupten Wandels von dauerhafter Wirkung ist. In Millers und C’de Bacas eigenen Worten‚ „vermitteln Quantenveränderungen das Gefühl, durch eine Tür gegangen zu sein, die sich nur von einer Seite öffnen läßt. Es gibt keinen Weg zurück“ (17). MYSTISCH ODER PROFAN? Wir verwenden Bewußtseinstransformation als Oberbegriff für Transformationen in jedem denkbaren Kontext. Doch einige Transformationen, die das Leben besonders tiefgreifend verändern, haben typischerweise eine spirituelle Komponente oder sie treten im Zusammenhang mit religiösen Erfahrungen oder Praktiken auf. Eine allgemeine Umfrage in den USA im Jahre 1998 ergab, daß 39 Prozent aller Befragten eine spirituelle oder religiöse Erfahrung gemacht haben, die ihr Leben veränderte (Idler et al. 2003). Wie eine Erhebung der Barna-Gruppe anhand von über 2.000 befragten Erwachsenen feststellte, gab mehr als die Hälfte an, ihr Leben sei durch ihren religiösen Glauben „in hohem Maße transformiert“ worden (Barna 2006). Auch wenn viele Transformationen wenig oder gar nichts mit religiösen Erfahrungen zu tun haben, werden wir, wie in Kapitel 8 beschrieben, sehen, daß mit Transformationserlebnissen quer durch alle Traditionen und Praktiken häufig Aspekte von etwas Heiligem oder Absolutem engstens verknüpft sind. Transformationserlebnisse können jedoch auch ausgesprochen irdisch sein. Stanley Krippner, transkultureller Psychologe und Pionier bei der Erforschung von Träumen, außergewöhnlichen Erfahrungen, Heilungstraditionen und der Auswirkung von Krieg auf die Zivilbevölkerung, erklärte es so: „Manchmal ist eine Transformation überhaupt nichts Mystisches oder Ungreifbares. Manchmal ist sie wirklich ganz simpel und sehr bodenständig. Am Ende von Voltaires brillantem Roman sagt Candide: ‚Wir müssen unsere Gärten bestellen.’ Dementsprechend habe ich Leute gesehen, die äußerst selbstverwirklicht sind und große Freude daraus ziehen, Gemüse, Früchte und Blumen anzubauen. Oberflächlich betrachtet ist daran nichts Geheimnisvolles. Doch wenn Sie ein bißchen unter die Oberfläche schauen, so liegt ganz sicher ein Geheimnis darin, wenn eine Blume blüht oder ein Samen sprießt.“ (2002) Krippner spricht damit ein Kernthema dieses Buches an: Transformation ist ebenso ein Teil unseres gewöhnlichen irdischen Lebens, wie sie davon handelt, sich mit den tieferen Geheimnissen des Lebens zu verbinden. TRANSFORMATION IST KEIN REINES ZUCKERSCHLECKEN / Bei den Bemühungen unseres Forschungsteams, Bewußtseinstransformationen zu verstehen, wie sie bei Richard Gunther, Frances Vaughan und anderen stattfanden, mußten wir feststellen, wie komplex das Thema Transformation ist. Obwohl der Schwerpunkt unserer Untersuchungen zu diesem Buch auf positiven, wachstumsfördernden Transformationen liegt, sind selbst lebensbejahende Transformationen nicht unbedingt ein Zuckerschlecken. Vergessen wir nicht, daß sich eine Raupe zunächst verflüssigt, ehe sie zum Schmetterling wird. Transformation läßt sich nicht immer einfach nur als positiv oder ausschließlich negativ kategorisieren. Manche Erfahrungen trotzen solch übermäßigen Vereinfachungen. Transformation bringt „das volle Programm“ mit sich – oder „die ganze Katastrophe“, wie es Alexis Zorbas ausdrückte. Die Vielschichtigkeiten des Vorgangs brachte Luisah Teish zum Ausdruck, als sie uns bei einem der ersten Treffen unserer Fokusgruppe die starke Geschichte ihrer eigenen Bewußtseinstransformation erzählte. Teish ist eingeweihte Praktizierende und Iyanifa, Stammesälteste der Orisha-Tradition aus dem südwestlichen Nigeria. Die begnadete Geschichtenerzählerin und spirituelle Lehrerin ging ganz tief in ihr Herz, um mit uns über den Kern ihrer Transformation zu reden: „Für mich war es die Empfängnis eines Kindes. Teilzuhaben an etwas Ursprünglichem, Uraltem und allseits Bekanntem. Etwas zu nähren, das ich nicht sehen konnte, für das ich aber bestimmt war, ohne jedoch zu wissen, was es sein würde. Ein Geheimnis umarmen und nähren. Dreiundzwanzig Stunden in den Wehen liegen und pressen, damit etwas geboren wird. und dann zwölf Stunden zuzusehen, wie das Baby stirbt. Ich denke oft: eine Stunde weniger als ein Tag, um es zu gebären, ein halber Tag Leben, und dann stirbt es.“ Wir lauschten ihr schweigend, und als sie fortfuhr, liefen uns die Tränen. „’Nein, er ist gegangen, Mama, er ist gegangen.’ Als ich diesen Satz hörte, drehte ich durch. Ich konnte meine Zellen nicht mehr zusammenhalten. Zwei Jahre lang schlief ich den ganzen Tag und weinte die ganze Nacht. Und dann kamen mir die Worte in den Sinn: ‚Merkst du's denn nicht? Wenn das einer Frau in diesem Dorf passiert, dann wird sie zur weisen Frau, die allen anderen sagen kann, wie man mit Schwierigkeiten umgeht.’ Eine Veränderung kommt, sie vollzieht sich in deinen Zellen, und alles ist neu. Ich sah, daß der bewußte Teil von mir verrückt geworden war, das war die Raupe, doch darunter brachte jemand anderes alles in Ordnung – der Schmetterling!“ (1998) Teishs Geschichte erinnert uns daran, daß ein Transformationsprozeß eben auch durch die niederschmetterndsten Umstände hervorgerufen werden kann. Tatsächlich scheinen manche Transformationen jene Art von Verletzbarkeit, die extremen Verlust oder Trauer begleiten, vorauszusetzen. Das grenzt Transformation ab vom üblicherweise eher als linear begriffenen Ablauf der psychischen Entwicklung. Transformation verlangt oft, daß etwas stirbt, damit Neues geboren werden kann. ZUSAMMENFASSUNG In diesem Kapitel haben wir Bewußtseinstransformation als einen tiefgreifenden Perspektivenwechsel definiert, der zu langanhaltenden, lebensfördernden Veränderungen dabei führt, wie Sie sich selbst, andere, ja die ganze Welt erfahren und verstehen. Bewußtseinstransformationen können in gewöhnlichen oder ungewöhnlichen Bewußtseinszuständen auftreten. Außerdem haben wir festgestellt, daß Transformationserlebnisse entweder ganz allmählich zur Wirkung kommen und erst im Laufe der Zeit in Ihrem Bewußtsein Form annehmen können, oder daß sie, hervorgerufen durch Auslöser, die von Lebenskrisen bis hin zu mystischen Erfahrungen reichen, sehr plötzlich erfolgen können. Eine Zauberformel dafür, wie Bewußtseinstransformationen zustandekommen, gibt es zwar nicht, aber unsere Forschung quer durch verschiedene Traditionen und Praktiken erbrachte doch einiges an informativen Mustern. Im nächsten Kapitel werden wir uns eingehender mit den notwendigen Voraussetzungen für Transformationserfahrungen befassen. Wenn Sie möchten, können Sie zwischendurch die folgende Übung ausprobieren, um vielleicht der eigenen Transformation auf die Spur zu kommen. Transformation als Erfahrung: Zeichnen Sie Ihren transformativen Lebensweg nach . Das Folgende ist eine grundlegende Übung zur Bestandsaufnahme. Sie brauchen dafür einen ruhigen Platz, ein wenig ungestörte Zeit, ein Notizbuch, einen Kuli und ein paar Farbstifte oder etwas zum Zeichnen. Ziehen Sie in der Mitte jedes Blattes (Sie können mehrere Seiten benutzen) eine senkrechte Linie. Unterteilen Sie die Linie in sieben gleiche Abschnitte. Schreiben Sie unten die Zahl 0 und oben die Zahl 7 hin. Dies repräsentiert die ersten sieben Jahre Ihres Lebens. Ziehen Sie auf den weiteren Seiten genauso eine senkrechte Linie für die folgenden Siebenjahresintervalle Ihres Lebens, beschriften Sie sie mit 7 bis 14, 14 bis 21 und so fort. Tragen Sie in der linken Hälfte jeder dieser eingeteilten Seiten all jene Erfahrungen ein, von denen Sie momentan meinen, daß sie Ihnen irgendwann einmal die Augen dafür geöffnet haben, die Welt und Ihren Platz darin verändert wahrzunehmen. Möglicherweise waren das nur ganz flüchtige Momente, vielleicht war es aber auch eine Transformationserfahrung, die Ihre Denk- und Verhaltensmuster grundlegend veränderte. Ob flüchtige Ahnung oder transformative Erfahrung – beides kann angenehm oder schmerzvoll sein. Es könnte alles sein – vielleicht als Sie jemanden kennengelernt oder einen geliebten Menschen verloren haben, ein Buch, dessen Lektüre Ihr Leben verändert hat, eine Reiseerfahrung, ein außergewöhnlicher Lehrer. die Möglichkeiten sind endlos! Der Schlüsselfaktor hierbei ist Ihr Gefühl, daß das Erlebnis irgendein Wendepunkt oder Wandel in Ihrem Leben war. Notieren Sie auf der rechten Seite der unterteilten Blätter, welche transformativen Praktiken oder Aktivitäten Sie – wenn überhaupt – damals gepflegt haben, formelle Praktiken wie Kirchenbesuch oder Meditation, aber auch informelle Praktiken, etwa Aufenthalt in der Natur, Sport, Musizieren, Lesen, Schreiben oder die Beschäftigung mit einem neuen Wissensbereich. Konzentrieren Sie sich besonders auf das, was sie aufgewendet haben, um mehr über sich selbst herauszufinden, um Ihr Bewußtsein zu erweitern oder um zu heilen. Aber vergessen Sie nicht, auch alle informellen Praktiken oder Aktivitäten aufzuzeichnen, die Ihnen Transformationserfahrungen beschert haben. Beispielsweise wie Sie als Sechsjähriger im Garten gespielt haben, als Sie plötzlich bemerkten, wie Licht zwischen den Bäumen hindurchfiel und Sie von einem tiefen Gefühl des Friedens und Wissens erfüllt wurden. Lassen Sie Ihre Transformationserfahrungen und -praktiken Revue passieren, und notieren Sie dabei auch alle anderen Faktoren, die für Ihre persönliche Transformation mitverantwortlich gewesen sein könnten, z.B. Anfang oder Ende einer Beziehung, eine Krankheit oder eine Heilkrise, eine Geburt, ein Todesfall, eine Reise oder eine neuentdeckte Leidenschaft. Formulieren Sie zu jeder der siebenjährigen Perioden, was den Veränderungen in der Wahrnehmung Ihrer selbst, Ihrer Beziehungen und Ihrem Gefühl eines erweiterten Umfelds und einer erweiterten transpersonalen Welt den Boden bereitet hat. Vervollständigen Sie die Zeitabschnitte, die Sie erfaßt haben, mit Notizen, Bildern, Symbolen. Wenn Sie alle Zeitabschnitte bis zum heutigen Zeitpunkt durchgegangen sind, können Sie in Ruhe darüber nachsinnen, was Sie in Ihrem eigenen Leben über Transformationsauslöser gelernt haben. Beschreiben Sie Erkenntnisse und Themen in Ihrem Leben, die Sie als Motiv für sich selbst herausfinden konnten. Können Sie irgendwelche Muster oder Querbezüge in Ihren transformativen Praktiken und Erfahrungen erkennen? Wir empfehlen, in den nächsten Tagen über diese Übung nachzudenken und sie zu vervollständigen, damit sich die Transformationsgeschichte Ihres Lebens entfalten kann und Sie diese Geschichte mit so vielen Details für sich dokumentieren können, wie Sie möchten.

Kapitel 1Mit neuen Augen sehenEine Bewußtseinstransformation bewirkt in einem Menschen eine Art doppelte Wahrnehmung. Man sieht mehr als eine Realität auf einmal, was der Erfahrung und der Reaktion auf diese Erfahrung Tiefe verleiht. - Rachel Naomi Remen (2003)Richard Gunther erfuhr Transformation in einem einzigen Augenblick, wie er im Vorwort zu diesem Buch erzählt. Er trat auf einen Balkon ins Freie und wurde ergriffen von der Schönheit und Pracht der Küste von Big Sur. Er spürte die Sonne auf seiner Haut und den Wind in den Haaren. Doch er verspürte noch etwas ganz anderes, etwas das weiter reicht: eine Veränderung seiner Weltsicht. Von einem Moment auf den anderen war er plötzlich "durchflutet von Zufriedenheit und der Freude, sich eins zu fühlen, gesegnet zu sein". Im Nu erfuhr er einen Paradigmenwechsel, mit dem sich seine Sicht von der Welt und seinem Platz darin veränderte.Richard Gunthers Erlebnis ist etwas, das sich am besten beschreiben läßt als Bewußtseinstransformation. Nicht bei jedem, der sie erlebt, läuft sie in einem kurzen Moment ab. Bewußtseinstransformationen sind tiefgreifende innere Wandlungen, die zu dauerhaften Veränderungen im Selbstverständnis und der Wahrnehmung der Welt inklusive der übrigen Menschen führen. Der erfolgreiche Geschäftsmann Richard Gunther war ja nicht plötzlich ein neuer Mensch. Eher machte er die Erfahrung, daß sich etwas in seiner Wahrnehmung der Realität änderte, und im weiteren Verlauf dann wurde ihm - losgelöst von den gesellschaftlichen Erwartungen und kulturellen Konditionierungen, die seine Selbstwahrnehmung bis dahin geprägt hatten - viel tiefer bewußt, wer er wirklich ist.Halten Sie nur ganz kurz inne, um zu reflektieren und auf Ihr Leben zurückzublicken. Fallen Ihnen dabei Schlüsselmomente ein, in denen Ihre Perspektive erweitert wurde? Gab es in Ihrem Leben Zeiten, die Sie als Wendepunkte diagnostizieren könnten - gab es für Sie Momente, in deren Folge Ihnen die Welt in einem offeneren, großartigen Licht erschien? Haben Sie sich je verbunden gefühlt mit etwas Größerem als Sie selbst und in dieser Verbundenheit dann gespürt, wie Ihre Selbstzentriertheit nachließ? Oder haben Sie eher so etwas bemerkt wie einen allmählichen Prozeß, bei dem sich in Ihnen peu à peu, über Monate oder Jahre hinweg etwas dabei veränderte, wie Sie sich selbst und die Welt sahen?Bewußtseinstransformationen ereignen sich häufiger als man meinen möchte. Wenn man mehr darüber weiß, was sie auslöst, wie sie funktionieren und was sie fördert, kann es einem dabei helfen, aktiv dabeizusein statt bloß mitgerissen und dann unterwegs von Bord gespült zu werden. Wenn Sie verstehen, was Transformation ist, sind Sie eher in der Lage, sich in den enormen Veränderungen zurechtzufinden, denen wir alle in unserem Leben Tag für Tag ausgesetzt sind. Dadurch lassen sich Schwierigkeiten und Herausforderungen viel besser in Chancen und Abenteuer verwandeln. Unsere Prämisse ist simpel, aber radikal: Auf lebensbejahende und dauerhafte Weise lassen sich Ihr Verhalten, Ihre Einstellungen und Ihre Art und Weise, in der Welt zu sein, nur dann verändern, wenn sich Ihr Bewußtsein transformiert und Sie sich darauf einlassen, innig in dieser Transformation zu leben. In diesem Kapitel möchten wir zunächst der Frage auf den Grund gehen, was Bewußtsein überhaupt ist. Dazu wollen wir an Beispielen untersuchen, welche Bedeutung Bewußtseinstransformation für einzelne Personen hat.WAS IST BEWUSSTSEIN?Ehe wir näher auf das Thema Bewußtseinstransformation eingehen, lassen Sie uns definieren, was wir unter Bewußtsein verstehen. Allgemein ausgedrückt ist Bewußtsein diejenige Eigenschaft Ihres Geistes, die Ihre innere Realität beinhaltet. Es faßt Ihre Selbstwahrnehmung, Ihre Beziehungen zu Ihrer Umwelt und zu den Menschen in Ihrem Leben sowie Ihre Weltsicht bzw. Ihr Modell von Realität zusammen. Kurz gesagt: Ihr Bewußtsein bestimmt, wie Sie die Welt erleben. Ihr Bewußtsein oder Ihre Wahrnehmung von Realität entsteht durch die W

Erscheint lt. Verlag 15.8.2011
Sprache deutsch
Gewicht 495 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
Geisteswissenschaften Religion / Theologie Weitere Religionen
Schlagworte Bewusstsein • Bewusstseinstransformation • Transformation • Transformation (Esoterik)
ISBN-10 3-930243-60-1 / 3930243601
ISBN-13 978-3-930243-60-0 / 9783930243600
Zustand Neuware
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