Aspekte der Epochenschwelle: Cusaner und Nolaner

Erweiterte und überarbeitete Neuausgabe von »Legitimität der Neuzeit«, vierter Teil

(Autor)

Buch | Softcover
187 Seiten
1985 | 4. Auflage
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-27774-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Aspekte der Epochenschwelle: Cusaner und Nolaner - Hans Blumenberg
18,00 inkl. MwSt
An den Gestalten des Nikolaus von Cues in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts und der des Giordano Bruno in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts werden gegenläufig gerichtete Aspekte der Epochenschwelle zwischen Mittelalter und Neuzeit dargestellt. Beide, der Kardinal und der entsprungene Mönch, der den Schulen des Mittelalters sich entziehende Denker und der gescheiterte Magister, Komödienschreiber, schließlich verbrannte Ketzer, werden gerade dadurch als Exponenten ihrer Geschichtsformationen erkennbar, daß sie auf ein identisches Grundmuster elementarer Bedürfnisse der Weltauslegung bezogen sind.Mit dem Konzept der 'Umbesetzung' kann zwar nicht die Epochenschwelle selbst sichtbar gemacht oder datiert werden, wohl aber wird präziser beschreibbar, was geschehen sein muß, damit von 'neuer Epoche' gesprochen werden kann. Man tritt über eine Schwelle, aber nicht auf sie. Das ist im Ausdruck 'Epochenschwelle' betont: nicht sie selbst wird thematisch, sondern das Überschrittenhaben.

Hans Blumenberg wurde am 13. Juli 1920 in Lübeck geboren und starb am 28. März 1996 in Altenberge bei Münster. Nach seinem Abitur im Jahr 1939 durfte er keine reguläre Hochschule besuchen. Er galt trotz seiner katholischen Taufe als ›Halbjude‹. Folglich studierte Blumenberg zwischen 1939 und 1947 mit Unterbrechungen Philosophie, Germanistik und klassische Philosophie in Paderborn, Frankfurt am Main, Hamburg und Kiel. 1947 wurde Blumenberg mit seiner Dissertation Beiträge zum Problem der Ursprünglichkeit der mittelalterlich-scholastischen Ontologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel promoviert. Hier habilitierte er sich 1950 mit der Studie Die ontologische Distanz. Eine Untersuchung über die Krisis der Phänomenologie Husserls. Sein Lehrer während dieser Zeit war Ludwig Landgrebe. Im Jahr 1958 wurde Blumenberg in Hamburg außerordentlicher Professor für Philosophie und 1960 in Gießen ordentlicher Professor für Philosophie. 1965 wechselte er als ordentlicher Professor für Philosophie nach Bochum und ging im Jahr 1970 an die Westfälische Wilhelms-Universität Münster, wo er 1985 emeritiert wurde. Blumenberg war Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz (seit 1960), des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Mitgründer der 1963 ins Leben gerufenen Forschungsgruppe »Poetik und Hermeneutik«.

Erscheint lt. Verlag 6.7.1985
Reihe/Serie suhrkamp taschenbuch wissenschaft ; 174
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 108 x 177 mm
Gewicht 131 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie des Mittelalters
Geisteswissenschaften Religion / Theologie
Schlagworte Bruno, Giordano • Christliche Philosophie • Ehrenpromotion an der Universität Gießen 1982 • Epoche • Glaube • Kulturgeschichte • Kuno-Fischer-Preis der Universität Heidelberg 1974 • Neuzeit • Nikolaus von Kues • Philosophische Theologie • Religion • Scholastik • Sigmund-Freud-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt 1980 • Spätmittelalter • STW 174 • STW174 • suhrkamp taschenbuch wissenschaft 174 • Wissenschaftsgeschichte
ISBN-10 3-518-27774-X / 351827774X
ISBN-13 978-3-518-27774-4 / 9783518277744
Zustand Neuware
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