Exegese 2. Korinther 3,18

Quellenexegese aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1,75, TSA Adelshofen (Theologisches Seminar Adelshofen), 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: "Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht."
(2. Kor. 3,18, Elberfelder Übersetzung)
Der erste Teil dieses Verses spricht vom "schauen", der zweite vom "verwandelt werden". Doch dieser Satz wirft auch eine Menge an Fragen auf. So ist es für das Verständnis von Bedeutung, wie das "Schauen" der Herrlichkeit zu verstehen ist, oder ob es sich hier um eine "Reflektion" der Herrlichkeit Gottes handelt, wie es andere Übersetzungen nahe legen. Außerdem bleibt zu fragen, wie Paulus die Verwandlung, von der er hier spricht, verstanden wissen will. Findet sich hier eine Anspielung auf die sinnlich sichtbare Verklärung Jesu in Sinne einer mystischen Verwandlung? Falls eine metaphorische Verwendung vorliegt, stellt sich ebenfalls die Frage, wie eine solche Verwandlung aussieht und ob der Vers eine bestimmte Prozessabfolge nahelegt. Um diese und ähnliche Fragen wird es in der Exegese gehen. Die Gemeinde in Korinth, der Paulus hier schreibt, hatte er auf seiner zweiten Missionsreise ca. 50 n. Chr. gegründet. Insgesamt hielt er sich eineinhalb Jahre in dieser Metropole auf (Apg. 18,11).
In seiner Abwesenheit hatte sich ein regelrechter Konflikt zwischen ihm und der Gemeinde entwickelt, der mehrere Briefwechsel miteinschloss. Hinsichtlich seines geplanten Besuchs schreibt Paulus gemeinsam mit Timotheus (2. Kor. 1,1) den zweiten Korintherbrief, den er durch Titus vorausschickt (2. Kor. 8). Doch das Schreiben ist über die Gemeinde hinaus an "alle Heiligen in der Provinz Achaja" gerichtet. Anscheinend war die Thematik grundsätzlicherer Art.