Eduard Bernsteins Briefwechsel mit Karl Kautsky (1912-1932)

Eva Bettina Görtz (Herausgeber)

Buch | Hardcover
633 Seiten
2011
Campus (Verlag)
978-3-593-39393-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Eduard Bernsteins Briefwechsel mit Karl Kautsky (1912-1932) -
109,00 inkl. MwSt
Der Briefwechsel zwischen Eduard Bernstein und Karl Kautsky gehört zu den bedeutendsten Quellen der Geschichte des europäischen Sozialismus. Dieser Band der Edition beleuchtet die Alterskorrespondenz von 1912-1932. Die Herausgeberin präsentiert biografiegeschichtliche Aspekte, hinterfragt politische Einordnungen der beiden Politiker und untersucht den Anteil der Ehefrauen am Wirken ihrer Männer.

Eva Bettina Görtz ist wiss. Mitarbeiterin bei der Arbeitsstelle der Marx-Engels-Gesamtausgabe an der Universität Bremen.

Inhalt


Einleitung VII
Verzeichnis der BriefeLIX
Briefe3
Verzeichnis der zitierten wissenschaftlichen Literatur489
Verzeichnis der erwähnten Schriften von Bernstein und Kautsky501
Verzeichnis der erwähnten Schriften anderer519
Verzeichnis erwähnter Zeitungen und Zeitschriften562
Personenverzeichnis576
Ortsverzeichnis629
Abkürzungsverzeichnis632

808. Karl Kautsky an Eduard Bernstein, 15. Juli 1913 (Berlin, den) 15/7 (191)3 [...] Lieber Bernstein, ich wartete mit dem Zurücksenden des Abzugs , bis ich Dir den Meh-ringschen Artikel mitsenden konnte. Nun nehme ich an, daß Dietz Dir den Abzug direkt sandte. Also mit Dank zurück. Ich selbst bin jetzt entschieden dafür, daß man den Artikel passiren läßt. Ihr hättet sicher das Recht, den vorzeitigen Abdruck der Zitate zu inhibiren. Aber es stünden M[ehring] Wege genug zu Gebote, seinen Zweck doch zu erreichen und obendrein aus dem Verbot einen neuen Strick für mich zu drehn, denn er würde doch sagen, das Verbot geschah um meinetwillen. Deine "Vorbemerkung" habe ich mit großem Interesse gelesen. Was Du über den Fall Levy erzählst, war sicher von erheblichem Einfluß auf Marx. Entscheidend dürften aber doch die großen taktischen Gegensätze gewesen sein, die bei ihrer letzten Zusammenkunft in London 1862 aufgetaucht sein müssen - (wenn auch Marx nichts davon an Engels schreibt. Lassalle streck-te wohl nur Fühler aus.) -, und die Lassalle bestimmten, in bewußtem Gegen-satz zu Marx Hand in Hand mit Bucher, und Rodbertus umschmeichelnd, seine Arbeiteragitation zu beginnen. In dem von Dir seinerzeit herausge-gebenen Brief an Schweitzer (1868) ist ja der Gegensatz Marx und Lassalle klar herausgearbeitet, soweit er taktischer Natur. Und der theoretische ist ja klar. Natürlich ist bei alledem noch vieles strittig, aber man könnte in aller Muße darüber diskutiren, denn so weit ich sehe, interessiren sich die Arbeiter und selbst die Intellektuellen verflucht wenig für die Frage - der Massen-streik steht ihnen jetzt näher. Erbitternd ist nur die Treulosigkeit, mit der Mehring vorgeht. Mit besten Grüßen von Haus zu Haus Dein K. Kautsky [IISG, Kautsky-Nachlass, C 247] 809. Eduard Bernstein an Karl Kautsky, 17. Juli 1913 Berlin Schöneberg Martin Lutherstraße 59 17.VII 1913 Lieber Kautsky. Deinen Brief und den Korrekturabzug der Vorbemerkung zu B[an]d II habe ich erhalten. Selbstverständlich genügen die Denunziationen des Lewy allein noch nicht, das Verhalten von Marx zu Lassalle zu erklären. Soweit es sich um die politischen Motive handelt, war das jedoch in der Vorbemerkung zu B[an]d III, der die Jahre der Agitation Lassalles umschließt, zu behandeln. Wenn es Dich interessiert, diese Vorbemerkung auch jetzt zu lesen, kann ich Dir den Reinabzug auf einige Tage überlassen. Dietz hat mir den Korrekturabzug des Mehringschen Artikels "Mein Vertrauensbruch" geschickt. Mehrings Darstellung der Rechtsfrage in Bezug auf den Marx-Engels Briefwechsel kann ich als zutreffend nicht anerkennen und habe daher Dietz gebeten, er möge Mehring ersuchen, den betreffenden Passus zu ändern. Es ist aber Mehring zuzugestehen, daß er die Abzüge der Briefe nicht als Gunst von uns oder Dietz erhalten hat, sondern als Vertreter von Laura Lafargue, und danach muß meines Erachtens die vorzeitige Zitierung der Briefe in Eurer Polemik beurteilt werden. In die Substanz dieser möchte ich mich aus Gründen, die Du begreifen wirst, nicht einmischen. Deine Grüße bestens erwidernd Dein Ed. Bernstein Gine ist auf 14 Tage mit Kätes Jüngstem in Heringsdorf. Mich halten verschiedene Arbeiten hier zurück, so daß ich Gine nur abholen kann. P.S. Soeben erhalte ich Brief von Dietz. Der Passus bleibt unverändert, weil M[ehring] aus seiner irrigen Darstellung keine Folgerungen zieht, die an der faktischen Sachlage etwas ändern würden. [IISG, Kautsky-Nachlass, D V 500]

Erscheint lt. Verlag 17.1.2011
Reihe/Serie Quellen und Studien zur Sozialgeschichte ; 22
Verlagsort Frankfurt
Sprache deutsch
Maße 152 x 228 mm
Gewicht 1095 g
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte 1918 bis 1945
Schlagworte Bernstein, Eduard • Eduard Bernstein • Karl Kautsky • Kautsky, Karl • Politiker (Briefe); Bernstein, Eduard • Politiker (Briefe); Kautsky, Karl • Sozialdemokratie • Sozialismus • Weimarer Republik • Weimarer Republik; Sozial-/Wirtschafts-G.
ISBN-10 3-593-39393-X / 359339393X
ISBN-13 978-3-593-39393-3 / 9783593393933
Zustand Neuware
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