Das Ich-Programm
Ein Versuch zur Ersten Person
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Gerade angesichts der heutigen weltumspannenden Krisen und der Notwendigkeit der globalen Verständigung über ein gemeinsames Handeln, das alle soziokulturellen Grenzen überwinden müsste, erweist die Entfaltung des Ich-Programms ihre praktische Relevanz. Zwei Probleme sind so alt wie das Nachdenken der Menschen über sich selbst. Meine Wahrnehmungen von der Welt und die Wahrnehmungen anderer können so verschieden sein, dass Konflikte unausweichlich werden. Aber auch in meinem eigenen Inneren bin ich nicht dauerhaft in Frieden, sondern immer wieder Spannungen und Disharmonien ausgesetzt.
Zwei verschiedene Formen von Gewissheit prägen unser Verhältnis zur Welt: Die eine ergibt sich aus der Beobachtung der Außenwelt, die wir als Objektwelt nach objektiven Maßstäben erfassen und beschreiben können; die andere, die Gewissheit der Innenwelt, formuliert sich, wenn wir über unsere Alltagserfahrungen und unsere Vorstellungswelten sprechen. Die methodische Vermittlung der beiden Gewissheiten bildet seit langem eines der Hauptprobleme abendländischer Philosophie. Hier entfaltet Dietrich Krusche, in Zusammenschau neuer Erkenntnisse aus Sprachprag-matik, Neurophysiologie und Philosophie, einen neuartigen Ansatz. In den Mittelpunkt des Interesses rückt dabei ein bisher wenig beachteter, der Gestik verwandter Sprechakt: die Orientierung im Wahrnehmungsraum, den Sprecher und Adressat gemeinsam haben. Der Bezugspunkt des sprachlichen Orientierungshandelns besteht aus der Wortgruppe ich jetzt hier. In der 'ersten Person', ich, fallen dabei die Instanz des Wahrnehmenden und die soziale Rolle des Sprechers und Mitspielers zusammen.
Diese Schrift will den Leser nicht nur informieren, sondern sie fordert ihn auf, bestimmte 'Sprachverhalte' - unter seinen je besonderen Anwendungsbedingungen - (mit)zuvollziehen und selbst die Positionalität des ich zu aktivieren. In der Zumutung an den Leser, selbst tätig zu werden, liegt etwas Provokatives.
Aus solcher Sprachbetrachtung erwächst schließlich eine überraschende Erkenntnis: Gerade angesichts der heutigen weltumspannenden Krisen und der Notwendigkeit der globalen Verständigung über ein gemeinsames Handeln, das alle soziokulturellen Grenzen überwinden müsste, erweist die Entfaltung des Ich-Programms ihre praktische Relevanz.
Zwei verschiedene Formen von Gewissheit prägen unser Verhältnis zur Welt: Die eine ergibt sich aus der Beobachtung der Außenwelt, die wir als Objektwelt nach objektiven Maßstäben erfassen und beschreiben können; die andere, die Gewissheit der Innenwelt, formuliert sich, wenn wir über unsere Alltagserfahrungen und unsere Vorstellungswelten sprechen. Die methodische Vermittlung der beiden Gewissheiten bildet seit langem eines der Hauptprobleme abendländischer Philosophie. Hier entfaltet Dietrich Krusche, in Zusammenschau neuer Erkenntnisse aus Sprachprag-matik, Neurophysiologie und Philosophie, einen neuartigen Ansatz. In den Mittelpunkt des Interesses rückt dabei ein bisher wenig beachteter, der Gestik verwandter Sprechakt: die Orientierung im Wahrnehmungsraum, den Sprecher und Adressat gemeinsam haben. Der Bezugspunkt des sprachlichen Orientierungshandelns besteht aus der Wortgruppe ich jetzt hier. In der 'ersten Person', ich, fallen dabei die Instanz des Wahrnehmenden und die soziale Rolle des Sprechers und Mitspielers zusammen.
Diese Schrift will den Leser nicht nur informieren, sondern sie fordert ihn auf, bestimmte 'Sprachverhalte' - unter seinen je besonderen Anwendungsbedingungen - (mit)zuvollziehen und selbst die Positionalität des ich zu aktivieren. In der Zumutung an den Leser, selbst tätig zu werden, liegt etwas Provokatives.
Aus solcher Sprachbetrachtung erwächst schließlich eine überraschende Erkenntnis: Gerade angesichts der heutigen weltumspannenden Krisen und der Notwendigkeit der globalen Verständigung über ein gemeinsames Handeln, das alle soziokulturellen Grenzen überwinden müsste, erweist die Entfaltung des Ich-Programms ihre praktische Relevanz.
Dietrich Krusche, geboren 1935 in Rypin/Polen, war Lektor für Deutsch an der University of Ceylon und an der Universität von Okayama in Japan und von 1981 bis 1997 Professor für interkulturelle Literaturvermittlung an der Universität in München. Er ist seit 1995 Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Seit 1997 lebt er in Südfrankreich. Zahlreiche Veröffentlichungen.
Erscheint lt. Verlag | 25.10.2010 |
---|---|
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Maße | 130 x 210 mm |
Gewicht | 445 g |
Einbandart | Englisch Broschur |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Sprachphilosophie |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Sprachwissenschaft | |
Schlagworte | Neurophysiologie • Neurophysiologie / Nervenphysiologie • Philosophie • Sprachpragmatik • Sprachpragmatik, Neurophysiologie, Philosophie |
ISBN-10 | 3-86205-034-3 / 3862050343 |
ISBN-13 | 978-3-86205-034-5 / 9783862050345 |
Zustand | Neuware |
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