Die Lehre von der Mitte
Nagarjuna (Sanskrit m., नागार्जुन, Nāgārjuna, [naːˈgaːrdʒunɐ]; ca. 2. Jahrhundert) gilt als die erste historisch bedeutende Persönlichkeit im Kontext des Mahāyāna-Buddhismus. Das zentrale Motiv hinter Nāgārjunas Lehrtätigkeit, die den Grundstein für die „Schule des Mittleren Weges“ (Mādhyamaka) legte und der buddhistischen Philosophie zahlreiche Werke hinterließ, war die Wiederherstellung der Lehre Buddhas, deren Kerngedanke Nāgārjuna zufolge durch die ausufernde Schullehre in einigen Schulen des Hīnayāna Gefahr lief, aus dem Blickpunkt zu geraten. Nāgārjuna machte zur Unterstützung seiner Vorgehensweise systematisch Gebrauch von einem besonderen Argumentationswerkzeug, dem „Urteilsvierkant“ (Sanskrit catuṣkoṭi), mithilfe dessen er logische Widersprüche in den Postulaten seines philosophischen Umfeldes aufzuzeigen und zu dekonstruieren versuchte. Das Ziel dieser Methodik, die durch eine rigorose Zurückweisung von extremen Standpunkten charakterisiert war, lag darin, die buddhistische Lehre wieder als einen konsequenten Weg der Mitte begreifbar zu machen, der alle dem Erkenntnisprozess entgegenwirkende unheilsamen Ansichten - insbesondere den „Ewigkeitsglauben“ (Sanskrit śāśvatavāda) und die „Vernichtungslehre“ (Sanskrit ucchedavāda) - grundsätzlich ausschließt, und diese Auffassung gegen die zu seiner Zeit verbreiteten Schulmeinungen zu verteidigen. Die detaillierte Ausarbeitung des Leerheitsbegriffes (Sanskrit śūnyatā) im direkten Zusammenhang mit dem „Entstehen in Abhängigkeit“ (Sanskrit pratītyasamutpāda) sowie die Weiterentwicklung der Lehre von den „Zwei Wahrheiten“ (Sanskrit satyadvaya) zählen zu den von Nagarjuna geleisteten Beiträgen, die ihn vor allem in den Traditionen des Vajrayāna und des Zen nach Buddha zu einem der einflussreichen buddhistischen Denker indischer Herkunft machen.
Es ist nun das große Verdienst Lutz Geldsetzers und des Felix Meiner Verlages, dieses zentrale Werk in einer vollständigen deutschen Übersetzung vorzulegen, in dem zugleich die Wahrscheinlichkeit dargelegt wird, dass sich Nagarjuna bei seinen vier Ursachen auf Aristoteles bezieht. Parallel zum chinesischen Text übersetzt Geldsetzer diesen zentralen Text des Großen Fahrzeugs und erörtert im Vorwort und im ausführlichen Kommentar insbesondere seine These von der Bezugnahme auf Aristoteles. Das Büchlein eignet sich nicht nur als anregende Lektüre für den philosophisch interessierten, sondern es wird hoffentlich auch die weitere Beschäftigung mit der buddhistischen Philosophie im deutschen Sprachraum anregen.
Helwig Schmidt-Glinzer im Fachbuchjournal 2/2010
»Es ist nun das große Verdienst Lutz Geldsetzers und des Felix Meiner Verlages, dieses zentrale Werk in einer vollständigen deutschen Übersetzung vorzulegen, in dem zugleich die Wahrscheinlichkeit dargelegt wird, dass sich Nagarjuna bei seinen vier Ursachen auf Aristoteles bezieht. Parallel zum chinesischen Text übersetzt Geldsetzer diesen zentralen Text des Großen Fahrzeugs und erörtert im Vorwort und im ausführlichen Kommentar insbesondere seine These von der Bezugnahme auf Aristoteles. Das Büchlein eignet sich nicht nur als anregende Lektüre für den philosophisch interessierten, sondern es wird hoffentlich auch die weitere Beschäftigung mit der buddhistischen Philosophie im deutschen Sprachraum anregen.«
Helwig Schmidt-Glinzer im Fachbuchjournal 2/2010
Erscheint lt. Verlag | 1.10.2010 |
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Reihe/Serie | Philosophische Bibliothek ; 610 |
Übersetzer | Lutz Geldsetzer |
Sprache | chinesisch; deutsch |
Original-Titel | (Mula-madhyamaka-karika) Zhong Lun |
Maße | 122 x 190 mm |
Gewicht | 215 g |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Östliche Philosophie |
Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Buddhismus | |
Schlagworte | Kumarajiva • Lehre des Buddha • Madhjamika-Schule • Mahayana-Buddhismus • Mitte • Mula-madhyamaka-karika |
ISBN-10 | 3-7873-2137-3 / 3787321373 |
ISBN-13 | 978-3-7873-2137-7 / 9783787321377 |
Zustand | Neuware |
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