Der Ehebriefwechsel

Große Brandenburger Ausgabe. Briefe, Bände 1-3
Buch | Hardcover
2398 Seiten
1998 | 2. Auflage
Aufbau (Verlag)
978-3-351-03133-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Ehebriefwechsel - Emilie Fontane, Theodor Fontane
48,00 inkl. MwSt
Vom ersten noch erhaltenen Gruß Fontanes an Fräulein Emilie Kummer in der Oranienburger Straße in Berlin bis zum berühmt gewordenen letzten Brief an die Ehefrau, geschrieben an seinem Todestag am 20. Dezember 1898, umfaßt die Korrespondenz der Eheleute Fontane 570 Briefe, von denen viele hier zum ersten Mal veröffentlicht werden.
"Ein unveröffentlichter Fontane-Roman"Vom ersten erhaltenen Gruß Fontanes an Fräulein Emilie Kummer in der Oranienburger Straße in Berlin bis zum berühmt gewordenen letzten Brief an die Frau, geschrieben an seinem Todestag am 20. September 1898, umspannt diese Korrespondenz ein halbes Jahrhundert. Lange Phasen der Trennung, bedingt durch Fontanes dienstliche und schriftstellerische Verpflichtungen, aber auch durch die schwierige wirtschaftliche Lage der Familie, werden durch den intensiven Briefwechsel überbrückt. Dessen Grundbedingung von Anfang an ist seine existentielle Notwendigkeit für beide Partner: Wie das Gespräch in Zeiten der Nähe, so gehört der ununterbrochene, zuweilen überbordende briefliche Austausch zum Wesen dieser Künstlerehe. Denn ohne die anhaltende innerfamiliäre Kommunikation hätte es auch den Erzähler Fontane nicht gegeben. Emilie Fontane, bisher nahezu ausschließlich aus der Perspektive ihres Mannes gesehen, tritt aus dem Schatten und spricht mit eigener unverwechselbarer Stimme. Aus ihren Briefen entsteht das lebendige Bild einer vielseitigen Frau in der Balancezwischen Anpassung und Selbstbestimmung.Von den 570 Briefen Fontanes werden 80 zum erstenmal publiziert und 300 in einer vollständigen und zuverlässigen Fassung dargeboten. Von Emilie Fontane konnten 180 Briefe ermittelt werden, von denen 150 erstmals an die Öffentlichkeit gelangen. So liefert die Fülle dieser Briefe auch dem Literaturwissenschaftler wie dem Historiker und Soziologen ein immenses Quellenmaterial.Gerade auch in den persönlichsten Zeugnissen entfaltet sich der Zauber von Fontanes Briefschreibekunst: tiefe Humanität und künstlerische Darstellungskraft - der unnachahmliche Fontanesche Erzählton macht diesen Briefdialog zu einer wundervoll unterhaltsamen Lektüre.Der Fontanesche Ehebriefwechsel ist zugleich Paarbiographie einer Schriftstellerehe und Quellenpublikation von editorisch einzigartigem Rang: teils erstveröffentlicht, teils erstmals vollständig und zuverlässig dargeboten, sind diese Briefe ein unschätzbarer Beitrag zur Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts.Der EhebriefwechselBand 1: Dichterfrauen sind immer so (1844-1857)Band 2: Geliebte Ungeduld (1857--1871)Band 3: Die Zuneigung ist etwas Rätselvolles (1873-1898)3 Bände in KassetteHerausgegeben von Gotthard Erler unter Mitarbeit von Therese Erler

Dr. Gotthard Erler, Autor und Herausgeber. Seine jahrzehntelangen Forschungen und vielseitigen Editionen haben an der Verbreitung des Fontane’schen Werks einen hervorragenden Anteil. Zuletzt gab er eine Auswahl aus dem dreibändigen Ehebriefwechsel heraus, erschienen unter dem Titel „Die Zuneigung ist etwas Rätselvolles. Eine Ehe in Briefen“ (2018).   2014 erhielt Gotthard Erler das Bundesverdienstkreuz.

Emilie Fontane geb. Rouanet wurde 1824 als uneheliches Kind in Dresden geboren und mit zwei Jahren von dem Berliner Globushersteller Wilhelm Kummer adoptiert. 1850 heiratete sie Theodor Fontane. Aus dieser Ehe stammten drei Söhne und eine Tochter. Sie starb 1902 in Berlin.Dieser Briefwechsel beginnt mit dem 1. erhaltenen Gruß Theodor Fontanes von 1844 an "Fräulein Emilie Kummer" und endet mit dem letzten, an seinem Todestag an seine "liebe Frau" geschriebenen Brief vom 20.9.1898. Vor allem Emilie Fontanes Bild gewinnt hier Gestalt wie nie zuvor. Von den 180 ermittelten Briefen, die sie in den Zeiten der Trennung an ihren "Herzensmann" schreibt, werden hier 150 erstmals veröffentlicht. Emilie erweist sich hier als fast ebenbürtige Partnerin Fontanes, die witzig und lebendig die aktuellen Lebensumstände schildert, souverän an seiner Arbeit Anteil, die vor allem aber zauberhafte Liebesbriefe schreibt. Zum Missfallen der Brautfamilie hatte der Habenichts Theodor Fontane 1850 Emilie Kummer geheiratet und sie in eine "talerabhängige Existenz" geführt. In der fast 50 Jahre währenden Ehe spielen Briefe eine bedeutende Rolle. Die 570 Briefe des Schriftstellers und die 180 seiner Frau, zugleich seine Sekretärin und Kritikerin, sind Mittel der Kommunikation während der oft langen Zeit des Getrenntseins, z.b. während der Zeit, als Theodor sich in England eine journalistische Existenz aufbaut. Daß er einige wichtige berufliche Entscheidungen trifft, ohne sie einzubeziehen, moniert sie zu Recht. Auch ihre Sehnsucht nach Geborgenheit bleibt ein ständiges Dilemma dieser Ehe. Mit vier Kindern, die sie häufig alleine aufzuziehen hat, und drei weiteren Söhnen, die zwischen 1852 und 1855 im Säuglingsalter sterben, ist dieser Wunsch nach sozialer Absicherung nur verständlich. Viele der Briefe sind Liebesbriefe, voller Zärtlichkeit und Sinnlichkeit. Eine Ehe in Briefen, die es an Spannung mit Fontanes Romanen durchaus aufnehmen kann.

Theodor Fontane wurde am 30. Dezember 1819 im märkischen Neuruppin geboren. Nach vierjähriger Lehre arbeitete er in verschiedenen Städten als Apothekergehilfe und erwarb 1847 die Zulassung als »Apotheker erster Klasse«. 1849 gab er den Beruf auf, etablierte sich als Journalist und freier Schriftsteller und heiratete 1850 Emilie Rouanet-Kummer. 1855 bis Anfang 1858 hielt er sich in London auf, u. a. als »Presseagent« des preußischen Gesandten. Zwischen 1862 und 1882 kamen die »Wanderungen durch die Mark Brandenburg« heraus. Neben seiner umfangreichen Tätigkeit als Kriegsberichterstatter und Reiseschriftsteller war Fontane zwei Jahrzehnte Theaterkritiker der »Vossischen Zeitung«. In seinem 60. Lebensjahr trat er als Romancier an die Öffentlichkeit. Dem ersten Roman »Vor dem Sturm« (1878) folgten in kurzen Abständen seine berühmt gewordenen Romane und Erzählungen sowie die beiden Erinnerungsbücher »Meine Kinderjahre« und »Von Zwanzig bis Dreißig«. Fontane starb am 20. September 1898 in Berlin.

»Amüsant und spritzig lebendig erzählen die Briefe vom Kinderkriegen, von der Liebe und Anekdoten aus dem Leben der Fontanes.« Märkische Allgemeine Zeitung 20031103

»Amüsant und spritzig lebendig erzählen die Briefe vom Kinderkriegen, von der Liebe und Anekdoten aus dem Leben der Fontanes.«

»Mittlerweile macht Fontane süchtig, beinahe. So hat er jetzt eine treue und noch wachsende Gemeinde. Er ist ein Unterhaltungsschriftsteller geblieben und ein Klassiker geworden. Welch ein ungewöhnlicher Triumph für einen Autor, dem man einst das Leichte verübelt, das Anmutige vorgeworfen und das Charmante verargt hat!«

»Lange hat man ihn unterschätzt: Das Leichte wurde als leichtsinnig verpönt, das unterhaltsame als gefällig missverstanden, das Charmante gar als undeutsch beschimpft. Doch längst hat sich das Urteil durchgesetzt, dass er der größte deutsche Romancier der Epoche zwischen Goethe und Thomas Mann ist.
Marcel Reich-Ranicki «

»Dank der neuen Ausgabe beim Aufbau-Verlag kann man nun endlich auch die pikanteren Stellen des Briefwechsels goutieren, die in früheren Ausgaben einer verschämt pietätvollen Zensur zum Opfer fielen.

Diese Briefe sind keine literarischen Juwelen, als die sie oft und gern bezeichnet werden, sondern vielmehr energische Zeugnisse einer Rhetorik der Liebe.«

»Am Ende führt bei Fontane alles ins Menschliche ... auch dies ein Grund für seine Beliebtheit über eine Zeit hinweg, die nur wenige Schreibende erreichen.
Das Gute ist eben gut, wenn es gut ist. Nun ja, das ist dann auch ein weites Feld.«

Erscheint lt. Verlag 1.8.1998
Reihe/Serie Fontane GBA Briefe ; 1-3
Zusatzinfo Mit 6 Frontispizen und 30 Abbildungen
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 123 x 205 mm
Gewicht 2146 g
Themenwelt Literatur Briefe / Tagebücher
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturgeschichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte 19. Jahrhundert • Beziehung • Briefe • Briefwechsel • Dichter (Briefe); Fontane, Theodor • Dichter / Dichterin (Briefe); Fontane, Theodor • Edition • Ehe • Ehebriefe • Emilie Fontane • Fontane • Fontane, Emilie • Fontane, Theodor • Fontane, Theodor; Briefe • HC/Belletristik/Briefe, Tagebücher • Kommentar • Korrespondenz • Künstlerehe • Literaturwissenschaft • Partnerschaft • Quelle • Realismus • Sammlung • Schriftsteller • Theodor Fontane
ISBN-10 3-351-03133-5 / 3351031335
ISBN-13 978-3-351-03133-6 / 9783351031336
Zustand Neuware
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