Wahrnehmung und Wissen bei Aristoteles
Zur epistemologischen Funktion der Wahrnehmung
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In der 1970 gegründeten Reihe erscheinen Arbeiten, die philosophiehistorische Studien mit einem systematischen Ansatz oder systematische Studien mit philosophiehistorischen Rekonstruktionen verbinden. Neben deutschsprachigen werden auch englischsprachige Monographien veröffentlicht.
Aristoteles betont an vielen Stellen die zentrale Bedeutung der Wahrnehmung für den Wissenserwerb. Wie sind diese programmatischen Aussagen interpretatorisch einzulösen? Bildet die Wahrnehmung für Aristoteles ein Fundament, das alle anderen Überzeugungen rechtfertigen kann? Oder hat sie bloß die Funktion, den Intellekt mit elementaren Informationen zu versorgen? Aristoteles’ Theorie des Wissenserwerbs wurde in der Vergangenheit oft als empiristisch charakterisiert. Dafür scheinen nicht nur die programmatischen Aussagen zum Wert der Wahrnehmung, sondern auch die grundsätzliche Ablehnung angeborenen Wissens zu sprechen; der Wissenserwerb basiert einzig auf der Wahrnehmung als einem unterscheidungsfähigen Vermögen. Die Studie arbeitet heraus, welche Rolle die Wahrnehmung in Aristoteles’ Theorie des Wissenserwerbs spielt. Nach einem kurzen Überblick über bisherige Interpretationen wird in einem ersten Teil anhand einer Interpretation zentraler Passagen aus De Anima die Frage geklärt, wie der Gehalt der Wahrnehmung zu bestimmen ist. Auf dieser Grundlage wendet sich die Untersuchung den einschlägigen Passagen zum Wissenserwerb aus den Zweiten Analytiken zu. Es zeigt sich, dass von einem Empirismus in einem starken Sinn nicht gesprochen werden kann. Aristoteles’ Position kann als eine systematisch interessante Alternative in die gegenwärtige Epistemologie eingebracht werden.
Aristoteles betont an vielen Stellen die zentrale Bedeutung der Wahrnehmung für den Wissenserwerb. Wie sind diese programmatischen Aussagen interpretatorisch einzulösen? Bildet die Wahrnehmung für Aristoteles ein Fundament, das alle anderen Überzeugungen rechtfertigen kann? Oder hat sie bloß die Funktion, den Intellekt mit elementaren Informationen zu versorgen? Aristoteles’ Theorie des Wissenserwerbs wurde in der Vergangenheit oft als empiristisch charakterisiert. Dafür scheinen nicht nur die programmatischen Aussagen zum Wert der Wahrnehmung, sondern auch die grundsätzliche Ablehnung angeborenen Wissens zu sprechen; der Wissenserwerb basiert einzig auf der Wahrnehmung als einem unterscheidungsfähigen Vermögen. Die Studie arbeitet heraus, welche Rolle die Wahrnehmung in Aristoteles’ Theorie des Wissenserwerbs spielt. Nach einem kurzen Überblick über bisherige Interpretationen wird in einem ersten Teil anhand einer Interpretation zentraler Passagen aus De Anima die Frage geklärt, wie der Gehalt der Wahrnehmung zu bestimmen ist. Auf dieser Grundlage wendet sich die Untersuchung den einschlägigen Passagen zum Wissenserwerb aus den Zweiten Analytiken zu. Es zeigt sich, dass von einem Empirismus in einem starken Sinn nicht gesprochen werden kann. Aristoteles’ Position kann als eine systematisch interessante Alternative in die gegenwärtige Epistemologie eingebracht werden.
Stephan Herzberg, Eberhard Karls Universität Tübingen.
1;Vorbemerkung;8
2;Abkürzungen der Aristotelischen Werke;9
3;Inhalt;10
4;Einleitung: Aristoteles ein Empirist?;12
5;1. Wahrnehmung und Wissen: Begriffliche Klärungen;29
6;2. Weltzugang und Sinnestäuschungen;68
7;3. Der Gehalt der Wahrnehmung;120
8;4.Wahrnehmung und Intellekt;148
9;5. Die Wahrnehmung in Aristoteles Theorie des Wissenserwerbs;193
10;6. Jenseits von Fundamentalismus und Kohärentismus;229
11;Literaturverzeichnis;233
12;Index locorum;241
13;Index nominum;246
14;Index rerum;248
Erscheint lt. Verlag | 16.11.2010 |
---|---|
Reihe/Serie | Quellen und Studien zur Philosophie ; 97 |
Verlagsort | Berlin/Boston |
Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 230 mm |
Gewicht | 495 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie |
Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Philosophie Altertum / Antike | |
Schlagworte | Aristoteles • Aristotle • Aristotle; Perception; Knowledge; Epistemology • Epistemologie • Epistemology • Hardcover, Softcover / Philosophie/Antike • Knowledge • perception • Wahrnehmung • Wissen |
ISBN-10 | 3-11-021236-6 / 3110212366 |
ISBN-13 | 978-3-11-021236-5 / 9783110212365 |
Zustand | Neuware |
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