Begegnung fördern

Mit Gewaltfreier Kommunikation vermitteln. Mediation in Theorie und Praxis

(Autor)

Buch | Softcover
272 Seiten
2009
Junfermann Verlag
978-3-87387-724-5 (ISBN)
6,00 inkl. MwSt
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Hatten Sie schon häufiger den Wunsch, in Konflikten dazu beitragen zu können, dass Menschen wieder miteinander in Verbindung kommen? Egal ob Sie es mit streitenden Kindern oder Erwachsenen, mit Auseinandersetzungen am Arbeitsplatz oder in Familien zu tun haben: Dieses Buch hilft Ihnen, Begegnung und Verbindung zwischen Menschen zu fördern. Es enthält sowohl Gedanken zu Themen wie Rache, Vergebung und Versöhnung als auch praktische Übungen, um sich auf eine Mediation zwischen Individuen oder in Gruppen vorzubereiten. Zu oft wird versucht, im Konfliktfall mit Gewalt eine Lösung herbeizuführen. In anderen Fällen wieder wird ein Konflikt unter den Teppich gekehrt und die Beteiligten tun so, als gäbe es gar keine Streitigkeiten. Liv Larsson beleuchtet Strukturen, die auf die Beherrschung anderer abzielen und gibt dem Leser Werkzeuge an die Hand, um lebensdienliche Systeme zu erschaffen. Hierfür sind ganz praktische und vor allem erlernbare Fertigkeiten vonnöten, die der Leser sich mithilfe der im Buch vorgestellten Übungen aneignen kann.

Liv Larsson ist zertifizierte GFK-Trainerin (CNVC) und ist als Mediatorin in Schulen, Familien und Organisationen tätig. In den letzten Jahren hat sie sich zunehmend mit der Bedeutung von Wut, Scham und Schuld beschäftigt.

1. Mediation Was ist Mediation? Wie unser Menschenbild unsere Mediationskompetenz beeinflusst Ein Menschenbild, das sich auf Bedürfnisse gründet Was ist nötig, damit Mediation ein natürlicher Teil unserer Kultur wird? 2. Der Traum von einer konfliktfreien Welt Konflikt - Krise oder Chance? Übliche Sichtweise auf Konflikte in Dominanzstrukturen Übliche Sichtweise auf Konflikte in lebensbereichernden, partnerschaftlichen Strukturen Der Unterschied zwischen Dominanzstrukturen und lebensbereichernden, partnerschaftlichen Strukturen Win-Win oder Nullsummenspiel? 3. Sich einmischen Ohne Einladung vermitteln Wenn der Mediator nicht angenommen wird Zivilcourage oder respektvolle Besserwisserei? Passivität fördert Gewalt Passivität und Gehorsam 4. Von süßer Rache und Gesichtsverlust Was macht Rache eigentlich süß? Rache und Vergebung - zwei Seiten derselben Medaille Einfühlung anstelle von "Bitte entschuldige" Wie man mithilfe der GFK um Entschuldigung bittet Herauskristallisieren, worum es Menschen bei Mediation, Rache und Vergebung wirklich geht Tun Sie niemals etwas aus der Motivation heraus, Schuldgefühle oder Scham zu vermeiden! 5. Gewaltfreie Kommunikation als Haltung in der Mediation Gewaltfreie Kommunikation Konflikte finden auf der Ebene der Strategien und nicht auf der Ebene der Bedürfnisse statt Empathie (Einfühlung) Exakt wiedergeben, was jemand gesagt hat Die perfekte Konfliktlösung Kompromiss oder innere Wandlung? Körpersprache, die zu den Worten passt 6. Die "Werkzeugkiste" Werkzeuge, die in der Mediation eingesetzt werden 1. Hören, übersetzen und wiedergeben, was gesagt wird 2. Jemanden "am Ohr ziehen" - den Parteien helfen, einander zu hören 3. Unterbrechen 4. Erste-Hilfe-Empathie 5. Selbsteinfühlung - sich als Mediator selbst empathisch begegnen 6. Den Mediationsprozess beobachten und steuern 7. Übung Übung Übung Machen Sie sich fit fürs Mediieren Bedürfnisse des Mediators: Nutzen und Stolperfallen Aussagen übersetzen, die die Verbindung gefährden 8. Formelle Mediation Auf Anfrage vermitteln Vorgespräche mit den Konfliktparteien Die Vorbereitung des Mediators Freiwilligkeit - Voraussetzung für eine gelungene Mediation Der neutrale Vermittler Mediation Schritt für Schritt 9. Herausforderungen und Möglichkeiten Mediationsvarianten 1. Wenn keine der beiden Parteien der anderen zuhören will 2. Verschiedene Räume 3. Kommunikation über den Mediator 4. Rollenspiele 5. Wenn ein direktes Gespräch nicht möglich ist: mit Aufnahmen von Rollenspielen arbeiten 6. Bedrohliche Situationen 7. Der Mediator in seiner Menschlichkeit Mediation als Teil eines Prozesses oder als losgelöstes Einzelereignis? Es geht nicht darum, es "richtig" zu machen Mediation in Arbeitsgruppen und Teams Wertschätzung - vorbeugender Umgang mit Konflikten Konflikte kosten Geld Eskalation und Deeskalation Aus Fehlern lernen 10. Mediation zwischen Kindern Zwischen Kindern vermitteln Wenn der Erwachsene zuhört und beide Seiten zu verstehen versucht Wenn der Erwachsene sich entscheidet, Partei zu ergreifen, kann Folgendes geschehen Wenn der Erwachsene sich entscheidet, nicht einzugreifen Wenn der Erwachsene den Konflikt beendet, anstatt zu vermitteln zu versuchen Wenn der Erwachsene vergleicht Eingreifen, um zu schützen, anstatt zu bestrafen Wenn der Erwachsene mithilfe von Strafe zu vermitteln versucht

Rache und den Wunsch, sich zu rächen, können wir als Ausdruck eines Bedürfnisses nach Einfühlung sehen. Rache und Mediation haben viele Ähnlichkeiten, denn beide sind Strategien, um das "Gleichgewicht" in der Beziehung wiederherzustellen, zu Selbstachtung beizutragen und etwas zurechtzurücken, was schiefgegangen ist. Auch wenn Rache eine tragische und ineffektive Art ist, das Bedürfnis nach Einfühlung zu erfüllen: Ich behaupte, dass es ein Versuch ist, Verständnis dafür zu bekommen, wie sehr man gelitten hat. Darüber hinaus will derjenige, der sich rächt, seine Selbstachtung zurückerlangen und ein Gleichgewicht in der Beziehung schaffen. Und wenn jemand Rache nimmt, dann fällt diese oft reichlich aus, in der Hoffnung, dass sich so das Gegenüber davon abschrecken lässt, sich wiederum zu rächen. Rache basiert auf dem Gedanken, dass der andere etwas falsch gemacht hat - und wer etwas falsch macht, verdient Strafe. So kommt es zu einer Eskalation, zu einer Spirale von Rache und Gegenrache, in der beide Parteien sich fortan drehen und aus der niemand mehr einen Ausweg weiß. Beide vertreten denselben Standpunkt: "Ich weiß, was richtig ist" oder: "Ich habe die Gerechtigkeit auf meiner Seite". In einem sich endlos wiederholenden Prozess tauschen "Opfer" und "Täter" in der Rachespirale die Rollen: Derjenige, der zuerst "Täter" war, wird zum "Opfer" und umgekehrt. Ich glaube, dass wir uns rächen, weil wir es gelernt haben und nicht, weil es unserer Natur entspricht. Wir haben gelernt, uns von Gewalt unterhalten zu lassen, z.B. von Filmen, deren Botschaft auf der Vorstellung basiert, dass Gewalt zu Frieden führt. Die "Bösen" bekommen ja nur das, was sie für ihr falsches Handeln verdienen. Die "Guten" erweisen den "Bösen" beinahe einen Dienst, wenn sie diese bestrafen, weil sie ihnen die Chance geben, zu verstehen, dass sie falsch gehandelt haben und sich ändern sollten. Sie haben nun die Strafe bekommen, die sie verdienen, und gemäß dem Mythos, dass Gewalt zu Harmonie führt, ist die Sache geklärt, sobald die Strafe erduldet wurde. Wie sehr wir an die Sündenbock-Theorie glauben, setzt mich immer wieder in Erstaunen. Actionfilme mit eindeutigen Schurken (z.B. James Bond-Filme, "Terminator" oder "Kill Bill") bestärken unseren Glauben, dass es normal ist, sich zu rächen, wenn die Dinge sich nicht wie gewünscht entwickeln. Gewalt in Unterhaltungsmedien basiert auf dem Gedanken, dass der "Schurke" sich beim geringsten Widerstand rächen wird. Dieser erlernte Rache- und Gewaltmythos erschwert es uns, in Kontakt mit unserem natürlichen Mitgefühl zu sein. Wenn wir nach Rache trachten, sehnen wir uns eigentlich nach innerem Frieden, wobei uns nicht bewusst ist, in welch begrenzten Maße Rache als Strategie zur Erfüllung des inneren Friedens taugt. Der Unterschied zwischen Rache und Mediation ist, dass wir in der Mediation versuchen, die Bedürfnisse aller zu erfüllen, nicht nur die der einen Seite. Nicht nur meine Bedürfnisse zählen, sondern auch deine. Wir übergehen nicht das, was für eine Person wichtig ist, um der anderen etwas Gutes zu tun, sondern bieten eine Alternative zur Rache an, die das Wohlergehen beider Seiten im Blick hat. Mediation kann gegenseitigen Respekt wiederherstellen und anstelle des von Rache verursachten endlosen Leidens ein echtes Gleichgewicht schaffen. Die Sichtweise, dass wir in einer Welt leben, in der "man das bekommt, was man verdient" ("Wie man sich bettet, so liegt man"), verführt uns leicht zur Passivität. Leicht ist man geneigt zu denken, dass jemand, der bestraft wird, vermutlich etwas getan hat, weshalb er es auch verdient. So kommt es, dass wir möglicherweise lange Zeit passiv mit ansehen, wie jemand anderen Schmerzen zufügt.

Erscheint lt. Verlag 27.11.2009
Reihe/Serie Reihe Kommunikation, Mediation mit GFK
Übersetzer Ariane Korth
Verlagsort Paderborn
Sprache deutsch
Original-Titel Skapa möten och kontakt genom medling
Maße 170 x 240 mm
Gewicht 500 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Psychologie
Geisteswissenschaften Psychologie
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychiatrie / Psychotherapie
Schlagworte Empathie • Gewaltfreie Kommunikation • Gewaltfreie Kommunikation (GfK) • Gewaltfreie Kommunikation (GFK) • GFK • Hardcover, Softcover / Psychologie/Angewandte Psychologie • Komunikation • Konflikt • Mediation • Mediation / Konfliktschlichtung • Rache • Reflexion • Selbsteinfühlung • Vergebung • Versöhnung
ISBN-10 3-87387-724-4 / 3873877244
ISBN-13 978-3-87387-724-5 / 9783873877245
Zustand Neuware
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