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Im Meer des Alltags ankern -  Susanne Schug

Im Meer des Alltags ankern (eBook)

Achtsam innehalten und Kraft schöpfen. Mit Online-Material
eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
212 Seiten
Beltz (Verlag)
978-3-621-29044-9 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
23,99 inkl. MwSt
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Mit Achtsamkeit den Alltag gelassen meistern • Achtsamkeit hilfreich im Alltag einsetzen • Viel Raum für Selbstreflexion und Selbsterfahrung: Was tut mir gut? Wo kann ich achtsamer mit mir umgehen? Der Alltag bringt beruflich wie privat vielfältige Aufgaben und Herausforderungen mit sich. Manchmal haben wir das Gefühl, in all dem halt- und rastlos zu treiben - und dabei gehen wir vielleicht nicht gerade fürsorglich mit uns selbst um. Mit diesem Selbsthilfebuch entwickeln Sie durch Achtsamkeit einen positiveren Blick auf Ihr Leben. Mithilfe konkreter Strategien und Fertigkeiten erlangen Sie mehr Selbstfürsorge und mehr Kraft für alltägliche Anforderungen. So schaffen Sie sich 'Zeitinseln' und 'Ankerplätze' im Meer des Alltags. Achtsamkeit ganz praktisch • Vielfältige, leicht umsetzbare Achtsamkeitsübungen, auch im Audioformat • Achtsamkeits-Challenge: 4 Wochen angeleitet üben Aus dem Inhalt Die Natur aller Erfahrungen • Neue Perspektiven einnehmen • Freundlichkeit und Selbstfürsorge einladen • Hilfreiche Achtsamkeitsfertigkeiten • Physiologie einer Stressreaktion • Distanz durch Achtsamkeit • Atemübungen • Formelle Übungen • Informelle Übungen • Übungen in Bewegung

Susanne Schug, B.A., Fachpflegekoordinatorin an der Medizinischen Universität Lübeck, seit 13 Jahren in der Psychiatrie tätig; leitet die Therapeutenfortbildung zum Thema »Achtsamkeit«.

1

Einleitung


Bei der Achtsamkeit geht es um die Kultivierung bestimmter Geistesqualitäten, um immer mehr Freundlichkeit, Selbstfürsorge und Selbstmitgefühl im Leben willkommen zu heißen. Was wir kultivieren, wächst natürlich auch in uns. Dieses Kultivieren benötigt Zeit und viel Fürsorge. So wie ein Apfelkern, der morgen nicht schon zu einem Apfelbaum heranwächst, so kultiviert sich der innere Garten in seiner Zeit durch wohlwollendes Gießen.

Unser aller Alltag ist angefüllt mit einer Informationsflut sondergleichen. Wir sind in der Lage, uns 24 Stunden lang mit der ganzen Welt zu vernetzen und mit ihr per Telefon, E-Mail und sozialen Netzwerken zu interagieren. Eine Vielzahl an Aufgaben will täglich von uns erledigt werden. Um das alles in den Griff zu bekommen, wird geplant, reagiert, vorausschauend gedacht und gehandelt. Es gilt alle Bälle im Spiel zu halten, auch mit der damit einhergehenden Gefahr, die eigenen Grenzen darüber aus dem Blick zu verlieren, da das Erreichen der anvisierten Ziele im Vordergrund steht. Wir haben uns das nötige Handwerkszeug antrainiert, um täglich aufs Neue möglichst das Richtige zur richtigen Zeit zu tun. Dabei gehen wir oft ziemlich hart mit uns selbst um. Wir laufen Gefahr, einen freundlichen und mitfühlenden Blick auf uns selbst zu verlieren, sodass wir uns manchmal in einem Strudel der nie enden wollenden Tätigkeiten, der Selbstoptimierung, der Gedankenkreise, Bewertungen und Grübeleien gefangen fühlen.

Das Leben präsentiert uns ununterbrochen Informationen aus dem Inneren und aus der uns umgebenden Welt. Da wir bemüht sind, den tagtäglich von uns zu erfüllenden Aufgaben gerecht zu werden, laufen wir dabei Gefahr, unser eigenes Wohlbefinden aus dem Blick zu verlieren und schöne Augenblicke unbemerkt an uns vorüberziehen zu lassen. Das Leben kann sich dann so anfühlen, als würden wir uns selbst beim Hinausschwimmen auf das aufgewühlte Meer beobachten, wie wir immer wieder daran gehindert werden, unser Ziel zu erreichen und stets aufs Neue von den Brandungswellen in Richtung Strand zurückgedrängt werden, sodass wir erleben, wie das kräfteraubende und ermüdende Unterfangen zu scheitern droht. Doch die Wellen sind nicht dasselbe wie das Meer. Bei der Konzentration auf das Bezwingen jeder einzelnen Welle können wir allerdings den Blick dafür verlieren, dass das Meer unabhängig von der noch so aufgewühlten Oberfläche darunter stets unendlich weit und tief und ruhig ist (Wolf & Serpa, 2018).

Die Praxis der Achtsamkeit lädt dazu ein, die einzelnen Augenblicke, aus denen unser aller Leben besteht, auszukosten. Mit einer freundlich interessierten Haltung im Alltag vor Anker zu gehen, kurz innezuhalten und zu beobachten, wie sich das Leben im gegenwärtigen, einzigartigen Moment unseres Daseins gerade darstellt, ohne automatisch etwas tun oder verändern zu wollen. Die Freiheit für sich zu erobern, den Alltag zu entschleunigen, und als freundlicher Beobachter, als freundliche Beobachterin in einer sicheren Bucht des Meeres vor Anker zu gehen und sich das Wissen zu erobern, dass es unabhängig von den Kräften, die das Meer aufgewühlt und auch gefährlich erscheinen lassen, unterhalb der Oberfläche Stille und Frieden geben kann. Die beobachtende Position unterstützt dabei, uns bewusster über Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen zu werden. Wir öffnen uns für die Möglichkeit, in der Weite des Meeres unter den Wellen hindurchzutauchen. Das regelmäßige, bewusste Trainieren von Achtsamkeitsübungen im Alltag kann die Bewusstheit darüber erhöhen, auch in herausfordernden Lebenssituationen mit viel Mitgefühl neue, wohlmeinende Wahlmöglichkeiten voller Güte für sich zu erobern. Den Fokus immer wieder aufs Neue in den gegenwärtigen Augenblick zu bringen.

Das ist vor allem hilfreich angesichts der Tatsache, dass viele Dinge im Leben außerhalb unserer Kontrolle liegen. Wir alle befinden uns in unserer jeweiligen Lebensrealität, einem Gefüge von vielfältigen Gegebenheiten und schnell veränderbaren Faktoren. Manches passiert einfach, egal, ob wir es als angenehm oder unangenehm empfinden. Dies kann dazu führen, dass wir es nicht wagen, hinzusehen, und eine bestimmte Lebenssituation einfach nur »weghaben wollen«. Mit der Praxis der Achtsamkeit machen Sie sich jedoch auf den Weg, die Lebenswirklichkeit aktiv anzunehmen und genau hinzuschauen, ohne in »angenehm«, »unangenehm« oder »neutral« zu unterscheiden. Achtsamkeit kann helfen zu verstehen, dass Veränderungen einen unabänderlichen Teil unseres Lebens darstellen, egal, ob wir uns diese wünschen oder nicht. Uns Menschen ist allen gemeinsam, dass wir zeitweise Freudvolles und zeitweise Leidvolles oder Herausforderndes erfahren, auf das wir in der Regel unbewusst körperlich, gedanklich und emotional reagieren. Mit Achtsamkeit erleben Sie, was geschieht, wenn Sie dem jeweiligen Gefühl, dem Gedanken oder der Körperempfindung eine Daseinsberechtigung geben. Einen Umgang mit dem Angenehmen zu etablieren, wenn es sich zeigt. Sich akzeptierend zu wappnen für die unausweichlichen Herausforderungen, die unser aller Leben mit sich bringt. Anstatt sich zu ärgern, dass die Dinge des Lebens sich nicht so darstellen, wie wir sie uns wünschen.

Neue, freundliche und mitfühlende Möglichkeiten und Handlungsspielräume im Umgang mit sich selbst und anderen wählen. Zu erleben, dass Achtsamkeit in jedem einzelnen Augenblick unseres Lebens stattfindet. Sich erlauben, trotz oder gerade wegen der vielen Herausforderungen in unserer schnelllebigen Zeit selbst zum Handelnden, zur Handelnden zu werden. Das Forschungsfeld so weit wie möglich zu entfalten und sich für die Absichten hinter dem eigenen Tun zu öffnen. Sich auf Basis dieser konkreten Erfahrungen zu ermöglichen, das Angenehme zu erleben, wenn es sich zeigt. Den gegenwärtigen Augenblick zu genießen, ohne ihn konservieren zu wollen. Sich in herausfordernden Situationen erlauben, sich mutig dem Unangenehmen zuzuwenden und auf Basis von Achtsamkeit bewusst die heilsamsten Handlungsoptionen für sich im Alltag zu kultivieren. Darüber ermöglichen Sie es sich, diese neuen achtsamen Handlungsspielräume voller Selbstmitgefühl bewusst im Alltag zu reproduzieren. Den einzelnen Augenblicken, aus denen unser aller Leben besteht, mehr Beachtung zu schenken. Nicht, damit etwas bewusst Wahrgenommenes »besser« oder »anders« wird, sondern um bestmöglich im Kontakt mit dem Moment zu sein, einen Weg der Neugier und Erforschung seiner selbst vertrauensvoll und voller Fürsorge und Klarheit zu beschreiten. Mit der Praxis der Achtsamkeit erlauben Sie es sich, ein Fundament der liebevollen, verbundenen Präsenz mit sich aufzubauen, nicht, um Unangenehmes oder Herausforderndes »weghaben zu wollen«, sondern beherzt anzuerkennen, was sich alles zeigen mag, und sich zu erlauben, den Mut aufzubringen, hinzusehen. Annehmend und bewertungsfrei voller Zuversicht eventuell wahrzunehmen, dass es sich lösen wird, wenn das Unangenehme nicht festgehalten und weitergedacht wird. Sich mit wohlwollender Haltung Zeit zu schenken und der Vielzahl an bewusst wahrgenommenen Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen, unabhängig davon, ob sie angenehm, unangenehm oder neutral sein sollten, den Willkommensteppich auszubreiten, um so vertrauter zu werden mit den eigenen automatischen Reaktionen.

Wir haben als Menschen eine natürliche Tendenz, angenehme, glückliche oder neutrale Erfahrungen machen zu wollen. Mit dem Wissen, dass auch die angenehmen Empfindungen immer nur von flüchtiger Natur sind und trotz aller Bemühungen, diese festhalten zu wollen, niemals dauerhaft verweilen werden. Diese Sehnsucht, den immerwährenden Glückszustand von Gleichmut, Unbeschwertheit und angenehmen Gefühlen zu erhalten, kann nicht erfüllt werden. Denn unsere Lebensumstände und die äußeren Gegebenheiten kommen und gehen. Je mehr wir versuchen, die Augenblicke des Glücks festhalten zu wollen, desto mehr entziehen sie sich uns.

Bei der Wahrnehmung von unangenehmen Erfahrungen stellt sich Widerstand ein. Dies ist der Augenblick in unser aller Leben, in dem wir mit Achtsamkeit etwas über die Natur unseres Geistes erfahren, wie er verdrängt, bewertet oder sich wehrt. Sie erlauben es sich, zu beobachten, wie diese Erfahrungen auch wieder vergehen, wie Wolken am Himmel, die unaufhaltsam weiterziehen. Sich zu erlauben, die Geschehnisse des Lebens zu akzeptieren, ohne zu resignieren. Es geht um die Essenz Ihrer tiefsten...

Erscheint lt. Verlag 20.3.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
ISBN-10 3-621-29044-3 / 3621290443
ISBN-13 978-3-621-29044-9 / 9783621290449
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