Eure Partnerschaft. Deine Herzenssache. (eBook)
224 Seiten
SCM Hänssler im SCM-Verlag
978-3-7751-7657-6 (ISBN)
Hans Jörg Forster (Jg. 1966) ist seit über dreißig Jahren mit Helene verheiratet und hat seine Ehe und Familie mit vier mittlerweile erwachsenen Kindern als sein eigentliches Lebensabenteuer erlebt. Sein Leben zeichnet bisher mit Gottes Hilfe einen großen Bogen vom Start als menschenscheuer Jugendlicher hin zu Offenheit und Freude im Umgang mit Menschen. Aus seiner Beziehungsschwäche und der Flucht in einen technischen Beruf ist eine Beziehungsstärke geworden. Gleichzeitig sind Themen wie Partnerschaft und Familie immer mehr in den beruflichen Vordergrund gerückt. In der eigenen Ehe und in Beziehung zu Mitmenschen bleibt er ein Lernender. Mit einem Berufseinstieg als Ingenieurabsolvent der Eidgenössisch Technischen Hochschule ETH wechselte er bald zu sozialen Tätigkeiten über und studierte dazu noch Theologie und berufsbegleitend Psychologie. Bevor er sich zusammen mit seiner Frau in Arbon am Bodensee niederließ und sich als Paartherapeut selbständig machte (paarcoach.ch), gründete und leitete er siebzehn Jahre lang die Ehe- und Familieninitiative FAMILYLIFE unter dem Dach von Campus für Christus Schweiz und war zuletzt für zwei Jahre deren europäischer Leiter. Er coacht, berät und therapiert Paare in der eigenen Praxis in Arbon TG und in Winterthur. Daneben amtet er als Suppleant am Bezirksgericht Arbon. Zum Ausgleich segelt er mit Leidenschaft als Skipper mit den unterschiedlichsten Menschen auf Bodensee und Meer (segelei.ch).
Hans Jörg Forster (Jg. 1966) ist seit über dreißig Jahren mit Helene verheiratet und hat seine Ehe und Familie mit vier mittlerweile erwachsenen Kindern als sein eigentliches Lebensabenteuer erlebt. Sein Leben zeichnet bisher mit Gottes Hilfe einen großen Bogen vom Start als menschenscheuer Jugendlicher hin zu Offenheit und Freude im Umgang mit Menschen. Aus seiner Beziehungsschwäche und der Flucht in einen technischen Beruf ist eine Beziehungsstärke geworden. Gleichzeitig sind Themen wie Partnerschaft und Familie immer mehr in den beruflichen Vordergrund gerückt. In der eigenen Ehe und in Beziehung zu Mitmenschen bleibt er ein Lernender. Mit einem Berufseinstieg als Ingenieurabsolvent der Eidgenössisch Technischen Hochschule ETH wechselte er bald zu sozialen Tätigkeiten über und studierte dazu noch Theologie und berufsbegleitend Psychologie. Bevor er sich zusammen mit seiner Frau in Arbon am Bodensee niederließ und sich als Paartherapeut selbständig machte (paarcoach.ch), gründete und leitete er siebzehn Jahre lang die Ehe- und Familieninitiative FAMILYLIFE unter dem Dach von Campus für Christus Schweiz und war zuletzt für zwei Jahre deren europäischer Leiter. Er coacht, berät und therapiert Paare in der eigenen Praxis in Arbon TG und in Winterthur. Daneben amtet er als Suppleant am Bezirksgericht Arbon. Zum Ausgleich segelt er mit Leidenschaft als Skipper mit den unterschiedlichsten Menschen auf Bodensee und Meer (segelei.ch).
Teil 1
Herzenssache
Herzlich willkommen! Du willst in der Liebe wachsen? Oder hast du die Hoffnung auf eine Zukunft deiner Beziehung schon fast aufgegeben, und dies ist sozusagen dein letzter Versuch, etwas zu ändern? Gerne nehme ich dich mit auf eine Reise, meine Reise, die zeigt, dass Liebe nicht zufällig entsteht und zu einer Leidenschaft werden kann. Dazu braucht es keine idealen Bedingungen!
Nie hätte ich als junger Mann gedacht, dass ich einmal einen Beziehungsratgeber schreiben würde, denn mein Interesse, Paare fürs Miteinander zu ermutigen und mich dabei theologischer Einblicke und medizinischer Bilder zu bedienen, hat wenig mit meinem Berufseinstieg zu tun.
Im frommen Elternhaus sollte ich zum Engel erzogen werden, draußen unter meinen Freunden aus der Nachbarschaft meines kleinen Heimatstädtchens am Bodensee war ich aber eher der Bengel und schwang gelegentlich eine aus einem Kirschbaum geschlagene Keule. Das machte mich zum Anführer unserer Kinderbande. Zu Hause aber brachte man mir bei, angepasst, lieb und artig zu sein.
Es gab zwei Frauen in meinem Leben, die mir sagten, wo’s langgeht: meine bestimmende Mutter und meine Schwester. Daheim wollte ich gar kein Bengel, sondern ein Guter sein und es meinen Eltern möglichst recht machen.
Mein Kindheitstraumberuf war Lehrer, was vermutlich auch an meinen guten Schulnoten lag. Weniger erfolgreich war ich darin, das weibliche Geschlecht zu erobern. Da waren meine Freunde besser – oder einfach schneller. Mir blieb daher mehr Zeit fürs Lernen, aber neugierig war ich trotzdem. Und so kaufte ich mir als Teenager mit dem letzten angesparten Geld ein mit Farbfotos bebildertes Aufklärungsbuch, um endlich mehr vom anderen Geschlecht zu erfahren. Selbstverständlich durfte meine Familie nichts davon erfahren, deshalb versteckte ich das Buch fein säuberlich dort, wo ich auch meine getrockneten Nielen (Clematis vitalba) zum Rauchen aufbewahrt hatte. Mein Interesse am Sex war geweckt, aber von einer Beziehung war ich noch meilenweit entfernt.
Nach der Matura (dem Schweizer Abitur) landete ich nicht an der Pädagogischen Hochschule, da sich meine strenggläubige Mutter ihren Sohn nicht mit einer Lehrtätigkeit an einer öffentlichen Schule vorstellen konnte, sondern an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. In der Mitte meines Ingenieurstudiums schloss ich mich einer christlichen Jugendgruppe in meinem Heimatstädtchen an. Dort begegnete ich einem bildhübschen weiblichen Wesen, ausgestattet mit viel Herzenswärme. Ich fand mich in absolutem Neuland wieder. Ihr Name war Helene. Einige Male habe ich sie einfach beobachtet und kein Wort mit ihr gesprochen. Ja, ich musste mir eingestehen, dass ich wirklich nichts vom Flirten verstand. Noch während ich in meinem Kopf erste Worte formulierte, um auf mich aufmerksam zu machen, gab ich es wieder auf. Unmöglich, das schaffe ich nicht! Mir blieb nichts anderes übrig, als nach einem klaren Plan vorzugehen.
Also nahm ich mir vor: Sollte sie von ihrer dreiwöchigen Abenteuerreise mit Freunden durch die Sahara lebend zurückkommen, würde ich die nächstbeste Gelegenheit beim Schopf packen und ihr ohne Umschweife meine Liebe gestehen, all in sozusagen.
Zugegeben, die erste Gelegenheit ließ ich verstreichen. Beim ersten Gottesdienstbesuch nach ihrer Rückkehr nämlich tänzelte sie mit einem Augenaufschlag an mir vorbei und setzte sich in die Bankreihe vor mir – nein, genauer – direkt vor mich hin. Ich zählte eine Stunde lang wie versessen ihre dunkelbraun glänzenden Locken. Ich war wortlos glücklich und die geplanten Worte steckten fest in meiner Kehle.
Doch beim nächsten Jugendgruppenabend schritt ich zur Tat: Ich forderte die verblüffte Helene freundlich, aber bestimmt, dazu auf, mir ins Nebenzimmer zu folgen. »Ich liebe dich«, platzte es aus mir heraus, »und ich würde gerne eine Freundschaft mit dir beginnen! Kannst du dir das vorstellen?« »Ja, das kann ich mir vorstellen«, säuselte es zurück. Und eh ich mich versah, war ich mit diesem zwei Jahre älteren Mädchen in einer Liebesbeziehung. Erst im Nachhinein fiel mir auf, dass ich gar nicht geprüft hatte, ob sie bereits einen Ring trug – zu meinem Glück tat sie das nicht. Als sie mich eine Woche später in meiner Studenten-WG in Zürich besuchte, hatte ich vergessen, wie sie aussah. Schwer verliebt hatte ich eine partielle Amnesie erlitten. Doch ihr grüner VW Golf war das Erkennungsmerkmal: Da war sie! Es war mehr als ein Traum!
Knapp drei Jahre später heirateten wir. Was ich damals mit meiner ersten Liebe erlebte, ist mit einem Föhnsturm im Winter zu vergleichen: Während das Erdreich der Gefühle noch gefroren daliegt, fegt ein heißer Hormonsturm durch die Lande. Keine Ahnung, wie eine Beziehung tatsächlich gelingen kann. Wie lange geht das gut, wenn Kopf und Herz nicht wirklich Freundschaft geschlossen haben? Wenn ich nur Gefühl bin und dabei keine Ahnung davon habe, wo die Reise eigentlich hingeht?
Drei Monate bis maximal drei Jahre kann das gehen, sagt die Paartherapeutin Andrea Bräu: »Die Verliebtheit muss quasi weichen, weil man so ja nicht ewig leben kann – nicht essend, nicht schlafend, nur an den anderen denkend, kaum arbeitsfähig, also mit rosaroter Brille.«1 Und tatsächlich, kaum hatten Helene und ich die Flitterwochen hinter uns, bekam unsere angebliche Seelenverwandtschaft Risse: Ich wollte unbedingt einen Auslandsjob annehmen, aber meine Liebste wollte so bald wie möglich Kinder und auf keinen Fall aus der Schweiz weggehen. Zehn Jahre später hatten wir vier Kinder und die Schweiz niemals länger als für ein paar Wochen verlassen. Volltreffer – für sie!
Trotz vieler Differenzen bin ich noch immer mit der gleichen Frau verheiratet. Und ich liebe sie, jedoch auf andere Weise als damals im Sturm der Hormone. Doch zwischen der ersten Verliebtheit und unserer heutigen Liebesbeziehung lag eine schwere Zeit.
Das »Ja, mit Gottes Hilfe!«, das wir uns gegenseitig vor dem Traualtar so frisch zugesprochen hatten, verkam mit den Jahren immer mehr zum verzweifelten Stoßgebet. Mein inniger Wunsch, von meiner Frau geliebt zu werden, war oft größer als meine eigene Bereitschaft, zu lieben, meine eigene Liebeskapazität. Bei den kleinsten Anzeichen dafür, dass ich bei meiner Frau nicht mehr die Nummer eins sein könnte (weil unser erster Sprössling diesen Platz für sich beanspruchte), wurde ich laut und oft auch verletzend. Ich fragte mich: Wie kann ich an den Gott der Liebe glauben und gleichzeitig so lieblos sein?
Dreißig Ehejahre später habe ich diese Fragestellung umgedreht. Ich bin mittlerweile selbstständiger Paartherapeut und habe mich beruflich über mehrere Stationen hin zu meiner Leidenschaft entwickelt: Wie kann der Glaube an den Gott der Liebe unsere beschränkte menschliche Liebe stets neu in Gang bringen? Dabei konzentriere ich mich als Verhaltenstherapeut gern auf die praktischen Aspekte der Liebe im Alltag und dies ist auch mein Hauptanliegen mit diesem Buch: Ich möchte Menschen dazu ermutigen, der Liebe auf konkrete Weise neu Ausdruck zu geben und sich in der eigenen Haltung inspirieren und korrigieren zu lassen. Ein wichtiger Schritt dabei ist, nicht aufs Gegenüber zu warten, sondern sich selbst auf den Weg zu machen und zu tun, was in der eigenen Macht steht.
Was hat mich zum Schreiben bewegt? Ich habe einen langen Weg zurückgelegt. Und genau das wünsche ich auch meinen Leserinnen und Lesern von Herzen! – Nicht den langen Weg, sondern eine stete Entwicklung, auch wenn es länger dauern sollte!
Wenn ich über meine Beziehungsanfänge in der Kindheit und Jugend nachdenke, dann wird mir bewusst, was für eine Chance ich bekommen habe. Ich verdanke es meinen bereits verstorbenen Eltern, dass sie mich gelehrt haben, wie man mit Erfolg an sich selbst arbeitet. Auch wenn ihre Ehe von großen Spannungen überschattet war, haben sie nie aufgegeben! Überhaupt hatte ich über all die Jahre viele Freunde und Mentoren um mich, für die die eigene Verantwortung wichtiger ist, als mit dem Finger auf andere Leute zu zeigen. Und so war es mir geschenkt, dass ich mich in den kleineren und größeren Konflikten unserer Ehe immer wieder zu der Frage durchringen konnte: »Was kann ich an mir selbst ändern, wenn ich schon mein Gegenüber nicht ändern kann?« So ist über die Jahre aus einem Rückstand in Sachen Beziehungskompetenz eine fröhliche Lern- und Spielwiese geworden. Dahin will ich dich mitnehmen. Angekommen sind wir nie!
Wir leben in einer Welt, in der man wegwirft, was einem nicht mehr in den Kram passt. Diese Haltung hat sich auch auf unseren Umgang mit Beziehungen übertragen. So viele Ehen scheitern! Statt an uns selbst zu arbeiten, erscheint es uns leichter, uns von dem Menschen zu trennen, der uns kritisiert. Dabei steckt in fast jeder Kritik mindestens ein Funke Wahrheit, wenn nicht sogar mehr. Wenn ich meiner eigenen Person nicht total unkritisch gegenüberstehe, kann dieser Funke ausreichen, um die Liebe in mir neu in Gang zu setzen. Oft machen wir es genau umgekehrt, wenn wir uns unglücklich fühlen. Dann suchen wir die Schuld dafür außerhalb von uns. Dabei achten wir eifrig darauf, ja nichts an uns selbst ändern zu müssen. Und dann wundern wir uns, wenn uns das Glück oder der Partner oder die Partnerin tatsächlich verlässt.
Für sich selbst Verantwortung zu übernehmen und das Gegenüber nicht mit vergeblicher Liebesmüh zu ändern zu versuchen, ist dagegen der Schlüssel zu mehr Glück in der Liebe. Das ist der zündende Gedanke hinter diesem Buch. Ich wünsche mir von Herzen, mit dir als Leserin oder Leser über die nächsten Seiten hinweg in einen Dialog zu treten. Darum auch das »Du« in diesem Buch! Dabei spielt es...
Erscheint lt. Verlag | 15.1.2025 |
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Verlagsort | Holzgerlingen |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Partnerschaft / Sexualität |
Schlagworte | Alltag • Beziehung • Beziehungsratgeber • Dankbarkeit • Ehe • Enttäuschung • Glaube • Glaubenssätze • Glück • Herausforderung • Hoffnung • Liebe • Paare • praktische Impulse • Ratgeber • Sexualität • Stärkung • Verantwortung • Zufriedenheit |
ISBN-10 | 3-7751-7657-8 / 3775176578 |
ISBN-13 | 978-3-7751-7657-6 / 9783775176576 |
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