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Rückkehr zum Silbersee -  Wolfgang Berger

Rückkehr zum Silbersee (eBook)

Ein neues Abenteuer der zwei legendären Blutsbrüder Winnetou und Old Shatterhand mit alten und neuen Freunden
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
320 Seiten
Karl-May-Verlag
978-3-7802-1634-2 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
14,99 inkl. MwSt
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Ein weiteres Abenteuer der beiden Blutsbrüder Winnetou und Old Shatterhand - mit dabei auch alte Freunde und neue Verbündete. Die Gier mexikanischer Menschenhändler und der letzte Wunsch von Kolma Puschi führen die Helden zurück an einen Ort, an den keiner mehr zurückwollte: zum Silbersee. Bevor aber dieses Ziel erreicht werden kann, müssen die Blutsbrüder einige Hürden überwinden. Der Autor Wolfgang Berger liefert nach 'Weißer Vater' nun in seinem zweiten Roman geballte Frauenpower und zeigt, dass jeder Mensch große Taten vollbringen kann.

Wolfgang 'Woife' Berger wurde 1971 als ältestes von drei Kindern im niederbayrischen Simbach am Inn geboren. Seine Eltern sind heute die größten Fans ihres kreativen 'Buben'. Die niederbayrische Heimat wollte er nie verlassen, er ist sozusagen ein 'Vollblut-Niederbayer'.Im Jahr 1991 fand er seinen Weg zum Musikkabarett, wo er als 'der Fälscher', auf derBühne steht. Woife veröffentlichte bis dato acht Film-DVDs und vierzehn Audio-CDs. In zwei verschiedenen Kolumnen veröffentlichte man seine Texte. Bei seinem ersten Werk als Autor 'Gedichtln & Gedichte fia Bayern & Preissn!!' bemerkte er, dass ihm die Rolle des Schreibers sehr gut gefällt.

Wolfgang "Woife" Berger wurde 1971 als ältestes von drei Kindern im niederbayrischen Simbach am Inn geboren. Seine Eltern sind heute die größten Fans ihres kreativen "Buben". Die niederbayrische Heimat wollte er nie verlassen, er ist sozusagen ein "Vollblut-Niederbayer".Im Jahr 1991 fand er seinen Weg zum Musikkabarett, wo er als "der Fälscher", auf derBühne steht. Woife veröffentlichte bis dato acht Film-DVDs und vierzehn Audio-CDs. In zwei verschiedenen Kolumnen veröffentlichte man seine Texte. Bei seinem ersten Werk als Autor "Gedichtln & Gedichte fia Bayern & Preissn!!" bemerkte er, dass ihm die Rolle des Schreibers sehr gut gefällt.

1. Heimat, o du schöne Heimat


Ja, es stimmte, wenn ich irgendwo das Gefühl von Heimat verspürte, dann hier an diesem wunderschönen Ort. Das wurde mir jedes Mal wieder aufs Neue bewusst, wenn ich mich im Pueblodorf der Apatschen aufhielt.

Der Fluss schimmerte silbern frühmorgens kurz nach Sonnenaufgang und erhellte durch sein glitzerndes Spiel jedes Herz und jedes Gemüt. Die Sonne schien zu dieser Tageszeit bereits sehr intensiv und ließ die letzten Tautropfen in der Wärme des Morgens verdunsten.

Es war noch ruhig im Dorf, vereinzelt aber gingen schon Squaws hinunter zum Ufer, um Wasser zu holen, und die Wächter legten noch voller Eifer einige Holzscheite ins große Lagerfeuer. Seit meiner Blutsbrüderschaft mit Winnetou, dem Apatschenhäuptling, war ich bei seinem Stamm mehr zu Hause als irgendwo anders auf der Welt.

Wir waren die Nacht durchgeritten und standen nun auf der Anhöhe oberhalb des Pueblos. Es waren mittlerweile drei Wochen vergangen, seit wir unsere Heimat für Friedensverhandlungen zwischen zwei verfeindeten Stämmen verlassen hatten. Unsere Freundschaft war für manche sture Häuptlinge wegweisend. Ein roter und ein weißer Mann, die gemeinsam gute Taten vollbrachten und Blutsbrüder waren – dieses Beispiel zeigte, dass ein gemeinsames Leben möglich war, wenn nur jeder ein kleines bisschen auf den anderen zugehen wollte. Winnetou stellte bei einem Treffen der Häuptlinge oft nur die Frage:

„Wenn Weiß und Rot in Frieden leben können; warum kann es Rot mit Rot nicht?“

Bei manchen reichte alleine diese Frage, damit die Sturheit einen Riss bekam. In diesem Fall ging es um die Stämme der Chumash und der Cahuilla, die an der Küste des Pazifischen Meers einen lang andauernden Krieg führten.

Als wir von der Anhöhe hinabblickten zu den Apatschen, lächelte mein Blutsbruder, denn er freute sich sehr auf die Heimkehr.

„Mein Bruder Scharlih weiß, dass ich immer wieder gerne nach Hause zurückkehre, denn dort ist es am schönsten“, sagte er zu mir. Dieser Aussage konnte ich nur voll und ganz zustimmen, denn, wie bereits erwähnt, das wunderbare Gefühl, daheim zu sein, kannte ich in jener Zeit nur bei den Apatschen.

Meine Freunde, die man auch das Kleeblatt des Wilden Westens nannte, Sam Hawkens, Dick Stone und Will Parker, hatten einige Zeit auf uns im Apatschenpueblo gewartet, waren dann aber aufgebrochen, um nordwärts nach Wyoming zu reiten. Ein Flusshändler hatte den dreien erzählt, dass dort tüchtige Führer für einen Siedlertreck nach Oregon gesucht wurden, weil die beiden ursprünglich dafür angeworbenen von Cheyenne-Indianern erschossen worden waren. Die drei fühlten sich sogleich angesprochen von der Aussicht auf eine lange Reise voller Abenteuer und brachen deshalb unverzüglich auf, um sich in Fort John zu melden. Zu jener Zeit war man im Wilden Westen mit einem Treck viele Monate unterwegs, bis man endlich sein Ziel erreichte.

„Unser Greenhorn wird sich nach seiner Rückkehr sicherlich auch mal eine Zeit lang ohne uns zurechtfinden, wenn ich mich nicht irre“, hatte Sam Hawkens zu seinen Freunden gesagt. Mit „Greenhorn“ hatte er natürlich mich gemeint, es war seine liebevolle Art, mir zu zeigen, dass ich ihm wichtig und ans Herz gewachsen war.

Die Apatschen teilten uns am Tag unserer Heimkehr mit, dass wir unsere drei Freunde um gerade einmal einen halben Tag verpasst hatten. Das war zwar schade, doch war ich mir sicher, dass sie uns irgendwann wieder über den Weg laufen würden. Aber niemals hätte ich gedacht, dass das so schnell der Fall sein sollte.

Inzwischen hielten wir uns seit zwei Tagen im Pueblodorf auf, ich hatte mich von den Strapazen erholt und war guter Dinge, aber Winnetou umfing diese Traurigkeit, die ihn immer befiel, wenn sich der Todestag seiner Schwester und seines Vaters ankündigte.

„Mein Bruder Winnetou, lass uns in die Prärie reiten und die Baumanns besuchen“, sagte ich deshalb zu ihm, um ihn ein wenig abzulenken, aber er wollte mit seiner Trauer lieber allein sein.

„Nein Scharlih, bitte lass mir die Zeit der Trauer um meine Schwester und meinen Vater.“

Und da ich seine Bitte sehr gut verstehen konnte, gab ich ihm diese Zeit auch.

Seitdem wir Blutsbrüderschaft geschlossen hatten, versuchte Winnetou mir etwas beizubringen, weil er mich zu einem noch besserer Westmann machen wollte. Gleichzeitig aber strebte er auch danach, meine kulturellen Gepflogenheiten näher kennenzulernen, obwohl er in seiner Kinder- und Jugendzeit durch den weißen Lehrmeister Klekih-petra schon ein großes Maß an Bildung mitbekommen hatte. Lesen und Schreiben, die Grundlagen der Mathematik, verschiedene indianischen Dialekte sowie die spanische und englische Sprache waren Wissen und Fertigkeiten, die mein Bruder Winnetou bereits nahezu perfekt beherrschte.

In dieser Zeit seiner Trauer verhielt es sich aber oft so, dass er sich in seine Kammer im Pueblo zurückzog, um seine Gedanken, Sinnsprüche und Weisheiten aufzuschreiben. Der Satz „Es ist besser, ein Unrecht zu erleiden, als eines zu begehen“, stammt aus der Zeit der Trauer in jenen Tagen.

Natürlich wusste ich, dass er dabei am liebsten allein blieb, aber auch, dass ihn sein Weg wieder zu mir führen würde, wenn es ihm besser ging. Also hatte ich kurzerhand Kato-che mitgenommen, damit er mich in der Kunst des Bogenschießens unterwies. Kato-che war der Sohn des Medizinmanns Katomata und einer der besten und tapfersten Krieger der Apatschen. Ohne seine geduldigen Übungsstunden hätten meine Pfeile wohl sogar eine Pueblowand verfehlt. Mit seiner Unterstützung aber war ich zu einem sehr guten Bogenschützen gereift und es gab wohl nur zwei Apatschen, die treffsicherer waren als ich: meinen Blutsbruder Winnetou und meinen Lehrmeister Kato-che.

Er erlegte einen rasenden Büffel so, dass kein Einschussloch im Fell des Tiers zu erkennen war, mit zwei präzisen Schüssen genau in die Augen, und das aus fast 100 Metern Entfernung. Über Kato-che wurden voller Ehrfurcht viele spannende Geschichten an den Lagerfeuern der Stämme erzählt. Junge Krieger verehrten ihn und eiferten ihm nach, egal ob ihr Stamm den Apatschen feindlich oder friedlich gesonnen war. Man gab ihm viele Namen, so war er bei den Sioux „die rechte Hand Manitus“ bei den Utahs und Arapahos aber „Büffel-Tod“. Er war das indianische Sinnbild eines exzellenten Bogenschützen.

Aber er war nicht nur mein Lehrmeister, sondern auch mein Freund, so wie er Winnetous Freund war. Die beiden hatten in etwa das gleiche Alter. Er war kein Mensch, der sich gerne in den Vordergrund spielte, er war loyal seinem Häuptling gegenüber, sehr ehrlich, auf das Wohl der Seinigen bedacht und hatte bescheiden einen Platz im Stammesrat der Apatschen inne.

Trotz seiner Bescheidenheit war er jedoch ein stolzer Krieger, der mit seinem glänzenden schwarzen Haar und seinem typisch nach Apatschenart bestickten Lederhemd eine durchaus respekteinflößende Erscheinung darstellte. Wenn ich heute so daran zurückdenke, war die gemeinsame Zeit mit Kato-che eine große Bereicherung für mein Leben.

Nur mit Pfeil und Bogen bewaffnet, machten wir uns für zwei Tage auf, um meine Technik zu verbessern. Die erste Lektion war, im seichten Wasser des Flusses die Fische für das Abendessen zu erlegen. Keine leichte Aufgabe, aber wenn man weiß, wie man es anstellen muss, ist die Ausbeute reichlich.

Als wir später am Lagerfeuer unsere Beute brieten, folgte die zweite Lektion, nämlich nachts nur nach Gehör zu schießen. Meine Pfeile mussten wir am nächsten Tag oft lange suchen, seinen Pfeilen aber folgte stets unmittelbar nach dem Abschuss der Todesschrei eines Tiers. Er hatte nicht nur die Augen eines Adlers, sondern dazu auch noch die Ohren einer Fledermaus. So war unser Frühstück in Form von Hasenbraten, Klapperschlange oder Rebhuhn jeden Tag gesichert, wir mussten die Tiere am Morgen nur noch aufsammeln. Da Winnetou nicht mit uns auf die Jagd gehen wollte, ritten nur wir beide für zwei Tage weg. Nach unserer Rückkehr würde Winnetou wieder der Alte sein und seine tiefe Trauer für ein weiteres Jahr beendet haben.

Die erste Nacht lagerten wir an einem Fluss, am Verde-River an der Gabelung zum Gila River, wo wir bereits früher Fische geschossen hatten. Der Platz lag etwas versteckt, so wie Winnetou mir es beigebracht hatte.

„Mein Bruder sollte einen Lagerplatz immer so wählen, dass er zwar alles überblicken, aber nur sehr schwer entdeckt werden kann“, trichterte er mir immer ein, und diese Lektion hatte sich bereits mehr als einmal bewährt.

Auf einer Seite befand sich eine Felswand mit einem leichten Überhang, damit wir vor möglichem Regen und Wind geschützt waren, was an diesem Tag auch sehr wichtig zu sein schien, da der Grand Canyon-Wind vom Norden her ziemlich kräftig wehte. Er war zudem noch so laut, dass es fast unheimlich war, als er um Mitternacht plötzlich komplett verstummte. Ich lag bereits auf meiner Decke, während Kato-che noch ein paar dicke Äste ins Feuer legte, als er plötzlich innehielt und flüsterte:

„Leise! Meine Ohren hören etwas, das wie ein schmerzverzerrtes Winseln klingt.“

Sofort schnappten wir unsere Bögen, schnallten die Köcher mit den Pfeilen um und machten uns auf den Weg in Richtung der Laute. Es war eine klare Nacht, in der Mond und Sterne so hell am Himmel leuchteten, dass es für uns einfach war, den richtigen Weg zu finden. Wir gingen einige hundert Meter durch den Wald, bis zu einer Lichtung, auf der zwei große Birken standen. Ich kann den Ort noch so genau beschreiben, weil ich in den vergangenen Jahren noch einige Male an diesem Platz gewesen bin, um zu jagen. Ich möchte nicht behaupten, dass ich mit verbundenen...

Erscheint lt. Verlag 18.11.2024
Verlagsort Bamberg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Klassiker / Moderne Klassiker
Literatur Romane / Erzählungen
Kinder- / Jugendbuch
Schlagworte Apatschen • Indianer • Kolma Puschi • Mexiko • Old Shatterhand • Old Surehand • Wilder Westen • Wildwest • Winnetou
ISBN-10 3-7802-1634-5 / 3780216345
ISBN-13 978-3-7802-1634-2 / 9783780216342
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