Das große Buch der Stauden und Sommerblumen - Gartenbuch für Planung und Gestaltung Ihrer Blumen- und Staudenbeete (eBook)
288 Seiten
Stiftung Warentest (Verlag)
978-3-7471-0918-2 (ISBN)
Joachim Mayer ist Gärtner, Diplom-Agraringenieur, Berater für Hobbygärtner und einer der erfahrensten Gartenjournalisten und -autoren im deutschsprachigen Raum. Er hat zahlreiche Titel bei BLV, Kosmos und GU veröffentlicht, darunter Bestseller wie 'Gartenjahr für Einsteiger' und 'Gebrauchsanweisung Hochbeete'. Für Stiftung Warentest hat er zwei Standardwerke verfasst, die sein gesammeltes Wissen aus fast 50 Jahren naturgerechtem Gärtnern und Leidenschaft für den Nutzgarten zusammenfassen und in bisher ungesehener Vielfalt und Tiefe präsentieren.
Joachim Mayer ist Gärtner, Diplom-Agraringenieur, Berater für Hobbygärtner und einer der erfahrensten Gartenjournalisten und -autoren im deutschsprachigen Raum. Er hat zahlreiche Titel bei BLV, Kosmos und GU veröffentlicht, darunter Bestseller wie "Gartenjahr für Einsteiger" und "Gebrauchsanweisung Hochbeete". Für Stiftung Warentest hat er zwei Standardwerke verfasst, die sein gesammeltes Wissen aus fast 50 Jahren naturgerechtem Gärtnern und Leidenschaft für den Nutzgarten zusammenfassen und in bisher ungesehener Vielfalt und Tiefe präsentieren.
DIE AKTEURE IM BLUMENGARTEN Um Jahr für Jahr ein schönes, abwechslungsreiches, lang anhaltendes Blütenschauspiel zu genießen, bedarf es sanfter, aber nachdrücklicher Regie – angefangen beim „Casting“ der geeigneten Akteure.
STAUDEN: VIELSEITIG UND AUSDAUERND
Mit Hunderten attraktiven Arten für den Garten bilden Stauden die größte und vielfältigste Gruppe. Als ausdauernde und oft pflegeleichte Pflanzen, die alljährlich aufs Neue austreiben und blühen, sind sie meist die Hauptakteure und „Stützen“ im Blumengarten. Einige wie Heidenelke und Kokardenblume bleiben nur drei bis fünf Jahre wuchs- und blühfreudig. An den meisten anderen Stauden haben Sie aber mindestens 10 bis 20 Jahre Freude, wenn Sie sie gelegentlich durch Teilung verjüngen. Und manche können auch ohne solche Maßnahmen Jahrzehnte alt werden – ein Eisenhut zum Beispiel 50 Jahre, eine Pfingstrose sogar gut 80 Jahre.
Dass all diese Pflanzen überdauern können, ohne zu verholzen, verdanken sie robusten Speicherorganen wie fleischigen oder rübenartigen Wurzeln oder Rhizomen.
Rhizome, sehr deutlich zum Beispiel bei Bart iris und Pfingstrose (siehe Abbildung Seite 10) zu erkennen, werden auch als Wurzelstöcke bezeichnet; doch es handelt sich nicht um Wurzeln, sondern um unterirdische, oft stark verdickte Sprosse mit austriebfähigen Knospen. Umgewandelte Sprosse sind auch die öfter vorkommenden dünnen Ausläufer, die im Boden oder an der Erdoberfläche verlaufen.
Die meisten Stauden blühen im Sommer oder Herbst und legen über Winter ihre Ruhepause ein. Im Spätjahr ziehen sie ein: Das heißt, die Blätter geben ihre Nährstoffe an die unterirdischen Speicherorgane ab, sodass nur vertrocknete Stängel stehen bleiben. Im Frühjahr treiben die Pflanzen mithilfe von Überwinterungsknospen am oder im Boden wieder aus. Da die unterirdischen Organe mit der Zeit kräftiger werden, wachsen und blühen junge Stauden oft nach jedem Neuaustrieb ein wenig stärker.
Frühjahrs- und Frühsommerblüher wie die Gämswurz ziehen schon im Sommer ihre Blätter ein und treiben meist erst im folgenden Frühling wieder aus. Nur wenige Frühblüher, etwa Christrose und Bergenie, behalten über Winter ihre Blätter, um sie im Frühjahr allmählich zu erneuern.
Eine spezielle Gruppe sind Halbstauden wie Fingerhüte und Akeleien: kurzlebige Stauden oder zweijährige Blumen, die meist durch reiche Selbstaussaat zu ausdauernden Pflanzen werden. Teils lassen sie sich zudem durch Entfernen der Samenstände zu mehrmaliger Blüte und längerer Lebensdauer anregen.
Bei Fingerhüten sowie Stockrosen, die meist den Sommerblumen zugerechnet werden, hängt die Lebensspanne auch von der Art und Sorte ab.
Der Wuchstyp der Halbsträucher ist vielen Gärtnern von Kräutern wie Thymian und Oregano vertraut. Hier verholzen mit der Zeit die unteren Bereiche, während die oberen Triebteile krautig bleiben und manchmal über Winter zurückfrieren. Sonnenröschen, Schleifenblume und Immergrün zum Beispiel werden teils als Stauden, teils als Halbsträucher eingestuft. Ein „lupenreiner“ Halbstrauch ist der Lavendel: Ihn gesellt man gern zu den Stauden, weil er in Beeten und Rabatten ähnlich verwendet wird.
Ebenso verhält es sich mit manchen Zwergsträuchern wie Besen- und Schneeheide. Echte Stauden dagegen sind ausdauernde Ziergräser wie das Chinaschilf. Als auflockernde, untermalende Blattschmuckpflanzen, die teils auch mit dekorativen Blüten- und Samenständen aufwarten, haben sie einen hohen Stellenwert im Staudenbeet. Ähnliches gilt für die Farne, die in Schattengestaltungen eine wichtige Rolle spielen. Sie bilden zwar keine Blüten, sondern vermehren sich als urtümliche Pflanzen über Sporen, die an den Wedelunterseiten heranreifen. Doch ansonsten entspricht ihre Lebensweise der von anderen Stauden. Viele Stauden wachsen buschig aufrecht, mit hoch aufragenden Stängeln wie der Rittersporn oder gedrungen wie der Frauenmantel. Ihre Triebe und Wurzeln bilden rundliche Horste, die mit den Jahren oft deutlich breiter werden. Polsterstauden wie Blaukissen wachsen flach halbkugelig bis kissenartig. Auch sie gehen allmählich in die Breite, bedecken aber keine größeren Flächen.
Weißrandfunkie (Hosta-Hybride)
Wirkliche Bodendecker dagegen sind stark ausläuferbildende, meist niedrige Pflanzen wie der Günsel; sie wachsen teppich- oder mattenartig. Von kriechendem Wuchs spricht man, wenn sich Stauden ausbreiten, indem sie an den Spitzen ihrer Rhizome immer wieder neue Pflänzchen bilden, so etwa der Wiesenstorchschnabel. Solche Pflanzen können teils ebenfalls dichte Teppiche bilden.
Vom Zieraspekt her unterscheidet man Blütenstauden mit auffälligem Flor und Blattschmuckstauden. Auch Blattschmuckstauden bringen teils hübsche Blüten hervor, wie beispielsweise die Funkien. Doch meist pflanzt man sie in erster Linie wegen ihrer schön geformten und gefärbten, oft attraktiv gezeichneten Blätter.
Sonnenbraut (Helenium-Hybride)
Unter den Blütenstauden zeichnen sich die züchterisch meist stark bearbeiteten Prachtstauden durch besonders eindrucksvollen Flor aus. Solche Züchtungen, zum Beispiel der Hohe Staudenphlox (Phlox paniculata) mit seinen farbkräftigen, duftenden Blütenkugeln, werden vorranging in Beeten und Rabatten gepflanzt und deshalb auch als Beetstauden eingestuft.
Wildstauden dagegen, zum Beispiel Frühsommer-Sonnenbraut (Helenium hoopesii) und Gewöhnliche Schafgarbe, haben ihre naturnahe Anmut bewahrt. Manche von ihnen machen auch in Beeten eine gute Figur. Oft sind sie aber eher Standortspezialisten, beispielsweise für nährstoffarme, trockene oder schattige Plätze. Entsprechend wird die Fülle der Stauden nach Lebensbereichen wie Beet, Gehölzrand und Steingarten unterteilt (siehe Seiten 36 ff.).
Aufgrund der nun öfter regenarmen Frühjahrsund Sommerwochen erfreuen sich trockenheitsverträgliche, pflegeleichte Wildstauden zunehmender Beliebtheit. Viele Pracht- und Beetstauden dagegen tun sich schwer, wenn lange Zeit kein Tropfen vom Himmel fällt, und brauchen reichlich Gießwasser.
ZWIEBEL- UND KNOLLENBLUMEN: MARKANTE FARBTUPFER
Als krautige Pflanzen, die mit unterirdischen Speicherorganen überdauern und immer wieder neu austreiben, zählen Zwiebel- und Knollenblumen – im weiteren Sinn – ebenfalls zu den Stauden. Auch sie können, wie beispielsweise Schneeglöckchen, Krokusse und Narzissen, mehrere Jahrzehnte alt werden.
Was sie von anderen Stauden abhebt, sind ihre besonderen Speicherorgane. Außerdem gehören die meisten von ihnen, ebenso wie die Gräser, zu den einkeimblättrigen Pflanzen: Ihre Samen keimen nur mit einem Blättchen aus. Dieses ist meist schmal und länglich, wie oft auch die späteren, richtigen Laubblätter. Zu den wenigen zweikeimblättrigen Ausnahmen gehören Dahlien und Knollenbegonien.
Blaukissen (Aubrieta-Hybride)
Bei den Zwiebeln, etwa von Tulpen und Lilien, dienen die fleischigen, übereinander geschichteten Schalen oder Schuppen zum Speichern von Reservestoffen. Zugleich umhüllen und schützen sie die gestauchten Spross- und Blattanlagen am Zwiebelboden, die sich beim Neuaustrieb zu einer komplett neuen Pflanze entfalten. Dann bildet sich im Boden eine neue Ersatzzwiebel, während die alte Zwiebel abstirbt.
Knollen sind verdickte, rundliche, spindelförmige oder flache Spross- oder Wurzelteile. Bei ihnen wachsen die neuen Pflanzen aus Triebknospen, die als Augen direkt auf den Knollen (zum Beispiel bei Knollenbegonien) oder am Wurzelhals (zum Beispiel bei Dahlien) angelegt sind. Zwiebelknollen finden sich bei den Gladiolen und Krokussen: Hier sind die verdickten Sprossknollen von zwiebelartigen, trockenhäutigen Hüllblättern umgeben.
Viele dieser Blumen können sich nicht nur durch Samen vermehren, sondern sich auch mit Brutzwiebeln oder -knollen ausbreiten. Solche kleinen Tochterzwiebeln und -knollen werden meist an der Basis der Hauptzwiebeln und -knollen angelegt. Einige Lilien, etwa Feuer- und Tigerlilie, können aber auch kleine Brutzwiebeln in den Blattachseln ihrer Triebe...
Erscheint lt. Verlag | 24.1.2025 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Natur / Technik ► Garten |
Schlagworte | Anfänger • Balkon • Bepflanzung • blühtezeitkalender • Gartenarbeit • Gartenbewässerung • Gartenblumen • Gartengestaltung • Gartenjahr • Gartenliebhaber • Gartenpflanzen • Gartenplaner • Gartenplanung • Gärtnern • Gräser • Hochbeet • Naturgarten • Pflanzen • Pflanzenschutz • Pflanzplan • Säen • Schrebergarten • Sommerblüher • Stauden • Steingarten |
ISBN-10 | 3-7471-0918-7 / 3747109187 |
ISBN-13 | 978-3-7471-0918-2 / 9783747109182 |
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Größe: 25,6 MB
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