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Wir Superheldinnen (eBook)

Eine Frauenärztin verrät, was du schon immer über deinen Körper wissen wolltest
eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
368 Seiten
Penguin Verlag
978-3-641-32198-7 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
12,99 inkl. MwSt
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Was unseren weiblichen Körper so besonders macht und warum er viel mehr drauf hat, als wir ahnen
Die Frauenärztin Dr. med. Dorothee Biener nimmt dich mit auf eine Reise durch das Wunderwerk des weiblichen Körpers zu all dem, was uns Frauen zu Superheldinnen macht.

Es geht um:

• die Wahrheit hinter den hartnäckigsten Mythen über den weiblichen Körper

• alles, was du über Brust, Vulva, Klitoris, Vagina, Gebärmutter, Eierstöcke, Eizellen, Hormone und Zyklus wirklich wissen musst

• Spannendes über die weibliche Sexualität

• das Wichtigste über Endometriose, PCOS und andere weibliche Erkrankungen

• die Tatsache, dass jede Frau einzigartig und wunderschön ist!

Auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und anhand vieler Fälle aus ihrer Praxis wirft Dr. Biener einen überraschend anderen Blick auf den weiblichen Körper - und zeigt dir, was du brauchst, um in jeder Lebensphase achtsam, gesund und glücklich zu sein.

Dr. med. Dorothee Biener ist promovierte Frauenärztin und Diplom-Biologin. Als Ärztin arbeitet sie seit vielen Jahren in der Gynäkologie in Krankenhaus und Praxis, als Biologin forschte sie am Mammakarzinom und an der Genverteilung im Zellkern. Ihr Verstand gehört der Forschung über den fantastischen weiblichen Körper und ihr Herz ihren Patientinnen und allen anderen, die sich mit dem großartigen Thema Frausein beschäftigen möchten. »Wir Superheldinnen« ist ihr erstes Sachbuch.

Die weibliche Brust


Eine echte Schönheit im Detail: Der Aufbau der weiblichen Brust


Also eines ist ja wohl klar: Brüste gibt es in allen Größen, Formen und Hautfarben. Sie sind höchst variabel und absolut individuell, nicht einmal die beiden Brüste einer Frau sehen gleich aus. Was jemand in diesem Punkt als schön empfindet, ist ebenfalls höchst individuell, dazu kommt das Ideal der Zeit, das sich im Laufe der Jahrhunderte allerdings immer wieder sehr geändert hat. Großer Busen oder kleine, flache Brust? Viel zu sehen oder komplett verhüllt?

Da beim Thema Brust generell zwei Aspekte mitschwingen, die gern moralisch bewertet werden – die Brust zum Stillen des Kindes und die Brust als sexuelles Organ –, ist es kein Wunder, dass sie in unserer Gesellschaft so wahnsinnig wichtig genommen wird. Interessanterweise ist das nicht immer und überall auf der Welt so. Doch ausgerechnet in unserem Kulturkreis wurde der Brust schon immer (über-)große Bedeutung beigemessen, besonders von männlicher Seite. Frauen wurden nicht unbedingt gefragt, wie sie das sahen oder was sie schön oder angenehm fanden. Mal war die Brust der Inbegriff aller Sünde, wie bei etlichen mittelalterlichen Theologen und Ärzten, dann war sie der Inbegriff der Aufklärung, wie zu sehen auf den berühmten Oben-ohne-Bildern aus der Französischen Revolution. Auch heute im 21. Jahrhundert wird noch leidenschaftlich über die Brust gestritten. Ist es okay für eine Mutter, sich obenrum nackt auf dem Spielplatz in die Sonne zu setzen? Muss im Schwimmbad ein Bikinioberteil getragen werden? Ist das Privatsache, oder geht das alle an? Während wir noch darüber diskutieren, wie viel nackte Brust wir vertragen, werden wir von der Werbung mit Bildern von Brüsten förmlich überschwemmt. Allerdings ist da selten eine »normale« Brust zu sehen, sondern vielmehr eine idealisierte Darstellung davon – von klein bis groß, tendenziell zu weit oben, meist von heller Hautfarbe –, die mit der Realität herzlich wenig zu tun hat. Aber das ist auch egal, da sich Bier, Brillen und Bratwürstchen in Gegenwart einer Brust anscheinend besser verkaufen. Die ständige Präsenz der weiblichen Oberweite in der Werbung hat jedoch einen Nebeneffekt, der weitreichender sein kann, als man auf den ersten Blick annehmen könnte. Nämlich, dass die idealisierte Darstellung in der eigenen Vorstellung Einzug hält und dann als Vergleichsgrundlage Unglück schafft. Ich möchte damit sagen, dass wir viel zu sehr glauben, es wäre normal, richtig oder schön, was wir auf perfekten Fotos sehen. Niemand würde auf die Idee kommen, sein altes, klapperiges Auto mit einem Rennwagen aus der Werbung gleichzusetzen. Aber Frauen haben überhaupt kein Problem damit, ihre eigene Brust mit dem mit Photoshop überarbeiteten Dekolleté des Werbemodels auf dem Plakat oder bei Insta zu vergleichen. Wenn sie dann den Kürzeren ziehen (was unvermeidlich ist), steigen Frustration und Enttäuschung. Aber das ist so schade! Denn alle Brüste sind schön! Wirklich! Jede Brust hat ihre ganz eigene Schönheit und kann auf ihre einzigartige Weise zum Wohlbefinden einer Frau beitragen.

Daher sollten wir unserer eigenen Brust mit viel mehr Zuneigung begegnen. Sie gehört zum Gesamtbild von uns, sie ist ein Teil von uns. Das heißt nicht, dass ich gegen Schönheits-OPs an der Brust bin. Ganz im Gegenteil, sie sind toll, wenn sie zum eigenen Wohlbefinden beitragen und nicht nur dem Nachlaufen eines Schönheitsideals dienen, das doch nur unglücklich macht. Ich habe viele Patientinnen betreut, die sehr unter einer Asymmetrie ihrer Brüste gelitten haben, dass also ihre beiden Brüste einen deutlichen Größenunterschied aufwiesen. Für diese Patientinnen ist eine OP eine wunderbare Möglichkeit, mit sich selbst besser in Einklang zu kommen. Auch für Frauen, bei denen zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen Brustgewebe entfernt werden muss, ist eine aufbauende OP eine sehr gute Option. Aber es sollte dabei immer um die Frau selbst und ihre eigenen Bedürfnisse gehen. Um das, was sie ist und als wer sie sich fühlt, und nicht darum, was irgendwer anders über ihre Brust denkt oder sagt.

Ich habe einmal erlebt, dass am Ende eines Aufklärungsgespräches vor einer OP, bei der eine große Gewebeentnahme mit anschließendem Brustwiederaufbau geplant war, der Ehemann zum aufklärenden Oberarzt sagte: »Können Sie meiner Frau nicht gleich ’ne größere Nummer Implantate einbauen?«

Der Oberarzt sah ihn eine Weile schweigend an, dann wandte er sich an die Patientin. »Sie haben eine wunderschöne Brust. Wir werden dafür sorgen, dass sie auch weiterhin so schön sein wird wie jetzt. Denn sie ist perfekt, genau so, wie sie ist.« Und er hatte recht. (Manchmal muss man sich als Ärztin oder Arzt ganz schön zusammenreißen, den Angehörigen nicht zu sagen, was man wirklich über sie denkt. Aber das nur am Rande.)

Also lasst uns unsere eigene Brust ansehen und uns fragen, was an ihr besonders schön ist. Gibt es etwas, das du an deiner Brust besonders magst? Ist die Haut angenehm weich oder das Hautbild besonders gleichmäßig? Und wie ist es mit der lebendigen Brust in deinem Leben? Kannst du Erregung spüren, wenn du sie selbst oder dein Partner / deine Partnerin sie berührt, anfasst, liebkost? Wenn ja, magst du lieber eine feste Berührung oder eine sanfte? Soll die Brustwarze stimuliert oder besser gar nicht berührt werden? Was haben deine Brust und du schon zusammen erlebt? Gibt es besondere Momente oder Erinnerungen, die du nur mit ihr teilst? Findest du es schön, wenn sie dich anlacht, wenn du nach dem Duschen in den Spiegel schaust? Oder lacht sie vielleicht eher den Boden an, weil sie eine ganz normale Brust ist, die der Schwerkraft folgt und nicht wie festgeklebt am Oberkörper hochsteht?

Die Brust entwickelt sich beim Mädchen ab dem Zeitpunkt, ab dem die ersten Geschlechtshormone gebildet werden (Östrogen und Progesteron). Das passiert im Mittel so im Alter zwischen 8 und 10 Jahren. Das erste sichtbare Zeichen, dass da etwas geschieht, nennen wir Thelarche, die Knospung der Brust. Dabei bilden sich kleine Gewebeverdickungen unter den Brustwarzen. In den folgenden Jahren wächst die Brust weiter, bis sie ihre endgültige Größe erreicht hat. Und wie unterschiedlich diese sein kann, wissen wir, schließlich gibt es nicht umsonst Körbchengrößen A bis H. Wie groß im Übrigen die Brust wird und wie ihre Gestalt ist, hängt stark von genetischen Faktoren ab, das heißt, es ist angeboren, ob wir zu den Frauen mit »viel Holz vor der Hütt’n« gehören oder eben nicht. Allerdings liegt es nicht (nur) an den Genen, wie der Gesamteindruck ausfällt. Denn wie wir die Brust wahrnehmen, hängt auch stark davon ab, wie ihre Umgebung aussieht. So beeinflussen die Muskeln auf dem Brustkorb unser Bild von der Brust. Das liegt daran, dass die Brust, die in der Medizin übrigens den schönen Namen Mamma trägt, auf dem Musculus pectoralis, dem großen Brustmuskel, liegt. Wird der Brustmuskel stark trainiert, sieht auch die Brust darüber anders aus. Außerdem hat auch der körperliche Gesamteindruck Auswirkung auf unser Bild von der Brust. Ist die Frau eher kräftig oder dünn, sind ihre Schultern breit oder schmal? Dazu kommt die Hautstruktur, das Relief der Schlüsselbeine und des Halses. Selbst mit der gleichen Brust würden zwei verschiedene Frauen unterschiedlich aussehen. Nur bei bestimmten Schönheitschirurgen sehen hinterher wirklich alle Brüste gleich aus. Aber ob das das Ziel sein kann? In der Natur kommt es jedenfalls nicht vor.

Aufbau der weiblichen Brust

Doch zurück zur Anatomie. Zur Brust gehört die Brustwarze. Sie ist von einem Warzenhof umgeben, und beide haben eine hellbraune, rötliche bis dunkelbraune Färbung. Bei Berührung oder Kälte richten sich die Brustwarzen auf. Dieses Aufrichten rührt daher, dass sich die Muskeln unter der Brustwarze zusammenziehen. Viele Frauen mögen das und finden besonders die Stimulation der Brustwarze sexuell erregend. Es gibt Frauen, die einzig vom Spielen mit den Brustwarzen zum Orgasmus kommen können, andere wiederum haben es mit der Brust nicht so. Ist das nicht spannend, wie unterschiedlich das sein kann? Wie ist es bei dir? Was gefällt dir besonders?

Unter der Haut besteht die Brust aus einem weißlichen Drüsenkörper mit einem Milchgangsystem und einem gelblichen Fettkörper. Das Ganze wird gehalten von Bindegewebe (Stützgewebe). Der Drüsenkörper, der in der Lage ist, auf Anforderung Milch zu bilden, besteht aus 15 bis 24 Einzeldrüseneinheiten, die durch lockeres Bindegewebe voneinander getrennt sind. Zu jeder Einheit gehört ein Ausführungsgang, der sich auf seinem Weg nach außen mit anderen Ausführungsgängen vereint. 12 bis 15 Hauptmilchausführungsgänge münden so in der Brustwarze. Durch sie fließt beim Stillen die Milch nach außen und kann dort vom Baby aufgenommen werden.

Wir wissen, dass sich das Aussehen der Brust im Laufe des Lebens verändert. Im jungen Erwachsenenalter ist sie fester und straffer als im Alter. Das liegt vor allem daran, dass sich mit der Zeit das Verhältnis von Drüsenkörper zu Fettkörper verschiebt. Besonders in der Postmenopause, also nach den Wechseljahren, nimmt der Drüsenanteil ab und der Fettanteil zu.

Etwaige Beschwerden, die frau zuvor im Zyklus hatte, verschwinden und einem fröhlichen Leben mit der Brust steht in diesem Punkt nichts mehr im Wege. Gut, oder?

Doch wie wir ja schon gesehen haben, geht es in der allgemeinen Wahrnehmung leider nicht immer um die Vorteile, die eine bestimmte Lebensphase für uns bedeutet. Tatsächlich wird viel häufiger über die Nachteile geredet, was sehr bedauerlich ist. Aber da dies ein ehrliches Buch...

Erscheint lt. Verlag 12.3.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Schlagworte Aufklärung • Beckenboden • Body Positivity • Brust • Brustkrebs • eBooks • Eierstock • Eizelle • Fertilität • Frauengesundheit • Fruchtbarkeit • Gebärmutter • Geburt • Gynäkologie • Hormone • Klitoris • Medizin • menopause • Orgasmus • Pille • Prävention • Ratgeber • Schwangerschaft • Sexualität • Vorsorge • Weltgesundheitstag • Zyklus
ISBN-10 3-641-32198-0 / 3641321980
ISBN-13 978-3-641-32198-7 / 9783641321987
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