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Timelock, Band 1 - Zeitrebellen (eBook)

eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
384 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-51265-2 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
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Die Rettung deiner Zukunft liegt in der Vergangenheit. Jason wächst in einem Überwachungsstaat auf. Doch immer wieder beschleicht ihn das Gefühl, dass etwas mit dieser Realität nicht stimmt: die Mammuts im Zoo. Die riesige Pyramide, die dem Despoten Nimrod als Herrschersitz dient. Nimrods mit übermenschlichen Kräften ausgestattete Leibgarde ... Als Jason eine Widerstandsgruppe kennenlernt, erfährt er, dass Nimrod die Vergangenheit verändert hat, um in der Gegenwart die Herrschaft an sich zu reißen. Kann Jason diese Timelocks finden und zerstören? Erlebe alle Abenteuer der Mystery-Thriller-Reihe 'Timelock'! Band 1: Zeitrebellen Band 2: Zeithüter (Sommer 2025) Band 3: Zeitmeister (Frühjahr 2026)

Michael Peinkofer wurde 1969 geboren. Er liebt es, sich fantastische Geschichten auszudenken, und hat bereits über 100 Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geschrieben, darunter die 'Sternenritter'-Abenteuer, die 'Orks'-Saga und die 'Gryphony'-Reihe. Mit einer Gesamtauflage von über 3,5 Mio. Büchern gilt er als einer der erfolgreichsten Fantasy-Autoren Deutschlands. Michael Peinkofer lebt mit seiner Frau und seiner Tochter im Allgäu.

Michael Peinkofer wurde 1969 geboren. Er liebt es, sich fantastische Geschichten auszudenken, und hat bereits über 100 Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geschrieben, darunter die "Sternenritter"-Abenteuer, die "Orks"-Saga und die "Gryphony"-Reihe. Mit einer Gesamtauflage von über 3,5 Mio. Büchern gilt er als einer der erfolgreichsten Fantasy-Autoren Deutschlands. Michael Peinkofer lebt mit seiner Frau und seiner Tochter im Allgäu.

2
Kyoto, Japan


Zur selben Zeit

Otaku zögerte.

Der Moment, in dem man nach einem Gegenstand griff, um ihn in seiner Tasche verschwinden lassen, war immer der entscheidende. Denn danach gab es keinen Weg mehr zurück.

Man war dann ein Dieb.

Nicht mehr und nicht weniger.

Aus welchen Gründen man klaute, war den Leuten ziemlich egal, wenn sie einen erwischten, danach fragte niemand – nicht auf der Straße, nicht bei der Polizei und die Wächter schon gar nicht. Man musste also sehr genau wissen, was man tat – wonach man griff, welchen Fluchtweg man anschließend einschlagen und wo man Unterschlupf suchen wollte … und natürlich, ob die Beute das Risiko wirklich wert war.

Was Letzteres betraf, brauchte Otaku nicht lange nachzudenken. Er hatte Hunger, einen besseren Grund zu klauen gab es nicht. Die Grauen Wächter sahen das allerdings ganz anders: Wer auf dem Nishiki-Markt beim Klauen erwischt wurde, hatte keine Gnade zu erwarten, ganz gleich, worum es sich bei dem Diebstahl handelte. Erwachsene wanderten sofort ins Gefängnis, Kinder und Jugendliche wurden in eine staatliche Lehranstalt gesteckt – und wenn es einen Ort gab, an den Otaku niemals, niemals gehen wollte, dann war es die Anstalt.

Sie nannten es »Schule«.

Aber es war sehr viel mehr als das.

Man bekam dort die Haare geschnitten, wurde in eine rote Uniform gesteckt und von seinen Freunden getrennt. So ziemlich alle Kinder, die Otaku einmal gekannt und mit denen er in den Straßen gespielt hatte, waren früher oder später in einer Anstalt verschwunden. Und wenn er ihnen irgendwann zufällig wiederbegegnet war, waren sie nicht mehr dieselben gewesen. Man hatte sie zu Bürgern gemacht, zu ergebenen Untertanen des Lenkers, die keine Fragen stellten und mit dem zufrieden waren, was täglich über die großen Bildschirme flimmerte – und wenn Otaku eins ganz sicher wusste, dann dass Hana und er niemals so werden wollten.

Nein, sagte er entschlossen zu sich selbst.

Sie würden ihn nicht erwischen.

Niemals …

In geduckter Haltung, die Kapuze seines löchrigen Hoodies über den Kopf gezogen, kauerte er unter dem Verkaufstisch – genau dort, wo sich das Gemüse befand. Ringsum sah er Beine, die hektisch auf und ab gingen. Manchmal blieben Beinpaare stehen, wenn ihre Besitzer etwas kauften, nur um gleich darauf wieder weiterzugehen. Dazu war lautes Stimmengewirr zu hören, wie immer auf dem Markt.

Inmitten all dieses Treibens würde niemand auf eine Hand achten, die von unter dem Tisch emporgriff und sich ein paar Tomaten krallte … hoffte Otaku wenigstens.

Vorsichtig spähte er aus seinem Versteck, und als er halbwegs sicher war, dass niemand hinsah, langte er auch schon zu!

Der erste Griff brachte ihm gleich zwei schöne fleischige Tomaten ein, der zweite eine große Paprika. Rasch ließ er beides in seinem Beutel verschwinden. Noch mal so eine Ausbeute, sagte er sich, und Hana und er würden einen vollen Magen haben … wenigstens bis zum nächsten Tag.

Schon griff er erneut hinauf und bekam eine weitere Paprika zu fassen – als plötzlich etwas nach seiner Hand schnappte.

»Hab ich dich, du elender Dieb!«

Otaku holte erschrocken Luft, als sich die Pranke eines Erwachsenen wie ein Schraubstock um sein Handgelenk legte. Im nächsten Moment wurde er auch schon aus seinem Versteck gezerrt.

»Ich habe ihn, ich habe ihn!«, rief der Mann, der ihn festhielt und offenbar der Besitzer des Marktstandes war. »Diesmal habe ich dich erwischt, du elender Dieb!«

Für einen Moment war Otaku so erschrocken, dass er nicht wusste, was er tun sollte. Blut schoss ihm ins Gesicht und sein Herzschlag hämmerte derart, dass er ihn im Kopf hören konnte. Dann, noch bevor der Verkäufer – ein kleiner Mann, der beinahe ebenso breit war wie hoch – die Wächter rufen konnte, holte Otaku aus und trat ihm mit aller Kraft gegen das Schienbein.

»Auuu!«, jammerte der Verkäufer und lockerte seinen Griff für einen Augenblick. Das genügte Otaku, um sich loszureißen und die Flucht zu ergreifen. »Da läuft er, der Dieb!«, rief der Mann. »Lasst ihn nicht entkommen!«

Mehrere Passanten drehten sich nach Otaku um, aber ehe sie reagieren und nach ihm greifen konnten, war er schon an ihnen vorbei. Jetzt machte es sich bezahlt, dass er sich seinen Fluchtweg vorher genau überlegt hatte!

In gebückter Haltung huschte er auf die andere Seite der Budenstraße, tauchte unter zwei fleischigen Pranken hindurch, die nach ihm greifen wollten, und rettete sich mit den Beinen voran unter den nächsten Verkaufstisch. Dass er dabei durch die Überreste einer Wassermelone schlitterte, die irgendjemand hatte fallen lassen, war ihm herzlich egal. Kaum war er unter dem Tisch, huschte er auf allen vieren weiter, vorbei an Dutzenden Beinpaaren, die alle wild durcheinanderrannten.

»Wo ist er denn hin?«

»Ich habe ihn nicht gesehen!«

»Die Grauen! Wo bleiben die Grauen?«

Otakus Herz schlug ihm bis zum Hals. Wenn er mit jemandem ganz und gar nicht zusammentreffen wollte, dann waren das die Grauen Wächter. Einem dicklichen Gemüseverkäufer zu entkommen, war eine Sache. Aber bei den Wächtern, die ihren Namen den weiten grauen Mänteln verdankten, die sie stets trugen, war das nicht so einfach möglich. Wen sie erst in den Klauen hatten, den ließen sie nicht wieder los – dann hieß es ab in die Anstalt, ob man nun wollte oder nicht.

Wieselflink kroch Otaku ans Ende des Verkaufstisches. Mit einem Blick vergewisserte er sich, dass niemand hinsah, dann huschte er unter dem Tisch hervor und tauchte in die Menge der Menschen, die auf dem Markt von Kyoto einkauften.

Zuerst ging alles gut.

Wie ein Aal schlängelte er sich zwischen den Erwachsenen hindurch und glaubte schon, endlich aufatmen zu können – als er wieder jemanden rufen hörte: »Dort drüben ist er! Der mit der Kapuze!«

Und diesmal waren es nicht nur ein paar aufgebrachte Verkäufer, die die Verfolgung aufnahmen.

Es waren die Grauen Wächter!

Ein gepanzerter Einsatzwagen war vorgefahren und grobschlächtige Kerle sprangen daraus auf die Straße, jeder an die zwei Meter groß und so breit wie eine Tür. Ihre Arme waren lang und kräftig, die Gesichter kantig, die Köpfe kahlrasiert. Alle trugen verspiegelte Sonnenbrillen, sodass man ihre Augen nicht sehen konnte. Und obwohl es ein heißer Sommertag war, trugen sie wie immer ihre grauen Mäntel, die fast bis zum Boden reichten.

Der Anblick der Grauen versetzte Otaku in Panik.

Auf dem Absatz fuhr er herum und begann zu laufen. Jetzt war es kein Spiel mehr, sondern ein Rennen auf Leben und Tod, das er sich mit den Wächtern lieferte! Grimmig stürmten die grauen Riesen durch die Menschenmenge, die ihnen eingeschüchtert Platz machte, während Otaku aufpassen musste, dass ihn keine der Hände zu fassen bekam, die von allen Seiten nach ihm schnappten.

Atemlos rannte er, das Herz schlug ihm bis zum Hals. Er spürte, wie die Wächter in seinem Rücken aufholten. Sie riefen ihm etwas zu, aber es waren keine verständlichen Wörter, sondern mehr ein wütendes Brüllen, wie aus der Kehle eines Raubtiers.

Otaku rannte noch schneller.

Sein Ziel hatte er fest im Blick – den Parkplatz auf der anderen Seite des Marktes, wo sich ein Lieferwagen an den anderen reihte. Wenn es ihm gelang, die Transporter zu erreichen, war er so gut wie gerettet. Aber das musste er erst mal schaffen …

Schnell wie der Blitz huschte er hin und her, sprang hier über Marktstände und rutschte dort unter ihnen hindurch. Ein Fass, das bis zum Rand mit Zwiebeln gefüllt war, riss er im Vorbeilaufen um. Hunderte von Zwiebeln ergossen sich über den Boden, hüpften und kullerten. Der Wächter, der ihm am dichtesten folgte, rutschte darauf aus und fiel hin. Aber wenn Otaku gehofft hatte, dass die anderen Grauen dadurch aufgehalten würden, so hatte er sich gründlich geirrt. Mit einer fast übermenschlichen Reaktionsschnelle sprangen die Wächter über den Gestürzten hinweg. Fünf, sechs Meter weit setzten sie durch die Luft und verfolgten Otaku dann weiter – und kamen ihm gefährlich nahe.

Otaku hatte das Gefühl, ihren Atem in seinem Nacken zu spüren, glaubte schon, dass sie jeden Augenblick nach ihm greifen und ihn packen würden – als er endlich die Lieferwagen erreichte! Mit den Beinen voraus ließ er sich zu Boden gleiten und schlitterte unter einen Transporter – und von dort weiter zum nächsten. Otakus Ziel war das rostige Regengitter, das dort in den Asphalt eingelassen war.

Mit einem kurzen Eisenstab, den er eigens zu diesem Zweck dabeihatte, hebelte er das Gitter aus seiner Verankerung, dann glitt er mit den Beinen voraus in die dunkle Öffnung.

Obwohl es im Schacht dunkel war, fand sein rechter Fuß einen Halt, und Otaku verharrte, um das Gitter an seinen Platz zurückzuschieben.

Einer der Wächter stieß etwas hervor, das wie eine Frage klang. Die anderen antworteten mit einem wütenden Knurren, das kaum etwas Menschliches an sich hatte.

Am ganzen Körper zitternd, kletterte Otaku in die Tiefe. Der Schacht war so eng, dass kein Erwachsener durchklettern konnte, trotzdem atmete er es erst auf dem Grund des Schachts erleichtert auf.

Früher oder später...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2025
Reihe/Serie Timelock
Mitarbeit Cover Design: ZeroMedia GmbH
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 12 Jahre • Abenteuer • action • All Age • Buch • Buch ab 12 • Bücher • Geschenk • Geschenkidee • Jugendbuch • Kampf gegen Faschismus • Lesen • Literatur • Mystery • Roman • Spiegel Bestseller Autor • Thriller • Zeitreise
ISBN-10 3-473-51265-6 / 3473512656
ISBN-13 978-3-473-51265-2 / 9783473512652
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