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Lady Hardcastle und die tödliche Ernte (eBook)

Kriminalroman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025
291 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-31969-4 (ISBN)
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Ein Toter im Apfelhain, ein mysteriöser Orden und ein grausiges Geheimnis - da ist doch etwas faul! Ein neuer Fall für Lady Hardcastle und ihre Zofe Flo
Sommer 1911: Eine sengende Hitzewelle erfasst das beschauliche Örtchen Littleton Cotterell und sorgt für eine ungewöhnlich frühe Apfelernte. Die Dorfbewohner sind begeistert - bis einer von ihnen tot in einer Plantage aufgefunden wird, ermordet durch einen Stich ins Herz. Die Amateurdetektivin Lady Hardcastle und ihre treue Zofe Flo haben plötzlich einen saftigen Fall vor sich. Ein zweiter Toter sowie Gerüchte über einen alten Orden und dessen mysteriöse Rituale im Mondschein offenbaren, dass mehr hinter den Todesfällen steckt: ein Geheimnis im Ort, das jemand mit allen Mitteln bewahren möchte ...

»Diese Reihe gehört mit Sicherheit zu den besten historischen Wohlfühlkrimis, die ich bis dato gelesen habe.« The Book Decoder

Lesen Sie auch die anderen Fälle des charmanten Ermittlerduos wie zum Beispiel Lady Hardcastle und der tote Reporter oder Lady Hardcastle und der Mord am Meer.

T E Kinsey wuchs in London auf und studierte Geschichte an der Universität Bristol. Er schrieb einige Jahre lang als Journalist für Zeitschriften und Magazine, bevor er der glamourösen Welt des Internets verfiel und bei einer sehr bekannten Unterhaltungswebsite arbeitete. Nachdem er dabei half, drei Kinder großzuziehen, Tauchen lernte und sich beibrachte, Schlagzeug und Mandoline zu spielen, beschloss er schließlich, dass es an der Zeit ist, zum Schreiben zurückzukehren. Zum Glück - denn seine Reihe um die exzentrische Hobbydetektivin Lady Emily Hardcastle und ihre tatkräftige Zofe Florence Armstrong wurde ein Megahit.

1

Als wir am Montag im nachmittäglichen Sonnenschein ins Dorf spazierten, wimmelte es in der Hecke am Wegesrand von Vögeln in allen nur erdenklichen Formen und Farben. Sie ignorierten geringschätzig die getigerte Katze, die hoffnungsvoll vor uns den Weg entlangschlich. Sie zuckte mit dem Schwanz, während die kleineren Vögel über ihr herumschwirrten, und kauerte sich einmal in eine tiefe Lauerstellung, als eine Amsel lässig auf dem Weg landete, um irgendetwas unter der Hecke aufzupicken.

Schließlich setzte die Katze zum Sprung an, und ich hätte schwören können, dass die Amsel mit den Augen rollte, bevor sie träge davonflatterte. Ich stellte mir gern vor, dass es sich dabei um denselben Vogel handelte, der uns kurz zuvor in unserem Garten besucht hatte. Er kannte uns und wusste, dass wir seine schlechte Meinung über diesen unfähigen Räuber teilen würden. Die Katze war unterdessen ihrer Wege gegangen, als ob sie ohnehin nie daran interessiert gewesen wäre, irgendeinen Vogel zu fangen.

»Ist das die Katze des Doktors?«, fragte Lady Hardcastle, als wir sie durch eine Lücke in der Hecke springen sahen.

»Sieht so aus«, erwiderte ich. »Sie hat jedenfalls auch ein Schmetterlingsmuster auf den Schultern.«

»Ich habe das immer als Unendlichkeitssymbol gesehen.«

»Ach ja? Tatsächlich?«

»Du bist einfach eine Poetin.«

»Das ist meine walisische Seite. Wussten Sie, dass Schmetterling auf Walisisch glöyn byw heißt? Wörtlich bedeutet das lebendige Glut. Wie könnte ich mit dieser Sprache aufgewachsen und keine Poetin sein?«

Wir überquerten die Straße zum Dorfanger. Ein paar junge Männer, die von einer Schar gaffender Kinder beobachtet wurden, bauten mit Eifer die Bühne wieder ab, die erst gestern eilig neben dem Kricketpavillon für die Dorfschau aufgebaut worden war.

Obwohl die Lunchzeit längst vorbei war, saßen an den Tischen vor dem Dog and Duck noch immer viele der Knechte, die es an den wenigen verbleibenden Tagen, bevor es dann richtig mit der Ernte losging, gemächlich angehen ließen. Denn dann würde es für sie keine Freizeit mehr geben.

Meine Freundin Daisy, die unermüdliche Kellnerin des Pubs, winkte uns fröhlich zu.

»Guten Tag, Flo. Guten Tag, Lady Hardcastle. Ich habe leider keine Zeit – hier draußen ist die Hölle los. Kommt ihr heute Abend?«

»Vielleicht«, erwiderte ich. »Wahrscheinlich ziehen wir ein ruhiges Dinner zu Hause vor, aber mal sehen.«

»Dann vielleicht bis später.«

Mit einem Tablett voll leerer Gläser eilte sie zum Tresen zurück.

Wir gingen weiter zu der kleinen Ladenzeile und durch die offene Tür in den Krämerladen, in dem Mrs. Pantry, die Ladenbesitzerin, auf einem Schemel hinter der Theke saß und an einer Tasse Tee nippte. Als sie unsere Schritte auf dem Dielenboden hörte, blickte sie auf. Trotz der drückenden Hitze hatte sie sich wie immer ihren schweren Wollschal umgelegt und ihr Haar fest mit einem dicken Baumwolltuch zusammengebunden.

»Guten Tag, Mrs. Pantry«, begrüßte Lady Hardcastle sie fröhlich. »Wie geht es Ihnen denn an diesem schönen Tag?«

»Mir ist heiß«, antwortete die Krämerin.

»Es ist schon ziemlich warm, nicht wahr? Hat das irgendwelche Auswirkungen auf Ihre Waren?«

Mrs. Pantry war eine griesgrämige Frau, deren abschätzige Meinung über die Oberklasse jedes Mal in Konflikt mit ihrem Wunsch geriet, ihren Kunden möglichst viel Geld abzuknöpfen. Zu den seltenen Gelegenheiten, zu denen Lady Hardcastle mich hierher begleitet hatte, war mir nie ganz klar geworden, ob sie vorhatte, die übellaunige Ladenbesitzerin für sich einzunehmen, oder ob sie einfach nur Spaß daran hatte, sie aufzuziehen.

Hilda Pantry ließ sich allerdings nicht aufziehen, wenn das denn das Ziel gewesen sein mochte, und antwortete aufrichtig: »Die Butter ist kurz vorm Kippen, und diese Schokoladentafeln halten auch keinen weiteren Tag durch.« Sie zeigte säuerlich auf eine Holzkiste hinter sich, in der einige Tafeln Fry’s Chocolate Cream lagen. »Ich kann Ihnen zwei davon für einen Penny verkaufen.«

Ich kaufte nie Schokolade, aber es hätte mich gewundert, wenn eine Tafel davon mehr als einen halben Penny gekostet hätte, selbst wenn sie nicht in ihrer Verpackung dahinschmolz.

»Heute nicht, danke«, antwortete Lady Hardcastle. »Ich wollte nur nachfragen, ob Sie meine Chemikalien reinbekommen haben.«

Seufzend stemmte Mrs. Pantry sich von ihrem Hocker hoch, bückte sich und kramte irgendwo unter der Ladentheke herum. Als sie ein paar Augenblicke später wieder auftauchte, stellte sie eine Halbliterflasche und eine kleine Ampulle auf die Theke. Beide bestanden aus blauem Glas, und unterhalb des Halses der größeren Flasche war der Name des Herstellers zu lesen.

»Wundervoll«, sagte Lady Hardcastle. »Vielen herzlichen Dank.«

Mrs. Pantry gab die Flaschen aber noch nicht frei. »Wofür brauchen Sie das denn?«

»Raucheffekte für ein Filmprojekt.«

»Sie können mich aber nicht dafür verantwortlich machen, wenn Sie Ihr Haus in Brand setzen. Das verkaufe ich Ihnen auf eigenes Risiko.«

»Es wird keinen Brand geben, Mrs. Pantry, keine Sorge.«

»Und wie machen Sie den Rauch?«

Lady Hardcastle lächelte nur und entgegnete: »Chemie.«

Mrs. Pantry machte ein abschätziges Geräusch, wickelte die Flaschen dann aber in braunes Packpapier, nahm das Geld dafür entgegen und legte es in ihre Kasse.

Als wir wieder draußen im Sonnenschein auf dem Pflaster standen, fragte ich: »Wie wollen Sie denn nun tatsächlich Rauch machen?«

»Man nehme etwas Kaliumpermanganat«, antwortete Lady Hardcastle, »und etwas Wasserstoffperoxid, mische beides zusammen und schwupp. Das gibt zwar eine kleine Sauerei, aber das Haus brenne ich damit bestimmt nicht nieder. Die Rauchentwicklung ist aber ziemlich eindrucksvoll.«

»Aha. Dann ziehen Sie dabei aber bitte Ihren Overall an, ja?«

»Ich werde aussehen wie ein Schieneningenieur, kleine Dienerin, keine Sorge.«

»Ich bitte darum. Ich kann mir vorstellen, dass es eine Heidenarbeit macht, eine kleine Sauerei aus einem Sommerkleid wieder auszuwaschen.«

Ihre zweifellos erschütternd geistreiche Erwiderung blieb ihr im Hals stecken, als eine junge Frau auf uns zukam und uns ansprach.

»Wohnen Sie hier in der Gegend?«, fragte sie mit einer Dringlichkeit, die man leicht als Aggression hätte missverstehen können.

»Allerdings, meine Liebe, ja«, antwortete Lady Hardcastle. »Wie können wir Ihnen behilflich sein?«

Die Frau war bildschön. Kastanienbraune Locken umrahmten ein Gesicht mit feinen Zügen und grünen Augen. Auf der linken Schläfe hatte sie ein kleines Feuermal, das sie mit der Hutkrempe zu verbergen suchte. Sie war beinahe so groß wie Lady Hardcastle, und ich schätzte sie auf ungefähr fünfundzwanzig Jahre. Ihre Kleider waren sauber und gepflegt, aber schon ein paar Jahre aus der Mode. Sie drückte eine fadenscheinige Reisetasche an sich, als ob sie befürchtete, dass wir sie bestehlen könnten.

»Gibt es im Pub immer noch Zimmer?«, fragte sie, ohne lang um den heißen Brei zu reden.

»Im Dog and Duck? Ja, Joe hält immer ein paar Gästezimmer bereit. Das Essen ist … Na ja, es macht immerhin satt. Wenn Sie …«

»Danke«, entgegnete die junge Frau, machte auf dem Absatz kehrt und entfernte sich in Richtung Pub.

»Wie finden wir so ein Benehmen?«, fragte Lady Hardcastle, als die Frau außer Hörweite war.

»Barsch und geschäftsmäßig«, erwiderte ich.

»Ich frage mich, wer sie ist. Oder woher sie stammt. Oder was sie in unserem guten alten Littleton Cotterell tut.«

»Ihrem Akzent nach zu urteilen, ist sie nicht aus der Gegend, obwohl ich schon sagen würde, dass sie irgendwo aus dem West Country stammt. Sie ist nicht wohlhabend, aber stolz – ihre Kleider sind nicht neu, aber gut gepflegt, und ganz offenbar ist es ihr wichtig, was für einen Eindruck sie bei anderen hinterlässt. Ich bin unentschlossen, ob ihre Direktheit das Ergebnis von Ignoranz und Unhöflichkeit ist oder ob sie damit irgendeine Art Schüchternheit überwinden will. Aber bis morgen Mittag werden wir die Antworten auf all unsere Fragen bekommen.«

»Wie kommst du denn darauf?«

»Sie steigt im Dog and Duck ab. Daisy wird alles über sie herausgefunden haben, bevor sie sie mit ihrem Abendkakao auf ihr Zimmer schickt.«

Lady Hardcastle lachte auf. »Wohl wahr.«

Wir aßen zeitig zu Abend. Nach der Abwechslung durch die Ermittlungen im Flugzeugwerk während der letzten paar Wochen und der Aufregung über die Dorfschau am Sonntag hatte Lady Hardcastle beschlossen, dass nun ein bisschen Ruhe und Frieden angebracht wären.

Wir saßen im Garten auf unseren neuen Möbeln unter dem Apfelbaum und erfreuten uns an dem ungewöhnlich warmen Wetter. Lady Hardcastle seufzte zufrieden.

»So lässt es sich leben, oder, Flo?«, schwärmte sie und nahm einen Bissen Makrele. »In den letzten Strahlen der Sommersonne in einem Garten auf dem englischen Land zu Abend essen. Ich glaube nicht, dass das von irgendetwas übertroffen werden kann.«

»Südfrankreich hat schon seinen eigenen Reiz«, erwiderte ich. »Bengalen mit seiner Natur auch. Ich habe immer die Geräuschkulisse geliebt, wenn die nachtaktiven Tiere ihre Schicht antraten.«

»Stimmt schon. Aber ich liebe doch die Ruhe und den Frieden des...

Erscheint lt. Verlag 19.2.2025
Reihe/Serie Ein englischer Wohlfühlkrimi
Übersetzer Bernd Stratthaus
Sprache deutsch
Original-Titel Rotten to the Core (A Lady Hardcastle Mystery Book 8)
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Agatha Christie • alter orden • Ann Granger • Apfelernte • Britischer Humor • Cider • Cosy Crime • Cozy Mystery • Der Donnerstagsmordclub • eBooks • England • Florence Armstrong • Helena Marchmont • Hercule Poirot • Historischer Kriminalroman • Hitzewelle • Inspector Barnaby • Krimi • Kriminalromane • Krimi Neuerscheinung 2025 • Krimis • M. C. Beaton • Miss Fishers mysteriöse Mordfälle • Miss Marple • Mord • Most • Richard Osman • Rituale • Wohlfühlkrimi
ISBN-10 3-641-31969-2 / 3641319692
ISBN-13 978-3-641-31969-4 / 9783641319694
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