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Leider nicht unsterblich -  Oliver Burkeman

Leider nicht unsterblich (eBook)

Hilfreiche Gedanken für weniger Stress und mehr vom Leben
eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
224 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60835-0 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
21,99 inkl. MwSt
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Endlich Zeit nehmen für das, was zählt Wie können wir die Realität unserer Endlichkeit annehmen? Wie treffen wir Entscheidungen und handeln voller Entschlossenheit, wenn es immer zu viel zu tun gibt und Scheitern unvermeidlich ist? Wie finden wir zu einem tieferen Sinn, wenn wir erkennen, dass das Leben kein Problem ist, das es zu lösen gilt? Mithilfe von inspirierenden Erkenntnissen aus Philosophie, Religion, Literatur, Psychologie und Selbsthilfe hat Oliver Burkeman den perfekten Begleiter in einer Zeit der Turbulenzen und allgegenwärtigen Ängste geschaffen: ein überraschender und unterhaltsamer Crashkurs für ein erfülltes Leben.

Oliver Burkeman, geboren 1975 in Großbritannien, ist ein preisgekrönter Feuilletonist. Für den Guardian schrieb er viele Jahre eine wöchentliche Kolumne. Seine Arbeiten sind darüber hinaus in der New York Times, dem Wall Street Journal, Psychologies und New Philosopher erschienen. Burkeman lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in den North York Moors in England.

Oliver Burkeman, geboren 1975 in Großbritannien, ist ein preisgekrönter Feuilletonist. Für den Guardian schrieb er viele Jahre eine wöchentliche Kolumne. Seine Arbeiten sind darüber hinaus in der New York Times, dem Wall Street Journal, Psychologies und New Philosopher erschienen. Burkeman lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in den North York Moors in England.



 

Wenn Sie mehr Zeit auf diesem Planeten damit verbringen wollen, das zu tun, was Ihnen wichtig ist, besteht der befreiendste, stärkste und produktivste Schritt darin, zu begreifen, dass das Leben als endliches menschliches Wesen – mit begrenzter Zeit und begrenzter Kontrolle über diese Zeit – in Wirklichkeit viel schlimmer ist, als Sie denken. Völlig hoffnungslos, um genau zu sein. Kennen Sie diese Wolke der Melancholie, die sich manchmal über Sie legt – wenn Sie nachts um drei Uhr aufwachen oder am Ende eines anstrengenden Donnerstags auf der Arbeit –, wenn es so aussieht, als würde sich das Leben, das Sie sich vorgestellt haben, vielleicht doch nie verwirklichen lassen? Die Magie beginnt, wenn Sie erkennen, dass es sich definitiv nicht verwirklichen lässt.

Es stimmt, dass man mir vorgeworfen hat, ich sei ein Spielverderber. Deshalb sollte ich wohl zu erklären versuchen, warum dies überhaupt nicht deprimierend ist. Nehmen wir – nur für den Anfang – das bekannte Phänomen, dass man sich von einer extrem langen To-do-Liste überfordert fühlt. Man glaubt, das Problem bestünde darin, dass man viel zu viele Dinge zu tun hat und nicht genügend Zeit, um sie zu erledigen, sodass die einzige Hoffnung darin besteht, seine Zeit so effizient wie möglich einzuteilen, außergewöhnliche Energiereserven zu mobilisieren, sämtliche Ablenkungen auszublenden und irgendwie bis zum Ende durchzuhalten. In Wahrheit ist die Situation schlimmer, als Sie denken, denn der Zustrom an Dingen, die vermeintlich unbedingt zu erledigen sind, ist nicht nur groß, sondern im Grunde genommen unendlich. Alles zu erledigen ist also nicht nur äußerst schwierig, sondern unmöglich.

Genau an dieser Stelle wird die Sache jedoch interessant, denn es kommt zu einer wichtigen psychologischen Veränderung, wenn man feststellt, dass ein Kampf, den man bisher als besonders schwierig angesehen hat, in Wahrheit völlig aussichtslos ist. Etwas in uns löst sich. Es ist vergleichbar mit dem Augenblick, in dem man in einem Regenschauer ohne Regenschirm seine vergeblichen Bemühungen, trocken zu bleiben, aufgibt und akzeptiert, dass man bis auf die Haut durchnässt wird. Also gut: So ist es nun einmal. Sobald man erkennt, dass es unausweichlich ist, nur einen Bruchteil der Dinge tun zu können, die man in einer idealen Welt gerne tun würde, lässt der Druck nach, und es entsteht eine neue Bereitschaft, sich auf das einzulassen, was man tatsächlich tun kann. Es ist nicht so, dass das Leben damit von jetzt auf gleich mühelos wird: Je nach Ihrer persönlichen Lebenssituation kann es durchaus gravierende Folgen haben, wenn Sie bestimmte Aufgaben einfach unter den Tisch fallen lassen. Doch wenn es tatsächlich unmöglich ist, alles zu tun, was von Ihnen verlangt wird oder was Sie von sich selbst verlangen, dann ist es eben unmöglich – weshalb es nur sinnvoll sein kann, sich der Wahrheit zu stellen. Wenn Sie der Realität erst einmal ins Auge sehen, können Sie anders handeln – nicht in der angespannten Hoffnung, dass Ihre Handlungen Sie zu einer zukünftigen Utopie perfekter Produktivität führen, sondern einfach, weil es sich lohnt.

Geschäftigkeit ist vielleicht kein großes Problem für Sie. Ihr Problem könnte sein, dass Sie ein Perfektionist sind, der sich quält, wenn er versucht, etwas zu schaffen, das den eigenen hohen Ansprüchen genügt. Aber auch diese Situation ist schlimmer, als Sie denken, denn in Wahrheit kann nichts, was Sie in die Tat umsetzen, jemals den perfekten Standards entsprechen, die Sie im Kopf haben. Impostor-Syndrom? Sie glauben vielleicht, Sie bräuchten mehr Erfahrung oder höhere Qualifikationen, um sich unter Gleichgesinnten sicher zu fühlen, aber die Wahrheit ist, dass selbst die erfahrensten und qualifiziertesten Menschen das Gefühl haben, die meiste Zeit zu improvisieren – und dass Sie, sollten Sie jemals Ihren einzigartigen Beitrag zur Welt leisten, sich in diesem Moment wahrscheinlich unvorbereitet fühlen werden. Beziehungsprobleme? Auch die sind schlimmer, als Sie denken. Vielleicht stimmt es, dass Sie die falsche Person geheiratet haben oder dass Sie eine jahrelange Therapie brauchen – aber es ist auch eine Tatsache, dass zwei unvollkommene und endliche Menschen, die zusammen leben und reifen, unweigerlich die Nerven des anderen strapazieren und dessen verschüttete Probleme zum Vorschein bringen. (Über diejenigen, die behaupten, so etwas noch nie erlebt zu haben, muss man sich wundern.)

Die verstorbene britische Zen-Meisterin Hōun Jiyu-Kennett, geborene Peggy Kennett, verstand es, das Gefühl der inneren Befreiung zu vermitteln, welches sich einstellt, wenn man begreift, wie unüberwindbar unsere menschlichen Begrenzungen wirklich sind. Ihr Lehrstil, so sagte sie selbst gerne, bestand nicht darin, die Last ihrer Schüler zu erleichtern, sondern sie so schwer zu machen, dass sie diese ablegten. Metaphorisch ausgedrückt bedeutet die Entlastung eines Menschen von einer Bürde, ihn zu der Einsicht zu ermutigen, dass seine Schwierigkeiten mit hinreichender Anstrengung überwunden werden könnten: dass er oder sie tatsächlich das Gefühl erleben könnte, genug zu tun oder genug zu leisten, oder dass Beziehungen ein Zuckerschlecken sind und so weiter. Kennett erkannte, dass es oft besser und effektiver ist, ihnen die Last noch schwerer zu machen – ihnen zu zeigen, wie unlösbar ihre Situation ist, und ihnen dadurch zu gestatten, den Kampf aufzugeben.

Und dann? Dann kann man sich entspannen. Man kann aber auch mehr erreichen und dabei mehr Spaß haben, weil man nicht mehr so sehr damit beschäftigt ist, die Realität seiner misslichen Lage bewusst oder unbewusst zu leugnen. Dies ist der Punkt, an dem man den heiligen Zustand erreicht, den der Schriftsteller Sasha Chapin als »Spiel in den Ruinen« bezeichnet.

In seinen Zwanzigern, so erinnert sich Chapin, sei seine Definition von einem erfolgreichen Leben gewesen, dass er ein gefeierter Romanautor würde, auf einer Stufe mit David Foster Wallace. Als dies nicht geschah – als seine perfektionistischen Fantasien mit den Beschränkungen der realen Welt kollidierten –, empfand er dies als unerwartet befreiend. Das Scheitern, von dem er sich eingeredet hatte, dass er es unmöglich zulassen könne, war tatsächlich eingetreten, und er war daran nicht zugrunde gegangen.

Nun konnte er der Schriftsteller werden, der er tatsächlich sein konnte. Wenn diese Art der Konfrontation mit Begrenzungen stattfindet, so schreibt Chapin, »kann ein herrlicher Daseinszustand erreicht werden … Man sieht die Landschaft um sich herum nicht mehr als etwas, das man umgestalten muss. Man sieht sie einfach als den Schrottplatz, der sie ist. Dann kann man sich umschauen und sagen: Okay, was gibt es hier tatsächlich, wenn ich mich nicht ständig selbst belüge, wie es eines Tages sein wird?« Damit einher geht die ermutigende Einsicht, dass man ebenso gut mit dem Leben weitermachen kann: dass man gerade deshalb, weil man nie perfekte Arbeit leisten wird, ebenso fortfahren kann, die bestmögliche Arbeit zu leisten; und dass man sich gerade deshalb, weil intime Beziehungen zu komplex sind, um sich jemals völlig reibungslos verhandeln zu lassen, ebenso gut auf eine Beziehung einlassen und sehen kann, was passiert. Es gibt keine Garantien – außer der Garantie, dass Zögerlichkeit vor dem Leben unglücklich macht.

Denn wie sich zeigt, war unser Problem nie, dass wir noch nicht den richtigen Weg gefunden hatten, um die Kontrolle über das Leben oder Sicherheit vor dem Leben zu erlangen. Unser eigentliches Problem bestand darin, dass wir glaubten, dies wäre für endliche Menschen überhaupt möglich, die sich ja unweigerlich im Leben befinden, mit all den Beschränkungen, der Platzangst und den fehlenden Fluchtmöglichkeiten, die damit einhergehen. (Mel Weitsman, ein anderer Zen-Lehrer, drückt es so aus: »Unser Leiden besteht darin, dass wir glauben, dass es einen Ausweg gibt.«) Wenn man erkennt, dass die eigene Situation schlimmer ist als gedacht, braucht man nicht mehr in Brace-Position durchs Leben zu gehen und verzweifelt darauf zu hoffen, dass jemand das Flugzeug vor dem Absturz rettet. Vielmehr begreift man, dass das Flugzeug bereits abgestürzt ist (und zwar in dem Moment, als man geboren wurde). Man ist bereits auf einer einsamen Insel gestrandet, mit nichts zu essen als alten Flugzeugvorräten, und hat keine andere Wahl, als mit den anderen Überlebenden das Beste aus dem Leben zu machen.

Also gut: Hier sind Sie nun. Hier sind wir alle. Was könnten...

Erscheint lt. Verlag 10.1.2025
Übersetzer Henning Dedekind, Heide Lutosch
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Schlagworte Achtsamkeit • Begrenzte Lebenszeit • bücher über das leben • das Leben genießen • Gelassenheit • Gesellschaftlicher Druck • Leichtigkeit • Sich Zeit nehmen • Sinn des Lebens • Stressbewältigung • zu viel zu tun
ISBN-10 3-492-60835-3 / 3492608353
ISBN-13 978-3-492-60835-0 / 9783492608350
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