Mörderische Leichtigkeit (eBook)

Ein Ägäis-Krimi

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
360 Seiten
Verlag edition krimi
978-3-949961-16-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mörderische Leichtigkeit -  Peter Pachel
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Filippos Panos, Leiter der Polizeistation auf Paros, steht vor einem rätselhaften Fall. Zwei stark skelettierte Leichen fordern seinen Einsatz, beide Opfer waren blond und weiblich. Währenddessen verbringt die Deutsche Nicole Kramer ihren Urlaub auf den Kykladen und lernt über eine Dating-App Manos Tsipouras kennen. Der betreibt zahlreiche Motorrad-Verleihstationen und plant gerade mit Hilfe eines zwielichtigen E-Mobilitätsberaters seinen Betrieb zukunftssicher umzugestalten. Als beide Männer in das Visier der Polizeiarbeit geraten, entwickelt sich ein Katz-und-Maus-Spiel. Zwischen Lügen, Leidenschaft und Geheimnissen nimmt Filippos Panos seine Ermittlungen auf, die ihn auf die zauberhafte Nachbarinsel Sifnos führen.

Peter Pachel wurde 1957 in Siegburg geboren und wuchs im Rheinland auf. Nach einer Lehre zum Chemielaboranten hat er an der Fachhochschule Köln Umwelttechnik studiert. Seit 30 Jahren arbeitet er in einem internationalen Unternehmen und ist im Sales Support & Sales Development tätig. Der Autor reiste 1981 zum ersten Mal auf die griechischen Inseln. In Naoussa auf Paros fand er schnell Freunde und Familienanschluss bei Flora & Dimitri, die er bis heute mindestens einmal im Jahr besucht. Dort hat er über die Jahre viele Menschen aus aller Welt kennengelernt, die ähnlich wie er alle dem idyllischen Ort erlegen sind - »Infected by the Paroan Virus« nennen sie das Verlangen, immer wieder auf die ägäische Insel zu kommen.

Peter Pachel wurde 1957 in Siegburg geboren und wuchs im Rheinland auf. Nach einer Lehre zum Chemielaboranten hat er an der Fachhochschule Köln Umwelttechnik studiert. Seit 30 Jahren arbeitet er in einem internationalen Unternehmen und ist im Sales Support & Sales Development tätig. Der Autor reiste 1981 zum ersten Mal auf die griechischen Inseln. In Naoussa auf Paros fand er schnell Freunde und Familienanschluss bei Flora & Dimitri, die er bis heute mindestens einmal im Jahr besucht. Dort hat er über die Jahre viele Menschen aus aller Welt kennengelernt, die ähnlich wie er alle dem idyllischen Ort erlegen sind - »Infected by the Paroan Virus« nennen sie das Verlangen, immer wieder auf die ägäische Insel zu kommen.

VASSILIS KOSTAKIDIS

Apollonia, Sifnos, Westliche Kykladen, Juni 2021

Vassilis Kostakidis schwang beide Beine auf seinen vollgestopften Schreibtisch und lehnte sich entspannt zurück. Lechzend schnupperte er an einer Portion Pastizio, die ihm seine Frau Stella soeben in die kleine Polizeidienststelle in Apollonia gebracht hatte. Das Haus der beiden lag nur unweit seines Arbeitsplatzes, und sobald es die Zeit erlaubte, fuhr der Polizist in seiner Mittagspause nach Hause. Immer jedoch, wenn Stella etwas vorhatte, brachte sie ihm sein Mittagessen kurzerhand ins Büro. Während er heißhungrig den Nudelauflauf aß, lauschte er gespannt dem lokalen Radiosender. Nachdem die griechische Regierung am 14. Mai das Land für Touristen wieder ohne verpflichtende Quarantänezeiten geöffnet hatte, präsentierte man täglich erste Erfahrungsberichte aus bekannten Urlaubsregionen in den Medien. Vassilis hoffte, dass auch auf seiner Heimatinsel Sifnos die bevorstehende Urlaubssaison wieder etwas mehr Geld in die Kassen spülen würde. Erste positive Anzeichen dafür glaubte er bei seinen Routinefahrten über die Insel schon beobachten zu können. Schon kurz nach dem Neustart der touristischen Saison waren ihm zahlreiche Fremde begegnet, zumeist, wenn eine der Fähren aus Piräus kommend in Kamares anlegte. Auch sein alter Schulfreund Jannis Plastaros war guter Dinge und sprach von einem guten Start nach Monaten des Stillstands. Er musste es wissen, schließlich betrieb er den größten Auto- und Motorradverleih auf der Insel. Es war eine Zweigstelle der FreeDrive Company mit Hauptsitz auf der Insel Paros. Das Unternehmen war eines der größten Geschäfte seiner Art auf den Kykladen und hatte auf fast allen Inseln eine Niederlassung.

Vassilis öffnete die Tür und ein Fenster seines spartanischen Büros und sorgte so für etwas Durchzug, um den Essensgeruch zu vertreiben. Es war heiß, und die Sonne stand fast senkrecht auf dem bescheidenen Gebäude seiner Dienststelle, das gerade noch in der Hauptstadt von Sifnos, Apollonia, nur gute 200 Meter von der Ortsgrenze nach Artemonas entfernt, lag. Die beiden Ortschaften gingen quasi ineinander über. Um sich die Beine zu vertreten, ging er kurz hinaus unter die weiße Pergola vor dem Eingang, wo er seinen Dienstwagen abgestellt hatte. Eine wuchtige Kiefer neben dem Gebäude, die die Pergola noch überragte, spendete zum Glück weiteren Schatten. Ein kurzer Gruß galt dem Fahrer des lokalen Krankenwagens, der auf der gegenüberliegenden Seite vor der Sanitätsstation parkte. Er erinnerte sich an ein paar Einsätze der vergangenen Monate. Meist waren es ältere Bewohner der Insel, die zur ärztlichen Versorgung nach Athen gebracht werden mussten. In allen Fällen war es viel zu spät gewesen, wie sich schnell herausstellte, da niemand die Gefahr des unsichtbaren Feindes richtig erkannt hatte. Drei Todesfälle waren auf Sifnos in diesem Winter zu beklagen gewesen, darunter eine alte Tante von Vassilis. Ein bitteres Ergebnis, und in allen Fällen wurde das heimtückische Virus als Todesursache ausgemacht. Lange hatte man die Warnungen der Behörden ignoriert; diese ersten Opfer hatten zu einem Umdenken in der Bevölkerung gesorgt. So auch bei dem Polizisten, der Corona zunächst nur in den großen Metropolen vermutete. Mittlerweile wusste er mehr und befürchtete, dass die Pandemie noch lange nicht vorbei war. Vassilis betrachtete den neuerlichen Anstieg des Fremdenverkehrs daher mit gemischten Gefühlen. Einerseits brauchten die Leute das Geld aus den Einnahmen des Tourismus, auf der anderen Seite brachte der Reiseverkehr mit zahlreichen Fremden aus der ganzen Welt aber auch das Virus auf ihre beschauliche Heimatinsel. Vorsicht ist das Gebot der Stunde, empfahl er seit dem Tod seiner geliebten Tante immer wieder seinen Mitbürgern.

Der Polizist schaute auf seine Uhr und schlenderte zurück ins Büro an seinen Schreibtisch. Fast wäre er einem mittäglichen Nickerchen erlegen, als sein Telefon ihn unsanft in die Wirklichkeit zurückholte. Eine aufgeregte Frauenstimme berichtete in englischer Sprache von einem Unfall. Vassilis war schlagartig wach.

»Bewahren Sie Ruhe! Wo genau befinden Sie sich?«, redete er auf die Frau besänftigend ein. »Sie sagten auf der Straße von Kamares nach Apollonia? Und wo genau dort?« Die Straße war lang, vom Hafen in Kamares aus waren es fast fünf Kilometer bis zur Hauptstadt der Insel.

»Warten Sie, hier ist ein Schild«, hörte er die Frau in den Hörer rufen und vernahm Schritte, bevor sie keuchend weitersprach. »Es ist an der Abzweigung, die zur Agia Varvara führt. Dort in der Kurve ist es passiert.«

Damit konnte der Polizist etwas anfangen. Von der besagten Stelle war es nicht mehr weit bis zum Ortseingang von Apollonia. »Gibt es Verletzte?«, fragte Vassilis professionell.

»Ja! Es sind zwei Personen, ein Mann und eine Frau. Der Mann rührt sich nicht. Bitte kommen Sie schnell. Das Motorrad ist in den Graben gestürzt«, flehte die Frau hilflos. Der Polizist war aufgesprungen und griff nach seinem Autoschlüssel. Noch während seines Telefonats lief er hinaus und rief nach dem Sanitäter. Er würde den Krankenwagen sofort zur Unfallstelle schicken.

»Ich komme so schnell ich kann. Bleiben Sie, wo sie sind, und Hilfe ist bereits unterwegs«, sagte er und legte auf. Nach einem kurzen Wortwechsel war der Fahrer des Krankenwagens im Bilde.

»Das geht ja gut los. Schon der zweite Unfall in zehn Tagen«, stöhnte der Sanitäter, während er sich für einen Einsatz startklar machte. Umgehend wählte er die Nummer eines Arztes, der auf der Insel zu Hausbesuchen aufgebrochen war.

Vassilis traf noch vor der Ambulanz am Unfallort ein. Die Anruferin, die vorher bei der Verletzten kniete, stand auf, als sie das Polizeifahrzeug erkannte, und ging an den Straßenrand. Sie winkte hektisch, um ihm zu zeigen, wo genau die Unfallstelle war. Vassilis parkte seinen Wagen neben einer noch im Bau befindlichen Bushaltestelle, sprang aus dem Fahrzeug und lief zu der kreidebleichen Frau hinüber.

Noch bevor der Polizist sich um den Unfall kümmern konnte, entschuldigte sie sich eilig, dass sie nicht weiter bei der Verletzten bleiben könne, da sie ihre Kinder abholen müsse. Vassilis nickte, notierte ihren Namen und Telefonnummer und bat sie, später auf der Polizeistation vorbeizukommen, um ihre Aussage zu protokollieren.

Aufmerksam schaute er sich um. Die Straße vom Hafenort Kamares nach Apollonia führte durch eine terrassenförmige Landschaft, die mit steilen Felswänden gesäumt war. Künstlich angelegte Betonmauern schützten an einigen Stellen vor Steinschlag, Häuser gab es hier kaum. Die Strecke war recht kurvenreich und stieg stetig bergan. Genau an der Unfallstelle war sie jedoch abschüssig und mündete in einer scharfen Linkskurve. Der Polizist tippte auf überhöhte Geschwindigkeit. Kein Einzelfall, wie er aus seiner langjährigen Erfahrung wusste. Man musste sich nur auf dem Dorffriedhof umschauen, wo in den vergangenen Jahren mehrere junge Männer nach Motorradrennen bestattet worden waren.

Mit schnellen Schritten ging er hinüber zu der Frau, die apathisch auf dem Boden saß; ihr Gesicht war blutüberströmt, ein Helm lag vor ihr im Gras. Sie war aber bei Bewusstsein und antwortete auf seine Fragen. Er erkundigte sich, ob er sie alleine lassen könne, bis die Ambulanz käme, und nach einem vorsichtigen Nicken konzentrierte sich der Polizist auf ihren Begleiter, der bäuchlings weiter unten im Graben lag. Er war gut drei Meter in ein ausgetrocknetes Flussbett gestürzt, welches glücklicherweise nur im Winter häufig Wasser führte. Schnell hangelte er sich hinunter in die Senke und stülpte sich zuerst seinen Mundschutz und ein paar Gummihandschuhe über, bevor er sich dem Verunglückten zuwandte.

Die Ambulanz war soeben eingetroffen. Vassilis wartete auf den Sanitäter, der schon zu ihm hinunterkletterte. Der Verletzte schien bewusstlos zu sein und trug noch seinen Integralhelm. Von seinen Erste-Hilfe-Kursen wusste er, dass bewusstlosen Motorradfahrern unbedingt der Helm abgenommen werden muss, da ansonsten ein Erstickungstod droht. Doch das sollte besser der erfahrene Sanitäter vornehmen, damit gegebenenfalls schnell eine Beatmung durchgeführt werden konnte.

»Können Sie mich hören?«, fragte Stelios, der Sanitäter, kniete sich neben den Mann und wartete auf eine Antwort. Dieser zeigte jedoch keinerlei Reaktion.

»Wir müssen ihn umdrehen, aber ganz vorsichtig«, bat er Vassilis um Hilfe. Behutsam ergriffen sie den Zweiradfahrer an der Seite und rollten ihn zu zweit auf den Rücken.

»Er hat keinen Puls mehr, wir müssen schleunigst den Helm entfernen!« Während der Sanitäter den Helmverschluss öffnete und seitlich beide Hände zwischen Helm und Kopf schob, wies er Vassilis an, den Kopf des Unfallopfers zu stabilisieren. »Ich halte den Kopf, versuch du den Helm ganz langsam wegzuziehen«, sprach er ganz ruhig, während er den Kopf- und Halsbereich des Verletzten so gut es ging fixierte.

Vassilis war nicht ganz so gelassen, versuchte aber, die Ruhe zu bewahren. Die Dringlichkeit war ihm bewusst, und er hoffte inständig, dass ihre Hilfe nicht zu spät kam. Kleine Schweißperlen säumten seine Stirn, als er Stück für Stück den klobigen Helm nach hinten zog.

Ein schmerzerfülltes Wimmern drang an sein Ohr. Die vom Unfall traumatisierte Frau war an den Grabenrand gerobbt und stierte angsterfüllt zu ihnen hinunter.

Der Mund des Unfallopfers war schon zu sehen. Jetzt waren es nur noch wenige Zentimeter, bis der Kopf völlig frei war. Stelios nickte auffordernd, den Helm gänzlich abzuziehen, eine Hand fest im Nacken des Mannes platziert. Dann kam die Ernüchterung. Zwei leblose...

Erscheint lt. Verlag 26.2.2024
Reihe/Serie Ägäis-Krimis
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Ägäis • Amorgos • Filippos Panos • Geheimnisse • Griechenland • Griechisch • Griechische Küche • Insel • Krimi • Küstenstadt • Kykladen • Mord • Paros • Sifnos • Tourismus • Urlaub • Vermisst • Wirtschaftskrise
ISBN-10 3-949961-16-X / 394996116X
ISBN-13 978-3-949961-16-8 / 9783949961168
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