Kindergesundheit heute - Schluss mit überholtem Halbwissen (eBook)

Deutschlands sympathischste Kinderärztin erklärt, was wirklich hilft
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
192 Seiten
Junior Medien GmbH & Co. KG (Verlag)
978-3-910509-07-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kindergesundheit heute  -  Schluss mit überholtem Halbwissen -  Celine Schlager
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'Dir hat es doch auch nicht geschadet!' Die meisten Mamas und Papas kennen diesen Satz, haben ihn schon mehrfach von den eigenen Eltern gehört. Dabei ist vieles, was 'damals' galt, nicht nur überholt - sondern mitunter sogar schädlich für die Entwicklung von Babys und Kindern. Jetzt räumt die erfahrene Kinderärztin Dr. med. Celine Schlager mit 115 Mythen rund um die Themen Krankheiten, kindliche Entwicklung, Ernährung, Schlaf, Kleidung und Sicherheit auf.In Zusammenarbeit mit weiteren Expertinnen erklärt die Mutter eines Sohnes, was alle (Groß-) Eltern heute anders machen sollten als in den vergangenen Jahrzehnten und wie Kindergesundheit nach dem aktuellsten Stand der Wissenschaft tatsächlich funktioniert.

Dr. Celine Schlager ist Ärztin aus Leidenschaft. Sie liebt es, Kindern und ihren Eltern zu helfen - und seitdem sie selbst Mama eines kleinen Jungen ist, kann sie die Ängste und Sorgen von Müttern und Vätern noch besser nachvollziehen. Neben ihrer Arbeit in einer Kinderklinik in Süddeutschland gibt die Baden-Württembergerin auch in Online-Kursen und Beratungsstunden sowie auf ihrem erfolgreichen Instagram-Account 'Dr.med.Celine' wertvolle Tipps und Tricks rund um das Thema Kindergesundheit.

Dr. Celine Schlager ist Ärztin aus Leidenschaft. Sie liebt es, Kindern und ihren Eltern zu helfen – und seitdem sie selbst Mama eines kleinen Jungen ist, kann sie die Ängste und Sorgen von Müttern und Vätern noch besser nachvollziehen. Neben ihrer Arbeit in einer Kinderklinik in Süddeutschland gibt die Baden-Württembergerin auch in Online-Kursen und Beratungsstunden sowie auf ihrem erfolgreichen Instagram-Account "Dr.med.Celine" wertvolle Tipps und Tricks rund um das Thema Kindergesundheit.

ERNÄHRUNG VON KINDERN


Essen – ein Grundbedürfnis des täglichen Lebens und doch teilweise so kompliziert. Das Stillen, das Flaschegeben oder später die gemeinsamen Mahlzeiten am Familientisch stellen Situationen dar, die über die reine Zufuhr von Nährstoffen weit hinausgehen.

Beim Thema „Ernährung von Kindern“ gibt es viele unterschiedliche Meinungen, selbst Expert/innen sind sich nicht immer einig. Viele Mythen halten sich hartnäckig und verunsichern die Familien, obwohl sie längst widerlegt sind. Wichtig ist, dass jede Familie ihren eigenen richtigen Weg findet, der die aktuelle Entwicklung und die Bedürfnisse des Kindes berücksichtigt.

STILLEN UND SÄUGLINGSNAHRUNG


Muttermilch ist schlicht die für Menschenkinder biologisch vorgesehene Nahrung, die optimal auf die Entwicklung des Kindes und sein Alter abgestimmt ist. An dieser Norm versuchen sich die Hersteller von Säuglingsnahrung zu orientieren. Trotz aller Bemühungen sind allerdings viele Inhaltsstoffe der Muttermilch unnachahmlich.

Muttermilch beinhaltet alle vom Kind benötigten Nährstoffe, Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, und die notwendige Flüssigkeitsmenge ist überdies in der Regel gesichert. Darüber hinaus gibt es verschiedene Inhaltsstoffe, die die Darmflora des Babys positiv beeinflussen, wie z. B. Bifidobakterien. Spezifische Fettsäuren der Muttermilch fördern das Gehirnwachstum sowie die Entwicklung der Netzhaut. Andere Stoffe verbessern die Aufnahme von wichtigen Nährstoffen und Spurenelementen wie z. B. Eisen. Muttermilch ist ein lebendiges Produkt und beinhaltet zahlreiche Zellen, Enzyme und Proteine, die die Entwicklung des Babys positiv beeinflussen und seine Immunabwehr unterstützen. Besonders in der Muttermilch der ersten Tage, im Kolostrum („Vormilch“), finden sich viele wertvolle Abwehrstoffe.

Stillen stillt zusätzlich das Nähebedürfnis. Denn es gibt Nähe, Wärme, Geborgenheit sowie Ruhe. Das Baby entspannt sich beim Saugen, die Mutter wird von den beim Stillen ausgeschütteten Hormonen beruhigt. Stillen schafft auf diese Weise gute Voraussetzungen für den Bindungsaufbau zwischen Mutter und Kind. Zudem ist Muttermilch immer richtig temperiert und hygienisch sauber, außerdem umweltfreundlich. Stillen spart Zeit und Geld.

GUT FÜRS KIND

Die besondere Zusammensetzung der Muttermilch sorgt dafür, dass die Gesundheit von gestillten Kindern im Vergleich zu nicht gestillten Kindern robuster ist:

Stillkinder leiden seltener an Erkrankungen der Atemwege und des Magen-Darm-Traktes sowie an Mittelohrentzündungen.

Infektionserkrankungen verlaufen bei gestillten Kindern häufig milder.

Das Risiko, später an Übergewicht oder Diabetes mellitus zu erkranken, ist reduziert.

Stillen reduziert das Risiko für den plötzlichen Kindstod.

GUT FÜR DIE MUTTER

Auch die Mutter profitiert vom Stillen:

Das Zusammenziehen der Gebärmutter und deren Rückbildung wird gefördert. Beides reduziert den Blutverlust.

Stillen senkt langfristig das Risiko der Mutter, an Brustkrebs, Eierstockkrebs und Diabetes Typ 2 zu erkranken.

Stillen hat auch positive Effekte in Bezug auf Osteoporose, Bluthochdruck und kardiovaskuläre Erkrankungen.

So normal und natürlich das Stillen vom Prinzip her ist, so schwierig kann es in der Realität jedoch sein. Diese ist von vielen Faktoren abhängig, und jede Stillbeziehung ist individuell. Jeder Stillweg ist anders, keiner ist besser oder schlechter. Manche sind vielleicht einfacher, andere voller Herausforderungen, die die Mamas (und auch Papas) an ihre Grenzen bringen.

Aber auch die Gründe, sein Kind mit dem Fläschchen zu ernähren, sind vielfältig. Hier gilt: Lass dich von Außenstehenden nicht verunsichern. Du bist die beste Mutter für dein Kind, egal ob du stillst oder nicht.

MYTHOS 1: DAS BABY BEKOMMT BLÄHUNGEN, WENN DIE MAMA BLÄHENDE SPEISEN ISST.


Vor allem, wenn das Baby viel weint, bekommen stillende Mütter oft diverse Ernährungsempfehlungen. Der Irrglaube: Das Baby hat Blähungen, weil Mama zu viel Kohl, Zwiebeln, Bohnen oder Chili gegessen hat. Dem ist in der Regel nicht so. Es existiert keine allgemeingültige „Stilldiät“ oder generell verbotene Nahrungsmittel während der Stillzeit (mit der Einschränkung, dass Alkohol möglichst ganz gemieden werden sollte, siehe dazu auch Mythos 4). Das gilt übrigens auch, wenn die Mutter selbst starke Blähungen von einem bestimmten Lebensmittel bekommt.

Der Einfluss der Ernährung der Mutter auf körperliche Erscheinungen des Kindes wird meist erheblich überschätzt. Von Ausnahmefällen abgesehen, macht die Mehrheit der stillenden Mütter die Erfahrung, dass sie alles, was sie mögen, in Maßen essen können, ohne dass sich dies auf ihr Baby auswirkt.

Im Übrigen haben viele Babys Blähungen, ganz gleich, was ihre Mütter essen. Sie können dadurch entstehen, dass sie beim Saugen und Trinken viel Luft schlucken. Und durch Gasbildungen im Magen-Darm-Trakt. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Ballaststoffen durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Die Muttermilch wird aus dem Blut gebildet. Ballaststoffe und Darmgase gelangen jedoch nicht ins Blut und somit auch nicht in die Muttermilch.

Lediglich ein Prozent der Säuglinge reagieren allergisch auf die Muttermilch, meist im Rahmen einer Kuhmilchunverträglichkeit. In Rücksprache mit dem Kinderarzt kann getestet werden, ob das Weglassen von Kuhmilchprodukten eine Besserung bringt. Ein pauschales Vermeiden bestimmter Lebensmittel ist aber auch hier nicht zu empfehlen. Eine vollwertige, abwechslungsreiche und bunte Ernährung ist das Beste für Mutter und Kind. Denn wenn die Mama glücklich ist, ist es das Baby auch.

Was zu Unruhezuständen und Bauchweh beim Baby führen kann, ist Koffein. Das sollte man im Hinterkopf behalten.


MEINE TIPPS BEI BLÄHUNGEN BEIM BABY:

öfter Bäuerchen machen lassen

Bauchmassage: dazu den Bauch um den Nabel herum im Uhrzeigersinn massieren oder ihn (z. B. mit Kümmelöl) einreiben

Bewegung:

- auf dem Rücken liegend mit den Beinen in der Luft „Rad fahren“

- strampeln lassen

- im Tragetuch tragen

- im Fliegergriff tragen

warmes Kirschkernkissen auf den Bauch/warmes Bad

kuscheln mit Mama oder Papa


MEIN EXTRA-TIPP: Tuch mit Fenchel-Kümmel-Öl beträufeln und auf den Bauch legen, warmen, feuchten Waschlappen und ein Handtuch drüber.

MYTHOS 2: DAS BABY BEKOMMT EINEN WUNDEN PO, WENN DIE MUTTER SÄUREHALTIGE SPEISEN/GETRÄNKE ZU SICH NIMMT.


Ein wunder Po kann viele Ursachen haben, denn die Haut des Babys muss sich erst mal an die Welt außerhalb des Mutterleibes gewöhnen. Mögliche Ursachen können (neue) Windeln oder Pflegeprodukte, stark konzentrierter Urin durch einen Infekt oder ein Wundausschlag durch Bakterien oder Pilze sein.

Genauso wenig wie blähende Lebensmittel Blähungen beim Baby verursachen (s. o.), verändern jedoch stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH-Wert der Muttermilch. Wir verbuchen in der Regel Lebensmittel als „sauer“, die einen hohen Vitamin-C-Wert haben. Wie zum Beispiel den berüchtigten Orangensaft. Wer den trinke, beschere seinem Baby garantiert einen wunden Po. Es gibt aber keine nachgewiesenen Studien, die das belegen. Deshalb gibt es auch kein Verbot für Orangensaft. Denn dafür müsste das Obst den pH-Wert des mütterlichen Blutes ändern. Tut es aber nicht, weswegen weder die Muttermilch noch in der Folge der Urin des Babys davon sauer werden können.

Normalerweise können stillende Mütter alles essen. Bei manchen Nahrungsmitteln ist allerdings anzuraten, sie nicht im Übermaß zu genießen (das gilt aber auch unabhängig von der Stillzeit, dazu zählen zum Beispiel koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Energydrinks oder Schwarztee). Und einige wenige Babys reagieren tatsächlich auf etwas aus dem Speiseplan der Mutter. Weil jedoch ein Baby auf etwas reagieren könnte, sollte keine Frau prophylaktisch auf eine lange Liste angeblich „verbotener“ saurer Nahrungsmittel verzichten. Jede Mutter darf einfach ausprobieren, ob ihr Baby möglicherweise etwas nicht verträgt.

Der positive Effekt von Vitamin C ist weitaus größer als der Verzicht auf Vitamin-C-haltige Nahrungsmittel, weil möglicherweise dadurch ein wunder Po beim Baby entstehen könnte.

VITAMIN C IN ZUSAMMENHANG MIT MUTTERMILCH

Ascorbinsäure, besser bekannt als Vitamin C, gehört zur Gruppe der wasserlöslichen Vitamine. Sie ist daran beteiligt, das körpereigene Abwehrsystem gegen Krankheitserreger zu schützen und somit das Immunsystem zu stärken.

Neben diesen Funktionen übernimmt Vitamin C noch zahlreiche weitere wichtige Aufgaben im menschlichen Körper wie Entgiftungsprozesse, die Aufnahme von Eisen und vieles mehr.

Das Vitamin-C-Level in der Muttermilch ist nun tatsächlich durch die Ernährung beeinflussbar, und es gibt eine Menge Lebensmittel, die gesundes Vitamin C enthalten. Listen dazu finden sich im Netz.

Ein interessanter positiver Nebeneffekt von Vitamin C in der Muttermilch ist: Es schützt vor Allergien. Ein vor Allergien schützender Effekt dank Stillens ist schon länger bekannt. Finnische Forscher von der Universität Turku fanden jetzt heraus, dass Mütter, die während der Stillzeit...

Erscheint lt. Verlag 7.10.2023
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Familie / Erziehung
Schlagworte Beikost • Beistellbett • Buch • Elternbett • Erste Hilfe • Ersticken • Erziehung • Familienbett • Gesundheit • Großeltern • Kindererziehung • Kindergesundheit • kinder ratgeber • Kindstod • Ratgeber • Schwiegereltern • Schwiegermutter • Stillen • Stillprobleme
ISBN-10 3-910509-07-X / 391050907X
ISBN-13 978-3-910509-07-8 / 9783910509078
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