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Dämonen-platt -  Nadine Tobien

Dämonen-platt (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 2. Auflage
294 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7578-5017-3 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
6,49 inkl. MwSt
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Dämonenplatt beschreibt einen Fantasyroman für Jugendliche und junge Erwachsene mit plattdeutschen Einflüssen. Die Welt verändert sich... Dämonen sind auf der Suche nach den vier Truhen der Magie, in denen alles Magische gebannt wurde und sie stehen kurz davor die Magie erneut zu entfesseln. Die alte, plattdeutsche Sprache Dämonensprache beginnt sich erneut zu entfalten. In dieser Zeit wird in der Schülerin Sophie das mächtige Dämonenblut geweckt. Als Greifdämon begibt sie sich gemeinsam mit dem eidbrüchigen Dämonenjäger Florian auf eine Reise zu sich selbst und einer sicheren Unterkunft für das neue Zeitalter und den drohenden drei Tagen Finsternis.

Nadine Tobien ist im ländlichen Schleswig-Holstein aufgewachsen. Sie setzt sich aktiv für den Erhalt der plattdeutschen Sprache ein und ist damit auf vielen Social Media Kanälen vertreten.

Die Stadt war dunkel, es war Nacht. Zwei junge Männer gingen die Seitenstraße eines heruntergekommenen Stadtteils entlang. Die Straße war feucht und zu beiden Seiten von Mauern begrenzt. Die Bewegungen der Beiden waren vorsichtig, ihre Muskeln gespannt. Sie suchten etwas, jemanden, eine Gestalt, ein Wesen, dessen Existenz sich unwissende Menschen nicht einmal vorstellen konnten.

Etwa im gleichen Alter gingen sie einer ungewöhnlichen Tätigkeit nach. „Wo ist es?“, fragte einer der Beiden.

„Hier! Wir sind da!“, antwortete der Andere.

„Es ist hier. Ich spüre es, Tom“, bestätigte Florian. Tom nickte, auch er spürte die starke Dämonenaura, das bedeutete nichts Gutes. Die Aura war zu überwältigend, fraß sich tief ins Innerste, verankerte dort seine magischen Ausläufer. Solch starke Dämonen waren ganz selten. An den Rand seiner Existenz getrieben grenzte es schon an ein Wunder, dass dieses Wesen noch nicht entdeckt worden war. Selbst Menschen konnten ihn nicht vertreiben. Seine Macht schien grenzenlos, und doch verbarg er sich abseits, in niederen Ecken der Gesellschaft.

„Vorsicht Florian. Das Biest ist mächtig“, warnte er seinen Bruder. Dieser verstand schweigend.

„Aber wo ist es?“, fragte er, „ich spüre es, sehe es aber nicht.“

Plötzlich ein lauter Knall. Die Brüder wirbelten augenblicklich herum, erschraken, erblickten das menschenähnliche Wesen. Vor ihnen stand ein alter Mann, seinen schwarzen Mantel eng um sich geschlungen. Sein eisiger Blick sagte ihnen, dass er sie nicht willkommen hieß. Sein Dasein entsprach der mächtigsten Kategorie seines Zirkels, der eines Dämons, eines Doppellebenden.

Gewaltig die Aura, die den Greis umgab, ein eindeutiges Indiz seiner Stärke, Macht und Magie.

„Tom und Florian Maier also!“, stellte der alte Mann nüchtern fest, natürlich waren ihm die Jäger nicht unbekannt. Kreaturen seiner Art wussten natürlich von ihrer Gefahr und er sprach sie in der alten Dämonensprache auf Plattdeutsch an, „Juun Kollegen hebb letzte Week vörbi kegen.“ 1

Die Brüder sahen sich an, „Davon wissen wir nichts, aber woher kennst du unsere Namen?“, fragte Tom ruhig. Er achtete darauf, der Kreatur nicht in ihrer Sprache zu antworten, denn jedes Wort der alten, magischen Sprache verstärkte die Aura des Dämons.

Der Dämon lachte kühl, „Ju sünd Jäger, noch dorto bannig Gode. So wat snack sik gau rüm, denn wi sünd wenig worn2.“ Sein Blick haftete auf Tom, „Un nu bün ik dran? Aver lat ju seggn, mien Dood ward nichts doran ännern, dat de veer Kasten funn ward, um uns Macht weller loos to rieten.3

Tom lachte bitter, „wenn Karl das jetzt hören könnte.“

Florian konnte nicht darüber lachen. Im Gegensatz zu seinem Bruder und dem Lehrerkollegen Karl Bauer hielt er es auch für möglich, dass die vier Truhen gefunden werden könnten. Eine Möglichkeit, die sie verhindern wollten.

Der Dämon zischte, „Karl jogt totied in Schenfeld. Dort murks he Dämonen af, de ni eenmol wet, dat se dat sünd4.“

Tom sah den Dämonen direkt an, „Sollte es anders sein? Dämonen gilt es zu töten!“ Er lachte erneut, „Egal ob sie wie Menschen aussehen oder noch jung sind oder irgendeiner anderen Aufgabe in eurem Interesse nachgehen.“

„Tom!“, rief Florian ihm plötzlich warnend zu. Der Dämon hatte sich wütend in eine Aurawolke gehüllt, die ihn in seine dämonische Gestalt verwandelte. Nun stand er laut knurrend als pantherartiges Wesen vor den beiden Brüdern. Tiefschwarz schimmerte das dichte Fell, spannte sich über seine sehnigen Körperpartien. Spitze, scharfe Fangzähne säumten sein Maul.

„Du hest dat to wiet dreben“, fauchte er, „Wi sünd Levewesen as ju, mit den goden Recht op Leven5!“

Der Dämon griff an. Die Gebrüder handelten schnell, verständigten sich durch Kopfnicken, wichen in verschiedene Richtungen aus. Das Untier ließ sich davon nicht beirren, selbst als es einen Jäger im Rücken wusste, konzentrierte es sich nur auf einen der Brüder. Groß war das Vertrauen in die ihm angeborene Magie.

Tom sah sich dem eleganten Dämon gegenüber. Der erfahrende Jäger blieb ruhig, seine Erkenntnis aus unzähligen Schlachten ziehend. Geschmeidig zog er den geweihten Silberdolch aus seinem Hosenbund, in diesem Moment griff der Dämon auch schon an. Geradewegs schnellte der Panther-Dämon auf Tom zu, schwebte dem Dämonenjäger als tödlicher Schatten entgegen. Da peitschten schon die ersten Schüsse.

Florian hatte sich während des Angriffes außer Sichtweise im Dunklen postiert. Lautlos, mit gezogener Pistole, beobachtete er die gefährliche Szene. Als das Biest plötzlich auf seinen Bruder zujagte, war er am Zug. Es lag an ihm, das Treiben der Kreatur zu beenden. Er zielte mit der geweihten Schusswaffe, folgte den athletischen Bewegungen des Dämons, wartete; dann, als der Dämon sprang, schoss er. Doch die Kreatur verfolgte das Geschoss im Augenwinkel, das sich ihm mit tödlicher Wucht näherte, wich aus und rettete sich so vor dem Angriff.

Eine graziöse Drehung brachte ihn vor dem mit der Pistole bewaffneten Florian zum Stehen. Das katzenähnliche Wesen sah ihm direkt in die Augen, wobei sich die erdrückende Aura des Dämons auf die gesamte Umgebung ausbreitete. Magische Ausläufer legten sich um ihn.

Tom hatte sich in der Zwischenzeit von hinten an das Untier herangepirscht. Ein leises, kaum wahrzunehmendes Geräusch entstand, als er den Dolch in die rechte Hand wechselte. Die feinen Sinne des Dämons jedoch vernahmen diesen Laut ebenso wie vieles Andere, was den Menschen verborgen blieb. Er reagierte blitzschnell, warf sich zur Seite, dennoch brachte Florian ihm eine tiefe Schnittwunde bei. Ein schrilles Kreischen durchzog die Nacht. Blut klebte am Dolch, dunkelrot schimmerte es auf der scharfen Klinge.

„Ist er weg?“, fragte Tom mit einem Unterton der Unsicherheit seinen jüngeren Bruder. Ein lautes Fauchen ließ sie unvermittelt nach oben blicken. Der Dämon hockte fauchend auf einem Fenstersims. Verärgert schlug sein langer Schwanz gegen den blinden Ausguck, dass es leise raschelte.

„Oh, oh“, entfuhr es Tom. Dann ganz plötzlich sprang der Dämon. Beinahe geräuschlos durchschnitt der athletische Körper die Luft. Zielstrebig hielt der beflügelte Dämon auf Tom zu. Der versuchte im letzten Augenblick auszuweichen, vergebens, das Untier folgte seiner Bewegung unbeirrt, schwang elegant in seiner Schwungkraft mit. Kaum berührte der Panther den Boden, sprang er auf den zu langsam reagierenden Jäger, rang ihn zu Boden, Tom schrie schmerzerfüllt auf. Der Dämon fuhr mit seinen messerscharfen Krallen über den Körper des jungen Mannes. Hemd und Haut zerfetzten unter den scharfen Pranken des Panthers. Blut tränkte den Stoff des Jägers. Der Dämon fauchte erneut, sein dunkler Körper war mit dem Blut seines Opfers besudelt. Seine Beute stöhnte laut und der schwere Duft des Lebenssaftes schwängerte die Luft. Die Kreatur beugte sich prüfend über den schwer verletzten Mann, hielt seine mit messerscharfen Zähnen besetze Schnauze dicht neben dessen Kopf.

„Ik bün mi över mien Kraft klor, de mogische un uk vun mien Liev. Ganz anners as uns lüttenKinner. Mien Dod wor goot. Aver ni de Dod uns Kinner, de ju tohauf afmurksen deit. Dat is Sünn uns jung Lüüd doot to maken6.“ Die Kreatur beugte sich noch tiefer zu ihm herab. Jedes Wort in der alten, magischen Sprache ließen die Magie in ihm förmlich vibrieren.

„Uns Kinner weet ni, dat se Dämonen sünd. Ju Ju maak mehr dood, as ju gefährlich warn kunnt.7!“, zischte der Panther-Dämon. Er wartete auf die Antwort des Jägers, doch dieser stöhnte nur unter der Last des Übermächtigen. „Sprich in meiner Sprache, damit ich deine letzten Worte verstehe!“, verhöhnte ihn sein Opfer, um ihn zu zwingen, auf Hochdeutsch zu sprechen. Der Dämon tat ihm diesen letzten Gefallen.

„Ihr mordet und achtet nicht auf Voll- oder Halbdämonen. Unser Blut wurde unzähliges Mal durch das eure verdünnt. Es gibt weitaus mehr Menschen, die einen Dämon in ihrer Ahnenreihe aufweisen, als vollwertige Dämonen, dennoch erfüllt ihr euren Eid, alles Dämonische auszulöschen. Wir sind eine vom Aussterben bedrohte Art. Zu viele Jahrtausende der Vermischung und Jagd haben uns an den Rand der Existenz gebracht. Die letzten Übrigen von uns sind schwach. Das gesiebte Blut erlangt nicht mehr die Macht der einstigen magischen Wesen. Nur eine Handvoll der verblieben Dämonen sind noch stark genug, die vier Truhen ausfindig zu machen und deren Bann zu brechen. Ihr werdet wahrscheinlich niemals einem solch übermächtigen Dämon der alten Zeit begegnen. Eure Jagd tötet nur die nächsten...

Erscheint lt. Verlag 8.7.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch
ISBN-10 3-7578-5017-3 / 3757850173
ISBN-13 978-3-7578-5017-3 / 9783757850173
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