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Hoffnungsmensch -  Steffen Kern

Hoffnungsmensch (eBook)

Mit dem Himmel im Herzen die Welt verändern

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
208 Seiten
SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag
978-3-417-27094-5 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
11,99 inkl. MwSt
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Diese Welt braucht nichts mehr als Menschen, die Hoffnung verbreiten. Gerade in Zeiten wie diesen. Doch wie finden wir zu neuer Hoffnung? Was bedeutet es, als Hoffnungsmensch zu leben? Wo sollten wir noch einmal neu aufbrechen, um ein Hoffnungsland zu entdecken? Steffen Kern inspiriert dazu, neue Anfänge zu wagen, und erzählt dabei auch von Hoffnungsmenschen, die mit dem Himmel im Herzen ihre Welt verändern. Lassen Sie sich ermutigen und leben Sie auf - als Hoffnungsmensch in Ihrer Welt!

Steffen Kern (Jg. 1973) ist Pfarrer und Journalist. Er leitet als Präses des Gnadauer Verbandes die größte freie Bewegung innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland und ist Mitglied der Synode der EKD. Er ist verheiratet und lebt mit seiner Familie bei Tübingen. Darüber hinaus ist er als Sprecher unterwegs, macht seit über zwanzig Jahren Radiosendungen und hat verschiedene Bücher und Produktionen veröffentlicht, darunter einige Bestseller. www.hoffnungsmensch.de

Steffen Kern (Jg. 1973) ist Pfarrer und Journalist. Er leitet als Präses des Gnadauer Verbandes die größte freie Bewegung innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland und ist Mitglied der Synode der EKD. Er ist verheiratet und lebt mit seiner Familie bei Tübingen. Darüber hinaus ist er als Sprecher unterwegs, macht seit über zwanzig Jahren Radiosendungen und hat verschiedene Bücher und Produktionen veröffentlicht, darunter einige Bestseller. www.hoffnungsmensch.de

Der Regenbogen über den herabstürzenden Bach des Lebens


Wenn die Welt im Nichts versinkt


Ich halte Hoffnung für einen der stärksten Begriffe dieser Welt. Das Wort bringt eine Wirkkraft zur Sprache, die kaum überschätzt werden kann. Wer hofft, hat alles. Freilich kommt es entscheidend darauf an, worauf wir hoffen. Jedenfalls nicht auf uns selbst. Nicht auf die eigene revolutionäre Kraft, die Welt zu verbessern.

Wunder entdecken und radikal zweifeln


Solche »Hoffnung« kann zum Wahn werden. Zum Wahn eines Einzelnen oder zum kollektiven Wahn einer Gesinnungsgemeinschaft. Ein Beispiel dafür mag der real existierende Sozialismus sein, der verheerende Folgen und viel Leid für viele Menschen mit sich gebracht hat und historisch krachend gescheitert ist. Wer die Geschichte des Kommunismus, wie er etwa in der DDR Gestalt gewonnen hat, betrachtet, wird mehr Verzweiflung als Hoffnung finden. Das alles spricht jedoch nicht gegen die Hoffnung an sich. Vielmehr ist entscheidend, worauf wir hoffen. Als Christen hoffen wir auf eine Kraft, die außerhalb von uns selbst liegt. Wir können es nicht machen. Wir können die Erde nicht am Rotieren halten. Das ganz große Rad drehen nicht wir. Als Hoffnungsmenschen verlassen sich Christen darauf, dass eine andere Macht die Welt erhält.

Hoffnung außerhalb von uns selbst

Das kann man nun wirklich infrage stellen. Woher sollen wir das wissen? Ist das nicht bestenfalls eine These? Was spricht denn dafür?

Dafür spricht vor allem, dass wir da sind. Wir haben uns das Leben nicht selbst gegeben. Wir haben uns nicht selbst geschaffen. Wir finden uns in dieser Welt vor. Wir können unserem Leben keinen einzigen Tag hinzufügen. Keine Sekunde. Keinen Atemzug. Aber wir leben. Unser Leben ist ein Geschenk. Hoffnungsmenschen haben einen Sinn dafür, dass alles Wesentliche nicht gemacht, sondern geschenkt ist. Und wenn wir ehrlich sind, kommen wir aus dem Staunen nicht heraus: Diese Welt ist voller Wunder. Hoffnungsmenschen haben einen Blick für die Wunder dieser Welt.

Freilich kann man sich auf die rationalen Erklärungen zurückziehen: Wie die Welt geworden ist, lässt sich wissenschaftlich nachzeichnen. Warum die Natur so ist, wie sie ist, lässt sich verstehen. Und gewiss wäre ein naturromantischer Blick auf die Wirklichkeit trügerisch. Es ist ja nicht alles gut in dieser Welt. In der Tierwelt nicht, in der Pflanzenwelt auch nicht. Ganz im Gegenteil. Es wird gestorben. Es wird getötet, geraubt und gefressen. Und da sind die menschlichen Untaten noch gar nicht mitgedacht. Wenn es nicht gut ist, warum sollte dann alles gut werden?

Ist unsere Geschichte doch eine Verfallsgeschichte? Geht alles vor die Hunde? – Friedrich Nietzsche gehört zu den kraftvollen Denkern und Zweiflern des 19. Jahrhunderts. Er war ein Vordenker der Postmoderne. Er stellte sich dem Schrecken, dass kein Gott sein könnte, dass Gott tot sein könnte, dass wir ihn getötet haben und nun plötzlich ohne ihn dastehen. Dass schlicht nichts ist. Dass also auch nichts zu hoffen wäre:

Wer gab uns den Schwamm, um den ganzen Horizont wegzuwischen?
Was taten wir, als wir diese Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun? Wohin bewegen wir uns? Fort von allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts, seitwärts, vorwärts, nach allen Seiten? Gibt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht wie durch ein unendliches Nichts?7

Ist Hoffnung also nicht doch so etwas wie eine existenzielle Trotzhaltung gegen die Sinnlosigkeit des Daseins? Vielleicht. Jedenfalls eine Trotzhaltung. Dem Zweifel begegnet man nicht durch eine schlichte Behauptung des Gegenteils. Das kann man machen, aber dann stellt man sich den Anfragen nicht, sondern zieht sich zurück in einen Weltwinkel, richtet sich dort so ein, wie es dem eigenen Weltbild entspricht.

WER HOFFT, SETZT SICH DEN FRAGEN
DES ZWEIFELS AUS UND WIRD DOCH GEHALTEN.

Hoffnungsmenschen sind keine Glaubensriesen, die stark und fest über jeden Zweifel erhaben wären. Sie sind Zwerge angesichts der großen Zweifel, Zweifelszwerge, die sich tragen lassen.

Wer hofft, setzt sich den Fragen des Zweifels aus und wird doch gehalten. Hoffnungsmenschen werden auch im Sturm des Zweifels gehalten von dem, auf den sie hoffen. Halt finden sie nicht in sich selbst, in ihrer Seele, nicht einmal in ihrem Glauben. Sie sind keine Riesen, die stark und fest über jeden Zweifel erhaben wären. Sie sind Zwerge angesichts der großen Zweifel. Zweifelszwerge, die sich tragen lassen.

Geht alles den Bach runter?

Selbst der große Skeptiker Friedrich Nietzsche sprach von der Hoffnung:

Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden jähen Bach des Lebens, hundertmal vom Gischt verschlungen und sich immer von Neuem zusammensetzend, und mit zarter schöner Kühnheit ihn überspringend, dort wo er am wildesten und gefährlichsten braust.8

Was für ein Bild! Der Bach des Lebens stürzt hinab. Alles geht dahin. Hoffnung der Regenbogen darüber. Schön und kühn. Darüberspringend.

Was heißt das nun? Ist die Hoffnung ein schönes, wildromantisches Farbenspiel? Nicht zu greifen, nicht zu fassen, aber eine Momentaufnahme, die vom Sturz in die Tiefe ablenkt?

Nietzsche jedenfalls spricht auch davon, dass die Hoffnung das übelste aller Übel sei, weil sie die Qual der Menschen nur verlängere. Zum Anwalt der Hoffnung wird Nietzsche wohl nicht werden. Aber er fordert heraus und lässt uns fragen: Hilft sie nicht doch, die Abgründe des Lebens zu überwinden? Wie tragfähig kann Hoffnung sein? Hilft sie durch Krisen hindurch?

Mehr Krise war selten


»Mehr Krise war schon lange nicht mehr«9, notiert der Rektor der Internationalen Hochschule Liebenzell Volker Gäckle. Er verweist auf die Banken-Krise, die Euro-Krise, die Migrationskrise, die Coronakrise und dauerhaft die Klimakrise. Alles Krisen der Ära Angela Merkel. Wir sind zu einer Gesellschaft im Krisenmodus geworden. Das verändert die Politik, die internationalen Beziehungen, die öffentlichen Debatten, die Stimmung im Land und das Lebensgefühl der Einzelnen.

Das alles war vor dem 24. Februar 2022, dem Beginn der vielfach beschworenen Zeitenwende. Seither ist eine neue Dimension von Krise erreicht. Krieg in Europa. Energiekrise. Inflation. Lange nicht mehr war die Welt für uns so unsicher wie heute. Neue Fragen stehen im Raum: Was ist eigentlich verlässlich? Was hat Bestand? Was hält?

Was hält Europa aus und was die Welt? Wie stabil ist unsere Wirtschaft? Und tief greifender noch: Wie stabil sind die Demokratien in der Welt? Wie lässt sich Frieden halten und wiederherstellen?

Wenn wir so fragen, richten wir uns auf etwas Positives aus. Auf ein Ziel. Wir haben eine Ahnung, was wir erhalten oder gewinnen wollen: eben eine Staatengemeinschaft, die in Frieden und Freiheit zusammenwirkt. Ein Leben, in dem Wohlstand und sozialer Ausgleich zumindest in einem Maß gegeben sind, dass niemand verloren geht und es Chancen für alle gibt. Wir haben noch eine Idee von einem Kontinent, auf dem wir gut und gerne leben. Ja, wir sind in vielem ratlos. Wir sind machtloser, als wir dachten. Aber wir haben eine Ahnung, was es zu erhalten und zu erreichen gilt. Ein solches Krisenbewusstsein trägt den Keim der Hoffnung in sich. Aber auch der ist gefährdet.

Ein Klima der Angst

Die vielfachen Krisen überfallen uns in einer späten Moderne, in der sich eine eigentümliche Müdigkeit breitmacht. Der Soziologe Hartmut Rosa stellt fest: Es gibt eine »elementare und konstitutive Grundangst der Moderne«10: Sie besteht darin, die Welt zu verlieren. Der Mensch fühlt sich dazu getrieben, alles mit den besten Teleskopen oder Mikroskopen sichtbar, mit U-Booten oder Satelliten erreichbar, mit allen Mitteln der Wissenschaft und Technik beherrschbar und durch geschickte Politik nutzbar zu machen und unter seine Kontrolle zu bringen.11 Ständig soll die Reichweite des eigenen Handelns vergrößert werden. Längst treibe uns aber nicht mehr die Lust, mehr zu erreichen, sondern die Angst, alles zu verlieren, meint Hartmut Rosa. Die Moderne werde nicht primär geleitet von dem viel beschworenen Höher-schneller-weiter-Prinzip: »Es ist nicht die Gier nach mehr, sondern die Angst vor dem Immer-weniger«12, die unsere Realität bestimmt. Dies zeige sich unter anderem darin, »dass die Mehrzahl der Eltern … nicht mehr von der Hoffnung motiviert wird, dass es die Kinder einmal besser haben mögen als sie selbst, sondern von dem Verlangen, alles zu tun, was sie irgend können, damit es ihnen nicht schlechter geht«13.

In der Krise wächst die Angst, alles zu verlieren. Angst treibt in die Enge. Angst lässt erstarren. Sie lähmt. Angst nimmt die Freiheit, nach vorne zu denken und zu handeln. Angst führt in die typische Kaninchen-vor-der-Schlange-Haltung. Und Angst ruft Scharlatane auf den Plan. Die Welt-Erklärer. Die Verschwörungstheoretiker. Die Seelenfänger. Ein Klima der Angst treibt die Konjunktur für Fundamentalisten verschiedenster Couleur an.

Man zieht sich zurück auf vermeintliche Sicherheiten, die es zwar nicht wirklich gibt, die konstruiert sind und schlicht behauptet werden, aber nach denen gleichwohl gegriffen wird. Der Griff nach ideologischen Strohhalmen. Angst führt zu Polarisierungen. Viele ziehen sich in mentale Ecken zurück. Jede Gruppe in ihre eigene. Der Raum verändert sich: Die Mitte dünnt aus. In Zeiten der Unsicherheit gibt es wenige, die aushalten. Extreme werden stark. Die Welt wird in Schwarz-Weiß gemalt. Schuldige werden gefunden. Und angeklagt. Parolen werden laut. Es entsteht ein Klima des Verdachts und der Verdächtigungen. Das lässt sich vielfach...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2023
Verlagsort Witten
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Schlagworte Aufbruch • Christen • Gemeinde • Glaube im Alltag • Glauben leben heute • Gnadau • Gnadauer Bewegung • Gnadauer Verband • Himmel • Hoffnung • Hoffnung für alle • Hoffnungsbewegung • Hoffnungsbuch • Hoffnungsgeschichte • Hoffnungsgeschichten • Nachfolge • Veränderung • Vorbilder • Weites Land • Zeugnis geben • Zeugnisse
ISBN-10 3-417-27094-4 / 3417270944
ISBN-13 978-3-417-27094-5 / 9783417270945
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