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Young Guardians (Band 1) - Eine gefährliche Spur (eBook)

Spannende Action für Leser ab 11 Jahre
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
272 Seiten
Karibu (Verlag)
978-3-96129-373-5 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
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Seit dem Unfalltod seiner Eltern ist Robin im Kinderheim aufgewachsen. Doch dann entdeckt er, dass sein Vater gar nicht tot, sondern nur verschollen ist. Robin flieht aus dem Heim und macht sich auf die Suche. Die Spur führt ihn in den Hafen, doch bald schon findet er sich in einer Großstadt-Parallelwelt aus zwielichtigen Gestalten, Korruption und allen möglichen Gefahren wieder. Nachdem er auch noch von einer vermeintlichen Helferin übers Ohr gehauen wird, steht er ohne Geld, Nahrung oder Hilfe da. Einzig ein Straßenhund, den er nach Robin Hoods Gefährten 'Little John' nennt, leistet ihm noch Gesellschaft. Dann trifft er zufällig auf Ronja, eine Tochter aus gutem Hause. Sie hat ein Herz für Streuner, nimmt sich Robins und Little Johns an und verschafft ihnen einen geheimen Unterschlupf. Gemeinsam forschen die beiden Jugendlichen weiter und finden heraus, dass Robins Vater Journalist war und kurz davorstand, einen Umweltskandal aufzudecken. Ein Naturschutzgebiet ist in Gefahr, und sie sind entschlossen, für die Natur und ihre Lebewesen einzustehen. Der Kampf der Young Guardians beginnt.

Andreas Schlüter, geboren in Hamburg, leitete mehrere Jahre Kindergruppen in sozialen Brennpunkten. Er gründete ein Journalistenbüro, schrieb Reportagen für Zeitungen und arbeitete als Nachrichtenredakteur fürs Fernsehen. Seit seinem Durchbruch als Schriftsteller hat er über 120 Kinder- und Jugendbücher geschrieben und arbeitet immer wieder auch als Drehbuchautor.

Andreas Schlüter, geboren in Hamburg, leitete mehrere Jahre Kindergruppen in sozialen Brennpunkten. Er gründete ein Journalistenbüro, schrieb Reportagen für Zeitungen und arbeitete als Nachrichtenredakteur fürs Fernsehen. Seit seinem Durchbruch als Schriftsteller hat er über 120 Kinder- und Jugendbücher geschrieben und arbeitet immer wieder auch als Drehbuchautor.


EINE BRISANTE AKTE


Hausmeister Donner besaß selbstverständlich Schlüssel für alle Räume des Heims. Ebenso die Putzkräfte, die die Büros einmal pro Woche reinigten. Aber die kamen immer nur montags. So lange konnte Robin nicht warten, denn der Hochzeitstag seiner Eltern war bereits morgen. Zum Glück trug Hausmeister Donner seine ganzen Schlüssel nie bei sich, sondern hatte sie ähnlich wie in manchen Hotels an einem großen Schlüsselbrett hinter sich am Schreibtisch hängen. Unmöglich, unbemerkt an sie heranzukommen, wenn Herr Donner in seinem Büro saß. Da saß er im Moment aber nicht, sondern mähte hinten im Hof das kleine Rasenstück, auf dem zwei Sitzbänke standen. Auch das tat Herr Donner regelmäßig am Freitagnachmittag, wenn es nicht gerade regnete – immer kurz, nachdem Fred sich ins Wochenende verabschiedet hatte. Durch diese Regelmäßigkeit war es fast ein Kinderspiel, sich den Schlüssel für Freds Büro auszuborgen. Schwieriger würde es da vermutlich schon werden, den Schlüssel zurückzubringen. Das sollte Jonas’ Aufgabe sein, erläuterte Robin. Sollte der Hausmeister unverhofft auftauchen oder bereits zurück vom Mähen an seinem Tisch sitzen, wenn Robin wiederkam, würde Jonas ihn ablenken beziehungsweise von seinem Platz fortlocken.

»So weit ist alles klar«, stimmte Jonas zu. »Aber wie kommst du an den Aktenschrank heran?«

Robin lächelte. »Ich war so oft wegen irgendwelcher Fragen oder Bitten in Freds Büro oder auch, um mir eine Standpauke abzuholen, dass ich genau weiß, wo er den Schlüssel für den Aktenschrank versteckt. Das heißt, Versteck kann man das gar nicht nennen. Der Schlüssel liegt immer rechts in der oberen Schreibtischschublade.«

Jonas zog erstaunt die Augenbrauen hoch.

»Interessant!«, murmelte er. »Fred ist so ein Chaot. Ich hätte nicht gedacht, dass der für irgendetwas einen festen Platz hat.«

Robin lachte auf. »Da hast du recht. Vermutlich macht er mit dem Schlüssel eine Ausnahme, weil die Akten so wichtig sind, dass er ihn auf gar keinen Fall verlieren darf.«

Sie hatten ihre Schultaschen im Zimmer abgelegt. Nun tranken beide noch die restlichen Schlucke Wasser aus ihren Trinkflaschen.

Dann ging es los.

»Bereit?«, fragte Robin.

»Klar!«, antwortete Jonas.

Sie gingen aus dem Zimmer und – prallten gegen Bernd Ross, der vor ihrer Tür stand und offenbar auf die beiden gewartet hatte.

Mist!, fluchte Robin innerlich. Das würde ihn wertvolle Zeit kosten.

Jonas wich sofort ängstlich einen Schritt zurück und stellte sich halb hinter Robin.

»Da seid ihr ja, ihr beiden Petzen!«, empfing Bernd sie. »Ihr habt mich bei Fred angeschwärzt.«

»Erstens stimmt das nicht. Und zweitens haben wir gerade keine Zeit. Tschüss!«, sagte Robin und wollte Bernd sachte beiseiteschieben, weil er den Weg versperrte.

Doch Bernd ließ sich nicht abdrängen, sondern blieb stehen wie ein Fels im Flur.

»Mach keinen Ärger und lass uns durch!«, forderte Robin.

»Sonst was?«, fragte Bernd provozierend. »Schlägst du wieder mit einer Pfanne zu?«

»Wenn es sein muss«, drohte Robin.

»Dann kriegst du aber ganz besonderen Ärger«, prophezeite Bernd. »Wer weiß? Vielleicht wirst du dann in ein geschlossenes Heim verlegt? Eines für jugendliche Gewalttäter!«

Robin begriff: Mit dieser Drohung wollte Bernd ihn einschüchtern. Dabei war höchst fragwürdig, ob es solche Verlegungen überhaupt gab. Robin jedenfalls hatte noch nie davon gehört. Und er nahm sich vor, nicht auf Bernd Ross hereinzufallen.

»Fred hat mich nicht mal zur Rede gestellt wegen der letzten Sache«, stellte er klar.

Bernd war sichtbar überrascht. Sein Einschüchterungsversuch gründete offenbar auf der Annahme, dass Robin einen wirklich großen Anschiss vom Heimleiter bekommen hatte. Und jetzt sollte er Robin deshalb nicht einmal angesprochen haben?

»Wie … Was? Du lügst!«, stotterte Bernd.

»Frag ihn doch!«, konterte Robin. »Damit musst du aber leider bis Montag warten. Also tschüss, Berni.«

Diese verniedlichende Form seines Namens mochte Bernd überhaupt nicht leiden. Ganz im Gegenteil: Für gewöhnlich stellte er sich vor als »Bernd Ross mein Name. Ross wie Boss«.

»Wie war das?«, fragte Bernd und packte Robin am Kragen.

»Lass mich los. Oder dich trifft irgendwann, wenn du gar nicht damit rechnest, die Bratpfanne. Ich schwör!«, drohte Robin und hob zwei Finger zum Schwur.

Bernd Ross-wie-Boss ließ Robin verunsichert los, weil er ihm diese Attacke jederzeit zutraute. Robin war im Heim für zweierlei bekannt: erstens seinen Dickschädel. Wenn er sich etwas vorgenommen hatte, dann setzte er es auch um. Koste es, was es wolle. Und so machte er auch jede Drohung wahr. Und zweitens galt Robin als jemand, der äußerst jähzornig werden konnte. Beide Eigenschaften hatten ihm das Ansehen eingebracht, nach Bernd Ross möglicherweise der gefährlichste Heimbewohner zu sein. Niemand wagte es, sich mit Bernd Ross anzulegen. Aber mit Robin eben auch nicht, weil er der Einzige war, der sich Ross-wie-Boss entgegenstellte.

»Komm«, sagte Robin zu Jonas und schob sich an Bernd Ross vorbei, ohne ihn auch nur noch eines Blickes zu würdigen.

Als die beiden außer Hörweite waren, flüsterte Jonas: »Das wird noch richtig Ärger mit ihm geben. Der lässt einfach nicht locker.«

»Keine Angst«, beschwichtigte Robin. »Ich auch nicht.«

Sie stiegen die Treppe hinunter ins Erdgeschoss, wo die Küche, der Speisesaal, der Aufenthaltsraum und die Büros lagen.

Unten angekommen stoppte Robin. Und lauschte.

Zufrieden hörte er den Rasenmäher vom Hof. Herr Donner war also noch beschäftigt.

»Jetzt schnell!«, gab Robin das Kommando.

Sie rannten zu Donners Büro, das zumindest während der Dienstzeiten nie abgeschlossen war. Niemand würde es wagen, aus dem Hausmeisterbüro etwas zu stehlen. Ganz abgesehen davon, dass es dort auch gar nichts zu stehlen gab. Außer die Schlüssel.

Jonas blieb vor der Tür stehen, um Robin gegebenenfalls warnen zu können. Robin huschte ins Büro, nahm den Schlüssel für Freds Büro vom Haken und hängte dann den Schlüssel für den Speisesaal, der eigentlich zwei Reihen tiefer hing, an dessen Stelle, damit die Lücke nicht sofort auffiel.

Dann liefen beide den Flur entlang zu Freds Büro.

Robin hatte recht. Sofort fand er den Schlüssel für den Aktenschrank, zog ihn heraus, schloss den Schrank auf und suchte in den Hängemappen nach seiner Akte. Als er sie gefunden hatte, stieß Jonas einen kurzen schrillen Pfiff aus. Das hieß: Warnung! Es kam jemand!

Robin hatte also keine Zeit mehr, die Akte durchzulesen. Zumal Lesen ohnehin nicht seine Stärke war. Er brauchte viel zu lange, um eine Seite flüssig zu lesen und auch zu verstehen. Mal eben ein paar Seiten überfliegen, um sie blitzschnell nach wichtigen Informationen zu durchsuchen, das konnte er nicht.

Also schob er sich den vollen Aktendeckel unters Shirt, presste ihn flach auf den Bauch und stopfte sich das Shirt in den Hosenbund, damit er unterwegs die Akte nicht verlor.

Zusätzlich hielt er sie mit einer Hand fest. Von außen wirkte es, als hätte er Bauchschmerzen. So präpariert, eilte Robin aus dem Büro wieder heraus und schaute sich um. Wo steckte Jonas?

»Pssst!«, machte Robin. »Jonas!«

Nichts zu sehen oder zu hören von ihm.

Stattdessen kam der Hausmeister den Flur entlang.

»Du etwa auch?«, fragte er schon, obwohl er Robin noch gar nicht ganz erreicht hatte.

»Ich auch was?«, fragte Robin.

»Klopapier!«, antwortete Herr Donner. »Jonas brauchte neues. Ich hab ihm gerade zwei Rollen aus dem Keller geholt. Reicht das nicht? Ihr seid doch gemeinsam auf einem Zimmer.«

»Ach so«, stotterte Robin und versuchte, sich währenddessen zusammenzureimen, was gerade passiert sein musste. »Nein, nein. Alles gut.«

Herr Donner wollte schon zufrieden zurück in sein Büro gehen, da fragte Robin: »Hat Jonas auch das Shampoo erwähnt?«

»Was?« Herr Donner blieb stehen und wandte sich wieder zu Robin um.

»Shampoo!«, antwortete Robin. »Wir sollen in der Schule jetzt nach dem Sport immer duschen.«

»Wieso das denn?«, fragte Herr Donner. »Das könnt ihr doch hier!«

Robin zog die Schultern hoch. »Ich weiß es nicht. Einige aus der Klasse duschen wohl zu Hause zu selten. Energiekosten und so, wissen Sie? Da hat unser Sportlehrer gesagt, dann sollten einfach alle in der Schule duschen. Spart Strom und Warmwasser zu Hause.«

Herr Donner verzog das Gesicht. »Und?«

»Und dazu brauchen Jonas und ich Shampoo. Für den Sportunterricht. Unseres im Bad ist fast alle«, schwindelte Robin munter weiter.

In Wahrheit waren die Duschen in seiner Schule seit Wochen kaputt. Was aber niemanden aus seiner Klasse störte, da sie kaum jemand nutzte. Dazu waren die Pausenzeiten viel zu knapp.

Herr Donner grummelte: »Noch etwas? Überleg gut! Zahnpasta? Seife?«

Robin schüttelte den Kopf.

»Warte hier!«, befahl Herr Donner und zog missmutig zurück in den Keller.

Die perfekte Gelegenheit für Robin, den Schlüssel zurück ans Brett im Hausmeisterbüro zu hängen.

Dann wartete er brav vor der Tür, nahm schließlich die Shampoo-Flasche in Empfang und rannte hinauf in sein Zimmer, wo Jonas schon gespannt wartete.

»Ich hab Herrn Donner abgelenkt«, begann er zu erzählen.

Robin unterbrach ihn. »Ich weiß. Hab ihn getroffen....

Erscheint lt. Verlag 4.3.2023
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Agenten-Thriller Kinderbuch • Kinderbuch ab 11 Jahren • Kinderbuch für Jungs • Kinderbuch Klimaschutz • kinderbuch umweltschutz • Naturschutz • Öko-Krimi • Spannungs-Roman • Young Agents • Young Detectives
ISBN-10 3-96129-373-2 / 3961293732
ISBN-13 978-3-96129-373-5 / 9783961293735
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