Die Geheimnisse von Birdwood - Die Rettung (eBook)

Band 2 der spannenden Krimi-Reihe ab 10 Jahren
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
336 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-30358-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Geheimnisse von Birdwood - Die Rettung -  M. G. Leonard
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Bewährungsprobe für eine Freundschaft
Als Jack Cappleman entdeckt, dass in Briddvale jemand mit dem Luftgewehr herumballert und auf Haustiere schießt, wittert er für sich und seinen Freund Twitch einen neuen Fall. Doch Twitch ist mehr an dem seltenen Bartgeier interessiert, der in der Nähe des Naturschutzgebiets Birdwood gesichtet wurde. Ohne seinen Freund, aber wild entschlossen, sich als Detektiv und Vogelschützer zu beweisen, versucht Jack auf eigene Faust, ein schreckliches Verbrechen aufzudecken. Dabei gerät er selbst in große Gefahr ...

»Die Geheimnisse von Birdwood« ist eine spannende Krimi-Reihe, die Leser*innen in den Bann zieht - wunderschön erzählt von einer preisgekrönten Autorin.

M.G.Leonard war zunächst in verschiedenen Funktionen bei einem Plattenlabel tätig. Danach ging sie auf die Schauspielschule, arbeitete einige Jahre als Schauspielerin und studierte Englische Literatur. Sie ist »Digital Media Producer« beim National Theatre, beim Royal Oper House und beim Harry Potter West End Theater und führt Kinder und Jugendliche mit digitalen Inhalten ans Theater heran. Ihr Debütroman »Käferkumpel« (»Beetle Boy«) erschien 2016 und wurde ein internationaler Bestseller, der in mehr als 34 Ländern erschienen ist. M.G. Leonard lebt mit ihrem Mann und den beiden Söhnen im englischen Brighton.

Wer schoss auf General Senf?


Jack platzte zur Praxistür herein. Eine Frau in einem blauen Overall sah sofort, dass er ein verletztes Tier trug, und sprang auf. Sie nahm ihm die Katze ab und verschwand durch eine Tür hinter dem Tresen.

Plötzlich fühlte sich Jack erschöpft von seinem wilden Lauf durch das Naturschutzgebiet und ließ sich auf einen der blauen Plastikstühle im Wartebereich fallen. Vorsichtig zog er den Anorak aus und rollte die Ärmel hoch. An beiden Armen hatte er heftige Kratzer. Er untersuchte die geschwollenen roten Striche und stellte sich vor, dass seine Haut bläulich anlief, mit einem Stich ins Grüne, wenn er sich in einen Zombie verwandelte.

»Das hast du gut gemacht.« Jack schrak zusammen, als er die Stimme hörte. »Ich meine, dass du die Katze zu mir gebracht hast.«

Die Tierärztin lächelte ihn an, als sie zum Telefon auf dem Tresen griff. Jack hörte, wie sie jemandem – wahrscheinlich dem Besitzer – erklärte, dass sein gelblich brauner Kater, dessen Name, wie sich herausstellte, General Senf war, zu ihr gebracht worden war. Sie versicherte dem Besitzer, dass der Kater nicht überfahren worden war. Jack fiel auf, dass sie auch nicht erzählte, dass er angeschossen worden war.

Als sie aufgelegt hatte, nahm die Tierärztin einen Erste-Hilfe-Kasten hinter dem Tresen hervor, setzte sich neben Jack und stellte sich ihm als Jess vor. Dann begann sie, die Kratzer an seinen Armen mit antiseptischen Tüchern zu reinigen. Das brannte, und Jack bemühte sich, nicht zusammenzuzucken.

»Wo hast du General Senf denn gefunden?«, wollte sie wissen.

»Im Birdwood«, antwortete Jack und erzählte, wie er den Kater entdeckt und gerettet hatte.

»Es war mutig, ihn hochzuheben.« Die Ärztin schraubte eine Tube mit Salbe auf. »Er hat deine Arme ja richtig übel zugerichtet.« Sie tupfte ihm Salbe auf die Kratzer.

»Kommt er wieder in Ordnung?«, erkundigte sich Jack, der daran denken musste, dass sich das Tier in seinen Armen nicht mehr bewegt hatte. »Er wird doch nicht sterben, oder?«

»Er schläft jetzt. Wenn wir ihn versorgt haben, wird er wieder gesund.« Sie lächelte ihn zuversichtlich an. »Er hat eine Menge Blut verloren und das Hinterbein sieht schlimm aus, aber er wird wohl noch ein paar Fischmahlzeiten mehr verputzen können, keine Angst.«

»Was ist denn passiert? Es sah aus, als hätte jemand auf ihn geschossen.«

»Ja, so sieht es aus«, meinte die Tierärztin ernst. »Allerdings ist in seinem Bein keine Kugel. Das ist seltsam.« Sie seufzte schwer. »Und General Senf ist nicht die erste Katze, die in letzter Zeit auf diese Art verletzt worden ist.«

»Es wurden noch mehr angeschossen?«, fragte Jack erstaunt.

»General Senf ist die dritte Katze, die auf diese Weise in Briddvale diese Woche angegriffen wurde. Leider hat die erste es nicht überlebt.«

»Weiß die Polizei davon?«

»Ja, und von General Senf werde ich ihnen auch erzählen.« Die Tierärztin schraubte die Tube mit der Wundsalbe zu. »So, damit sind deine Kratzer versorgt. Und jetzt sollte ich deine Eltern anrufen und sie wissen lassen, dass du hier bist. Kannst du mir ihre Nummer geben?«

Während Jack darauf wartete, dass seine Mutter ihn abholte, hielt ein Taxi vor der Tierarztpraxis. Der Fahrer sprang hinaus und half einem älteren Mann in einem blauen Hemd und einem Tweedanzug auszusteigen. Dann stellte er einen Rollator vor ihn.

»Mr Reginald Frisby?«, fragte die Tierärztin, als sie die Tür öffnete.

»Zu Ihren Diensten.« Reginald Frisby hielt eine runzlige, knochige Hand an die mit Altersflecken übersäte Stirn. »Aber bitte nennen Sie mich Reggie.« Er schob sich langsam mit seiner Gehhilfe vorwärts. »Wie geht es dem alten General? Ist er ein guter Patient?«

»Er schläft. Ein Kollege sieht sich gerade die Röntgenbilder an.« Die Tierärztin trat von der Tür zurück, um Reggie hereinzulassen. »Ich heiße Jess.« Sie begleitete ihn zu einem Stuhl. »Ich bin die Ärztin, die General Senf behandelt. Und das ist Jack. Er hat Ihren Kater gefunden und zu mir gebracht. Er hat dem General das Leben gerettet.«

»Vielen Dank, junger Mann.« Reggie nahm Jacks Hand in die seine. »Ich bin dir zu großem Dank verpflichtet.« Seine blauen Augen glänzten feucht. »Meine Tochter hat ihn mir geschenkt, als er noch ein kleines gelb-braunes Fellbündel war. Er ist bei mir, seit meine Frau gestorben ist.« Er lächelte Jack warm an. »Ich weiß nicht, was ich tun würde, wenn ich ihn verlieren sollte.« Dann wandte er sich an Jess. »In was ist er denn dieses Mal wieder hineingeraten?«

»Er hat eine schwere Verletzung am linken Hinterbein, aber die gute Nachricht ist, dass keine inneren Organe verletzt sind.«

»Wie hat er sich denn das Bein verletzt?«, wollte Reggie wissen. »Ist er in eine Falle geraten oder so etwas?«

»Nein. Es scheint fast so, als sei er … angeschossen worden.«

»Jemand hat auf den General geschossen?«, stieß Reggie entsetzt hervor. »Was für ein brutaler Rüpel macht denn so etwas mit einem alten Kater?«

»Ich habe keine Ahnung«, gab Jess kopfschüttelnd zurück. »Wir hoffen, dass wir das Bein retten können, aber wahrscheinlich wird er den Rest seines Lebens hinken.«

»Na, dann sind wir ja schon zu zweit«, meinte Reggie.

»Mr Frisby«, sagte Jack, »General Senf ist nicht das einzige Haustier, auf das geschossen wurde. Hier treibt sich anscheinend ein Schütze herum, der es auf Katzen abgesehen hat.«

»Das ist ja grauenvoll. Zu meiner Zeit hat man Tiere nur erschossen, wenn man Hunger hatte und sie essen wollte. Und die Haustiere anderer Leute hat niemand gegessen.« Er schüttelte den Kopf. »Wenn ich jünger wäre, würde ich den Schützen zur Strecke bringen …«

»Wirklich?« Dieser Gedanke war Jack auch schon gekommen.

»Allerdings.« Reggie nickte. »Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob ich mit diesem Ding hier auch nur eine Schnecke erwischen würde.« Er tätschelte seinen Rollator.

»Ich könnte das für Sie tun«, schlug Jack vor. »Ich würde dafür sorgen, dass derjenige, der General Senf verletzt hat, geschnappt wird und ins Gefängnis geht.«

Jack dachte kurz an die Twitcher, die jetzt gerade in Birdwood zusammensaßen und überlegten, was sie in den Herbstferien anstellen sollten. Er wusste, dass Twitch ein Beobachtungsversteck am Passerine Pike bauen wollte, um die Vögel zu verzeichnen, die auf ihrem Flug in den Süden dort vorbeikamen. Gleichzeitig war Jack sich sicher, dass alle viel lieber das Geheimnis des fiesen Katzenkillers lösen würden, sobald er ihnen von Reggie und dem General erzählen würde …

»Das ist sehr nett von dir, Jack.« Reggie tätschelte ihm das Knie. »Aber du hast bereits genug für mich und den alten General getan.«

»Die Polizei stellt auch schon Nachforschungen an«, warf Jess ein.

»Ja, aber ich bin einer der Twitcher, wir sind die Vogeldetektive. Wir haben damals den Bankräuber gefasst und das vermisste Geld gefunden.«

»Davon habe ich im Briddvale-Anzeiger gelesen«, staunte Reggie beeindruckt.

»Das waren wir.« Jack wölbte stolz die Brust. »Wir waren in allen Zeitungen. Wir nutzen unsere Vogelbeobachtungsfähigkeiten, um Verbrechen aufzuklären.«

»Na, wenn das mal nicht toll ist.«

»Wir werden schneller herausfinden, wer für die Schießerei auf die Katzen verantwortlich ist, als die Polizei«, brüstete sich Jack. »Wenn ich Sie zu General Senfs Tagesablauf befrage, können wir herausfinden, wann und wo er verletzt worden ist.«

»Jetzt?« Reggie wirkte gespannt.

Vor der Tierarztpraxis fuhr ein vertrautes rotes Auto vor und parkte. Jack sah, wie seine Mutter ihre Handtasche vom Beifahrersitz auf ihren Schoß zog.

»Hm, es wäre besser, wenn die anderen mit dabei wären«, meinte er.

»Nun, ich gehe nicht viel aus. Ihr könnt also jederzeit bei mir vorbeikommen und mir Fragen stellen.« Reggie zögerte kurz, bevor er fragte: »Meinst du, ihr könntet vor dem großen Sturm kommen?«

»Was für ein Sturm?«

»Hast du noch nichts davon gehört? Für Montag wurde eine Sturmwarnung herausgegeben. Das war im Radio.«

»Aber das Wetter war doch die ganze Woche lang schön.«

»Zu dieser Jahreszeit kann sich das im Nu ändern. Und wenn es ein richtig schwerer Sturm ist, wird es Überflutungen geben, glaub mir.«

»Wir könnten morgen kommen«, schlug Jack vor. »Nachmittags vielleicht?«

»Hervorragend.« Reggie nickte und schrieb seine Adresse auf die Rückseite einer Broschüre über Hundepflege.

»Sie wohnen ja in derselben Straße wie ich!«, rief Jack aus. »Ich wohne in Nummer acht.«

»Jack!« Seine Mutter eilte durch die Tür. Ihr schulterlanges Haar wurde durch Kämme aus dem perfekt geschminkten Gesicht gehalten. Kritisch betrachtete sie ihn. »Geht es dir gut?«

»Alles in Ordnung, Mum. Du hättest nicht herkommen müssen.«

»Ihr Sohn ist ein Held«, erklärte Reggie. »Er hat General Senf das Leben gerettet.«

Jacks Mutter sah ihn verständnislos lächelnd an.

»General Senf ist ein Kater, Mum. Ich habe Mr Frisbys Kater gerettet.«

»Sieh dir deine Arme an, Jack! Du blutest ja!«, rief sie entsetzt. »War das etwa dieser grässliche Kater?«

»Das tut gar nicht weh«, log Jack und zog sich die Ärmel über die Kratzer.

Jess gab Jacks Mutter eine Plastiktüte. »Da ist sein Pullover drin. Ich fürchte, der muss gewaschen werden.«

Jacks...

Erscheint lt. Verlag 22.3.2023
Reihe/Serie Die-Geheimnisse-von-Birdwood-Reihe
Übersetzer Tanja Ohlsen
Sprache deutsch
Original-Titel Twitch #2
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte 2023 • ab 10 • Bartgeier • Biologie • Brieftauben • Bücher für Jungen • eBooks • Freundschaft • Fünf Freunde • Gefährdete Tiere • Kinderbuch • Kinderbücher • Kinderbücher ab 10 jahre • Kinderkrimi • Krimi für Kinder • Mobbing in der Schule • Naturschutz • Neuerscheinung • Schule • Spannung • Tierrettung • Vier Wünsche ans Universum von Erin E. Kelly • Vögel • Vogelbestimmung
ISBN-10 3-641-30358-3 / 3641303583
ISBN-13 978-3-641-30358-7 / 9783641303587
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