A Slow Fire Burning (eBook)

Wer das Feuer entfacht - Thriller
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2022 | 1. Auflage
416 Seiten
Blanvalet (Verlag)
978-3-641-30436-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

A Slow Fire Burning -  Paula Hawkins
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Ein schreckliches Verbrechen. Drei verdächtige Frauen. Ist eine von ihnen fähig zu töten? Der weltweite Nr.-1-Bestseller
Auf einem idyllisch gelegenen Hausboot auf dem Londoner Regent's Canal wird die Leiche von Daniel Sutherland gefunden. Der junge Mann wurde brutal erschlagen. Rasch gerät die 25-jährige Laura Kilbride in Verdacht. Sie wurde am Abend zuvor beobachtet, wie sie mit blutigen Händen den Tatort verließ. Die Sache scheint ein klarer Fall zu sein.
Doch wie verlässlich ist die Zeugin, die Laura gesehen haben will? Miriam Lewis lebt auf einem benachbarten Hausboot und hat stets ein wachsames Auge auf ihre Nachbarn. Miriam versorgt die Ermittler mit auffällig vielen Hinweisen - die stets von ihr selbst wegführen und nicht nur Laura, sondern auch noch eine weitere Verdächtige ins Spiel bringen ...

Dieses Buch ist unter dem Titel »Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen« als Hardcover erschienen.

Entdecken Sie auch die anderen fesselnden Bestseller von Paula Hawkins:
Girl on the Train - Du kennst sie nicht. Aber sie kennt dich.
Into the Water - Traue keinem. Auch nicht dir selbst.

Paula Hawkins arbeitete fünfzehn Jahre lang als Journalistin, bevor sie mit dem Schreiben von Romanen begann. Sie wuchs in Simbabwe auf, 1989 zog sie nach London. Ihr erster Spannungsroman »Girl on the Train« wurde zu einem internationalen Phänomen und verkaufte sich weltweit 23 Millionen mal. Der Roman wurde in über 40 Sprachen übersetzt, führte weltweit die Bestsellerlisten an, wurde mit Emily Blunt in der Hauptrolle verfilmt und war ein großer Kinoerfolg. Auch ihre Romane »Into the Water« und »Wer das Feuer entfacht« sorgten internationale für Furore und begeisterten Millionen Leserinnen und Leser weltweit.

3


»Mrs. Myerson? Möchten Sie sich setzen? So. Atmen Sie tief durch. Sollen wir jemanden für Sie anrufen, Mrs. Myerson?«

Carla sank auf ihr Sofa. Sie klappte nach vorn, presste das Gesicht auf die Knie. Sie winselte wie ein Hund. »Theo«, stieß sie hervor. »Rufen Sie bitte Theo an. Meinen Mann. Meinen Ex-Mann. Die Nummer ist in meinem Handy.« Sie richtete sich auf, suchte das Zimmer ab, konnte das Handy aber nirgends finden. »Ich weiß nicht, wo es liegt, ich weiß nicht, wo ich …«

»In Ihrer Hand, Mrs. Myerson«, erklärte ihr die Detective nachsichtig. »Sie halten es in der Hand.«

Carla sah nach unten. Sie hielt ihr Handy tatsächlich in der heftig zitternden Hand. Kopfschüttelnd reichte sie es der Polizistin. »Ich werde noch verrückt …«

Die Frau verzog die Lippen zu einem schmalen Lächeln und legte die Hand kurz auf Carlas Schulter. Dann ging sie mit dem Handy nach draußen, um zu telefonieren.

Ihr Kollege, DI Barker, räusperte sich. »Soweit wir wissen, ist Daniels Mutter verstorben, stimmt das?«

Carla nickte. »Vor sechs … nein, acht Wochen.« Sie sah, wie die Brauen des Detectives nach oben zuckten, dorthin, wo früher vermutlich sein Haaransatz gewesen war. »Meine Schwester ist gestürzt«, erläuterte Carla, »zu Hause, das war kein … Es war ein Unfall.«

»Und haben Sie eine Adresse oder Telefonnummer von Daniels Vater?«

Carla schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht. Er lebt in Amerika, schon lange. Er spielt keine Rolle in Daniels Leben, er hat nie eine gespielt. Es gab immer nur …« Carla versagte die Stimme. Sie holte tief Luft und atmete langsam wieder aus. »Es gab immer nur Angela und Daniel. Und mich.«

Barker nickte. Er stand stocksteif vor dem Kamin und wartete stumm, bis Carla sich wieder gefangen hatte. »Sie leben noch nicht lange hier?«, fragte er nach einer – wie er es wohl einschätzte – angemessen respektvollen Pause. Verwirrt blickte sie zu ihm auf, und er zeigte auf die Kartons auf dem Esszimmerboden und die an der Wand lehnenden Gemälde.

Carla schnäuzte sich laut. »Die Bilder will ich seit fast sechs Jahren aufhängen. Vielleicht komme ich ja eines Tages dazu, Bilderhaken zu besorgen. Die Kartons sind aus dem Haus meiner Schwester. Briefe, Sie wissen schon, Fotos. Dinge, die nicht im Müll landen sollen.«

Barker nickte. Er verschränkte die Arme, verlagerte das Gewicht und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch die zuschlagende Haustür kam ihm dazwischen. Carla zuckte zusammen. Seine Kollegin, Detective Constable Chalmers, trippelte ins Zimmer und schlug verlegen den Blick nieder. »Mr. Myerson ist schon unterwegs. Er ist gleich da.«

»Er wohnt nur fünf Minuten von hier«, sagte Carla. »In der Noel Road. Kennen Sie die? In den Sechzigern hat dort Joe Orton gewohnt, der Theaterautor. Dort haben sie ihn auch umgebracht – zu Tode geprügelt, glaube ich, oder haben sie ihn erstochen?«

Die Detectives sahen einander ausdruckslos an.

»Das war wahrscheinlich nicht … sachdienlich.« Einen grauenvollen Moment lang glaubte Carla, sie müsste loslachen. Warum hatte sie das erwähnt? Wieso redete sie von Joe Orton, von Menschen, die zu Tode geprügelt worden waren? Sie wurde wirklich verrückt, doch Barker und Chalmers schienen es nicht zu bemerken, oder es störte sie nicht. Vielleicht verhielten sich alle Menschen wie Geisteskranke, wenn ihnen eröffnet wurde, dass ein Angehöriger ermordet worden war.

»Wann haben Sie Ihren Neffen zuletzt gesehen, Mrs. Myerson?«, wollte Barker wissen.

Bei Carla setzte die Erinnerung aus. »Ich … Jesus, ich hab ihn … in Angelas Haus getroffen, im Haus meiner Schwester. Das ist nicht weit von hier, ungefähr zwanzig Minuten zu Fuß am anderen Kanalufer, am Hayward’s Place. Ich war dabei, ihre Sachen zu sortieren, und Daniel kam vorbei, um ein paar Dinge zu holen – er hatte schon ewig nicht mehr dort gewohnt, aber in seinem früheren Zimmer lagen noch Sachen von ihm, hauptsächlich Skizzenbücher. Er war künstlerisch begabt. Er hat Comics gezeichnet, ganze Bücher.« Sie erschauderte. »Wann war das noch mal – vor einer Woche? Oder zwei? Gott, ich kann mich nicht mehr erinnern, mein Hirn ist Pudding, ich …« Sie kratzte sich die Kopfhaut, schob die Finger durch die kurz geschnittenen Haare.

»Schon gut, Mrs. Myerson«, sagte Chalmers. »Die Details können wir später klären.«

»Wie lange hatte er denn unten auf dem Kanal gewohnt?«, fragte Barker. »Wissen Sie vielleicht, wann er …«

Der Türklopfer schlug hart an, und Carla schreckte erneut zusammen. »Theo«, hauchte sie und war schon halb aufgestanden. »Gott sei Dank.«

Chalmers war vor Carla an der Tür und ließ den rotgesichtigen, schwitzenden Theo herein.

»Jesus, Cee!« Er schloss Carla fest in die Arme. »Was ist denn passiert, um Himmels willen?«

Die Polizisten gingen ein weiteres Mal alles durch: dass Carlas Neffe Daniel Sutherland am Morgen tot aufgefunden worden sei, auf einem Hausboot, das nahe der De Beauvoir Road auf dem Regent’s Canal festgemacht hatte. Dass jemand mehrfach auf ihn eingestochen habe. Dass er mutmaßlich vierundzwanzig bis sechsunddreißig Stunden vor seinem Auffinden getötet worden sei, die Zeitspanne aber im weiteren Verlauf noch eingegrenzt werde. Sie erkundigten sich nach Daniels Arbeitsverhältnis und Freunden, ob sie von Geldproblemen wüssten und ob er Drogen genommen habe.

Sie wussten nichts.

»Sie standen sich nicht sehr nahe?«, mutmaßte Chalmers.

»Ich kannte ihn kaum«, erwiderte Theo. Er saß neben Carla und rieb sich mit dem Zeigefinger über den Scheitel, so wie immer, wenn er nervös war.

»Mrs. Myerson?«

»Nahe nicht, nein. Nicht … wirklich. Ich hab meine Schwester nicht mehr oft gesehen, wissen Sie …«

»Obwohl sie gleich am anderen Kanalufer gewohnt hat?«, piepste Chalmers dazwischen.

»Nein.« Carla schüttelte den Kopf. »Wir … Mit Daniel hatte ich schon länger nichts mehr zu tun. So gut wie gar nichts mehr. Nicht mehr, seit er ein kleiner Junge war. Wie gesagt, ich hab ihn erst wiedergesehen, als meine Schwester gestorben war. Er hatte ja einige Zeit im Ausland gelebt, in Spanien, glaube ich.«

»Wann ist er auf das Boot gezogen?«, fragte Barker.

Carla presste die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Ehrlich nicht.«

»Wir hatten keine Ahnung, dass er dort wohnt«, ergänzte Theo, und Barker sah ihn scharf an.

»Dabei hat er doch in Ihrer Nähe gewohnt? Noel Road, richtig? Wie weit ist das – etwa eine Meile?«

Theo zuckte mit den Achseln und massierte sich die Stirn so fest, dass die Haut unter seinem Haaransatz rosa wurde. Er sah aus, als wäre er in der Sonne gewesen. »Mag sein, trotzdem hatte ich keine Ahnung, dass er dort wohnte.«

Die Detectives wechselten einen Blick. »Mrs. Myerson?« Barker sah sie an.

Carla schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung«, wiederholte sie leise.

Die Detectives verstummten. Sie schienen abzuwarten, ob Carla noch etwas anfügen wollte – ob sie von sich aus noch etwas sagen wollte. Oder Theo.

Er tat ihnen den Gefallen. »Sie sagten … vierundzwanzig Stunden, richtig? Vierundzwanzig bis sechsunddreißig Stunden?«

Chalmers nickte. »Unseren Schätzungen zufolge liegt der Todeszeitpunkt zwischen zwanzig Uhr am Freitagabend und acht Uhr am Samstagmorgen.«

»Oh.« Theo massierte erneut seine Stirn und sah aus dem Fenster.

»Fällt Ihnen dazu etwas ein, Mr. Myerson?«

»Ich hab ein Mädchen gesehen«, sagte Theo, »am Samstagmorgen. Ziemlich früh – vielleicht um sechs? Sie ging draußen auf dem Uferweg an meinem Haus vorbei. Ich war in meinem Arbeitszimmer und kann mich noch daran erinnern, weil sie geblutet hat. Im Gesicht. Auf ihren Sachen war auch Blut, glaube ich – sie war nicht darin gebadet oder so, aber … sie war voller Blut.«

Carla starrte ihn mit offenem Mund an. »Was redest du denn da? Wieso hast du mir das nicht erzählt?«

»Du hast geschlafen. Ich war gerade aufgestanden, ich wollte Kaffee machen und meine Zigaretten aus dem Arbeitszimmer holen. Ich hab sie durchs Fenster gesehen, sie war jung, nicht viel älter als zwanzig, und sie kam den Uferweg entlang. Sie humpelte. Oder torkelte vielleicht? Ich dachte, sie wäre betrunken. Ich … Ich hab mir nichts weiter dabei gedacht, London ist voll von Betrunkenen, oder? Zu dieser Uhrzeit sieht man oft Leute auf dem Heimweg …«

»Blutverschmierte Leute?«, hakte Barker nach.

»Na, das vielleicht nicht … Das mit dem Blut eher nicht. Darum ist sie mir auch im Gedächtnis geblieben. Ich dachte, sie wäre vielleicht gestürzt oder in eine Rauferei geraten. Ich dachte …«

»Wieso hast du mir nichts davon erzählt?«, fragte Carla erneut.

»Du hast geschlafen, Cee, ich wusste doch nicht …«

»Mrs. Myerson hat bei Ihnen zu Hause geschlafen?«, fiel Chalmers ihm stirnrunzelnd ins Wort. »Habe ich das richtig verstanden? Sie haben die Nacht bei Mr. Myerson verbracht?«

Carla nickte langsam. Sie wirkte zutiefst verwirrt. »Wir hatten am Freitagabend zusammen gegessen, ich blieb über Nacht …«

»Wir sind zwar getrennt, aber wir verstehen uns immer noch gut, wir haben oft …«

»Das interessiert sie nicht, Theo«, ging Carla scharf dazwischen, und Theo zuckte zusammen. Carla presste sich ein Kleenex unter die...

Erscheint lt. Verlag 23.12.2022
Übersetzer Christoph Göhler
Sprache deutsch
Original-Titel A Slow Fire Burning
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 2022 • Außenseiter • Bestseller • Buchhändlerin • CJ Tudor • eBooks • Ellen Sandberg • Frauen • Gilly Macmillan • Girl on the train • Hausboot • Into the water • Krimi • London • Mord • Neuerscheinung • Neuerscheinung 2023 • neue Spannung 2021 • New York Times Bestseller • Nummer 1 Bestseller • Plagiat • Psychothriller • Regents Canal • Schuld • Spannungsroman • Thriller • toxische Beziehung • Trauma • Verlust des Kindes • Weltbestsellerautorin
ISBN-10 3-641-30436-9 / 3641304369
ISBN-13 978-3-641-30436-2 / 9783641304362
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