Glücklich als Paar, glücklich als Familie (eBook)

Die Beziehung stärken, gemeinsame Werte definieren, Individualität zulassen - Empfohlen von der Deutschen Familienstiftung -
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2023 | 1. Auflage
208 Seiten
Goldmann (Verlag)
978-3-641-29430-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Glücklich als Paar, glücklich als Familie -  Ludwig Spätling,  Helmut Flecks
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Viele Partnerschaften stehen vor einer harten Belastungsprobe: Mit den wenigsten Herausforderungen haben sie gerechnet, über die meisten haben sie nie gesprochen und kaum ein Paar entwickelt rechtzeitig einen klaren Blick für die Untiefen, die sich nach der ersten Verliebtheitsphase auftun. Die Scheidungsquote spricht Bände. Dazu kommt pandemiebedingt eine neue Normalität des Alltags, die längst überholt geglaubte Rollenmodelle aufleben und unterschwellige Konflikte hervortreten lässt, unter der alle Beteiligten leiden - nicht zuletzt die betroffenen Kinder.

Dieses Buch gibt nötige Hilfestellung auf die Fragen: Wie lassen sich Rollen in der Partnerschaft neu denken? Wie können sich Partner über ihre Bedürfnisse und Wünsche klar werden und austauschen? Wenn Kinder da sind: Wie lässt sich die Partnerschaft über die anstrengende Babyphase, die nicht minder anstrengende Pubertätsphase und dann auch noch über Lockdown- und Homeschool-Zeiten retten?

Prof. Dr. Ludwig Spätling, langjähriger Direktor der Frauenklinik im Klinikum Fulda, ist Vorsitzender der Deutschen Familienstiftung und Autor. In seinen Seminaren zeigt er jungen Paaren, wie sich mit vertrauensvoller und wertschätzender Kommunikation eine stabile Grundlage für Beziehungsglück legen lässt und wie sich eine glückliche Partnerschaft direkt auf die Gesundheit und Zukunftsperspektive der gemeinsamen Kinder auswirken.

Sie sehen so unglaublich happy aus …


… die jungen Paare, die jungen Familien, wie sie sich zeigen in ihren Statusbildern auf WhatsApp, auf Instagram, auf Facebook. Sie lachen, strahlen, unternehmen tausend tolle Sachen, sind erfolgreich, gesund, glücklich.

Wirklich?

Als Frauenarzt – gemeint bin ich, Ludwig Spätling –, und als Psychologen – das sind wir, Katja und Helmut Flecks und Marcus Keller – wissen wir, dass diese Bilder von glücklichen Paaren, von glücklichen Familien, jede Menge nicht zeigen.

Was ist mit den täglichen Streitereien, was ist mit den heimlichen Geldsorgen, und was ist mit dem permanenten Druck im Job und in der Schule? Das alles wird hinter den Kulissen versteckt. Das wird verschwiegen, ignoriert, bis es irgendwann heißt: Es hat geknallt. Es ging nicht mehr. Wir haben uns getrennt.

So plötzlich?


Ein Knall ist es nicht, eher ein leises Unbehagen. Irgendwann bringt man sich am Morgen den Kaffee nicht mehr ans Bett. Irgendwann schleicht sich diese seltsame Stille an den Abendbrottisch. Irgendwann findet man neben der Arbeit keine Zeit mehr für gemeinsame Unternehmungen, hat keine Lust mehr auf Sex und fragt sich, ob es jemals eine gemeinsame Idee dazu gegeben hatte, wie man denn nun die Kinder erzieht.

Und irgendwann ist es dann vorbei mit dem gemeinsamen Lebenstraum, der gemeinsamen Liebe, der gemeinsamen Familie. Zurück bleibt ein Trümmerhaufen, ein tiefes Gefühl der Verletzung bei beiden Partnern und in Kinderseelen. Dabei könnte das Leben zu zweit und das Leben mit Kindern so schön sein. Nein: Dabei ist es so schön. Wenn man es richtig angeht.

Wir haben lange darüber nachgedacht, ob wir einen »Glücksratgeber« schreiben wollen. Ist es denn überhaupt »machbar«, das Glück? Lässt es sich tatsächlich einfädeln? Und wenn man es eingefädelt hat: Wie hält man das Glück denn fest? Vielleicht sogar für immer?

Darauf gibt es zwei Antworten. Die eine heißt: Ja! Man kann eine Menge tun für das Glück zu zweit, zu dritt, zu viert … Tolle Ausflüge, super Abenteuer, gemeinsam backen. Gut und schön. Nur gibt es da noch die andere Antwort: Aber. Es gibt da etliche Schwierigkeiten, etliche Herausforderungen und Untiefen, um die gängige Glücksratgeber lieber einen Bogen machen. Weil es schwierige Themen sind: Streit und Kränkung, zu viel (oder zu wenig) Stress im Bett, das Gefühl, mitten in einer Beziehung einsam zu sein und auch: das Thema Gewalt.

Wir haben uns vorgenommen, in diesem Buch nicht nur über die glücklichen Dinge zu schreiben, die sich prima auf Insta posten lassen. Sondern auch über das, worüber niemand gern spricht, unter dem aber doch viele, auch junge Menschen leiden. Die dunklen Seiten. Gerade dann, wenn Sie sich mit diesen Seiten konfrontiert sehen, möchten wir Ihnen Mut machen. Es gibt sie ja, die Möglichkeiten, eine eingerostete Liebe wieder in Schwung zu bringen. Es gibt Möglichkeiten, rechtzeitig aus der Streitspirale auszusteigen. Es kann gelingen, die ganz heißen Themen anzusprechen. Wenn man weiß, wie.

Wissen, wie. Das hilft.


Schon vor dieser Krisenzeit – vor Corona, vor der Inflation, vor den ganz alten und jetzt wieder aktuellen Fragen nach genügend Trinkwasser im Sommer, nach ausreichend warmen Räumen im Winter, nach funktionierenden Schulen, Bahnstrecken und Krankenhäusern – schon lange vorher war das Leben für viele junge Familien wie ein zermürbender Dauerlauf.

Zwei Mal Vollzeitjob, ein Kind im Kindergarten, ein oder zwei weitere in der Schule, die älter werdenden Eltern, der Arzttermin, der Wocheneinkauf, jeden Tag kochen, aber bitte gesund, Wäsche waschen, aufräumen, Elternrundschreiben lesen, Vokabeln abfragen, Rasen mähen, Geburtstag nicht vergessen, und dann soll man auch noch Sport treiben, um den Stress abzubauen und entspannt mit den Kindern spielen, damit sie sich gut entwickeln und immer schön achtsam leben, damit man selbst nicht ausbrennt. Tja …

Wie soll das gehen? Geht das überhaupt? Wir meinen: Es geht! Aber es geht nicht so einfach, wie wir uns das wünschen. Denn das perfekte Glück als Paar und als Familie, das gibt es zwar nicht. »Jedes Glück hat einen kleinen Stich«, wusste schon Kurt Tucholsky. »Wir möchten so viel: Haben. Sein. Und gelten. Daß einer alles hat: das ist selten.« Und doch kann man es versuchen. Noch einmal: Wir können auch anders, wenn wir wissen, wie. Und dieses Wissen ist wichtiger als je zuvor.

Familien unter Druck


Im Druckkessel der Krisenzeit dreht sich das Rad für viele noch einmal schneller: Zu den immer schon überbordenden Aufgaben kommen Isolations- und Quarantänezeiten für Familienmitglieder, die sich das Corona-Virus eingefangen haben – vielleicht schon zum zweiten, dritten oder fünften Mal.

Wenn wir Pech haben, spitzt sich die Lage irgendwann wieder so zu, dass Schulen schließen, dass die Kinder zu Hause vor Laptops und Tablets kleben und sich Eltern unfreiwillig in Hilfslehrer für Mathe, Sachkunde und Französisch verwandeln.

Schon lange sind sie als Haustechnikerinnen für Videokonferenzen und Küchenpsychologen für die vielen Pubertierenden gefragt, die in der immer wieder erzwungenen Einsamkeit immer mehr mit Panikattacken, mit Erschöpfung und Depressionen zu tun haben, mit Essstörungen und Rückenschmerzen. Nicht nur der endlosen Stunden vorm Rechner wegen, sondern weil das ganze Leben so unübersichtlich geworden ist. So unsicher. So beängstigend.

Nicht jede Beziehung ist stark genug, den immer stärkeren Druck auszuhalten. Und selbst in den Familien, die sich für einigermaßen gut aufgestellt hielten, treiben der monatelange Schulstress im Kinderzimmer, die endlosen Zoom-Treffen am Esstisch und die wachsenden finanziellen Sorgen irgendwann das Stresslevel so hoch, dass es sich in Gewalt entlädt. Nein, nicht nur in »prekären« Lebensverhältnissen. Überall.

Wir sehen aber auch junge Familien, die erstaunlich gelassen durch diese Krise gehen. Wir sehen junge Paare, die in der Krise zusammengewachsen und fest entschlossen sind, alles, was da noch kommen möge, gemeinsam zu schaffen. Wir sehen ein ganz erstaunliches Beziehungsglück bei sehr jungen Paaren – und wir haben uns gefragt: Wie machen die das?

Das haben wir uns angeschaut, und das haben wir abgeglichen mit unseren eigenen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfahrungen aus der Praxis. Ich, Ludwig Spätling, habe es mir in meinen Jahren als Direktor der Frauenklinik im Klinikum Fulda zur Herzensangelegenheit gemacht, junge Paare im Rahmen der Geburtsvorbereitung nicht nur auf ihr Baby vorzubereiten, sondern auch auf die Herausforderungen des Familienlebens. Meiner Erfahrung nach ist es wesentlich, dass junge Paare sich fundiertes Beziehungswissen so früh wie möglich, also schon bei Beginn der Planung einer gemeinsamen Zukunft, zu Herzen nehmen. Deshalb habe ich unter dem Dach der von mir gegründeten Deutschen Familienstiftung Seminare zu diesem Thema ins Leben gerufen – und letztendlich auch dieses Buch initiiert. Und wir, Katja und Helmut Flecks und Marcus Keller, kennen die Herausforderungen junger Familien aus meiner auf Paare spezialisierten psychotherapeutischen Praxis und ebenfalls aus der Seminararbeit.

Zurück in die Fifties?
Bitte nicht.


Mit unserem gemeinsamen Buch möchten wir jungen und älteren Paaren Mut machen, gerade in schwierigen Zeiten aufeinander zuzugehen, miteinander zu reden, über die Arbeit zu sprechen, in Ruhe miteinander zu essen und die Dauerstressthemen Sex und Erziehung nicht dauernd in die Ecke des Unsagbaren zu drücken, sondern noch einmal neu anzuschauen. Mit mehr gegenseitigem Verständnis, mit einer größeren Entspanntheit und viel mehr Humor.

Es ist uns bewusst, dass das nicht leicht ist. Gerade für die Mütter nicht, die in der Pandemie mehr im Homeschooling unterstützten, die ihre Arbeitszeit reduzieren mussten oder, um sich tagsüber um ihre Kinder zu kümmern, ihre Arbeitszeit in die Nacht verlegt hatten.

Im Thema Gleichberechtigung sind wir nicht nur um einige Jahre zurückgeworfen. Gerade da, wo Mütter sich mit hohem Selbstanspruch um praktisch alle Familienangelegenheiten allein kümmern und zusätzlich versuchen, möglichst viel selbst zu kochen, zu backen und zu bauen, sind wir vielerorts in den 1950er Jahren angekommen. Bei aller Bewunderung für dieses Engagement: Der damit verbundene Mehrfachstress und der Verlust ihrer Autonomie ist für Mütter eine enorme Härte, und nicht nur für sie.

Und was ist mit den Vätern?


Was in den Diskussionen um junge Familien oft vernachlässigt wird, ist die Lage der Väter. Die allermeisten von ihnen wollen das Beste für ihre Kinder und sich einbringen in die Familie, fühlen sich aber in den ersten Monaten nach der Geburt eher wie ein Störfaktor. Vielen gelingt es nur schwer, einen guten Kontakt zu ihrem Neugeborenen aufzubauen, viele geben frustriert auf.

Nicht selten werden diejenigen, die über gemeinsames Toben Verbindung suchen, von ihren Partnerinnen zurückgepfiffen: zu wild, zu gefährlich, bitte nicht. Es ist zwar richtig, behutsam mit Kleinkindern umzugehen. Doch ist es auch wichtig, jedem Elternteil seine Eigenart zuzugestehen. Vielfalt macht Kinder vielfältig! Und es gibt heute viele Väter, die ihre Rolle wunderbar ausfüllen. Wenn sie dann aber genau wie die Mütter unter der Doppelbelastung von Beruf und Familie ächzen, haben sie nicht einmal einen Ort, an dem sie das zum Thema machen könnten.

Immer dann, wenn Leitbild und Lebenswelt nicht zusammenpassen, ergeben sich Konflikte, Probleme, nicht geplante...

Erscheint lt. Verlag 18.1.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Partnerschaft / Sexualität
Schlagworte 2023 • Beziehung • Beziehungskrise • Beziehungsratgeber • Care Arbeit • eBooks • Eltern • Erziehung • Erziehungsratgeber • Familienkrise • Gesundheit • Kindererziehung • Kinderwunsch • Liebe • Mental Load • Neuerscheinung • Paarberatung • Paartherapie • Partnerschaftsprobleme • Psychologie • Ratgeber • Scheidung • Schwangerschaft • Trennung • überforderung mutter
ISBN-10 3-641-29430-4 / 3641294304
ISBN-13 978-3-641-29430-4 / 9783641294304
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