Charakterstärke. Mit Achtsamkeit deine positiven Eigenschaften erkennen und entwickeln (eBook)

Das Praxisbuch mit Selbsttest
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
320 Seiten
O.W. Barth eBook (Verlag)
978-3-426-46352-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Charakterstärke. Mit Achtsamkeit deine positiven Eigenschaften erkennen und entwickeln -  Dr. Peter Malinowski
Systemvoraussetzungen
15,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Der Psychologe und Neurowissenschaftler Dr. Peter Malinowski zeigt in seinem Ratgeber zur Persönlichkeitsentwicklung, wie man mit Methoden der Achtsamkeit seine besten Eigenschaften erkennt und stärkt. Jede Person ist einzigartig in ihren persönlichen Eigenschaften, doch was macht einen guten Charakter aus? Können wir ihn beeinflussen und entwickeln? Die Positive Psychologie richtet den Blick auf die guten und förderlichen Aspekte des Menschen. Der Psychologe und Achtsamkeitsexperte Dr. Peter Malinowski zeigt, wie wir uns mithilfe der Achtsamkeitspraxis besser auf unsere Charakterstärken fokussieren und sie gezielt fördern können.  Neue psychologische Forschung im Bereich der Positiven Psychologie hat auf der Basis von über 21 Millionen Datensätzen 24 positive Charaktereigenschaften festgestellt, die jeder Mensch in einer persönlichen Mischung besitzt. Er kann sie einsetzen, um die eigenen Vorstellungen und Werte im Leben zu verwirklichen. Charakterstärke verbindet auf innovative Weise die Methoden der Achtsamkeitspraxis mit dem Ansatz der Positiven Psychologie. Die jeweils spezifischen Übungen im Buch verstärken die folgenden Kerneigenschaften einer Persönlichkeit:  Kreativität, Neugier, Urteilsvermögen, Liebe zum Lernen, Weitsicht; Tapferkeit, Ausdauer, Ehrlichkeit, begeisterte Energie; Liebe, Güte, soziale Intelligenz; Teamwork, Fairness, Führungsvermögen; Verzeihen, Bescheidenheit, Vorsicht, Selbststeuerung; Sinn für Exzellenz und das Schöne, Dankbarkeit, Zuversicht, Humor, Spiritualität. Mit Online-Selbsttest für die eigenen Charakterstärken und Tipps für einen bewussten Umgang mit unseren wichtigsten Eigenschaften

Dr. Peter Malinowski ist Psychologe und Neurowissenschaftler. Er ist Direktor des Masterstudiengangs in positiver Psychologie an der Liverpool John Moores University und leitet dort das Research Centre for Brain and Behaviour sowie die Forschungsgruppe für Meditation und Achtsamkeit. Er ist Vorstandsmitglied der Internationalen Assoziation Consciousness, Mindfulness, Compassion. Als praktizierender Buddhist, Meditationslehrer und zertifizierter mindfulness-based strengths practice-Trainer unterrichtet er weltweit Meditation und den Umgang mit Charakterstärken. In seinem beliebten Blog kommentiert er die neuesten Entwicklungen in der Meditationsforschung.

Dr. Peter Malinowskiist Psychologe und Neurowissenschaftler. Er ist Direktor des Masterstudiengangs in positiver Psychologie an der Liverpool John Moores University und leitet dort das Research Centre for Brain and Behaviour sowie die Forschungsgruppe für Meditation und Achtsamkeit. Er ist Vorstandsmitglied der Internationalen Assoziation Consciousness, Mindfulness, Compassion. Als praktizierender Buddhist, Meditationslehrer und zertifizierter mindfulness-based strengths practice-Trainer unterrichtet er weltweit Meditation und den Umgang mit Charakterstärken. In seinem beliebten Blog kommentiert er die neuesten Entwicklungen in der Meditationsforschung.

Teil 1: Charakterstärken und Tugenden


Was sind Charakterstärken?


Charakterstärken sind die positiven Anteile unserer Persönlichkeit, die sich konkret in unserem Denken, Fühlen und Handeln ausdrücken.

Der menschliche Charakter: schwer fassbar und bedeutend zugleich. Von unseren Politikern und anderen Persönlichkeiten im Rampenlicht der Öffentlichkeit erwarten wir einen guten Charakter – und werden doch immer wieder enttäuscht, wenn unerwartete Charaktereigenschaften zutage treten. Ein guter Charakter wirkt anziehend, von einem schwierigen halten wir uns lieber fern.

Wir hoffen, dass unsere Kinder Charakterstärke entwickeln, und wollen als Eltern einen positiven Beitrag dazu leisten. Kindergärten und Schulen sehen sich zunehmend in die Verantwortung genommen, an der Charakterbildung unserer Kinder mitzuwirken. Mit dem Slogan »Schulen bilden auch Herz und Charakter« wirbt das Bayerische Kultusministerium für seine Werteinitiative.3 Selbst Fanklubs erwarten, dass ihre angehimmelten Fußballprofis einen beispielhaft guten Charakter besitzen. Ein moralischer Fehltritt ruft Entsetzen hervor, und das Vorbild fällt schnell in Ungnade – die Berühmtheit von heute kann schon morgen Persona non grata sein.

Häufig wird Charakter aus einer solchen Schwarz-Weiß-Perspektive betrachtet. Entdecken wir – oder die Medien – ein Verhalten, das auf einen »schlechten Charakter« schließen lässt, ist jemand schnell untendurch. Ein Twitter-Shitstorm sorgt in kurzer Zeit dafür, dass eine beliebte Person zur Unperson wird. Dann interessieren all die guten Eigenschaften, die sie vorher so beliebt gemacht haben, nicht mehr. Denn entweder hat jemand einen guten Charakter oder eben nicht. Doch diese Etikettierung als gut/schlecht oder positiv/negativ wird der Komplexität unseres Lebens – und unseres Innenlebens – kaum gerecht. Unser Charakter hat viele Nuancen und drückt sich zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Situationen in unterschiedlicher Weise aus. Dieser Vielschichtigkeit werden wir aber nur gerecht, wenn wir Charakter als das Zusammenspiel vieler Eigenschaften verstehen, als ein Potpourri mehr oder weniger ausgeprägter Persönlichkeitsmerkmale und Tendenzen.

Charakter ist plural.

Dieses nuancierte Verständnis ist aber nicht nur für die Persönlichkeitsforschung wichtig. Erst wenn wir konkret werden und Charakter in seiner Vielschichtigkeit akzeptieren, bekommt unsere Sicht praktische Bedeutung. Wenn wir anerkennen, dass jeder Mensch unterschiedliche Charakterzüge besitzt, ist es sinnvoll zu fragen, ob und wie sich diese Eigenschaften entwickeln lassen. Und wie schon erwähnt ist dies für mich die größte Errungenschaft der Positiven Psychologie: ein differenziertes Verständnis positiver Charaktereigenschaften – unserer Charakterstärken –, verbunden mit konkretem Wissen, wie sich diese Stärken entfalten und in optimaler Weise ausdrücken können.

Charakter ist dynamisch.

Charakterstärken sind dynamisch. In unterschiedlichen Situationen sind unterschiedliche Charakterstärken gefragt. Manchmal ist Neugier angesagt und hilft uns, die Situation eines Freundes besser zu verstehen – ein andermal völlig fehl am Platz, und wir halten uns besser raus.

Verschiedene Menschen werden auf die gleiche Situation mit unterschiedlichen Stärken reagieren. Zudem unterscheiden wir uns darin, wie sehr eine jede Charakterstärke ausgeprägt ist. So ist es nicht der Fall, dass jemand entweder neugierig ist oder nicht, sondern eine Person ist tendenziell eher mehr oder weniger neugierig. Sie mag bei manchen Themen besonders viel Neugier aufbringen, während sie andere Themen kaltlassen. Handelt es sich um die neuesten technischen Entwicklungen, fahren wir vielleicht alle Antennen aus, doch gähnen wir beim nächsten Relegationsspiel der Fußballbundesliga müde.

Es ist wohl auch nicht so, dass wir entweder Humor besitzen oder nicht, sondern wir neigen zu mehr oder weniger Humor. Bestimmt kennst du Personen, die immer einen Scherz parat haben, die sich an alle Witze erinnern können und diese zu jeder Zeit zum Besten geben können. Wenn wir an sie denken, fällt uns als eine der ersten Eigenschaften ihr Humor ein. Doch lässt sich unsere humorvolle Freundin nicht auf diese eine besondere Eigenschaft reduzieren. Sie ist auch eine liebevolle Mutter und zeichnet sich in ihrer Arbeit besonders durch ihre Ausdauer und ihre Führungsqualitäten aus.

Und ebenso bedeutet dies nicht, dass ein anderer Freund, der uns eher nachdenklich erscheint, keinerlei Humor besitzt. Er kann ebenso lachen und uns zum Lachen bringen. Doch bei ihm erinnern wir uns eher an die tiefgründigen Gespräche und an seine Stärke, schwierige Situationen mit Bedacht und aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten zu können und nicht zu voreiligen Schlüssen zu neigen. Bei ihm stechen Urteilsvermögen – die Fähigkeit, Dinge zu durchdenken und von allen Seiten zu betrachten – und Weitsicht besonders hervor.

Wie wir uns später genauer ansehen werden, bezeichnet die Positive Psychologie solche besonders auffälligen und herausragenden Charakterstärken wie gesagt auch als Signaturstärken. Sie sind so etwas wie unser Markenzeichen. Eine ganze Reihe wissenschaftlicher Studien belegt, dass Menschen mehr Glück und Lebenszufriedenheit empfinden und sich weniger depressiv fühlen, wenn sie sich ihrer Signaturstärken bewusst werden und diese daraufhin immer deutlicher in angemessener Weise in ihr Leben einbringen.4

Schon seit Jahrtausenden beschäftigen sich Philosophen mit der Frage, was einen guten Charakter ausmacht, und die verschiedenen Religionen und Weltanschauungen haben klare Vorstellungen, Regeln und Rituale, um einen guten und festen Charakter zu bilden. Doch bis vor Kurzem fehlte eine gemeinsame konkrete Sprache, ein geteiltes Verständnis, das die Unterschiede zwischen Kulturen, Weltanschauungen und Religionen überbrückt, Charaktereigenschaften mit genügend Präzision beschreibt und gleichzeitig offen und flexibel genug ist, um der Vielfalt an positiven Charaktereigenschaften gerecht zu werden.

Als um die Jahrtausendwende die Positive Psychologie als neue psychologische Ausrichtung auf der Bildfläche erschien und die Fragen aufwarf, was ein gutes und erfülltes Leben ausmacht, was gute menschliche Eigenschaften sind und wie insbesondere junge Menschen darin unterstützt werden können, ihr volles Potenzial zu entfalten, wurde schnell deutlich, dass ein konkretes Vokabular fehlte, um positive menschliche Qualitäten systematisch zu beschreiben.5 Die vorherrschende vorrangig auf Defizite ausgerichtete Psychologie hatte zwar detaillierte Klassifizierungen, Definitionen und Beschreibungen von menschlichen Schwierigkeiten und psychologischen Problemen entwickelt, doch gab es kein entsprechendes System für positive Eigenschaften oder Errungenschaften. Zum Beispiel werden in der ICD-11,6 der neuesten Fassung des Klassifikationssystems für Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation, in der Rubrik »Psychische Störungen, Verhaltensstörungen oder neuronale Entwicklungsstörungen« mehr als 20 Krankheitsbilder mit einer Vielzahl von Untergruppen gelistet.7 Im englischsprachigen Raum wird häufig das von der American Psychiatric Association herausgegebene Manual »Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders« (DSM-5, in fünfter Revision) verwendet, um psychische Störungen in 22 Kategorien einzuordnen. Für die psychologische Forschung und die Behandlung dieser Störungen sind diese Klassifikationen von enormer Bedeutung. Erst die klaren Definitionen und Beschreibungen von psychischen Krankheitsbildern machten es möglich, weitreichende Forschungsprojekte durchzuführen, die Ergebnisse unterschiedlicher Studien miteinander zu vergleichen und darauf aufbauend gezielte Behandlungsansätze zu entwickeln.

Schlagen wir eine Parallele zur Positiven Psychologie, zu psychologischen Stärken und Fähigkeiten, wird deutlich, dass auch für positive menschliche Eigenschaften und menschliche Stärken ein solches Vokabular nützlich wäre und dass es ohne konkrete Definitionen und detaillierte Beschreibungen unmöglich bleibt, mit Forschung und Anwendung gezielt voranzuschreiten.

Diese Einsicht führte zu der wohl bemerkenswertesten und folgenreichsten Initiative der Positiven Psychologie. Angeleitet von Professor Chris Peterson,8 einem der führenden Denker der Positiven Psychologie, haben 55 renommierte Forscher drei Jahre lang die Literatur aus Philosophie, Tugendethik, Moralerziehung, Psychologie und Schriften der Weltreligionen (Konfuzianismus, Christentum, Buddhismus, Taoismus, Hinduismus, Judentum, Islam) der vergangenen rund 2600 Jahre durchforstet. Um sicherzugehen, dass nichts Wesentliches unbeachtet bleibt, ließen die Forscher keinen Stein auf dem anderen. Ihre Suche umfasste auch andere Kulturprodukte wie zum Beispiel Texte aus populären Musikstücken, von Grußkarten, Autoaufklebern, Nachrufen, Kleinanzeigen, Graffiti, Tarotkarten, Profilen von Pokémon-Charakteren sowie den Hogwarts-Unterkünften in »Harry Potter«-Büchern. Die Forscher hatten sich zum Ziel gesetzt, universelle Eigenschaften eines guten Charakters zu identifizieren, Eigenschaften, die über alle Kulturen, Nationen, Religionen, Weltanschauungen und Glaubenssysteme hinweg Gültigkeit haben.

In dieser Mammutarbeit schälten sie zuerst sechs universell geschätzte menschliche Werte – oder Tugenden – heraus, Kategorien, die sich beim Durchforsten der historischen Quellen immer wieder...

Erscheint lt. Verlag 1.12.2022
Zusatzinfo Die Abb. sind im Buch mit einer Schmuckfarbe.
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Achtsam Arbeiten • Achtsamkeit • Achtsamkeit Alltag • achtsamkeit buch • Achtsamkeitsübungen • Achtsam leben • achtsam leben im Alltag • Charakter • Charakter Buch • Charaktereigenschaften • Charakterstärken • Charakterzüge • eigene Stärken • eigene Stärken erkennen • eigene Stärken verbessern • innere Präsenz • Innere Stärke • Meditation • Meditation im Alltag • Meditation Übungen • Mentales Training • Mentaltraining • Persönliche Entwicklung • Persönlichkeitsentwicklung buch • Persönlichkeitsentwicklung Psychologie • Peter Malinowski • positive Charaktereigenschaften stärken • positive Eigenschaften entwickeln • Positive Psychologie • Ratgeber Achtsamkeit • Ratgeber Psychologie • Stärken • Stärken stärken
ISBN-10 3-426-46352-0 / 3426463520
ISBN-13 978-3-426-46352-9 / 9783426463529
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 6,4 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Rat und Hilfe für Angehörige von zwangskranken Menschen

von Michael Rufer; Susanne Fricke

eBook Download (2023)
Hogrefe AG (Verlag)
21,99