City on Fire (eBook)

Spiegel-Bestseller
Thriller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
432 Seiten
Harpercollins (Verlag)
978-3-7499-0321-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

City on Fire -  Don Winslow
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Band 1 der neuen furiosen Trilogie von Bestsellerautor Don Winslow

Es ist das Jahr 1986: Danny und sein bester Freund Pat kontrollieren mit ihrer Gang die Straßen von Providence, Rhode Island. Sie machen ihr Geld mit Raub, Schmuggel und Schutzgelderpressung und leben in friedlicher Koexistenz mit der italienischen Mafia-Familie Moretti. Doch als der Bruder von Pat einem Moretti die Frau ausspannt, herrscht Krieg in Dogtown. Morde erschüttern die Stadt. Als das Oberhaupt der Murphys brutal getötet wird, rückt Danny an die Spitze des Clans. Doch er will raus dem Business, raus aus Dogtown. Ein letzter Deal soll ihm das Startkapital für ein neues Leben beschaffen. Dafür lässt er sich auf ein Angebot des Feindes ein.

Ein grandioser Thriller über Loyalität, Betrug, Ehre und Korruption auf beiden Seiten des Gesetzes.

»Der beste Thrillerautor unserer Tage.« DIE WELT am Sonntag

»Ein Meister der Spannung zeigt sein Können.« The New York Times

»Ich kann es kaum erwarten, das zu lesen. Winslow in Bestform.« Stephen King zu Jahre des Jägers

»Mit eindringlicher Menschlichkeit in den tragischen Details und mit einer epischen Monumentalität, die geradezu an Shakespeare erinnert - vermutlich der beste Cop-Roman aller Zeiten.« Lee Child zu Corruption



Don Winslow ist Autor von zweiundzwanzig preisgekrönten internationalen Bestsellern, darunter der New York Times-Bestseller »Corruption«, der internationale Nr.-1-Bestseller »Das Kartell« sowie »Tage der Toten«, »Zeit des Zorns« und »Frankie Machine«. »Zeit des Zorns« wurde von dem dreifachen Oscar-Preisträger Oliver Stone verfilmt. »Tage der Toten«, »Das Kartell« und »Jahre des Jägers« wurden an den TV-Sender FX verkauft, der die Ausstrahlung als wöchentliche Serie plant. Die Filmrechte von »City on Fire« sicherten sich Sony und 3000 Pictures. Winslow, ein ehemaliger Privatdetektiv, Antiterrorausbilder und Prozesssachverständiger, lebt in Kalifornien und Rhode Island.

EINS

Danny Ryan sieht die Frau dem Wasser entsteigen, sie taucht auf wie ein Bild aus einem Traum vom Meer, wie eine Vision.

Nur dass sie real ist und es wegen ihr Ärger geben wird.

Wie meistens mit schönen Frauen.

Danny weiß das; nur ahnt er nicht, was für einen Wahnsinnsärger diese hier lostreten wird. Wüsste er, was passieren wird, würde er vielleicht zu ihr in die Wellen waten und ihren Kopf unter Wasser drücken, bis sie sich nicht mehr rührt.

Aber er weiß es nicht.

Die grelle Sonne knallt ihm ins Gesicht. Danny sitzt im Sand vor Pascos Strandhaus und mustert die Frau hinter dem Schutz seiner Sonnenbrille. Blonde Haare, tiefblaue Augen und ein Körper, den der schwarze Bikini eher hervorhebt als verdeckt. Ihr Bauch ist straff und flach, die Beine muskulös und schlank. Unvorstellbar, dass sie von Kartoffeln und Sonntagsbraten mit Soße in fünfzehn Jahren breite Hüften und einen dicken Hintern bekommen wird.

Sie steigt aus dem Wasser, und ihre salzige Haut glitzert in der Sonne.

Terri Ryan stößt ihrem Mann einen Ellbogen zwischen die Rippen.

»Was?«, fragt Danny, gespielt unschuldig.

»Ich seh doch, dass du guckst«, sagt Terri.

Alle gucken – Pat, Jimmy, er und die Frauen auch – Sheila, Angie und Terri.

»Kein Wunder«, sagt Terri. »Bei dem Vorbau.«

»Wo du auch wieder hinschaust«, sagt Danny.

»Das sagt der Richtige – ich will gar nicht wissen, was du denkst«, erwidert Terri.

»Gar nichts.«

»Ich geb dir gleich gar nichts«, sagt Terri und pumpt mit der rechten Hand rauf und runter. Sie setzt sich, um die Frau besser in den Blick zu nehmen. »Wenn ich solche Titten hätte, würde ich auch einen Bikini anziehen.«

Terri trägt einen schwarzen Einteiler. Danny findet, sie sieht gut darin aus.

»Ich mag deine Titten«, sagt Danny.

»Gute Antwort.«

Danny beobachtet die schöne Frau, die jetzt ihr Handtuch nimmt und sich abtrocknet. Sie verbringt bestimmt viel Zeit im Fitnessstudio, denkt er. Achtet auf sich. Garantiert arbeitet sie irgendwo im Verkauf. Irgendwas Hochpreisiges – Luxuswagen, vielleicht Immobilien. Oder Anlageberatung? Welcher Mann würde ihr etwas abschlagen, sie runterhandeln und vor ihr knauserig wirken wollen? Das wird nicht passieren.

Sie geht, und Danny schaut ihr hinterher.

Als würde man aus einem Traum aufwachen, aus dem man nicht aufwachen will, weil er so schön ist.

In der vergangenen Nacht hat er leider nicht viel Schlaf bekommen und ist jetzt müde. Sie haben einen Laster mit Armani-Anzügen ausgeräumt, Pat, Jimmy MacNeese und er, drüben im Westen von Massachussetts. Ein Kinderspiel, über Peter Moretti hatten sie einen Insidertipp erhalten. Der Fahrer war eingeweiht, alle machten mit, und niemand wurde verletzt, trotzdem war’s eine lange Fahrt, und sie waren erst bei Sonnenaufgang zurück an der Küste.

»Schon okay«, sagt Terri und legt sich wieder auf ihr Handtuch. »Die soll dich ruhig heißmachen, das kommt mir nur zugute.«

Terri weiß, dass ihr Mann sie liebt, und Danny Ryan ist sowieso treu wie ein Hund. Er bringt es gar nicht fertig, sie zu betrügen. Ihr egal, wenn er beim Anblick anderer Frauen Appetit bekommt, solange zu Hause gegessen wird. Viele verheiratete Männer brauchen hin und wieder Abwechslung, aber Danny nicht.

Und selbst wenn, hätte er ein viel zu schlechtes Gewissen.

Darüber haben sie schon Witze gemacht. »Du würdest es dem Priester beichten«, hat Terri gesagt, »und mir. Wahrscheinlich würdest du sogar eine Anzeige in der Zeitung schalten, um dein Gewissen zu entlasten.«

Recht hat sie, denkt Danny, streckt den Arm aus und streicht mit dem Rücken seines Zeigefingers über Terris Oberschenkel, signalisiert ihr, dass sie richtigliegt, dass er Lust hat und es Zeit wird, zurück zum Cottage zu gehen. Terri schiebt seine Hand weg, aber nicht sehr energisch. Sie ist selbst heiß, spürt die Sonne und den warmen Sand auf ihrer Haut und die sexuelle Energie, die die Unbekannte verströmt.

Es liegt in der Luft, sie fühlen es beide.

Und da ist noch etwas anderes.

Rastlosigkeit? fragt Danny sich. Unbehagen?

Als wäre diese sexy Person dem Meer entstiegen, und plötzlich sind sie alle nicht mehr zufrieden mit ihrem Leben.

Ich nicht, denkt Danny.

Jedes Jahr im August kommen sie von Dogtown nach Goshen Beach, weil ihre Väter das so gemacht haben und sie es gar nicht anders kennen. Danny und Terri, Jimmy und Angie Mac, Pat und Sheila Murphy, dazu Liam Murphy mit seinem gerade aktuellen Mädchen. Sie mieten die kleinen Cottages entlang der Straße am Strand, die so dicht stehen, dass man seine Nachbarn niesen hört und sich nur aus dem Fenster lehnen muss, um sich was für die Küche zu borgen. Aber genau darin besteht ja der Spaß, in der Nähe.

Mit Einsamkeit kommt keiner von ihnen klar. Sie sind alle in Providence aufgewachsen, in demselben Viertel wie ihre Eltern, sind dort zur Schule gegangen und leben heute immer noch dort, sie sehen sich fast jeden Tag und fahren im Sommer zusammen nach Goshen in die Ferien.

»Dogtown am Meer«, nennen sie es.

Danny denkt immer, dass der Ozean im Osten liegt, aber er weiß, dass man vom Strand eigentlich nach Süden schaut und er sich in einem sanften Bogen über eine Meile gen Westen bis nach Mashanuck Point erstreckt, wo einige größere Häuser gefährlich nahe am Rand des Steilufers stehen. Im Süden, vierzehn Meilen entfernt, draußen im offenen Meer, befindet sich Block Island, an klaren Tagen kann man die Insel sehen. In der Sommersaison fahren Fähren vom Hafen in Gilead, dem Fischerdorf auf der anderen Seite des Kanals, den ganzen Tag bis spätabends dorthin.

Danny ist früher, als er noch nicht verheiratet war, ständig nach Block Island rausgefahren, nicht mit der Fähre, sondern mit den Fischerbooten, auf denen er damals gearbeitet hat. Wenn Dick Sousa gute Laune hatte, legten sie in New Harbor an und tranken noch ein Bier, bevor sie nach Hause sind.

Das waren gute Zeiten, als er mit Dick auf Schwertfischfang ging, und Danny vermisst sie. Er vermisst das kleine Cottage, das er hinter Aunt Betty’s Clam Shack gemietet hatte, obwohl es darin zog und im Winter scheißkalt war. Er vermisst die Bar im Harbor Inn, dort zu stehen, mit den Fischern zu trinken und sich ihre Geschichten anzuhören. Er vermisst die körperliche Arbeit, nach der er sich stark und rein gefühlt hatte. Mit neunzehn Jahren hatte er gestrotzt vor Kraft. Jetzt nicht mehr; um seinen Bauch hat sich eine Speckschicht gelegt, und er ist nicht sicher, ob er überhaupt noch eine Harpune werfen oder ein Netz einholen könnte.

Er ist jetzt Ende zwanzig und wirkt wegen seiner breiten Schultern ein bisschen kleiner, als er mit einsdreiundachtzig tatsächlich ist, und durch das dichte braune Haar mit dem leichten Rotstich, das ihm bis tief auf die Stirn reicht, auch nicht besonders helle.

Danny sitzt im Sand und schaut sehnsüchtig aufs Wasser. Inzwischen geht er dort höchstens noch schwimmen oder surfen, wenn es Wellen gibt, was im August kaum vorkommt, es sei denn, ein Wirbelsturm zieht auf.

Wenn er nicht hier ist, vermisst Danny den Ozean.

Er geht einem ins Blut über, als würde Salzwasser in den Adern zirkulieren. Die Fischer, das weiß Danny, lieben und hassen das Meer, sie sagen, es sei wie eine grausame Frau, die einem andauernd wehtut, zu der man aber trotzdem immer wieder zurückkehrt.

Manchmal denkt er, er sollte wieder fischen gehen, aber damit lässt sich kein Geld verdienen. Jedenfalls nicht mehr, seit die vielen neuen Vorschriften erlassen wurden und die japanischen und russischen Fabrikschiffe dreißig Meilen vor der Küste den ganzen Kabeljau, den Thunfisch und die Flundern abfischen; und die Regierung unternimmt einen Scheiß dagegen, schikaniert stattdessen immer nur die Einheimischen.

Das kann sie.

Deshalb fährt Danny jetzt nur noch zum Spaß im August mit den anderen aus Providence hierher.

Morgens stehen sie spät auf, frühstücken in ihren Cottages, dann ziehen sie über die Straße und verbringen den Tag zusammen am Strand vor Pascos Haus, einem von ungefähr einem Dutzend auf Betonpfeilern errichteten Schindelhäusern an der Mole auf der Ostseite von Goshen Beach.

Sie stellen Strandliegen auf oder legen sich einfach auf Handtücher, die Frauen trinken Weinschorle, lesen Zeitschriften und unterhalten sich, die Männer trinken Bier oder werfen Angeln aus. Es ist immer eine nette kleine Truppe da, Pasco und seine Frau, die Kinder und Enkelkinder, die ganze Moretti-Crew – Peter und Paul Moretti, Sal Antonucci, Tony Romano, Chris Palumbo, ihre Frauen und Kinder.

Ständig kommen Leute vorbei, gehen wieder, und alle haben eine gute Zeit.

An Regentagen sitzen sie in den Cottages und puzzlen, spielen Karten, halten Mittagsschläfchen, lauschen den Sox-Kommentatoren, die sich irgendwie durch die Regenpause quatschen. Oder sie fahren in die nächste größere Stadt, zwei Meilen landeinwärts, und gehen ins Kino, Eisessen oder kaufen ein.

Abends grillen sie auf den Rasenstreifen zwischen den Cottages, werfen ihre Vorräte zusammen, es gibt Hamburger und Hot Dogs. Manchmal geht auch einer der Männer zur Anlegestelle und schaut, was es Frisches gibt, dann wird am Abend Thunfisch oder Blaubarsch gegrillt, hin und wieder auch Hummer gekocht.

An anderen Abenden gehen sie zu Dave’s Dock runter und sitzen dort an einem Tisch auf der großen Terrasse mit Blick auf Gilead, auf der...

Erscheint lt. Verlag 24.5.2022
Reihe/Serie Die City on Fire-Saga
Übersetzer Conny Lösch
Sprache deutsch
Original-Titel City on Fire
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Austin Butler • Bandenkriege • bücher krimi • bücher krimi thriller • Bücher Thriller • Corruption • Das Kartell • das Manuskript • Der Junge aus dem Wald • don winslow bücher • Drogen • Familie • FBI • Gang • Gangster • Gangster Squad • gute Thriller • Harlan Coben • Jahre des Jägers • John Grisham • Kartell • Korruption • Kriminalroman • Kriminalthriller • Krimi Thriller • krimi und thriller • Mafia • mafia crime • mafia serie • Mord • Movie • Polizei • Providence, Rhode Island, 1986 • Rache • Rhode Island • Saga • Thriller • Thriller Buch • Trilogie • Verflimung • Verrat • Winslow
ISBN-10 3-7499-0321-2 / 3749903212
ISBN-13 978-3-7499-0321-4 / 9783749903214
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