Agatha Raisin und die tote Rivalin (eBook)

Kriminalroman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
256 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-2821-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Agatha Raisin und die tote Rivalin -  M. C. Beaton
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Keine Hochzeit, aber ein Todesfall!

Agathas Ex-Mann James Lacey ist mit einer schönen jungen Frau verlobt - und Agatha wird sogar zur Hochzeit eingeladen. So eine Misere! Aber schlimmer geht es bekanntlich immer, und am Tag der Hochzeit kommt es zur Katastrophe: Die Braut wird tot aufgefunden. Plötzlich ist die taffe Detektivin als eifersüchtige Ex die Hauptverdächtige. Und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange, denn die untröstliche Brautmutter bittet Agatha, den Mord an ihrer Tochter aufzuklären. Da Agatha sowieso ihre Unschuld beweisen muss, trifft sich das immerhin ganz gut. Doch ehe sie sichs versieht, befindet sie sich selbst in großer Gefahr und muss nebenbei auch noch (wenigstens halbherzig) die Avancen eines attraktiven und äußerst entschlossenen Franzosen abwehren ...



M. C. Beaton ist ein Pseudonym der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um die englische Detektivin Agatha Raisin und den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth feierte sie weltweit große Erfolge. Sie verstarb im Dezember 2019 im Alter von 83 Jahren.

M. C. Beaton ist ein Pseudonym der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um die englische Detektivin Agatha Raisin und den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth feierte sie weltweit große Erfolge. Sie verstarb im Dezember 2019 im Alter von 83 Jahren.

Eins


Eine von Agatha Raisins größten Charakterschwächen war ihr übertriebener Ehrgeiz, in allem die Beste sein zu wollen.

Ihre frühere Angestellte, die junge Toni Gilmour, hatte inzwischen ihre eigene Detektei eröffnet, finanziert von Agathas ehemaligem Detektiv Harry Beam. Seitdem arbeitete Agatha rund um die Uhr und nahm jeden Fall an, der ihrer eigenen Detektei angetragen wurde, um zu beweisen, dass reifere Menschen junge Leute mühelos übertrumpfen konnten.

Und dann war da diese schreckliche Sache mit ihrem Ex-Mann, James Lacey, der eine wunderschöne Frau heiraten wollte. Agatha hatte sich eingeredet, keine Gefühle mehr für James zu hegen, nachdem sie sich spontan in einen Franzosen verliebt hatte, Sylvan Dubois, den sie auf James’ Verlobungsfeier kennengelernt hatte.

Doch vor lauter Stress und zu viel Arbeit war sie schließlich die Treppe in ihrem Cottage heruntergefallen, wobei sie sich drei Rippen brach und einen furchtbaren Bluterguss an einer Pobacke zuzog.

Da alle sie drängten, eine Pause einzulegen, hatte sie beschlossen, nach Paris zu reisen. Sie hatte Sylvans Telefonnummer im Internet ausfindig gemacht und träumte davon, wie sie gemeinsam über die Boulevards schlendern würden, während ihre Liebe zueinander aufblühte. Als sie ihn jedoch anrief, klang er distanziert, und dann hörte sie eine junge Frauenstimme auf Englisch rufen: »Komm wieder ins Bett, Liebling.«

Agatha war feuerrot und wütend auf sich geworden und stellte noch dazu fest, dass ihre alte Obsession für James wieder erwachte. Diese war wie eine Krankheit, die über längere Zeit Ruhe gab, aber nie ganz verschwand.

Nun erinnerte sich Agatha daran, dass James ihr vorgehalten hatte, nie auf ihn zu hören. Er arbeitete als Reisebuchautor und hatte angekündigt, eine Reihe mit Reiseführern zu berühmten Schlachtfeldern zu schreiben. Schon träumte Agatha davon, ihn mit ihrem Wissen zu dem Thema zu überraschen, weshalb sie beschloss, nach Balaklawa zu reisen, dem Schauplatz einer bedeutenden Schlacht während des Krimkriegs. Ja, so würde sie ihren Urlaub verbringen, von dem jeder behauptete, dass sie ihn dringend bräuchte.

Als Erstes würde sie nach Istanbul fliegen und dann weitersehen. Sie war schon einmal dort gewesen und hatte im Pera Palace Hotel gewohnt, das durch Agatha Christies Buch Mord im Orientexpress berühmt geworden war. Diesmal wählte sie ein Hotel auf der anderen Seite des Goldenen Horns, im Stadtteil Sultanahmet und im Schatten der Blauen Moschee.

Das Artifes Hotel war angenehm und das Personal freundlich. Doch obwohl sie müde vom Flug war, fühlte sich Agatha rastlos. Sie blickte in den Spiegel und wurde sich erstmals wirklich bewusst, welche Verwüstungen ihr Ehrgeiz angerichtet hatte. Sie hatte abgenommen, und dunkle Ringe lagen unter ihren Augen.

Ihren Koffer ließ sie ungeöffnet stehen und verließ das Hotel. Es gab ein interessantes Café in der Nähe, das Marmara. Agatha spähte hinein. An den Wänden hingen Teppiche, und an den langen Raum schloss sich eine von Weinranken überdachte Terrasse an.

Die Tische dort schienen alle besetzt, und Agatha zögerte.

Ein Mann stand auf. »Ich gehe gleich«, sagte er auf Englisch.

Mit einem erleichterten Seufzer setzte sich Agatha ihm gegenüber hin. Sie sah entzückt, dass ein Aschenbecher auf dem Tisch stand, und nahm ihre Zigaretten hervor.

»Sind Sie Engländer?«, fragte sie ihr Gegenüber.

»Nein, ich komme aus dem türkischen Teil Zyperns. Erol Fehim, sehr erfreut.«

Agatha musterte ihn. Er war ein kleiner, gepflegter Mann, trug ein edles Jackett und eine Brille und hatte graues Haar. Er strahlte Unschuld und Freundlichkeit aus und erinnerte Agatha sofort an ihre Freundin, die Vikarsfrau Mrs. Bloxby.

Sie stellte sich ihm vor, und als der Kellner kam, bat sie um einen Apfeltee.

»Was führt Sie nach Istanbul?«, fragte Erol.

Agatha erklärte, dass sie nur auf der Durchreise im Artifes Hotel war, bis sie herausgefunden hatte, wie sie nach Balaklawa auf der Krim kam. »Ich wohne im selben Hotel«, sagte Erol. »Wir könnten uns dort erkundigen.«

Bei seinem »Wir« wurde der einsamen Agatha warm ums Herz.

Wie sich herausstellte, sollte am nächsten Tag ein Schiff von einer Shopping-Tour zur Krim zurückkehren und kurz darauf wieder dahin aufbrechen. Der hilfsbereite Erol bot an, mit ihr zu der Schifffahrtsgesellschaft zu gehen. Es dauerte eine Ewigkeit, bis sie diese auf der anderen Seite des Goldenen Horns gefunden hatten. Agatha war froh, Erol bei sich zu haben, da dort niemand Englisch sprach. Sie buchte eine Doppelkabine für sich alleine.

Als sie wieder im Hotel waren, sagte der allzeit zuvorkommende Erol, er hätte abends etwas vor, würde sie aber früh am nächsten Nachmittag zum Schiff bringen und verabschieden.

Agatha rief ihren Freund an, Sir Charles Fraith. »Wo bist du?«, fragte er sie.

»In Istanbul.«

»Eine tolle Stadt, Agatha, aber du sollst dich ausruhen. Wäre ein Strandurlaub nicht besser für dich?«

»Ich mag keine Strandurlaube. Und ich habe hier einen netten Mann kennengelernt.«

»Aha!«

»Er ist wirklich sehr freundlich. Erinnert mich an Mrs. Bloxby.«

»Aha!«

»Was ›aha‹?«, fragte Agatha verärgert.

»Er muss ein sehr normaler, anständiger Mann sein.«

»Das ist er.«

»Dachte ich mir. Wäre er unerreichbar oder wahnsinnig, böse oder gefährlich, hättest du dich längst in ihn verliebt.«

»Du denkst, dass du mich kennst, aber das tust du nicht!«, erwiderte Agatha und drückte das Gespräch weg.

Am nächsten Tag im Taxi zum Schiff fragte Agatha Erol, was er beruflich machte, hörte indes kaum hin, als er ihr erklärte, dass er einen kleinen Verlag besaß. In Gedanken lehnte sie bereits an einer weißen Schiffsreling, neben ihr ein gut aussehender Mann, der ihr in die Augen blickte, während der Mond über dem Schwarzen Meer aufging.

Das Schiff war ein Schock. Es handelte sich um einen russischen Rosteimer. Vergeblich suchten sie nach einem anderen Schiff, doch Agathas Ticket galt nur für diesen schäbigen Dampfer.

»Ist schon gut«, sagte Agatha schließlich zu Erol. »Wenigstens bringt mich dieses Schiff zum Ziel. Danke für all Ihre Hilfe.«

Die Mannschaft half ihr über Berge von Ladung, die sich auf den Decks stapelten. Als sie zu ihrer Kabine stolperte, fiel ihr auf, dass sogar der Notausgang mit Kisten versperrt war.

Dann wurde Agatha mit Entsetzen klar, dass sie vergessen hatte, sich von Erol zu verabschieden oder sich seine Karte geben zu lassen. Sie eilte zurück an Deck, doch Erol war nicht mehr da.

Die wenigen anderen Passagiere waren ukrainische Frauen, und die Mannschaft bestand ausschließlich aus Russen. Niemand sprach Englisch. Suppe war alles, was Agatha am Abend zu sich nehmen konnte. Das Schiff hatte sich nicht bewegt, und sie zog sich in ihre Kabine zurück, um sich in den Schlaf zu lesen.

Als sie am nächsten Morgen aufwachte, lag das Schiff immer noch im Hafen. Schließlich legten sie ab. Zuerst war die Fahrt erträglich, weil Agatha eine winzige Stelle an Deck gefunden hatte, die nicht mit Ladung blockiert war und an der sie stehen konnte. So beobachtete sie, wie die Paläste am Bosporus vorbeiglitten. Doch kaum erreichte das Schiff das Schwarze Meer, war weithin nichts als Wasser zu sehen. Wieder zog Agatha sich in ihre Kabine zurück und fragte sich, ob sie die Reise überleben würde. Vor ihrer Abreise aus Istanbul hatte sie übers Internet ein Hotel in Balaklawa gebucht, das Dakkar Resort, und darum gebeten, ihr zur Ankunft ein Taxi zu schicken.

Zwei Tage später, als Agatha das Gefühl hatte, keine weitere Schale Suppe mehr herunterzubekommen – das einzig Essbare an Bord –, und bei der Aussicht auf noch einen Gang zu den stinkenden Toiletten erschauderte, kam das Schiff endlich an.

Während sie sich mit den ukrainischen Frauen und deren gewaltigen Einkäufen – einige hatten sogar Matratzen dabei – durch den Zoll quälte, entdeckte sie zu ihrer Erleichterung ein wartendes Taxi, dessen Fahrer ein Schild mit ihrem Namen vor sich hielt.

Was für ein Segen war doch ein zivilisiertes Hotel mit einer lächelnden Empfangsdame und einem hübschen Zimmer! Die Rezeptionistin sagte: »Ich war entsetzt, als Sie schrieben, dass Sie mit dem Schiff reisen. Die Gervoisevajtopolya ist geradezu berüchtigt, weil sie so schrecklich ist. Ich hätte nicht gedacht, dass Sie es in einem Stück hierherschaffen.«

Agatha duschte und zog sich um. Dann ging sie wieder nach unten an den Empfang und bat die Frau, die sie begrüßt hatte, ihr für den nächsten Tag einen Fremdenführer und Dolmetscher zu besorgen, der sie zum Schlachtfeld brachte.

Der nächste Tag erwies sich als Zeitverschwendung. Vergeblich bestand Agatha darauf, den Ort der Schlacht zu sehen, die am 25. Oktober 1854 stattgefunden hatte und bei der hundertachtzehn Soldaten der Light Brigade getötet und hundertsiebenundzwanzig verwundet worden waren. Sie zückte ihr Notizbuch und sagte, sie wolle in das Tal zwischen den Fedjuka und den Causeway Heights, ohne dass ihrer Bitte Folge geleistet wurde.

Die hübsche junge Übersetzerin Svetlana hielt sich an den Fremdenführer, und der brachte Agatha von einem Denkmal des Zweiten Weltkriegs zum nächsten, allesamt im Sowjetstil mit muskulösen jungen Männern, die in unterschiedliche Richtungen zeigten, während noch muskulösere Frauen hasserfüllt auf einen unsichtbaren Feind blickten.

Die sympathische Svetlana sagte, sie würde Agatha am nächsten...

Erscheint lt. Verlag 23.12.2022
Reihe/Serie Agatha Raisin Mysteries
Übersetzer Sabine Schilasky
Sprache deutsch
Original-Titel There Goes the Bride
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Agatha Christie • Amateurdetektivin • Ann Granger • Cosy Crime • Cotswolds • England • Englisch • Ermittlerin • Häkelkrimi • Hamish Macbeth • jessica campbell • Krimis • Landhauskrimi • Miss Marple • Mitchell und Markby • Mord in bester Tradition • Wohlfühlkrimi
ISBN-10 3-7517-2821-X / 375172821X
ISBN-13 978-3-7517-2821-8 / 9783751728218
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