Kill Club (eBook)

Thriller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
320 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46035-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kill Club -  Wendy Heard
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Jung, weiblich, actionreich: »Kill Club« ist ein temporeicher Thriller um eine toughe Protagonistin, die sich auf einen mörderischen Deal einlässt. Wie ein roter Faden führt die persönliche Beziehung zwischen Mörder und Opfer die Polizei auf die richtige Spur. Aber was, wenn es keine solche Beziehung gibt? Der »Kill Club« verspricht: Ein Unbekannter tötet deine Feinde - wenn du dafür einen völlig Fremden tötest. Die letzte Chance für Schlagzeugerin Jazz, ihren kleinen Bruder Joaquin aus den Fängen seiner verbrecherischen Adoptivmutter Carol zu befreien. Doch als ihr erster Auftrag misslingt, wird Jazz immer tiefer in die dunklen Machenschaften des Kill Club verstrickt und landet bald selbst auf der schwarzen Liste ... Mit der coolen Jazz, die sich auch für eine Kneipenschlägerei nicht zu fein ist, und dem hohen Body Count bietet der Thriller der amerikanischen Autorin Wendy Heard actionreiche Unterhaltung in bester Netflix-Manier. »Sie können ja mal versuchen, diesen Thriller aus der Hand zu legen.« Kirkus Reviews

Wendy Heard wurde in San Francisco geboren, hat Bildende Kunst und Pädagogik studiert und lebt in Los Angeles. Wenn sie nicht gerade schreibt, findet man sie beim Wandern in den Santa Monica Mountains, beim U-Bahn-Fahren (was sie stets bereut), oder im Buchladen um die Ecke. Außerdem moderiert sie mit zwei anderen Autorinnen einen Podcast über Frauenfiguren, denen es egal ist, ob man sie leiden kann oder nicht.

Wendy Heard wurde in San Francisco geboren, hat Bildende Kunst und Pädagogik studiert und lebt in Los Angeles. Wenn sie nicht gerade schreibt, findet man sie beim Wandern in den Santa Monica Mountains, beim U-Bahn-Fahren (was sie stets bereut), oder im Buchladen um die Ecke. Außerdem moderiert sie mit zwei anderen Autorinnen einen Podcast über Frauenfiguren, denen es egal ist, ob man sie leiden kann oder nicht.

Kapitel zwei


Devin

Auf dem weichen Sand unter dem Santa Monica Pier, wo die Lichter des Riesenrads auf den Wellen funkeln, jagen wie Möwen kreischende Kinder in durchnässten T-Shirts einander mit Seetang. Devin stützt die Ellbogen auf das splitternde Holzgeländer und gibt vor, ihnen von oben zuzusehen. In Wirklichkeit hat er nur Augen für Amber.

In der Nähe lehnt eine Frau mittleren Alters am Geländer. Er merkt, wie sie ihn mustert, und schaudert. Als würde er sich für ältere Frauen interessieren, die wie Fußballmuttis aussehen. Er richtet den Blick wieder auf Amber.

Auf hohen Absätzen schlängelt sich Amber vorsichtig auf der Promenade durch die Touristengruppen. Sie ist schön heute Abend, aber das ist sie ja immer. Ihre seidigen blonden Haare wehen in der salzigen Brise, ihre glatten, runden Wangen und Lippen sind engelhaft in den bunten Lichtern, die aus Geschäften und Restaurants scheinen. Sie trägt noch immer das schwarze Kleid, das sie bei der Arbeit anhatte, aber es sieht aus, als hätte sie ihr Make-up aufgefrischt. Ihre Lippen leuchten scharlachrot.

Sie verschwindet in Rusty’s Surf Ranch. Wen trifft sie dort? Vielleicht ihre beste Freundin; sie hängen häufig abends zusammen ab. Devin wird auf jeden Fall dafür sorgen, dass sie sicher nach Hause gelangt.

Er weiß, dass Amber die Bis(s)-Romane liebt – sie hat alle vier Bücher und ein Edward-Cullen-Poster in ihrem Apartment –, und er hat sich durch die Reihe gearbeitet, um herauszufinden, was sie mag und was nicht. Dabei hat er gelernt, dass Edward immer, immer versucht, Bella zu beschützen, genau wie Devin es bei Amber tut.

Devin zieht sich die Baseballkappe in die Stirn und betritt das Restaurant mit Strandmotto. »Kann ich …«, spricht ihn eine Angestellte an der Tür an, aber er winkt ab und geht zur Bar.

Er setzt sich mit dem Rücken zum Raum auf einen Hocker und bestellt bei einem muskulösen Barkeeper mit strahlend weißem Gebiss ein Bier. Er hat gelernt, Dienstleister wie diesen zu fürchten, nachdem sein Vater ein Leben lang in Restaurants von solchen Leuten mit ihren Sedcards belästigt wurde.

Sobald Devin sein Bier hat, dreht er sich um und sucht den Raum nach Amber ab. Das Gesicht verbirgt er weiter hinter seinem Glas und unter dem Schirm seiner Mütze. Er tut das aus Rücksicht auf Ambers Gefühle; er hat alles Recht, hier zu sein. Das Kontaktverbot ist vor drei Monaten abgelaufen, und man wird es nicht erneuern, wenn er nicht Ambers Leben bedroht, was er selbstverständlich nie tun würde. Nun, da es kein Kontaktverbot mehr gibt, hofft Devin, dass sie die nächste Phase in ihrer Beziehung einleiten können.

Bei Bis(s) wären sie jetzt in dem Teil des Buchs, in dem Edward auf Bella aufpasst, aber Bella das nicht wissen darf, weil ansonsten das Familiengeheimnis der Cullens in Gefahr wäre. Ein Risiko, das Edward einzugehen gewillt ist. So sehr liebt er Bella, und so sehr liebt Devin Amber.

Dort ist sie, in einer der Nischen in der Nähe der Bühne, auf der eine Sängerin untermalt von ihrer akustischen Gitarre vor sich hin klagt. Amber sitzt dicht bei ihrem Begleiter, einem attraktiven, gut angezogenen Asiaten. Wer zur Hölle ist das?

Während Devin sie beobachtet, sieht sie den Mann aus ihren blauen Augen an und beglückt ihn mit einem sonnigen Lächeln, das ihre schneeweißen Zähne zeigt. Ihre blonden Haare ergießen sich in Wellen über Schultern und Dekolleté.

Glühende, zornige Hitze brennt in Devins Gliedern.

Das ist zu viel. Er muss die Kontrolle übernehmen, so wie Edward in Port Angeles, wo Bella beinah von einer Gruppe Kerle vergewaltigt worden wäre. Genau, in diesem Teil der Geschichte befinden sie sich gerade. In dem Teil, in dem Edward die Kontrolle übernimmt.

Ein paar Hocker von Devin entfernt sitzt jemand. Er schaut kurz hinüber und lacht schnaubend. Es ist wieder die ältere Frau. Sie lächelt ihn schüchtern an.

Er will ihr sagen, dass sie ihre Zeit verschwendet, dass er schon ein Mädchen hat, das zwanzig Jahre jünger als sie ist und zwanzigmal heißer, aber sie zieht ein Klapphandy aus der Handtasche, öffnet es und hält es ans Ohr. Ein Klapphandy? Echt? Sie ist arm und alt. Na ja, träumen kann sie ja.

Amber und das Arschloch beenden das Essen und fahren mit dem Riesenrad. Sie spielen an den Automaten in der Spielhalle. Sie schlendern über die Bohlen des Piers. Das Stück Scheiße ist kaum größer als Amber. Devin selbst ist einen Meter fünfundachtzig.

Amber und ihr Date nehmen auf einer Bank am Ende des Piers Platz, in der Nähe eines Straßenmusikers mit elektrischer Gitarre und einem Papagei. Hinter dem Musiker schwappt friedlich der dunkle Ozean, und der Vollmond scheint über dem Wasser. Sie lehnt ihren Kopf an die Schulter des Asiaten.

Devins Hände und Füße sind ganz taub. Die Eifersucht, die durch seine Eingeweide strömt, zieht das Blut aus allen anderen Körperteilen.

Schließlich stehen sie auf und schlendern zurück zum Eingang des Piers. Sie beugt sich zum Ohr ihres Dates und sagt etwas, zeigt auf die Spielhalle. Der Waschlappen lehnt sich an einen Pfahl. Amber betritt den Bereich mit den Spielautomaten – oh, einfach perfekt. Sie geht zur Toilette.

Devin hastet an Kleiner Schwachkopf vorbei und unterdrückt dabei den Drang, ihn zu schlagen. Er eilt durch die laute Spielhalle, vorbei an Kicker spielenden Teenagern und Gruppen von Mädchen, die aufgeregt zu einem Videospiel tanzen. Der Hintereingang entlässt ihn in die leere, ruhelose Nacht. Ein Damentoiletten-Schild leuchtet hell zwischen Betonpfeilern und Stapeln leerer Kisten und Paletten. Er schleicht an der Gebäudewand entlang, lauscht auf Stimmen, das Rauschen von Toilettenspülungen, irgendeinen Hinweis, dass außer Amber noch weitere Frauen im Waschraum sind. Nichts.

Auf Zehenspitzen betritt er die grell erleuchtete, nach Urin und Putzmittel riechende Damentoilette. Gegenüber von zwei schmuddeligen Waschbecken stehen rechts vier Kabinen. Eine der Türen ist geschlossen.

Langsam, vorsichtig zieht er die Eingangstür hinter sich zu.

Das Plätschern von Urin auf Toilettenwasser hallt durch den Betonraum. Er hofft, dass sie einen Sitzschutz benutzt. Er will sich nicht irgendwelche Krankheiten einfangen.

Die Spülung rauscht. Er versteckt sich hinter der Tür zur ersten Kabine. Sie sollte eine Chance haben, sich die Hände zu waschen.

Sie öffnet die Kabinentür und stöckelt zum Waschbecken. Er kann sie im Spiegel sehen; ihre Wangen sind gerötet, und ein kleines Lächeln spielt um ihre roten Lippen. Sie drückt auf den Seifenspender und wäscht sich im Becken die Hände. Als sie sich umdreht, um den Handtrockner zu benutzen, entdeckt sie ihn.

Es geht los.

Sie wird bleich und stolpert keuchend über ihre Füße. Er springt heldenhaft vor und packt sie bei der Kehle. Sie windet sich in seinem Griff, was ihr Dekolleté verführerisch schaukeln lässt.

»Nein«, schreit sie. Sie schlägt um sich, gibt einen tierischen Laut von sich, befreit eine Hand und zerkratzt sein Gesicht. Ihre Augen sind geweitet, panisch. Er weicht ihren scharfen Fingernägeln aus. Sie windet sich seitwärts, fällt auf die Knie. Er wirft sich nach vorn, versucht, ihre Handgelenke zu fassen, ihre Taille, aber sie rollt fort. Ihre Schuhe fliegen durch die Luft. Sie rappelt sich auf und stürzt durch die Eingangstür, ein weiterer Schrei zerreißt den Moment. Er folgt ihr eine halbe Sekunde später.

Mit einer Hand am Türrahmen setzt sie zu einem entschlossenen, anmutigen Sprung in die Spielhalle an. Sie drängt sich durch einige Jungs, die vor einem Basketballspiel stehen. Devin folgt ihr. Blinder Zorn. Wut. Bella flieht nicht vor Edward. Bella liebt Edward.

Ein Fuß wird ausgestreckt, und Devin stürzt, knallt mit dem Kinn auf den Boden. Er wälzt sich auf den Rücken, die Hände vors Gesicht geschlagen, er blutet und stöhnt vor Schmerz.

»Was zur Hölle machst du da?« Eine Gruppe Latino-Teenager ragt über ihm auf. Der Redner trägt ein Bandana um den rasierten Schädel, sein Hals ist voller Tattoos, die sich bis hinauf in seine Wangen schlängeln. Das Klirren und Scheppern der Videospiele hallt vor einem lauten Popsong im Hintergrund und dem Geruch von Popcorn.

»Bist du hinter dem weißen Mädchen her?« Die Augen des Jungen wirken im farbigen Licht schwarz.

»Nein«, sagt Devin.

»Sah aber so aus.«

»Sie ist meine Freundin. Wir haben uns gestritten.«

»Hm.« Der Junge wirft einen Blick zum Haupteingang, durch den Amber auf den Pier verschwunden ist.

Devin zieht den Kragen seines T-Shirts hoch und drückt ihn gegen sein blutendes Kinn. »Alles in Ordnung. Absolut alles okay.«

»Das ist es erst, wenn du deinen Arsch bewegst und ruhig durch den Hintereingang abhaust und deine Lady in Ruhe lässt.« Der Junge zeigt in die Richtung, aus der Devin gekommen ist. Verdammt. Es wird so schwer, Amber einzuholen, wenn er hinten rausgeht.

Wütend starrt er zu dem Typen hoch, schätzt die Gruppe der Freunde mit...

Erscheint lt. Verlag 1.5.2022
Übersetzer Frauke Czwikla
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Adoptivmutter • amerikanische thriller • Bruder • entführtes Kind • Entführung • Gift • Giftmord • Jazz Benavides • Kill Club • Kleiner Bruder • L.A. • Latina • Los Angeles • Misshandlung • Mord • Mörderin • Mordfall • Mordserie • Mutter • Rache • Schlagzeugerin • Serienmörder • Sohn entführt • Spritze • Tattoo • Thriller Action • Thriller Autorinnen • thriller familie • Thriller für Frauen • Thriller Serienkiller • Thriller und Psychothriller • Thriller USA • USA • zufällige Opfer
ISBN-10 3-426-46035-1 / 3426460351
ISBN-13 978-3-426-46035-1 / 9783426460351
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