Das Mädchen von Agunt (eBook)

Spiegel-Bestseller
Roman | Spannendes Epos um eine Sklavin im römischen Reich vom »Königspaar der deutschen Bestsellerliste« DIE ZEIT

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
480 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46285-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Mädchen von Agunt -  Iny Lorentz
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Inspiriert vom Schicksal einer jungen keltischen Sklavin: Der historische Roman »Das Mädchen von Agunt« von Bestseller-Autorin Iny Lorentz spielt zur Zeit der Römer in Tirol und wurde von einem rätselhaften Fundstück inspiriert. Osttirol im Jahr 150 nach Christus: In der reichen Stadt Aguntum ringen zwei bedeutende römische Familien um die Vorherrschaft. Dabei ist eine Seite bereit, auch über Leichen zu gehen. Eine junge Sklavin, die der Tochter der anderen Familie gehört und deren Freundin geworden ist, erfährt von dem mörderischen Plan der Gegenseite. Obwohl sie sich nach Freiheit sehnt - da ihr Herz einem Mann gehört, der für eine Sklavin unerreichbar ist -, beschließt sie, ihrer Herrin und deren Familie mit allen Kräften beizustehen. Dabei aber muss sie ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen ...

Iny Lorentz ist das Pseudonym des Autorenpaars Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Ihr größter Erfolg 'Die Wanderhure' erreichte ein Millionenpublikum und wurde ebenso wie fünf weitere ihrer Romane verfilmt. Außerdem wurde dieser Roman für das Theater adaptiert. Seit der 'Wanderhure' folgt Bestseller auf Bestseller. Viele ihrer Romane wurden zudem ins Ausland verkauft. Neben anderen Preisen wurde das Autorenpaar mit dem 'Wandernden Heilkräuterpreis' der Stadt Königsee ausgezeichnet und in die 'Signs of Fame' des multikulturellen und völkerverbindenden Friedensprojekts »Fernweh-Park« aufgenommen. Besuchen Sie auch die Homepage der Autoren und ihren Facebook-Auftritt: www.inys-und-elmars-romane.de www.facebook.com/Inys.und.Elmars.Romane

Iny Lorentz ist das Pseudonym des Autorenpaars Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Ihr größter Erfolg "Die Wanderhure" erreichte ein Millionenpublikum und wurde ebenso wie fünf weitere ihrer Romane verfilmt. Außerdem wurde dieser Roman für das Theater adaptiert. Seit der "Wanderhure" folgt Bestseller auf Bestseller. Viele ihrer Romane wurden zudem ins Ausland verkauft. Neben anderen Preisen wurde das Autorenpaar mit dem "Wandernden Heilkräuterpreis" der Stadt Königsee ausgezeichnet und in die "Signs of Fame" des multikulturellen und völkerverbindenden Friedensprojekts »Fernweh-Park« aufgenommen. Besuchen Sie auch die Homepage der Autoren und ihren Facebook-Auftritt: www.inys-und-elmars-romane.de www.facebook.com/Inys.und.Elmars.Romane

Erster Teil


Ein falscher Freund

1.


Cincia fuhr erschrocken hoch. Ihr Leib zitterte heftig, und es dauerte eine Weile, bis sie begriff, dass sie sich in ihrem Bett befand. Es ist nur ein Traum gewesen, dachte sie erleichtert, schüttelte sich aber angesichts der Bilder, die in ihr nachhallten. Eben hatte sie sich noch an einem anderen Ort befunden – auf einem Sklavenmarkt! – und war dort für ein paar Sesterzen an einen üblen Kerl verkauft worden. Genauso würde es kommen, hatte ihre Mutter ihr prophezeit, wenn ihr Vater nicht mit dem Trinken aufhörte. Immer wieder gab es deswegen Streit zwischen ihren Eltern. Die Mutter schimpfte, weil der Vater zu viel trank, und er ließ daraufhin die Arbeit liegen, ging in die Stadt hinunter und betrank sich in Magrinius’ Taverne erneut.

Früher hat er dies doch auch nicht getan, dachte das Mädchen verzweifelt. Aber seit er mit dem Viehhändler Florus Freundschaft geschlossen hatte, war er nicht wiederzuerkennen. Er erledigte seine Arbeit schlecht oder gar nicht und überließ es ihrer Mutter und ihr, den Bauernhof mühsam weiterzuführen.

Durch die viele Arbeit, die dadurch für sie anfiel, fühlte Cincia sich auch jetzt immer noch müde und erschöpft, und sie hoffte, schnell wieder einzuschlafen, trotz der schlimmen Träume, die auf sie warten mochten. Doch da der erste Schimmer des beginnenden Tages durch eine Ritze des Fensterladens drang, setzte sie sich auf und blickte zu ihren Eltern hinüber. Waren sie wach, hieß es auch für sie, aufzustehen.

»Der Vater! Er ist nicht da!«

Cincias erschreckter Ruf weckte ihre Mutter. »Was sagst du?«, fragte Amma schlaftrunken.

»Vater ist nicht da!«, wiederholte Cincia.

»Wahrscheinlich ist er schon im Stall.« Seufzend stand Amma auf, wusch sich und reinigte rasch die Zähne.

Cincia öffnete unterdessen den Durchgang zum Stall und schaute hinein. »Hier ist Vater auch nicht!«, rief sie ihrer Mutter zu.

Amma blickte zur Tür. »Er muss nach draußen gegangen sein, denn der Riegel ist offen.«

»Als wir uns am Abend ins Bett gelegt haben, war er noch nicht aus Aguntum zurückgekehrt. Weißt du, ob er überhaupt heimgekommen ist?«, fragte Cincia. Sie machte sich Sorgen. Auch wenn ihr Vater in letzter Zeit öfter in Stadt gegangen war, um in der Taverne zu trinken, so war er noch nie über Nacht ausgeblieben.

»Nein! Zumindest bin ich nicht aufgewacht!« Amma zog sich schnell an und öffnete die Haustür. Das Tal des Dravus lag unter einer dichten Nebelschicht verborgen. Hier oben bei ihnen am Hang war der Himmel frei, und sie konnte bis zu den Nachbarhöfen schauen. Ihren Mann aber entdeckte sie nirgends. »Wo mag Buccio nur sein? Er weiß doch, dass wir heute die obere Wiese mähen müssen. Wie Materiona uns sagte, soll in drei Tagen Regen kommen, und bis dahin muss das Heu unter Dach sein«, rief Amma ebenso zornig wie besorgt. »Es ist zum Haareraufen! Wir hatten ein so gutes Leben. Wenn Buccio jedoch so weitersäuft, wird noch alles zugrunde gehen.«

»Wir müssen Vater suchen! Vielleicht ist ihm etwas zugestoßen«, sagte Cincia.

»Wahrscheinlich war er so betrunken, dass er in Magrinius’ Taverne eingeschlafen ist«, fauchte Amma und wandte sich dem Stall zu, um die Kühe zu melken. Eigentlich war dies die Arbeit ihres Mannes, und sie schien ihre Wut kaum beherrschen zu können.

Cincia trieb die Angst um den Vater aus dem Haus, und sie lief ein Stück den Hang hinab. »Vater, hörst du mich?«, rief sie, obwohl der Verstand ihr sagte, dass keine Antwort kommen würde.

Da entdeckte sie eine Gestalt unter einem Busch und eilte hin. Tatsächlich war es ihr Vater. Sein Schnarchen erleichterte sie. Als sie ihn rüttelte, brummte er nur ärgerlich und schlief weiter.

»Wach auf, Vater!«, flehte sie, doch auch ein zweiter Versuch brachte keinen Erfolg.

»Mutter, ich habe Vater gefunden! Er liegt unter dem großen Busch«, rief sie zum Hof hinauf.

Amma eilte zu ihrer Tochter. Doch auch ihr gelang es nicht, den Betrunkenen zu wecken. »Dein Vater ist wirklich von allen guten Geistern verlassen! Wir haben so viel zu tun, und er liegt hier wie ein mürbes Stück Holz. Dabei müssen die Kühe gemolken und danach die obere Wiese gemäht werden. Wir brauchen dringend das Heu, denn wir haben bisher noch nicht genug eingefahren.«

Noch während Amma schimpfte, begriffen beide Frauen, dass Buccio an diesem Tag weder zum Melken noch zum Mähen in der Lage war.

»Was sollen wir nur tun?«, fragte Cincia besorgt.

Amma schüttelte verärgert den Kopf. »Am liebsten würde ich ihn hier einfach liegen lassen. Doch ich will nicht, dass ihn unsere Nachbarn so vorfinden. Also müssen wir ihn wohl ins Haus tragen. Wenn er untertags aufwacht, kann er nachkommen und uns helfen. Jetzt aber heißt es, hurtig zu sein. Die Arbeit macht sich nicht von selbst.«

»Es wäre besser, Aguntum würde weiter von unserem Hof entfernt liegen. Dann könnte Vater nicht so oft hinuntergehen!«, klagte Cincia, während sie Buccio zum Hof hochschleppten.

Ihre Mutter schnaubte verächtlich. »Er würde schon eine Möglichkeit dazu finden, und wir beide hätten noch mehr zu tun. Es ist jetzt schon schlimm genug. Komm jetzt! Sobald er im Bett liegt, machen wir uns an die Stallarbeit. Anschließend gehen wir zur oberen Wiese und mähen so viel Gras, wie wir können.«

»Aber du musst doch die Morgensuppe kochen«, wandte Cincia ein.

»Dafür bleibt keine Zeit. Wir nehmen etwas Brot und Käse mit und essen es auf dem Weg zur Wiese.«

Als sie ihren Mann auf das Bett legten, blickte Amma mit wachsendem Zorn auf ihn hinab. Die Spuren, die der Wein hinterlassen hatte, waren nicht mehr zu übersehen, denn sein Gesicht war fahl, und die Haut wirkte schlaff. Kopfschüttelnd fragte Amma sich, wie ein Mensch sich in einem knappen Jahr so zum Schlechten verändern konnte. Bei ihrer Heirat vor fast zwanzig Jahren war Buccio ein schlanker, gut aussehender Mann gewesen, und ihre Freundinnen hatten sie beneidet, weil er sich für sie entschieden hatte. Heute würde dies keine von ihnen mehr tun.

»Wir können die Wiese nicht allein mähen, Mutter. Daher sollten wir zusehen, dass wir Vater wach bekommen«, wandte Cincia erneut ein.

»So betrunken, wie er ist, haut er sich höchstens die Sense ins Bein«, antwortete Amma verächtlich. »Ich hoffe nur, dein Vater hat nicht zu viel Geld in der Stadt gelassen. In ein paar Tagen müssen wir die Abgaben bezahlen. Können wir es nicht, bleibt uns nichts anderes übrig, als ein paar Ziegen oder gar eine Kuh zu verkaufen.« Mit einem letzten Blick, aus dem alle Liebe gewichen war, die sie einmal für ihren Mann empfunden hatte, wandte Amma sich ab und griff nach dem Melkeimer. »Ich werde mir die Kühe vornehmen und du die Ziegen. Wenn wir uns sputen, kannst du noch den Mist aus dem Stall schaffen.«

Cincia nickte und holte den Krug, den sie zum Melken ihrer sechs Ziegen benützte. Seit sie denken konnte, war dies ihre Arbeit gewesen, und sie hatte sie gerne getan. An diesem Tag aber krampfte sich ihr das Herz zusammen. Eigentlich hätte sie danach die Kühe und die Ziegen hüten sollen. Aber wenn sie der Mutter helfen musste, Heu zu machen, konnte sie das nicht.

»Hoffentlich passt Bardus auf die Tiere auf, wenn wir weg sind«, sagte sie.

Bardus war der Sohn ihres Nachbarn Belicus und hatte schon mehrmals ihre Kühe und Ziegen zusammen mit den eigenen gehütet. Letztens hatte Belicus jedoch deutlich erklärt, dass er dafür belohnt werden wollte. Ein Zicklein sollte es im Herbst schon sein. Wenn Bardus sich noch öfter um ihr Vieh kümmern musste, konnte es sogar ein Kalb werden.

»Daran ist nur dieser verfluchte Florus schuld!«, schimpfte die Mutter. »Jedes Mal, wenn Buccio in die Stadt geht, kehrt er mit diesem Kerl in die Taverne ein und bezahlt auch noch für beide.« Amma hätte es ihrem Mann vergönnt, ein- oder zweimal im Monat in der Stadt einen Becher Wein zu trinken. Mittlerweile aber nutzte er jede Gelegenheit, um nach Aguntum und dort in die Taverne zu kommen. Seine Arbeit blieb dabei liegen, und wenn er dann am Abend nach Hause kam, war er meistens so betrunken, dass er auch am nächsten Tag kaum etwas tun konnte. Damit der Hof nicht verdarb, mussten ihre Tochter und sie für ihn mitarbeiten. Wenn sie ihn deswegen schalt, versprach er zwar, sich zu bessern, vergaß es aber sofort wieder.

Das Gespräch zwischen Mutter und Tochter verstummte, und für eine Weile war nur das Geräusch zu hören, mit dem die Milchstrahlen in den Eimer spritzten, und gelegentlich das Muhen einer Kuh. Sowohl Amma wie auch Cincia beeilten sich, denn der Tag war viel zu kurz für all die Pflichten, die sie zu bewältigen hatten.

Schließlich war Cincia mit dem Melken der Ziegen fertig und schaute zur Mutter hinüber. Amma wies mit dem Kinn auf den in den Felsen geschlagenen Keller des Hofes. »Stell die Milch nach hinten! Ich kümmere mich darum, sobald ich fertig bin. Wir werden das Geld, das wir für unseren Käse bekommen, bitter nötig brauchen.«

»Ja, Mutter!« Cincia eilte hinüber und trat in den im Vergleich zum Stall eiskalten Keller. Auf einem Regal an der Wand lagen die ausgeformten Käselaibe, um zu reifen. Hoffentlich bezahlt Calvus diesmal mehr dafür als beim letzten Mal, fuhr es Cincia durch den Kopf. Calvus gehörte als Käsehändler zu den wohlhabenden Bewohnern von Aguntum, tat aber den Bauern gegenüber, denen er den Käse abkaufte, so, als nage er am Hungertuch. Dem Bürgermeister...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2022
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
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ISBN-10 3-426-46285-0 / 3426462850
ISBN-13 978-3-426-46285-0 / 9783426462850
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