Lillys magische Schuhe, Band 5: Der funkelnde Berg (eBook)

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2022 | 1. Auflage
256 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-51121-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lillys magische Schuhe, Band 5: Der funkelnde Berg -  Usch Luhn
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Diese magischen Schuhe schenken dir Mut, Selbstvertrauen und Stärke. Wenn du Lillys Hilfe brauchst, wirst du ihre geheime Schuhwerkstatt finden ... Romy hat schon an vielen tollen Orten auf der Welt gelebt. Doch inzwischen hat sie die Nase voll vom Herumreisen und Heimunterricht. Sie würde viel lieber auf eine ganz normale Schule gehen, in der sie jeden Tag ihre Freunde sehen kann! Aber davon muss sie erst mal ihre Eltern überzeugen, die seit Neuestem einen Gasthof in den Alpen führen. Können die magische Schuhmacherin Lilly und ihre Gefährten Romy helfen? Entdecke alle Abenteuer in der magischen Schuhwerkstatt: Band 1: Die geheime Werkstatt Band 2: Die verbotenen Stiefel Band 3: Die zauberhaften Flügel Band 4: Der tanzende Drache Band 5: Der funkelnde Berg Band 6: Die verschwundene Schildkröte Band 7: Das kostbare Pferd Band 8: Die glitzernde Insel Adventskalender: Das Meer der Wünsche

Usch Luhn ist in einem kleinen österreichischen Dorf geboren und zur Schule gegangen. Schon damals erfand sie Geschichten, zumeist Schwindelgeschichten, wenn sie mal wieder was ausgefressen hatte. Später zog sie nach Deutschland, studierte in Berlin und arbeitete eine ganze Weile beim Radio und Kinderfernsehen, bis sie begann, selber zu erzählen. Mittlerweile lebt sie als Schriftstellerin abwechselnd in der Hauptstadt und auf einem einsamen Deich an der Nordsee. Sie unterrichtet an einer Filmschule und hat sich fast hundert Kinder- und Jugendbücher ausgedacht, die sie am allerliebsten auf ihren Lesereisen vorliest.

Usch Luhn ist in einem kleinen österreichischen Dorf geboren und zur Schule gegangen. Schon damals erfand sie Geschichten, zumeist Schwindelgeschichten, wenn sie mal wieder was ausgefressen hatte. Später zog sie nach Deutschland, studierte in Berlin und arbeitete eine ganze Weile beim Radio und Kinderfernsehen, bis sie begann, selber zu erzählen. Mittlerweile lebt sie als Schriftstellerin abwechselnd in der Hauptstadt und auf einem einsamen Deich an der Nordsee. Sie unterrichtet an einer Filmschule und hat sich fast hundert Kinder- und Jugendbücher ausgedacht, die sie am allerliebsten auf ihren Lesereisen vorliest.

Clemens Wunder war sehr zufrieden. In der Scheune des Ziegenhofes – so lautete der Name des Bauernhofes, in den sie mit Sack und Pack eingezogen waren – war richtig viel Platz für seine Schuhwerkstatt.

Er hatte im Stall noch eine hübsche alte Kommode gefunden, in die seine Lederreste hineinpassten, und auf den Holzbalken konnte man die Schuhpaare wunderbar nebeneinander aufstellen. Aus dem Schloss, ihrem vorherigen Zuhause, hatte Clemens zwei alte Lederkoffer mitgenommen. Er hatte neue Innenfutter dafür genäht, mit vielen kleinen Taschen, die man mit Druckknöpfen verschließen konnte. Darin bewahrte er die empfindlichen Fläschchen auf, die kostbare Flüssigkeiten zur Schuhbehandlung enthielten. In dem Glasschrank, der immer mit auf Reisen ging, befand sich der Rest der Substanzen. Lilly kannte die einzelnen Mittel schon sehr gut. Während sie die Werkstatt einräumten, fragte der Schuster seine Nichte nach den Namen der Mittel und ihrer Wirksamkeit. Das war ein wenig wie Vokabeln abfragen und Lilly konnte mit ihrem Wissen glänzen.

Sie waren mit dem Aufbau der Werkstatt zügig vorangekommen. Sogar das Pappmaschee-Krokodil Sir Schimmelkopf hatte Clemens Wunder mithilfe des Drachens schon unter die Decke gehängt. Hier in der Scheune machte sich das Krokodil ganz besonders gut.

„Ich spüre jetzt schon, dass ich mich hier wohlfühlen werde.“ Der Schuster strahlte. „Ich habe so gute Laune wie schon lange nicht mehr.“

Das konnte das Krokodil natürlich nicht hinnehmen, ohne gleich einen seiner weisen Sprüche loszuwerden. „Nichts in der Welt ist so ansteckend wie gute Laune.“

Lilly machte einen Luftsprung. „Recht hast du, Sir Schimmelkopf.“ Oft ärgerte sie sich darüber, was das Krokodil daherplapperte. Aber heute war sie ganz seiner Meinung. Schade, dass Mama und Papa nicht bei uns sein können, dachte sie. Eine dunkle Wolke schob sich über ihre Gedanken und sie versuchte, die Trauer zu verdrängen, die sie plötzlich überfiel. Bestimmt würden sie bald wieder alle zusammen sein. Mama, Papa, Lilly und Onkel Clemens.

Lilly gefiel der Hof auch sehr gut, besonders die Ziegen. Schneeflöckchen lief ihr überall hinterher, sogar in die Schuhwerkstatt.

Monsieur Archibald fand das gar nicht lustig. Schließlich hatte das freche Tier schon seinen Schal auf dem Gewissen. „Du lästisch Zick. Geh davon.“

Aber Schneeflöckchen ließ sich nicht verscheuchen. Die Ziege beschnupperte neugierig die Fellschuhe, die sich der frierende Drache über seine Pfoten gezogen hatte.

„Non, non, non! So kann isch nischt arbeiten“, protestierte Monsieur Archibald und stampfte mit Yeti-Schritten davon.

„Lass den Dickschädel in Ruhe“, hielt Frau Wu Lilly zurück, als diese ihrem Hauslehrer nachlaufen wollte. „Ich glaube, die Bergluft ist ihm in den Kopf gestiegen. Und so kalt, wie er tut, ist es gar nicht. Frische Luft ist gesund.“

Lilly zuckte mit den Schultern. „Archie wollte unbedingt ans Meer. Aber es kann ja nicht immer nach seinen Wünschen gehen. Ich hoffe, er beruhigt sich. Ein schlecht gelaunter Drache ist echt anstrengend.“

Natürlich hatte Sir Schimmelkopf auch dazu seine eigene Meinung. „Jeder ist seines Glückes Schmied“, knarzte er, und wieder musste Lilly dem Krokodil recht geben.

„Oh ja“, antwortete sie. „Das gilt auch für Drachen.“ Sie hatte sich jedenfalls fest vorgenommen, eine richtig schöne Zeit auf dem Ziegenhof zu erleben.

Zum Glück gab es Abwechslung, denn am frühen Abend tauchte die einzige Bewohnerin des Hofes auf. Sie nannte sich Ziegen-Marie, weil sie die Hüterin und Besitzerin der Ziegen war. Sie war eine echte Ziegenflüsterin, die Tiere gehorchten ihr aufs Wort. Auch Schneeflöckchen ließ nach einem einzigen Pfiff von Marie sofort von Monsieur Archibald ab und verschwand mit den anderen Ziegen brav in den Stall zum Fressen und Schlafen.

Zu Lillys Überraschung war Marie noch ganz jung. Lilly hatte sie sich als uralte Frau vorgestellt, die einsam auf dem Hof lebte. Aber sie hatte kurze blonde Haare, die verwegen in alle Richtungen abstanden, und war sportlich gekleidet mit orangen Bergstiefeln, die Onkel Clemens sehr interessiert betrachtete.

„Fantastisch“, lobte er ihr Schuhwerk. „Genau die richtigen Arbeitsschuhe.“

Marie nickte. „Ich habe auch lange danach gesucht. Schließlich steige ich fast täglich zur Alm hinauf. In besonders warmen Nächten bleibe ich oben und schlafe unter dem schönen Sternenhimmel.“

Marie hatte für Frau Wu einen Kanister frisches Quellwasser mitgebracht und saftiges Almgras. Überhaupt schien sie sich gar nicht zu wundern, dass sie es mit einer sprechenden Schildkröte und einem Drachen zu tun hatte. Auch wenn Monsieur Archibald nicht sehr furchterregend aussah, traf man ja nicht jeden Tag einen Drachen. Lilly konnte sich das nur so erklären, dass ihr Onkel Marie auf die seltsamen Gäste vorbereitet und über den Grund ihrer Reise aufgeklärt hatte. Das war ungewöhnlich für Clemens, da er seit der Entführung ihrer Eltern kaum jemandem vertraute. Marie schien eine Ausnahme zu sein.

Auch Monsieur Archibald war hin und weg von der Ziegenhüterin. Sie war anscheinend auch eine Drachenflüsterin, denn sie hatte sein Wolloutfit gleich beim ersten Hallo ausgiebig gelobt.

Abendbrot gab es mitten auf dem Hof unter freiem Himmel, an einem alten Holztisch, der schon viele Kerben aufwies.

„Den Tisch hat mein Großvater eigenhändig gezimmert“, erzählte Marie stolz. Sie tischte Ziegenmilch auf, selbst gebackenes Brot und einen cremigen Käse, den sie aus der Ziegenmilch herstellte und sogar im Dorf verkaufte. Zum Nachtisch gab es frischen Brombeerkuchen. Die Früchte wuchsen auf der Alm, erzählte Marie.

Clemens Wunder horchte auf. Die Blätter der Pflanze enthielten Gerbsäure und andere Stoffe, die er in seiner Werkstatt gut gebrauchen konnte. Davon wollte er sich demnächst einige holen.

„Hör gut zu, Lilly“, sagte er. „Hier wachsen überall Pflanzen, aus denen wir Tinkturen für unsere Schuhe kochen können.“

Lilly hatte noch nie Ziegenmilch getrunken und war nicht sicher, ob sie ihr schmecken würde. Aber sie wollte nicht unhöflich sein und nahm beherzt einen Schluck. Überrascht stellte sie fest, dass die Milch süßer als Kuhmilch schmeckte und ein wenig würzig.

„Lecker!“, rief sie und schenkte sich nach. Auch das Käsebrot war sehr lecker. In den Käse hatte Marie einige Kräuter gemischt, die ebenfalls auf der Alm wuchsen. Lilly musste zugeben, dass sie schon lange nicht mehr so gut gegessen hatte.

Marie wusste aber nicht nur über Heilkräuter Bescheid. Sie kannte auch viele spannende Geschichten aus der Gegend. Der Weg zur Alm hinauf führte über eine Holzbrücke, auf der man die Klamm überquerte. Diese Klamm war eine Schlucht mit überhängenden Felswänden und einem breiten Bach. Seine Quelle entsprang einem Felsen nahe der Alm, von dort hatte Marie auch das frische Wasser für die Schildkröte mitgebracht.

„In früheren Zeiten hausten viele Drachen in der Klamm. Ihre Haut funkelte wie Diamanten. Im Volksmund nannte man die Klamm deshalb nur den funkelnden Berg. Die Leute im Dorf glaubten, dass es sich um echte Edelsteine handelte, und einige Mutige machten sich auf die Suche nach dem kostbaren Schatz“, erzählte Marie.

Die Geschichte der Ziegenhüterin war so spannend, dass Lilly gar nicht mehr weiteressen konnte.

„Haben sie die Edelsteine gefunden?“, rief sie aufgeregt.

Marie seufzte. „Das Klettern in der Klamm war sehr gefährlich. Bei diesen waghalsigen Klettertouren ist so mancher Schatzsucher ums Leben gekommen. Und dann waren die Drachen von einem Tag auf den anderen verschwunden, niemand weiß, wohin. Das Leuchten in der Klamm erlosch. Heute gibt es dort eine Falknerei mit wunderschönen Greifvögeln.“

Plötzlich war es ganz still am Abendbrottisch. Maries Erzählung war traurig und abenteuerlich zugleich, fand Lilly.

„Gierig zu sein ist nie gut“, sagte Onkel Clemens schließlich.

Lilly las in seinen Augen, dass er an DIE GIERIGEN dachte, die hinter dem Wissensschatz der Schuhwerkstatt her waren und schuld an dem Verschwinden ihrer Eltern.

„Aber die Greifvögel möchte ich sehr gerne sehen“, fügte er hinzu. „Das sind großartige Tiere.“

Lilly nickte eifrig. „Ich auch. Gehen wir da mal hin, Onkel Clemens?“

Monsieur Archibald stieß ein klagendes Geräusch aus. „Mais non, fürchterbar! Isch hab Ongst wie große Tod vor die riesig Vögel. Meine Vorahn ist erköpft durch Allosaurier. Die Greifvögel ist in alt Abstammung von die Allosaurier. Isch asse die Berg! Nun weiß isch, warum.“ Er wedelte aufgeregt mit seinen Pulswärmer-Flügelchen und stieß eine Pfefferminzblase aus.

Lilly lachte. „Sei nicht albern, lieber Archie. Und du wirst doch nicht vor ein paar harmlosen Greifvögeln Angst haben. Immerhin bist du ein Drache!“

Monsieur Archibald stampfte wütend mit seinen Yeti-Füßen auf.

„Du grüne Spinat!“, wetterte er los. „Du ast doch noch Federn von Kükken inter die Ohr. Kennst du disch aus in Drachengeschischt? Non, non, non.“ Er verbeugte sich höflich vor der Ziegen-Marie. „Dank für Speis und Trank, Madame. Isch bin ier nischt erwünscht. Adieu.“ Er wackelte ungelenk in seinen Fellstiefeln davon.

„Oh weh“, sagte Marie. „Das tut mir jetzt aber sehr leid. Habe ich den Armen mit meiner Schatzgeschichte vertrieben? Ich konnte doch nicht wissen, dass Monsieur Archibald sich vor Greifvögeln...

Erscheint lt. Verlag 30.3.2022
Reihe/Serie Lillys magische Schuhe
Illustrationen Alica Räth
Mitarbeit Cover Design: Alica Räth
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 8 Jahren • Antolin • Buch • Bücher • Drache • Eltern • Freundschaft • Geschenk • Geschenkidee • Kinder-Buch • Lehrer • Lesen • Liliane Susewind • Literatur • Mädchen • Magie • Mut • Mutter-Tochter-Buch • Schildkröte • Schuhe • Schule • Schule der magischen Tiere • Selbstvertrauen • Tanya Stewner
ISBN-10 3-473-51121-8 / 3473511218
ISBN-13 978-3-473-51121-1 / 9783473511211
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