Infiltriert -  Vincent Voss

Infiltriert (eBook)

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
316 Seiten
Verlag Torsten Low
978-3-96629-306-8 (ISBN)
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Stell dir vor, du gehst mit deiner Familie in ein Freibad. Es ist warm und der Himmel wolkenlos. Und dennoch regnet es. In den Nachrichten siehst du, dass es überall auf der Welt geregnet hat. Ohne Wolken. Danach fallen dir Dinge auf. Kleinigkeiten. Störungen im Funk und Fernsehen, weitere Regenfälle, deren Erklärungen dir unglaubwürdig erscheinen. Und einige Menschen verändern sich. Wirken nicht mehr wie sie selbst. Es beginnt bei deinen Arbeitskollegen. Sie benehmen sich fremdartig. Wie ausgetauscht. Bei deinen Freunden. Bei deinen Kindern und deiner Frau. Was würdest du glauben? Was bist du bereit zu tun, um es aufzuhalten?

Nach seinem Abitur an »der grünen Schule« hat Vincent Voss allerorts verlauten lassen, er werde Schriftsteller. Ein halbes Jahr und ca. 70 Manuskriptseiten auf einer elektronischen Schreibmaschine später hat er dann eingesehen, dass man davon nicht leben kann und erst einmal etwas Vernünftiges unternommen. Eine Reise nach Südostasien. 2008 hat Vincent Voss eher zufällig wieder mit dem Schreiben begonnen, ein Internetforum rief zu einem Schreibwettbewerb auf und seine Geschichte wurde entweder in den höchsten Tönen gelobt oder total verrissen. 2009 nahm er dann gleich an mehreren Ausschreibungen teil und die ersten Veröffentlichungen in Kurzgeschichtenbänden folgten. Mittlerweile hat Vincent Voss mehrere Romane und knapp 50 Kurzgeschichten veröffentlicht. Er wünscht seinen Lesern für dieses Buch ein unangenehmes Gruseln und einen feinen Sinn für Humor.

Nach seinem Abitur an »der grünen Schule« hat Vincent Voss allerorts verlauten lassen, er werde Schriftsteller. Ein halbes Jahr und ca. 70 Manuskriptseiten auf einer elektronischen Schreibmaschine später hat er dann eingesehen, dass man davon nicht leben kann und erst einmal etwas Vernünftiges unternommen. Eine Reise nach Südostasien. 2008 hat Vincent Voss eher zufällig wieder mit dem Schreiben begonnen, ein Internetforum rief zu einem Schreibwettbewerb auf und seine Geschichte wurde entweder in den höchsten Tönen gelobt oder total verrissen. 2009 nahm er dann gleich an mehreren Ausschreibungen teil und die ersten Veröffentlichungen in Kurzgeschichtenbänden folgten. Mittlerweile hat Vincent Voss mehrere Romane und knapp 50 Kurzgeschichten veröffentlicht. Er wünscht seinen Lesern für dieses Buch ein unangenehmes Gruseln und einen feinen Sinn für Humor.

 

Kapitel 7 – Von Pontius zu Pilatus

 

 

 

 

Florian verzichtete auf seinen Mittagsschlaf und rief stattdessen den Bürgermeister an. Und war überrascht, als dieser sich tatsächlich meldete. »Guten Tag. Hier spricht Florian Daunert. Ich wohne auch in Wakendorf II und habe letztens beobachtet, dass einige Haushalte mit weißen Mülleimern ausgestattet wurden. Im Alstertalweg. Können Sie mir sagen, für was diese Tonnen sind?«

Pause. »Weiße Tonnen?« »Ja. Gestern … Nacht sind die Haushalte beliefert worden.« »Und wo?« »Im Alstertalweg. So gegen 23 Uhr«, antwortete Florian. Wieder folgte eine kurze Pause, ehe der Bürgermeister antwortete. »Nein. Das ist mir nicht bekannt, dass wir in Wakendorf neue Tonnen haben. Weiße Tonnen … nein, da kann ich nicht weiterhelfen. Vielleicht fragen Sie einfach mal beim Ordnungsamt in Kisdorf nach«, riet ihm der Bürgermeister und gab ihm eine Durchwahl. Flo sackte innerlich zusammen. Warum war alles so kompliziert in der letzten Zeit? Er zögerte, dann wählte er die Nummer des Ordnungsamtes. Und schilderte an dieser Stelle sein Problem.

»Weiße Tonnen?«, antwortete der Ordnungsbeamte und versuchte erst gar nicht, seine Unfreundlichkeit zu verbergen.

»Ja, genau.«

»Die gibt es nicht.«

»Aber ich habe doch gestern Abend eines ihrer Fahrzeuge gesehen und beobachtet wie Haushalte bei mir im Dorf beliefert wurden.«

»Gestern? Gestern war Sonntag. Unmöglich.« Flo zählte stumm bis zehn. »Ich sagte doch, ich habe es gesehen«, antwortete er. »Und ich sagte doch, dass es nicht möglich ist. Es gibt hier keine weißen Tonnen.«

»An wen kann ich mich sonst wenden?«, wollte Flo wissen.

»Fragen Sie in Kiel nach, wenn Sie mir nicht glauben. Vielleicht sind das ja so Tonnen, die Ländersache sind.« Flo ließ sich eine weitere Nummer geben und rief in Kiel an. Auch dort konnte man ihm keine Auskunft geben. Flo beendete das Gespräch. »Ich bin doch nicht verrückt, Mann. Ich hab das doch selbst gesehen!«, schimpfte er und rief seinen Bruder Karsten an. In dessen Behörde. Als Amtsleiter einer 150.000 Einwohner-Stadt würde er etwas wissen müssen. Nach dem dritten Klingeln nahm sein Bruder das Gespräch entgegen. »Daunert.«

»Hallo Karsten, ich bin´s Florian. Sag mal hast du kurz Zeit? Kann ich dich mal was fragen?«

»Hallo Florian. Ja, das kannst du. Weil du doch mein Bruder bist.« Weil du doch mein Bruder bist … Flo wunderte sich kurz über diese Antwort. »Okay. Ich habe gesehen, wie hier weiße Mülltonnen an Haushalte verteilt wurden und weder der Bürgermeister, noch das Ordnungsamt des Kreises, noch die Landesbehörde konnte mir sagen, was das für Tonnen sind. Weiße Tonnen. Ohne Aufschrift. Sie sind in der Nacht angeliefert worden.« Flo erwartete einen Wutausbruch seines Bruders. Die ungehaltene Frage, warum er ihn mit so einer Kleinigkeit behellige. Ob er nicht wisse, wie viel er zu arbeiten habe ... Aber Karsten antwortete nicht und schwieg. »Ich kann dir dazu nichts sagen, Florian. Auf Wiederhören«, antwortete er und legte auf. Flo nahm den Hörer vom Ohr und betrachtete das Telefon, als würde dort eine Antwort verborgen liegen. Eine Antwort darauf, warum sich sein Bruder so sonderbar verhielt. Karsten hatte noch nie ein Gespräch so beendet. Karsten war, wenn er keine Antwort wusste, auch noch nie so leise geblieben. Entweder war etwas mit Karsten, oder … er war mit den weißen Mülltonnen auf eine Sache gestoßen, die nicht öffentlich werden sollte. Weiße Mülltonnen googelte er und fand heraus, dass es in Österreich welche für ungefärbtes Glas gab. In Deutschland waren keine weißen Mülltonnen im Einsatz. Er stöhnte und fragte sich, in was er da hineingeraten war. Alles, wirklich alles schien kompliziert zu werden. Und es nagte an ihm die Angst, dass er selbst es war, der es kompliziert machte. Vielleicht war Karsten gestresst, vielleicht war er nicht gut auf ihn zu sprechen, weil er beim Geburtstag ihres Vaters mit Tom gekifft hatte. Und er, Florian, dichtete sich langsam eine Weltverschwörung zusammen, um seine Midlife-Crisis zu überwinden. Anstatt in diesem Dilemma tatenlos zu versinken, rief er Karsten daheim an, um in Erfahrung zu bringen, ob es seinem Bruder gut ginge. Wahrscheinlich würde er damit weiteren Ärger provozieren und Karsten würde ihn heute Abend anrufen und anschreien. Das war es wert. Alexander, Karstens ältester Sohn, nahm ab. »Hallo Alex, hier ist Flo. Sag mal, ist Karsten da?«

»Hallo, Onkel Florian. Nein, Papa und Mama arbeiten noch. Und Freya und Wilhelm sind noch im Kindergarten oder in der Schule. Bei mir ist Latein ausgefallen.«

Onkel Florian. Karsten forderte von seinen drei Kindern, ihn und Tom mit Onkel anzureden. Flo fand, dass es für eine unnötige Distanz sorgte.

»Mhm, Okay. Alex, geht es euch gut? Ich frage nach, weil ich … Karsten bei Opa etwas … angeschlagen fand. Bedrückt vielleicht«, erklärte Flo den Grund seines Anrufs.

»Uns geht es gut, Onkel Florian«, antwortete Alexander und Flo analysierte das Gehörte. Den Tonfall, die Betonung selbst, die Pause zwischen seiner Frage und Alexanders Antwort. Er kam zu dem Schluss, dass sich auch sein Neffe bedrückt anhörte.

»Ist wirklich alles in Ordnung, Alex?«, hakte er in einem wissenden Ton nach. Alexander antwortete nicht sofort. Florian konnte ihn sich vorstellen, wie er bei sich im Wohnzimmer stand und innerlich aufgeregt nach einer Antwort suchte. Alexander wollte es immer schon allen recht machen und lügen konnte der Junge einfach nicht. Selbst am Telefon nicht. »Alex, alles gut?« Und mit dieser Frage hörte Flo Alex schluchzen.

»Alex! Junge, was ist los?« Mit dieser heftigen Reaktion hatte Florian allerdings nicht gerechnet. Alexander war immer sehr beherrscht und gerade mit seinen schon 16 Jahren hatte er auf ihn wie ein junger Mann gewirkt. Sein Verhalten überraschte Florian und er konnte es sich nicht erklären. Es sei denn, ein schicksalsschweres Ereignis hatte ihn aus der Bahn geworfen. Flo traf diese Erkenntnis wie ein Blitzschlag. Irgendetwas Schlimmes hatte die Familie seines älteren Bruders erschüttert. Eine Krankheit, die sie ihm verheimlichen wollten, weil sie sie selbst noch nicht akzeptieren konnten. »Alex, es tut … entschuldige bitte, ich wollte nicht … du musst nicht darüber reden, Alex, ja?«, versuchte Florian zu beschwichtigen. Alex konnte sich dennoch nicht zusammenreißen. »Ich … ist schon gut, Onkel Florian.« Alexander holte mehrmals tief Luft, ehe er weitersprechen konnte. »Es ist nur … im Moment sind alle so komisch. Mama, Papa, Maximilian und sogar Constanze«, antwortete sein Neffe.

»Was meinst du mit komisch, Alex? Haben Sie irgendetwas? Sind sie … krank? Einer von ihnen?«

»Ich weiß nicht. Ich glaube nicht. Seit letzter Woche sind sie alle anders. Ich kann es nicht beschreiben und mit niemandem darüber reden. Als wären es andere Menschen. Fremde.«

Andere Menschen. Fremde. Flo schluckte trocken. Genauso empfand er es auch mit Merle und Nele. Verheimlichten sie alle irgendetwas? Ein Geheimnis über das sie sich ausgetauscht hatten, aber das er, Lynn und Alexander nicht wissen durften? Flo dachte an eine tödliche Krankheit, Krebs zum Beispiel. Aber warum wurden ausgerechnet sie dann nicht eingeweiht? Das machte keinen Sinn. »Andere Menschen«, wiederholte Florian, weil er länger nichts gesagt hatte.

»Ja. Wie ausgetauscht. Sie reden mit mir, machen alles so, wie sie es sonst auch machen, aber es wirkt, als hätten sie alles nur auswendig gelernt«, erklärte Alexander. Treffender hätte Flo seine eigenen Beobachtungen und Erlebnisse der letzten Woche nicht beschreiben können. »Ich glaube, ich kenne das, Alexander. Aber hast du eine Idee, warum das so ist?«, fragte er und hörte bei Alexander ein Geräusch im Hintergrund. Eine Tür, die zuschlug. »Mama ist zurück!«, sagte Alexander und Flo hörte Panik in seiner Stimme aufkeimen. »Sag ihr bitte nicht, dass wir darüber gesprochen haben, Onkel Florian. Versprochen?«

»Klar.«

»Mama? Onkel Florian ist am Telefon!«, rief Alexander. »Sie kommt«, flüsterte er an ihn gewandt. Florian hörte Schritte. »Hallo Florian«, begrüßte ihn Elisabeth. »Du möchtest bestimmt deinen Bruder sprechen. Er arbeitet noch. Soll er dich nachher zurückrufen?« Kühl und reserviert war sie schon immer gewesen, aber Flo war sich nicht sicher, ob sie schon einmal so kühl gewesen war. So unpersönlich. Deinen Bruder. So hatte sie Karsten ihm gegenüber noch nie genannt. »Geht es euch denn gut«, fragte sie, als hätte sie seine Gedanken und eine dazugehörige Antwort auf einem Teleprompter gelesen.

»Ja. Ja, uns geht es gut. Und euch?«

»Uns geht es hervorragend, Florian.« Sie betonte seinen Namen so, wie sie ihn noch nie ausgesprochen hatte. Flo-ri-an. »Soll Karsten dich also zurückrufen?«

»Ja, gerne. Wenn er Zeit und Lust hat. Ich will dann auch nicht weiter stören, Elisabeth.«

»Gut.« Sie legte auf. Florian stellte das Telefon auf die Basisstation und sah kopfschüttelnd aus dem Fenster in den Garten. Sein Verhältnis zu Karsten und Elisabeth war bestimmt nicht das herzlichste, aber Karsten war sein Bruder und er liebte ihn. Und das Gespräch mit ihm und auch das mit Elisabeth hatten ihn getroffen. Als hätten sie das alles auswendig gelernt. Er wollte gerade aufstehen, als das Telefon klingelte. Nummer unbekannt. Er nahm das Gespräch an und erwartete Karsten aus der Behörde. Wütend, aufgebracht und maßregelnd. »Von Altmark«, meldete sich eine weibliche Stimme. »Spreche ich mit Herrn Florian Daunert?« Flo konnte die Anruferin im ersten Moment nicht zuordnen. Von Altmark … Er...

Erscheint lt. Verlag 22.2.2022
Verlagsort Meitingen OT Erlingen
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Außerirdische • Feindliche Übernahme • Körperfresser
ISBN-10 3-96629-306-4 / 3966293064
ISBN-13 978-3-96629-306-8 / 9783966293068
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