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Das Spiel der Wächter -  Sabine Buxbaum

Das Spiel der Wächter (eBook)

Revenge
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
328 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7543-7724-6 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
2,99 inkl. MwSt
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Zwei Jahre sind vergangen, seit der Frieden zwischen den Menschen und Vampiren auf eine harte Probe gestellt wurde. Doch nun gibt es erneut Unruhen und den Verdacht, dass sich das Netzwerk um das Spiel der Wächter wieder zusammengefunden haben könnte. Daniel, der Bruder der Wächter Amy und Michael, ist als Abtrünniger nach der Zerschlagung des Netzwerkes geflohen. Nun wird er erneut verdächtigt, an den Anschlägen beteiligt zu sein. Um einen weiteren Krieg zu verhindern, machen sich Wächter und Vampire aus Louisiana gemeinsam auf den Weg nach Texas, um den Gerüchten auf den Grund zu gehen. Als Amy und Michael heimlich eigene Recherchen anstellen, ahnen sie noch nicht, in welche Gefahr sie sich begeben. Bald finden sie sich inmitten eines Komplotts wieder. Auch Jakob, Amys Freund und Oberhaupt der Vampire, wird mit seiner Vergangenheit konfrontiert und muss eine Entscheidung treffen: Will er Amys Bruder töten, um den Frieden zu wahren, oder riskiert er damit, sie am Ende zu verlieren?

1976 in Innsbruck geboren, besuchte die Autorin die Handelsakademie und studierte anschließend Medizin und ist seit 2001 als Ärztin tätig. Im Schreiben findet die Autorin einen Ausgleich zur ihrer beruflichen Tätigkeit.

Forschungszentrale in Dethmut Valley in Louisiana

Amy betrat die Forschungszentrale mit einem mulmigen Gefühl. Sie hatte zwar keine Furcht vor Roger, aber Respekt. Die Zentrale weckte schlimme Erinnerungen in ihr. Hier musste sie die verstümmelten Abtrünnigen identifizieren. Hier bangte sie am Krankenbett ihres Bruders, ob er die Rückverwandlung zum Menschen überleben würde.

Das Sicherheitspersonal gewährte Amy Zutritt zur Zentrale, aber gleich darauf erfuhr sie, dass Roger wohl keine Zeit für sie hätte. Doch so schnell ließ sie sich nicht abwimmeln. Sie beschloss, zu warten, und nahm auf einem Stuhl Platz, der im Gang stand. Sie wartete fast eine Stunde, aber Roger ließ sich nicht blicken. Dann beschloss sie, nach ihm zu suchen. Sie schritt die Gänge der Zentrale ab und bemerkte die vielen Kameras, die zur Überwachung angebracht waren. Die Zentrale war ein Lager für die Blutkonserven der Vampire und wurde streng bewacht. Aber Amy nahm an, dass es in der Forschungszentrale noch viel mehr zu beschützen gab. Vampire patrouillierten im Gebäude und warfen Amy skeptische Blicke zu. Auf einer Tür las sie „Restricted Area“. Die Tür schien gut gesichert zu sein, dennoch stand ein Wachmann davor.

„Was wollen Sie hier?“, fragte er Amy mit strengem Unterton. „Hier ist kein Zutritt für Menschen.“

„Ich suche Roger.“

„Er ist beschäftigt.“

„Könnten Sie ihn vielleicht fragen, wann er Zeit für mich hat?“, wagte Amy zu fragen.

„Das werde ich sicher nicht machen. Wenn Sie keinen Termin bei ihm haben, kann ich Ihnen nicht helfen.“

Amy musste sich eingestehen, dass es aussichtlos war, mit Roger zu sprechen. Sie war gerade dabei, abzudrehen, als sich die Tür zur Restricted Area öffnete. Roger trat heraus und musterte Amy. Dann wandte er sich an seinen Wachmann: „Was macht sie hier?“

„Sie schnüffelt rum“, gab dieser zur Antwort.

„Das stimmt nicht“, protestierte Amy erbost. „Ich wollte Sie sprechen.“

„Du kommst unangemeldet in die Zentrale und meinst, ich hätte einfach so Zeit für dich?“, fragte Roger streng, doch er verzog keine Miene.

Amy war verunsichert. Sie wusste, dass Roger Unhöflichkeit nicht mochte und bereute, dass sie sich nicht im Vorfeld angemeldet hatte.

„Tut mir leid“, sagte sie schließlich. „Ich komme wohl ungelegen. Ich versuche es ein anderes Mal.“ Sie wich ein paar Schritte zurück.

„Warte“, forderte sie Roger auf. „Was willst du denn von mir?“

„Ich dachte, Sie könnten mir vielleicht sagen, was in Austin vor sich geht“, sagte Amy ganz offen heraus.

Roger hob die Augenbrauen. Er verschränkte nachdenklich seine Arme. Dann sagte er: „Komm rein.“

Amy sah ihn fragend an. Wollte er ihr tatsächlich Zutritt zu Restricted Area gewähren? Roger schmunzelte. „Du bist doch neugierig, was sich hinter dieser Tür verbirgt? Wenn ich mich richtig erinnere, waren Neugier und Ungehorsam schon immer deine Schwachpunkte.“

Amy zögerte. Dann folgte sie Roger schweigend. Sie glaubte nicht, dass er ihr schaden wollte. Nach der Tür tat sich ein Gang auf. Zu beiden Seiten waren Räume mit Glasfenstern und Glastüren, sodass man sehen konnte, was darin passierte.

Amy stockte der Atem, als sie in einem Raum ein schlagendes Herz sah, dass an einer Maschine hing und von ihr betrieben wurde. Vom Anblick wurde ihr fast übel.

Roger hielt an. „Organe aus einem Körper zu entnehmen und mit Hilfe von Technik und Nährmedien am Leben zu erhalten, ist keine neue Erfindung“, meinte er achselzuckend. „Ich habe mir das von der Transplantationsmedizin abgeschaut.“

Für Amy klang es so, als ob Roger traurig wäre, dass es nicht seine Erfindung war.

„Ist das ein menschliches Herz?“, fragte Amy.

„Genaugenommen gehört es einem Vampir. Ich versuche, es wieder zu aktivieren. Nach der Umwandlung zum Menschen, möchte ich es dem Vampir einsetzen. Ich trainiere das Herz, bis es zum Einsatz kommt.“

Roger hatte Amy einmal erklärt, dass die Rückverwandlung zum Menschen fast immer daran scheiterte, dass das verkümmerte Herz nicht mehr schlagen wollte. Es war wie eingerostet. Roger hatte versucht, das Herz mit Schrittmachern zu stimulieren, aber bei älteren Vampiren versagte die Methode.

„Ein Herz auf diese Weise wiederzubeleben, ist erfolgsversprechender“, erklärte Roger.

„Dann spielt es in Zukunft keine Rolle mehr, wie lange ein Vampir schon ein Vampir ist?“, fragte Amy vorsichtig.

Roger schüttelte verneinend den Kopf. „Das kann ich noch nicht sagen. Meine Studien sind erst am Anfang. Das Herz dieses Vampirs schlug zehn Jahre nicht mehr. Die Maschine, an der es hängt, hat aber gute Arbeit geleistet. Der Muskel erholt sich.“

Roger forderte Amy auf, ihr zu folgen. Ihr Blick blieb noch für einen Augenblick beim Herz hängen. Der Anblick war gruselig und spannend zugleich. Es folgte ein weiterer Raum. Darin lag ein Mann auf einer Liege, umringt von Leuten. Amy sah, wie Blutkonserven angehängt wurden. Der Mann hing in Ketten. Amy blieb verwirrt stehen.

„Er wurde vor zwei Tagen in einen Vampir verwandelt“, kam Roger Amy zuvor.

„Wer ist das?“, fragte sie.

„Er kommt aus Kalifornien. Er ist der jüngste Spross einer Familie, dessen Mitglieder in der Zwischenzeit alle Vampire sind. Der Jüngste musste warten, bis er das einundzwanzigste Lebensjahr erreicht hat. Erst dann gestatten wir eine Umwandlung.“

Amy war nicht verwundert, dass der frische Vampir an Ketten hing. Sie musste lernen, dass Vampire unmittelbar nach ihrer Umwandlung besonders aggressiv und gefährlich waren. Sie verstand aber nicht, warum er hier an Blutkonserven hing. Roger schien ihre Gedanken zu lesen.

„Mit den Blutkonserven kann man verhindern, dass Durst nach Blut aufkommt und überhandnimmt. Wir fangen somit den ersten Blutrausch ab und entwöhnen den neuen Vampir dann zunehmend von den Konserven. Nach zwei Wochen kann er dann schon das Blut trinken, ohne dabei die Kontrolle zu verlieren.“

Amy verstand jetzt, warum eine Verwandlung zum Vampir gut vorbereitet werden musste. Bei ihrem Bruder Michael war das damals ziemlich danebengegangen. Ein Umstand, der sie das Leben hätte kosten können.

„Komm jetzt“, meinte Roger. „Am Ende des Ganges ist ein Büro. Dort können wir reden.“

Amy folgte ihm zügig. Er bat sie im Büro auf einem Stuhl Platz zu nehmen. Er selbst setzte sich hinter den Schreibtisch.

„Also, was willst du wissen?“, fragte er Amy.

„Ich habe das Gefühl, dass in Austin etwas vor sich geht. Jakob und George sind auf dem Weg nach Texas. Es scheint also wichtig zu sein.“

Roger verschränkte gemütlich seine Arme vor der Brust. „Haben sie dir nicht gesagt, was sie dort wollen?“, fragte er.

Amy schüttelte den Kopf. „Ich weiß nur, dass sich Jakob mit Castor treffen möchte. Aber ich habe das Gefühl, dass da mehr dahinter steckt.“

„Das solltest du aber dann mit Jakob oder George besprechen. Und nicht mit mir“, meinte Roger.

„Ich glaube, dass mir die beiden bewusst etwas verschweigen. Deshalb denke ich, dass es etwas mit Daniel zu tun haben könnte oder dem Spiel der Wächter.“ Amy beschloss, aufrichtig zu Roger zu sein.

„Amy, ich mische mich nicht in die Angelegenheiten zwischen Jakob, George und dir ein. Du musst das selbst mit ihnen klären. Ich kann dir hier nichts dazu sagen.“

Amy wusste, dass es keinen Sinn hatte, Roger um eine Antwort zu betteln.

„Was ist mit diesem Castor? Was ist das für ein Vampir?“, fragte Amy, die wissen wollte, mit wem Jakob sich da traf.

„Castor ist seit der Gründung von Texas das Oberhaupt der Vampire dort“, gab Roger zur Antwort.

„Wie ist er so?“

„Warum willst du das wissen?“

„Ich mache mir Sorgen um Jakob. Ich möchte wissen, auf wen er da trifft.“ Das war nicht gelogen.

„Castor ist ein wenig zwiespältig. Er kann sehr hart und grausam sein. Er duldet kein Unrecht. Aber er liebt auch die schönen Dinge des Lebens. Er ist kein Kostverächter, was Frauen angeht, auch menschliche Frauen. Er wahrt nicht immer die nötige Distanz zu Menschen und überschreitet mitunter auch Grenzen.“

Amy ahnte, dass Roger seine Distanz zu Menschen sehr genau wahrte. Sie vermutete, dass er nicht viel von ihrer Beziehung zu Jakob hielt.

„Castor lebt gerne wie die Menschen. Er hat eine große Ranch in Texas. Dorthin zieht er sich gerne zurück. Vermutlich, um seine Orgien zu feiern. Häufiger trifft man ihn jedoch in seinem Penthouse in Austin. Bei Politikern und Richtern kommt er gut an. Wenn etwas schief läuft, geht er mit Menschen und Vampiren gleichermaßen hart um“, fuhr Roger fort.

Falls Daniel in Austin sein Unwesen trieb, dann wusste Castor bestimmt darüber Bescheid, dachte Amy. Vielleicht war er schon auf der Jagd...

Erscheint lt. Verlag 4.11.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7543-7724-8 / 3754377248
ISBN-13 978-3-7543-7724-6 / 9783754377246
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