Falling in love was not the plan (eBook)

Roman | Romantisch, feministisch, divers: eine Young Adult-Lovestory mit genau der richtigen Portion Tiefgang

**** 1 Bewertung

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2022 | 1. Auflage
336 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-2667-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Falling in love was not the plan -  Michelle Quach
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Fight Like a Girl - Eliza ist auf alles vorbereitet, nur mit der Liebe hat sie nicht gerechnet Eliza ist talentiert und fleißig. Keine Frage, sie sollte die Chefredakteurin der Schülerzeitung werden. Doch dann stellt sich Len, neu im Team, ebenfalls zur Wahl und gewinnt. Eliza ist fassungslos. Ist es auf einmal egal, dass sie viel qualifizierter ist, nur weil Len gutaussehend und männlich ist? Eliza macht ihrer Wut in einem Artikel Luft, den?sie niemals veröffentlichen will. Am nächsten Tag ziert er jedoch die Titelseite der Zeitung, und Eliza wird zum Kopf der feministischen Bewegung an ihrer Highschool. Um den Streit zu beenden, verlangt die Schulleitung von Eliza und Len, zusammenzuarbeiten. Auf einmal merkt Eliza, dass es nicht immer leicht ist, für das zu kämpfen, woran man glaubt. Vor allem dann nicht, wenn man Gefühle für den Feind entwickelt ...

Michelle Quach ist Amerikanerin mit chinesisch-vietnamesischen Wurzeln und hat ihre Leidenschaft fürs Schreiben bei Studentenzeitungen wie The Harvard Crimson entdeckt. In Harvard erwarb sie auch ihren BA in Geschichte und Literatur. Sie liebt romantische Komödien, Heldinnen, die nicht immer alles richtig machen, und jeden Hund, der ihrem eigenen auch nur ein wenig ähnelt. Die Autorin arbeitet als Grafikdesignerin in einer Marketingagentur in Los Angeles. Unter @_michellequach gibt sie Einblicke in ihr Autorinnenleben.

Michelle Quach ist Amerikanerin mit Chinesisch-Vietnamesischen Wurzeln und hat ihre Leidenschaft fürs Schreiben bei Studentenzeitungen wie The Harvard Crimson entdeckt. In Harvard erwarb sie auch ihren BA in Geschichte und Literatur. Sie liebt romantische Komödien, Heldinnen, die nicht immer alles richtig machen, und jeden Hund, der ihrem eigenen auch nur ein wenig ähnelt. Die Autorin arbeitet als Grafikdesignerin in einer Marketingagentur in Los Angeles.

1


Ich teile mir ein Zimmer mit meiner großen Schwester Kim, was eigentlich kein Problem wäre, sie hat nur leider die Angewohnheit, jedes Mal eine Grimasse zu ziehen, wenn ich zur Tür hereinkomme.

»Läufst du wirklich so rum?« Sie richtet ihr Mascara-Bürstchen auf mich, ihre Ungläubigkeit ist so dick aufgetragen, dass sie abblättern könnte.

»Ist doch gut.« Ich schiebe meine Ärmel hoch, und sie rutschen sofort wieder herunter. »Mach dir keine Sorgen.«

Fairerweise muss ich sagen, dass ich eine dicke Strickjacke aus Polyester trage, die genau die Farbe von grauem Parkplatz-Asphalt hat, und das ist nicht jedermanns Vorstellung von einem guten Look. Aber mir ist das egal. So ziehe ich mich im Grunde jeden Tag an. Ich habe einmal gelesen, dass viele bedeutende Menschen eine »Uniform« haben, um ihre geistige Energie für die wirklich wichtigen Dinge aufzusparen, also habe ich auch damit angefangen. Kim findet das einen furchtbaren Lebensstil.

»Ist das heute nicht eine große Sache für dich?«

Ich lasse mich mit einem Buch auf mein Bett fallen, einem Roman von Eileen Chang, den ich zufällig in der Bücherei gefunden habe. Ich mag ihn, denn die Hauptfigur ist ein chinesisches Mädchen, das klug ist, aber ein bisschen kratzbürstig, eine Kombination, von der die Welt wirklich noch mehr brauchen könnte. Nur meine persönliche Meinung natürlich.

»Und?«, fragt Kim, nachdem ich eine Seite umgeblättert habe.

Ich beiße in mein zäh-weiches kantonesisches Sachima, das süß und klebrig ist, wie ein Rice-Krispies-Riegel ohne die Marshmallows. Und weil ich spüren kann, wie Kims Ungeduld praktisch auf meinem Schweigen kondensiert, nehme ich einen großen Schluck Tee und blättere noch eine Seite um.

»Klar«, gebe ich ihr recht. »Das ist eine große Sache.«

Heute ist der Tag, an dem die Belegschaft des Willoughby Bugle, meiner Highschool-Zeitung, ihren neuen Chefredakteur für nächstes Jahr wählen wird. Es ist ein heiliges Ritual, das jedes Frühjahr ungefähr zur gleichen Zeit stattfindet – und dieses Jahr kann ich, weil ich im Junior-Jahr bin, endlich auch ins Rennen gehen.

»Solltest du dann nicht versuchen, besser auszusehen?« Kim ist dazu übergegangen, ihre Augenbrauen im Querbalkenstil der Heldinnen der K-Dramen zu malen. »Willst du nicht, dass die Leute dich wählen?«

Na ja, ich halte nicht viel von Selbstüberhöhung, habe ich noch nie. Du bist nur so gut wie das, was du vorweisen kannst, sage ich gern, im Journalismus und im Leben. Und das hier kann ich vorweisen:

Fast drei Jahre lang bin ich nun schon die produktivste, am härtesten arbeitende, sachlichste Mitarbeiterin, die es beim Bugle je gab. Ich kann einen qualitativ hochwertigen 750-Wort-Artikel in genau dreißig Minuten schreiben, ich schlage jeden Monat die Hälfte der Geschichten vor, die es auf die Titelseite schaffen, und ich bin jetzt schon die Redaktionsleiterin – eine Stelle, die sie normalerweise jemandem aus dem Abschlussjahrgang geben. Also nein, ich bin nicht darauf angewiesen, mich hübsch zu machen, damit mich die Leute des Bugle wählen. Sie werden mich wählen, weil ich die vernünftigste Wahl bin. Weil buchstäblich niemand sonst einen besseren Job machen wird.

Und weil zufällig auch kein anderer zur Verfügung steht. Ich kandidiere ohne Gegenkandidaten.

»Da ich die einzige Kandidatin bin, brauche ich nur genug Stimmen, um bestätigt zu werden«, erkläre ich und stecke mir den letzten Bissen Sachima in den Mund. »Es ist eher so eine Art Berufung an den Supreme Court als eine Wahl, du weißt schon.«

Kim ist nicht überzeugt. »Soll ich dir wenigstens Locken machen oder so?«

Ich schwöre, manchmal wird die Sturköpfigkeit meiner Schwester nur noch von ihrer Begriffsstutzigkeit übertroffen. »Der Bugle ist nicht so, Kim. Er ist eine Meritokratie.« Ich knülle das knisternde Sachima-Papierchen zu einer Kugel zusammen. »Wenn ich an einer Schmierenkomödie teilnehmen wollte, würde ich mich für einen Sitz im Schülerrat bewerben.«

»Na ja, das hast du ja auch mal.«

Das ist ein unerwarteter Stich, scharf und klein wie ein Papierschnitt. »Das ist lange her.«

Kim ist nur zwei Jahre älter als ich und war auch auf der Willoughby. Letztes Jahr, als sie im Senior-Jahr war, dachte ich, ich wäre endlich von ihr befreit, wenn sie erst ihren Abschluss hätte, aber dann landete sie natürlich an der UC Irvine. »Das ist so nah!«, sagte Dad. »Du musst nicht im Wohnheim wohnen. Geldverschwendung.« Also sitzen wir immer noch hier. Wie in alten Zeiten.

»Es würde dich nicht umbringen, hübscher auszusehen, Eliza. Ich meine, allgemein.«

Ich ziehe eine Grimasse – ein Auge zugekniffen, die Nase gerümpft, die Zunge seitlich heraushängend. »Findest du mich etwa nicht hübsch?«, scherze ich und versuche, gleichzeitig zu reden und den Gesichtsausdruck beizubehalten.

Kim antwortet, als hätte ich eine ernste Frage gestellt. »Nein.«

Das war’s mit meiner guten Laune, sie tropft als kaltes Rinnsal seitlich an meinem Hals herunter. Eine Weile schaue ich zu, wie Kim korallenroten Lippenstift auftupft, und versuche es noch halbherzig mit einem Konter: »Übernimm nicht den männlichen Blick, Kim.«

Den hat sie aber total verinnerlicht. Ihr solltet wissen, Kim ist eines dieser Mädchen, die das Pech haben zu glauben, sie müssten hübsch sein. Es ist eigentlich nicht ihre Schuld: Sie ist hübsch. Sie hat schöne Augen, so große wie die von Fan Bingbing und mit doppelten Augenlidern, für die man vielleicht nicht unbedingt töten würde, aber auf jeden Fall darüber nachdenken, sich unters Messer zu legen. Als wir jünger waren, riefen die Leute (normalerweise auf Kantonesisch), wie hübsch sie sei: »Gam leng néuih ā! Sie könnte beim Miss-Hongkong-Wettbewerb mitmachen!«

»Warum um alles in der Welt sollte man so etwas wollen?«, habe ich einmal gefragt, und Mom musste mich zum Schweigen bringen: »Von dir verlangt das ja auch niemand!«

Jetzt schaut Mom ins Zimmer, ob ich bereit bin loszugehen. »Đi được chưa?«, fragt sie auf Vietnamesisch. Das ist die andere Sprache, abgesehen von Kantonesisch, die man in unserem Haushalt normalerweise hört. Mandarin dagegen tritt nur selten in Erscheinung, und wenn doch meist in Form einer Weisheit. Meine Familie ist das, was man auf Kantonesisch wàh kìuh nennt, oder »Überseechinesen«, was im Grunde bedeutet, dass wir, obwohl wir drei Generationen in Vietnam verbracht haben, unser Chinesischsein nie ganz aufgegeben haben. Kim und ich verstehen alles, aber als faule Amerikanerinnen antworten wir oft auf Englisch.

»Ja, klar«, sage ich zu Mom, steige vom Bett und fange an, meine Bücher für die Schule einzusammeln.

Sie ergreift die Gelegenheit, um mein Outfit zu inspizieren. »Willst du …?«

»Gehen wir!« Ich springe auf und stürme an ihr vorbei, die Bücher an die Brust gedrückt, den Rucksack nur halb geschlossen. »Tschüss, Kim!«

Draußen ist die Luft immer noch kalt, als wäre die Sonne schon wach, aber noch nicht ganz sie selbst. Die Rasensprenger sind gerade losgegangen und hinterlassen dunkle Flecken auf dem Teer neben dem Rasen. Als Mom und ich an der vertrauten Häuserreihe entlanggehen, atme ich den verdunstenden Nebel ein. Es riecht nach feuchtem Beton und warmem Mulch – der Morgen in einer Gipsputzwüste.

Wir gehen gerade die lange Auffahrt zu unserem Carport entlang, als mein Handy vibriert. Die Nachricht ist von James Jin, dem aktuellen Chefredakteur des Bugle:

Es interessiert dich vielleicht, dass Len DiMartile mir gestern Nacht eine Mail geschickt hat.

Das ist seltsam. Len ist der halb japanische, halb weiße Junge beim Bugle, dem diesen Monat die Nachrichtenrubrik zugeteilt wurde. James und ich haben vorher noch nie über ihn gesprochen.

Ich: Warum, hört er auf oder was?

James: Um genau zu sein, hat er beschlossen, als Chefredakteur zu kandidieren.

»Eliza, ich habe dir doch gesagt, du sollst nicht immer so die Stirn runzeln!«, sagt Mom. Unser Auto ist nur noch ein paar Meter entfernt, und sie schließt es mit einem missbilligenden Piepsen auf. »Willst du, dass dein Gesicht so bleibt? Du siehst aus wie Sauerkraut!«

Ich bleibe ein paar Schritte hinter Mom zurück, damit meine Augenbrauen in Ruhe in die Höhe wandern können.

Ich: Ist er ein Egoist oder ein Masochist?

James: Ach, komm schon, Quan. Sei keine Spielverderberin!

»Das hast du eindeutig von deinem Dad.« Mom regt sich immer noch über meine Gesichts-Freiübungen auf. »Das ist so eine schlechte Angewohnheit.«

Ich ignoriere sie und setze mich auf den Beifahrersitz, ziehe die Tür mit einer Hand zu, damit ich mit der anderen...

Erscheint lt. Verlag 27.5.2022
Übersetzer Karen Gerwig
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Romane / Erzählungen
Kinder- / Jugendbuch
Schlagworte Amerikanische Literatur • Asiatisch • Baseball Spieler • Californien • Coming of Age • Diversity • enemies to lovers • Feminismus • Frauen • Girlpower • Haters to lovers • Heldin • Highschool Romance • Higschool • Humor • Journalismus • Jugendbuch • Jugendliche • Liebesgeschichte • Liebesroman • Mädchen • Own Voice • Romance • Schüler • Schülerzeitung • smart romance • Sportler • starke Heldin • Young Adult
ISBN-10 3-8437-2667-1 / 3843726671
ISBN-13 978-3-8437-2667-2 / 9783843726672
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4 Feminismus

von , am 20.06.2022

Ich fand Elizas Ärger zu Beginn komplett nachvollziehbar. Wenn plötzlich ein Artikel im Netz erscheint, der niemals erscheinen sollte, wäre ich auch richtig sauer geworden und würde den Verantwortlichen suchen. Die Story war gut zu lesen gewesen. Die Kapitel sind kurzweilig und voller unterhaltsamer Dialoge. Sehr erfrischend fand ich Elizas Mutter, die immer mit ihren asiatischen Ansichten ankam und die Hälfte nicht verstand. Leider ging das mit der Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten etwas unter. Ich dachte, dass dies das Hauptthema des Buches wäre. Gut gefallen hat mir der Zusammenhalt der ganzen Freundinnen. Ein humorvoller, flotter Roman für die eher junge Leserschaft!
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Größe: 2,6 MB

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