Gespräche mit einem Baum (eBook)

Ein weiser Freund und die großen Geheimnisse des Lebens
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
272 Seiten
Kailash (Verlag)
978-3-641-28466-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Gespräche mit einem Baum -  Matthias Strolz
Systemvoraussetzungen
14,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Den Geheimnissen des Lebens auf der Spur
Als er bemerkt, dass er mit seinem Lieblingsbaum tatsächlich ins Gespräch kommen kann, beginnt für Matthias Strolz eine große Entdeckungsreise. Sie führt ihn über die zentralen Lebensfragen, die uns Menschen berühren und ausmachen, zu seinem persönlichen »inneren Ort«. Seine intensiven, unterhaltsamen und tiefsinnigen Gespräche mit dem magischen Baum drehen sich um Geburt und Tod, Zeit und Raum, Gott und Religion, Politik und Staat, Geld und Macht, Beruf und Erfolg, Schmerz und Freude sowie Glück und Liebe. In der universellen Verbundenheit alles Existierenden reifen Erkenntnisse und innere Wahrheiten. Eine inspirierende Erzählung, die inneren Frieden, neue Hoffnung und erfrischende Lebensfreude in jedem von uns entfacht.

Matthias Strolz ist Impact- und Startup-Unternehmer, Bestseller-Autor, Publizist, Keynote-Speaker, Bürgerbeweger, Freigeist und Coach. Er studierte Politikwissenschaften, Internationale Wirtschaftswissenschaften und Systemische Organisationsentwicklung in Österreich und international. Potenzialentfaltung ist seit Jugendjahren sein Herzensthema. Als 'Gärtner des Lebens' kultiviert er soziale Felder. Als mehrfacher Unternehmensgründer war er zwölf Jahre in den Bereichen Leadership-Coaching und Organisationsberatung tätig. 2012 gründete er die Partei NEOS mit, für die er bis 2018 als Parteichef und Fraktionsvorsitzender im Österreichischen Parlament wirkte.

Seit 2018 ist Matthias Strolz als Portfolio-Unternehmer, freier Publizist und Leadership-Begleiter aktiv. Im September 2019 erschien sein Bestseller 'Sei Pilot deines Lebens' (Brandstätter Verlag), in dem er in fünf Schritten den Weg zur Selbstentfaltung aufzeigt (sechs Monate auf den österreichischen Bestseller-Listen). Als Coach und Berater begleitet er Personen, Non-Profit-Organisationen und Unternehmen in Strategie- und Entwicklungsprozessen. Gemeinsam mit dem ORF und Puls4 setzt er TV-Projekte um, die große Menschheitsfragen fokussieren. Seit 2019 ist er Co-Gründer bei der Geschichten-Plattform story.one, die aktuell in den internationalen Rollout geht. Im Mai 2020 erschien sein Bestseller 'Kraft und Inspiration für diese Zeiten' (story.one) mit Impulsen für eine proaktive Lebensgestaltung und das gute Leben.

1
Für alle, welche die
Geheimnisse des Lebens zwischen
den Worten vermuten

Es war ein schönes Augustwochenende im Sommer. Ein unguter Traum hatte mich aus dem Schlaf gerissen, und mein Geist startete in den Modus »monkey mind«: Mein Körper wollte ruhen, doch meine Gedanken hantelten sich von Ast zu Ast. Ich stand auf und legte mich in die laue Sommernacht auf die Couch am Balkon.

Die Sterne funkelten, und der Mond schaute zwischen den Blättern des Blauglockenbaums vor unserem Haus hindurch. »Wachen oder schlafen?«, fragte ich den Großen Wagen. Er blieb stumm. »Was meinst du?«, fragte ich den Baum. Er schwieg ebenfalls. »Du bist noch jung«, meinte ich. »Vielleicht sprechen Bäume erst im höheren Alter.«

Mein »monkey mind« ritt mich quer durch stichelnde Alltagsthemen und widmete sich dann offenen To-do-Listen. Übermorgen würden wir für zehn Tage auf Familienurlaub fahren. Es galt, noch einiges zu erledigen. So lag ich zwei Stunden wach und führte Selbstgespräche. Immer, wenn die großen Blätter des Blauglockenbaums im Wind raschelten, spielte ich meine Gedanken in die Baumkrone rüber. Bis mich der Schlaf übermannte.

Als ich aufwachte, hatte die Sonne mit dem Mond den Platz getauscht. Sie blinzelte durch das Blätterdach. »Guten Morgen«, murmelte ich. »Ach ja, nur alte Bäume sprechen«, erinnerte ich mich schmunzelnd an meinen Versuch einer nächtlichen Unterhaltung. Mein Blick verharrte im saftigen Grün. Da war nichts Ungewöhnliches. Und doch hatte ich den Eindruck, als würde der hölzerne Kollege mich angrinsen. Ich schüttelte den Kopf und zupfte mir die Bettdecke zurecht, um noch eine Runde zu schlummern. Doch da war es wieder, das Gefühl, als würde er mit mir in Kontakt gehen. Ein freundlich grüßender Baum?

Ich setzte mich auf. »Okay, angenommen, du sprichst mit mir, und ich kann dich nicht verstehen …?« Er schien zu nicken. Dann war wieder Sendepause. »Jetzt bist du wieder stumm?«, forderte ich eine Unterhaltung ein. Doch es kam nichts. »Wäre es denkbar, dass du zwar sprichst, aber ich dich nicht höre? Dass ich nicht verstehe?« Etwas verwundert über meine Gedankengänge senkte ich mich wieder in die Horizontale.

»Nun denn, ich bin ein ziemlicher Anfänger. Die Sprache der Bäume ist mir nicht geläufig. Aber wenn ich lernen wollte, sie doch zu hören und zu verstehen, dann gäbe es da wohl die eine Partnerin … Also wenn überhaupt, dann mit ihr!«, begann eine Absicht zu sprießen. Im angrenzenden Wald, oberhalb der sogenannten »Himmelwiese«, steht eine mächtige alte Schwarzföhre. Mit ihr hatte ich über die Jahre eine seltsame Form von Beziehung aufgebaut. Immer mal wieder kam ich zu Besuch, immer wieder war sie in meinen Gedanken. Sie war in mein Herz vorgedrungen. Doch sie war stumm.

»Wenn ich mit einem Baum wirklich ins Reden kommen sollte, dann mit ihm«, baute sich Tatkraft auf. Meine Frau und die Kinder schliefen noch. »Das will ich jetzt wissen«, saß ich plötzlich energiegeladen auf der Couch. »Dann musst du jetzt da rauf«, sagte ich mir. »Vielleicht wartet da etwas auf dich!«

Auf leisen Sohlen packte ich eine Wasserflasche und mein kleines Notizbuch in einen Rucksack und fuhr mit dem Fahrrad zum Waldrand. Von dort würde ich in rund fünfzehn Minuten oben beim »Altar« sein, so hatte ich den Platz vor Jahren getauft. Denn mein Lieblingsbaum stand auf einer Geländekuppe erhoben mit Blick weit in das Umland.

Unterwegs traf ich drei Hunde und zwei Menschen. Alle waren sie auf ihre Weise freundlich. Der sanfte Morgenwind umspielte meinen Körper, und die Weinreben grüßten mich gleichmütig. Schmetterlinge eskortierten meinen Gang über die Wiesen, und ich spürte, dass ich aufgeregt war. Wie auf dem Weg zum ersten Date. Ich kannte »meine« Föhre schon einige Jahre, doch heute würde unsere Begegnung anders sein.

Freudig begrüßte ich einen Verbund von zehn Schwarzföhren beim Eingang auf eine große Lichtung. Ihr stummes Wohlwollen schickte mich weiter, als würden sie summen: »Unsere Schwester wartet auf dich.« Ich lief die Wiese hinauf und sah sie schon von Weitem. Wow. Da stand sie, in machtvoller Ruhe. Und winkte mir?

War das ein Winken? Nein, es war Einbildung. Wie vielleicht das ganze morgendliche Vorhaben heute ein leicht schräger Ausbruch war?

Zweifel mischten sich in meine Begeisterung, als ich ankam. Respektvoll durchschritt ich »den Altar«, umkreiste den Baum und schaute den Stamm entlang nach oben. »Guten Morgen. Was für eine seltsame Idee!«, flüsterte ich und legte meine Arme um die Föhre. Sie hatte über die Jahrhunderte wohl schon einiges erlebt. Bis zu achthundert Jahre können solche Bäume werden, hatte ich irgendwo gelesen. Was könnte er wohl alles erzählen? Von Türkenbelagerungen und Weltkriegen, Silvesterfeuerwerken und Sonnwendtänzen, Liebespaaren und Schatzsuchenden.

»So viel Erfahrung! Was für eine Gesprächspartnerin«, strich ich über die Rinde. Sie war grob und fein zugleich. Dann legte ich mich auf den Boden neben den Stamm.

»Was machen wir jetzt miteinander?«, verloren sich meine Gedanken in der glänzenden Baumkrone. Eine seltsame Energie packte mich. »Viel«, sagte ich laut. »Viel können wir miteinander machen«, lachte ich. »Wir besprechen Gott und die Welt. Wir schreiben gemeinsam ein Buch. Darauf hätte ich große Lust!« Ich sprang auf und musterte die Föhre von oben bis unten.

»Doch zuerst muss ich dich um Erlaubnis fragen«, berührte ich den Baumstamm. Ein seltsamer Brite namens Jack hatte mir das vor zwei Jahren mit auf den Weg gegeben. Ich hatte ihm im Rahmen eines Workshops von meiner Liebe zu Bäumen berichtet. Er zog mich während der Mittagspause auf die Seite und ging mit mir zu einer großen Eiche. »Eine alte Chinesin hat mich gelehrt, wie man mit Bäumen in Kontakt geht. Ich möchte dir zeigen, wie das funktioniert.« Zuerst müsse man den Baum um Erlaubnis fragen. Sodann könne man, das Dritte Auge – das Stirnchakra – auf den Stamm gelehnt, über eine »Handbrücke« mit dem Herzen und dem Sakralchakra in Verbindung gehen. Letzteres liege fünf Finger breit unter dem Bauchnabel. Er führte es mir vor, und ich tat es ihm gleich. Dann schritten wir zum Mittagessen.

Diese Einführung kam damals etwas abrupt, und ich war zögerlich, ob es sich nicht um eine schiefe Hippie-Ausschweife handeln würde. Heimlich probierte ich es in den Folgemonaten dann doch einige Male im Wald aus. Aber es rührte sich nichts. Stets war ich darauf bedacht, dabei von niemandem beobachtet zu werden. Irgendwie war das Geschehen dazu geeignet, bei Dritten befremdliche Fantasien auszulösen.

Alles hat seine Zeit. Zwei Jahre später stand ich nun vor meinem Lieblingsbaum mit der Frage, ob ich mit ihm reden könne. Ich trat einen Schritt zurück und formulierte den Gedanken: Kann ich mit dir Gespräche führen?

Ja, warum nicht?, vernahm ich eine Antwort in meinem Kopf.

Ich verband mich via Handbrücke – die Zeigefinger auf die Daumen geführt, die restlichen Finger aneinandergereiht – mit dem Baumstamm. Ich fragte: Darf ich mit dir in Verbindung gehen? Können wir reden?

Ja, ich bin bereit.

Das war nun allerdings schräg. Ich hielt kurz inne, schaute nach oben und legte meine Stirn sodann wieder auf den Baumstamm und fragte: Sollen wir zwei einander Gesprächspartner sein?

Sendepause. Nichts kam. Ich justierte meine Verbindung nochmals und formulierte meine Frage ein zweites Mal. Stille. Dann schlug ein Zapfen direkt neben mir am Boden auf. »Ein Zeichen«, lachte ich und musste an einen Film der britischen Komikergruppe Monty Python denken. Ich suchte den Neuankömmling am Boden zwischen dem Gras. Frisch und freundlich funkelte er mich an. Ich hielt ihn gegen die Sonne, dankte dem Baum und steckte den Zapfen in meine Hosentasche. Er sollte mein Talisman für das anstehende Vorhaben sein.

Noch einmal nahm ich die Herzverbindung auf und formulierte meine Frage: Sollen wir Gesprächspartner sein?

Ja. Aber nimm dir Zeit.

Huch, es durchfuhr mich. Sie sprach also tatsächlich mit mir. Ein seltsames Geschehen. Ich spürte genau nach: Die Antwort auf die Frage nach der Erlaubnis zur Kontaktnahme kam noch irgendwo aus meinem Kopf. Aber als ich mit meinem Herz in Verbindung ging, da war es anders. Da sprach nicht mein Verstand. Da sprach gleichsam die Föhre in mir.

Aufgeregt drehte ich drei Runden um sie. Um zur Ruhe zu kommen, setzte ich mich nieder und lehnte mich mit angewinkelten Beinen an den Baumstamm.

»Kann ich dich alles fragen?«, wollte ich wissen.

Jawohl. Tutti.

(Ich musste grinsen. Wohl eine Schwarzföhre mit italienischen Vorfahren.)

Und von wo kommen deine Antworten?

Von überall.

Wie geht das?

Ich bin verbunden.

Womit?

Mit allem.

(Das klang vielversprechend. Ich schaute in die Baumkrone und sah die Äste sich im sanften Morgenwind wiegen. Wie große Antennen griffen sie nach allen Seiten aus. Die Nadeln glänzten in der Sonne. Neben mir am Boden deutete sich im Gras ein mächtiger Wurzelstrang an. Eine Fläche so groß wie ein Handteller war offen gelegt. Ich begriff, dass ich hier auf einem Knotenpunkt unglaublichen Ausmaßes saß. Von hier gingen Verbindungen in die ganze Welt. Ins gesamte Universum.)

Wirst du auch Fragen stellen? (Eine Mischung aus Ironie, Neugierde und Unsicherheit lag in meinen Worten.)

Jawohl.

(Die kurze Antwort machte Eindruck....

Erscheint lt. Verlag 21.3.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Geisteswissenschaften Religion / Theologie
Schlagworte 2022 • Alltagsbewältigung • eBooks • inspirierende Erzählung • John Strelecky • Lebensweisheiten • Neuerscheinung • Paulo Coelho • Persönlichkeitsentwicklung • Ratgeber • Sei der Pilot deines Lebens • Sinn des Lebens • Tessa Randau • Umbruch
ISBN-10 3-641-28466-X / 364128466X
ISBN-13 978-3-641-28466-4 / 9783641284664
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 1,8 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Rat und Hilfe für Angehörige von zwangskranken Menschen

von Michael Rufer; Susanne Fricke

eBook Download (2023)
Hogrefe AG (Verlag)
21,99