Luna Wunderwald, Band 8: Ein Igel im Tiefschlaf (eBook)

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2021 | 1. Auflage
288 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-47190-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Luna Wunderwald, Band 8: Ein Igel im Tiefschlaf -  Usch Luhn
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Luna Wunderwald - so nennen die Tiere des Waldes die Tochter des Försters. Denn wenn Luna auf ihrer Zauberflöte spielt, kann sie mit ihnen sprechen. Schlaftrunkene Igel und ein Wildschwein mit Albträumen - irgendetwas läuft gründlich schief im Sommerwald. Und ausgerechnet jetzt wird Lunas Zauberflöte gestohlen. Eine Katastrophe! Wird sie ihre Fähigkeit, mit Tieren zu sprechen, für immer verlieren? Luna muss die Flöte unbedingt wiederfinden! Doch dafür braucht sie die Hilfe von jemandem, dem sie nicht traut: ihrem Flötenlehrer Julius Jupiter ... Entdecke alle Abenteuer von Luna Wunderwald: Band 1: Ein Schlüssel im Eulenschnabel Band 2: Ein Geheimnis auf Katzenpfoten Band 3: Ein Waschbär in Wohnungsnot Band 4: Ein magisches Rotkehlchen Band 5: Ein Luchs mit Liebeskummer Band 6:Ein Dachs dreht Däumchen Band 7: Ein Eichhörnchen in Gefahr Band 8: Ein Igel im Tiefschlaf

Usch Luhn ist in einem kleinen österreichischen Dorf geboren und zur Schule gegangen. Schon damals erfand sie Geschichten, zumeist Schwindelgeschichten, wenn sie mal wieder was ausgefressen hatte. Später zog sie nach Deutschland, studierte in Berlin und arbeitete eine ganze Weile beim Radio und Kinderfernsehen, bis sie begann, selber zu erzählen. Mittlerweile lebt sie als Schriftstellerin abwechselnd in der Hauptstadt und auf einem einsamen Deich an der Nordsee. Sie unterrichtet an einer Filmschule und hat sich fast hundert Kinder- und Jugendbücher ausgedacht, die sie am allerliebsten auf ihren Lesereisen vorliest.

Usch Luhn ist in einem kleinen österreichischen Dorf geboren und zur Schule gegangen. Schon damals erfand sie Geschichten, zumeist Schwindelgeschichten, wenn sie mal wieder was ausgefressen hatte. Später zog sie nach Deutschland, studierte in Berlin und arbeitete eine ganze Weile beim Radio und Kinderfernsehen, bis sie begann, selber zu erzählen. Mittlerweile lebt sie als Schriftstellerin abwechselnd in der Hauptstadt und auf einem einsamen Deich an der Nordsee. Sie unterrichtet an einer Filmschule und hat sich fast hundert Kinder- und Jugendbücher ausgedacht, die sie am allerliebsten auf ihren Lesereisen vorliest.

1.

Georg Murmelsteins Meisterküche

Luna wurde von lautem Bellen wach. Sie hörte ihre Mutter über den Lärm draußen schimpfen, dann knallte das Küchenfenster zu.

Dicke Luft im Hause Murmelstein? Na so was. Das kam nicht sehr häufig vor.

Verschlafen setzte sich Luna auf die Bettkante und rieb sich ihre müden Augen. Sie hatte gestern noch spätabends an dem Geburtstagsgeschenk für Melody gewerkelt.

Die wollte später unbedingt Naturforscherin werden. Deswegen hatte Luna für ihre beste Freundin viele bunte Blätter und Blüten gesammelt, getrocknet und daraus ein Bild gebastelt.

Es zeigte die beiden zusammen im Wald, an ihrer Lieblingsstelle, dem Wasserfall. Sich selbst und Melody hatte Luna mit Aquarellfarben gezeichnet und auch das Grünblau des Wassers damit gemalt. Durch die getrockneten Pflanzen, die sie um die Zeichnung geklebt hatte, sah das Bild sehr stimmungsvoll aus. Fast wie ein richtiger Wald. Zu Melodys Füßen saß der junge Fuchs Valentino. Auf dem Bild spielte Luna für Melody ein Geburtstagsständchen auf ihrer Zauberflöte.

Wann immer Luna die Flöte zur Hand nahm, rief sie mit ihren schönen Klängen die Tiere des Waldes herbei, sodass sie sich mit ihnen unterhalten konnte. Melody war die Einzige, die Lunas Geheimnis kannte. Bei ihr war es gut aufgehoben, denn sie liebte den Wald und die Natur mindestens so sehr, wie Luna es tat.

Anfangs war Melody eifersüchtig gewesen, dass Luna allein dafür bestimmt war, mit den Tieren zu sprechen. Aber inzwischen machte es ihr großen Spaß, Luna zu helfen, die Sorgen und Wünsche der Waldbewohner an Herrn Murmelstein weiterzugeben, ohne dass dieser dahinterkam, woher seine Tochter so genau Bescheid wusste.

Luna fand es ziemlich lustig, dass man im Dorf munkelte, der Förster wäre ja wohl ein echter Tierflüsterer, so friedlich lief es im Wald unter seiner Obhut.

Sophia Murmelstein ging es heute Morgen allerdings gar nicht gut. Als Luna in die Küche kam, rannte ihre Mutter mit Kopfhörern auf den Ohren nervös auf und ab, guckte immer wieder in ihr Notenbuch und sang vor sich hin. Das war kein gutes Zeichen, denn normalerweise war Frau Murmelstein sehr entspannt und fröhlich.

„Morgen, Mama, alles okay?“, rief Luna und umarmte ihre Mutter stürmisch.

Sophia Murmelstein guckte einen Moment so verwirrt, als hätte sie ihre Tochter gar nicht erwartet. Dabei war ein ganz normaler Schultag.

„Luna!“, sagte Frau Murmelstein überrascht und nahm die Kopfhörer ab.

Luna lachte verwundert und schaute auf den Küchentisch, der abgesehen von einer Tasse Kaffee leer war. „Wo ist denn mein Frühstück?“

Sophia Murmelstein starrte auf den Tisch, als sähe sie ihn zum ersten Mal.

„Dein Frühstück“, wiederholte sie. „Natürlich. Das wollte Papa heute für dich machen. Aber der ist ja mal wieder mit was anderem beschäftigt. Bist du von dem Krach draußen aufgewacht? Die Dackel haben ein Wühlmäuse-Versteck aufgestöbert und schrecklichen Rabatz gemacht.“

Sie öffnete das Küchenfenster und beugte sich hinaus. „Georg!“, rief sie laut. „Georg, komm endlich rein! Du musst Lunas Frühstück machen. Obst für das Müsli schneiden, Tee aufsetzen, Schulbrote schmieren.“

Luna beschloss, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Sie öffnete den Kühlschrank, nahm die Milch heraus und begann, einen Apfel zu schälen.

„Hast du Kopfweh, Mama?“, fragte sie vorsichtig.

„Ach, Luna“, platzte es aus Frau Murmelstein heraus. „Ich fühle mich einfach schrecklich! Ich hätte Herrn Jupiters Vorschlag, Gesangslehrerin zu werden, niemals annehmen dürfen. Ich bin total nervös. Nur weil ich selbst gut singen kann, heißt das noch lange nicht, dass ich es auch anderen beibringen kann. Ich habe doch gar keine Erfahrung. Die ganze Nacht habe ich Lieder und Übungen rausgesucht, die für Anfänger geeignet sind. Ich bin vor Aufregung ganz heiser und krächze sicher wie ein Rabe, wenn ich etwas anstimmen will.“

Luna legte den Apfel auf den Tisch und nahm ihre Mutter in den Arm. „So ein Quatsch, Mama! Du bist bestimmt eine tolle Lehrerin. Wenn du mir die Matheaufgaben erklärst, machst du das viel geduldiger als Frau Zobel. Du weißt ja, ich finde Herrn Jupiter nicht so nett, aber diese Idee von ihm war wirklich super. Ich wette, dass sich schon das halbe Dorf angemeldet hat, um bei dir Singen zu lernen.“ Sie gab ihrer Mutter einen tröstenden Kuss.

Sophia Murmelstein guckte nicht sehr überzeugt. „Das ist furchtbar lieb von dir, Schatz“, sagte sie. „Aber ich merke jetzt schon, wie mich alles wuschig macht. Das Gebell der Dackel, Papa, der es nicht schafft, dir rechtzeitig das Frühstück zu machen, weil er es anders gewohnt ist. Wie soll er denn mit dem Essenkochen klarkommen?“

Gerade kam Georg Murmelstein in die Küche und hörte ihre letzten Worte. „Ganz wunderbar, ganz wunderbar“, sagte er vergnügt. „Ich bin ein genialer Meisterkoch und werde euch mit meinen Künsten verzauauauaubern!“

Er fuchtelte mit seinen Armen dramatisch herum wie ein Opernsänger. „Nur keine Sorgen machen, Liiiiebling.“ Er hob Sophia Murmelstein hoch und drehte sie im Kreis.

„Hiiilfe!“, kreischte sie. „Lass mich runter, Georg! Bist du plötzlich verrückt geworden?“

Die Dackel, die dem Förster gefolgt waren, bellten begeistert und sprangen um die beiden Erwachsenen herum.

Luna kicherte. So lustig kannte sie ihren Vater gar nicht. Meistens ging er die Dinge mit großem Ernst an. Sein Kochvorhaben weckte ganz andere Seiten in ihm. Der neue Job ihrer Mutter versprach also jede Menge Spaß.

Georg Murmelstein setzte seine Frau ab.

„Mir ist ganz schwindlig“, sagte sie vorwurfsvoll. Aber zumindest hatte der Förster sie zum Lachen gebracht.

„Papa, du ein Meisterkoch?“, sagte Luna zweifelnd. „Ich esse auch gerne jeden Tag Pfannkuchen. Die kann ich sogar schon selber machen.“

Der Förster zückte ein Notizbuch und schüttelte den Kopf. „Das kommt nicht infrage, mein Kind. Du musst dich doch ausgewogen ernähren, damit du fit für die Schule bist.“

Bevor Luna protestieren konnte, begann er aus dem Buch vorzulesen.

„Was haltet ihr von Yamswurzeln in Kokosspinat? Mit einer feinen Chilischote und frischem Knoblauch würzen, reichlich Ingwer dazu, mit Fischsoße, Salz und Dill abschmecken … einfach herrlich! Mal was anderes als Kartoffelauflauf oder Spaghetti mit Hackfleischsoße. Und als Nachtisch gibt es das Kokosfleisch mit Basilikumeis.“

Sophia Murmelstein schaute ihren Mann verwundert an. „Georg, ich wusste ja gar nicht, dass du so ein Feinschmecker bist. Obwohl ich dachte, du magst meinen Kartoffelauflauf gerne.“ Das klang ein wenig enttäuscht.

Der Förster wollte antworten, aber Luna kam ihm zuvor. „Mama, ich liebe deinen Auflauf, und Papa, dein Menü hört sich schrecklich an. Was bitte ist eine Yamswurzel?“

Herr Murmelstein ließ sein Notizbuch sinken und sah seine Tochter an. „Mein liebes Kind, ich dachte, du interessierst dich für alles, was in der Natur lebt und wächst. Yamswurzeln gibt es zum Beispiel in Nigeria auf dem Markt. Sie sehen aus wie gestapelte Baumstämme. Die Kinder dort lieben Yamswurzeln und bekommen sie gekocht mit in die Schule. Aber man kann auch Pommes daraus machen. Vom Geschmack her erinnern sie etwas an Süßkartoffeln.“

Jetzt hörte sich ihr Vater wieder an wie sonst. Ein bisschen belehrend.

Luna verzog das Gesicht. „Süßkartoffeln mag ich nicht. Wenn man die kaut, werden sie im Mund immer mehr, weil sie staubtrocken sind. Frau Herzblatt hat auf dem Schulfest mal einen Eintopf daraus gekocht.“

Sophia Murmelstein strahlte plötzlich. „Ach, die gute Gloria. Sie ist wirklich besonders originell und eine tolle Lehrerin. Ich sollte sie um Rat für meinen Unterricht bitten.“

Luna stöhnte. „Bloß nicht! Frau Herzblatt ist total schnarchnasig. Du müsstest sie mal in der Schule hören. Sie schläft fast ein, wenn sie uns etwas erklärt. Wahrscheinlich glaubt sie, dass das Wissen besser in unseren Köpfen hängen bleibt, wenn sie in Zeitlupe spricht. Wenn du so unterrichtest wie sie, dann laufen dir deine Gesangsschüler schon nach der ersten Stunde weg. Wir dürfen das ja leider nicht, wegen der Schulpflicht.“

Ihre Mutter guckte verwundert. „So hätte ich Gloria gar nicht eingeschätzt. Sie kommt mir immer sehr munter und unternehmungslustig vor.“

Luna schüttelte den Kopf. „Da täuschst du dich, Mama.“

Sie schaute ihrem Vater zu, wie er ungeübt begann, ihr Pausenbrot vorzubereiten.

„Ich hoffe, du machst mir demnächst keine Yamswurzel für die Schule, Papa. Sonst streike ich. Krieg ich jetzt noch Frühstück oder musst du die Zutaten dafür erst aus Nigeria einfliegen lassen? Es ist übrigens schlecht für das Klima, Lebensmittel aus fernen Ländern zu beschaffen. Frag mal Melody, die hat ein Buch, wo das alles drinsteht.“

Sie schaute triumphierend. Jetzt hatte sie ihren Vater erwischt.

„Ich wette, man kriegt diese Wurzeln auch aus heimischen Gärten“, verteidigte er sich.

„Aber nicht aus unserem, Papa“, erwiderte Luna und grinste. „Da wachsen nur die leckeren Kartoffeln, die Mama angebaut hat.“

Jetzt griff Frau Murmelstein ein. „Verdirb Papa nicht den ganzen Spaß, Luna“, verteidigte sie ihren Mann. „Ich finde es schön, dass er sich so viele Gedanken um unser leibliches Wohl macht und dabei auch noch so lustig ist. Lass das mal, Georg, ich mach...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2021
Reihe/Serie Luna Wunderwald
Illustrationen Lisa Brenner
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 8 Jahren • Abenteuer • Antolin • Buch • Bücher • Eule • Flöte • Förster • Geschenk • Geschenkidee • Heile Welt • Igel • Kinder-Buch • Lesen • Literatur • Mädchen • magisch • mit Tieren sprechen • Musik • Nachhaltigkeit • Natur • Schule der magischen Tiere • Tier • Umwelt • Wald • Wertevermittlung
ISBN-10 3-473-47190-9 / 3473471909
ISBN-13 978-3-473-47190-4 / 9783473471904
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