Heilige Geist, der: nahbarer Gott, engster Vertrauter, größter Wunderwirker (eBook)
224 Seiten
Gerth Medien (Verlag)
978-3-96122-498-2 (ISBN)
Christophe Domes wurde 1982 geboren und lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Berlin. Nach einer dreijährigen Bibelschule begann er 2005 mit seiner Gebets- und Evangelisationsarbeit, die 2008 zur Gründung der Gemeinde 'diekreative' Berlin führte, deren Hauptpastor er seitdem ist.
Christophe Domes wurde 1982 geboren und lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Berlin. Nach einer dreijährigen Bibelschule begann er 2005 mit seiner Gebets- und Evangelisationsarbeit, die 2008 zur Gründung der Gemeinde "diekreative" Berlin führte, deren Hauptpastor er seitdem ist.
2. Das Leben im Heiligen Geist ist Friede, Freude und Gerechtigkeit
2.1. Der Heilige Geist und Frieden
Nun haben wir viel über den Heiligen Geist als den „anderen Gleichen“ gehört und über den Begriff Parakletos. Jesus beendet seine Ankündigung des Heiligen Geistes mit dem Versprechen: „Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht“ (Johannes 14,27; LU).
Einmal mehr kann man diese Zeilen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Zuerst bietet sich natürlich wieder der direkte Kontext an, nämlich, dass Jesus andeutet, dass er gehen wird, und seine Jünger darauf mit Bestürzung, vielleicht sogar Angst reagieren. Für mich ist das, wie gesagt, sehr nachvollziehbar. Es fühlt sich wie ein nicht zu füllendes Vakuum an, wenn derjenige, für den sie alles aufgegeben und für den sie so viel gewagt haben, sie plötzlich verlassen möchte. Wer wird sie schützen, wie werden sie Gefahren ausweichen – und überhaupt, wie soll es weitergehen?
Aus dieser Situation können wir leicht weitere Situationen ableiten, die wir alle kennen – wenn wir einen stillen Moment haben und die Gedanken anfangen zu kreisen. Sich sorgen, hat einmal jemand gesagt, heißt, über die falschen Sachen zu meditieren.
Frieden finden ganz konkret – durch Meditieren & Nachsinnen
Meditieren stammt vom lateinischen Begriff meditare, was so viel wie „nachdenken, nachsinnen, betrachten, beachten, erwägen“ bedeutet. Viele kennen den Begriff Meditation von fernöstlichen Praktiken wie Yoga. Aber tatsächlich ist es ein biblisches Prinzip, das sich grundlegend von dem unterscheidet, was man heute geläufig darunter versteht. Biblisches Meditieren heißt nicht, sich gedanklich völlig zu entleeren, sondern sich mit den richtigen Gedanken zu füllen.
Die biblische Aufforderung, viel und permanent über das Wort Gottes, seine Versprechen und Möglichkeiten nachzusinnen, ist engstens mit einem gelingenden und glücklichen Leben verbunden: „Und lass das Buch dieses Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, dass du hältst und tust in allen Dingen nach dem, was darin geschrieben steht. Dann wird es dir auf deinen Wegen gelingen, und du wirst es recht ausrichten. Habe ich dir nicht geboten: Sei getrost und unverzagt? Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst“ (Josua 1,8–9; LU).
Es scheint mir hier angebracht, den Begriff „Gesetz“ weiter zu setzen. Es geht nicht nur um das Gesetz im engsten Sinne, sondern um die Worte, Gedanken und Zusagen Gottes. Ähnlich bei David in Psalm 1,1-3: „Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt auf den Weg der Sünder noch sitzt, wo die Spötter sitzen, sondern hat Lust am Gesetz des HERRN und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht! Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl“ (LU).
Ja, dieses Nachdenken über Gott, seine Treue und seine Wege bringt auf Dauer Gelingen und kann in einer konkreten Situation der Verunsicherung direkt Gutes bewirken, nämlich Frieden statt Angst und Sorgen.
Versetzen wir uns also nochmal in die Szene hinein, wie in einem stillen Moment die Gedanken anfangen zu kreisen, sei es um die finanzielle Not der Familie, die Krankheit der Eltern oder die Freundin, mit der man sich zerstritten hat. Dieses Durchdenken von Situationen führt oft dazu, dass wir uns Szenarien vorstellen, wie es noch schlimmer wird, wie außerdem noch dieses oder jenes schiefgeht. Oder wir versuchen, Lösungen zu finden und laufen gedanklich all die Pfade ab und schauen, ob wir dort Antwort finden. Oftmals landen wir jedoch in Sackgassen. Es scheint keine Antwort zu geben oder wir können sie zumindest nicht erkennen. Das steigert das Unwohlsein und die Ohnmacht. Das nennt man dann „sich sorgen“, wenn wir über das Falsche zu lange oder in der falschen Art und Weise nachsinnen.
Das biblische Pendant ist tatsächlich – und das habe ich mit den Jahren gut gelernt –, mit dem Heiligen Geist und dem Wort Gottes über einer Situation zu brüten. Konkret mache ich das so, dass ich erst einmal wahrnehmen muss, wenn mich etwas beschäftigt. Manche spüren spät und kaum, wenn ihnen die Freude, der Friede, die Zuversicht verloren geht, oder sie sind es schon so gewöhnt, dass sie dem Trugschluss erliegen, dass sich das Leben eben so anfühlt. Aber dem ist nicht so! Paulus weist uns darauf hin, dass das Leben mit Gott nicht zuerst Essen und Trinken ist, sondern „Gerechtigkeit und Friede und Freude im und durch den Heiligen Geist“ (frei nach Römer 14,17). Unser Leben soll von diesen Attributen geprägt sein und wir sollen sie emotional erleben.
Wenn ich also merke oder weiß, dass ich betrübt oder besorgt bin, dann drücke ich Gott die Gefühle meines Herzens und meine Gedanken ehrlich aus. David macht das in Psalmen sehr oft so. Danach fülle ich mein Herz mit den offenbarten Worten und Zusagen Gottes. Das heißt, ich nehme Worte aus der Bibel, Verse und Gedanken über Gott und sein Wesen, und stelle fest, dass dies die Wahrheit ist.
Wenn du z. B. vor einer herausfordernden Verhandlungssituation stehst, dann kannst du dir vorstellen, wie es ohnehin nicht oder nicht wie erhofft klappt, oder du beginnst das Wort Gottes (das du dafür kennen musst) zu durchdenken und auszusprechen. „Denn der HERR, Gott, ist Sonne und Schild. Gnade und Herrlichkeit wird der HERR geben, kein Gutes vorenthalten denen, die in Lauterkeit wandeln“ (Psalm 84,12; ELB). „Du wirst Gnade geben, kein Gutes vorenthalten. Alles, was der Gerechte tut, gelingt ihm, ich vertraue dir!“ Dieses Leben aus der Wahrheit heraus zeugt von einem Glauben, der konkrete Auswirkungen hat – und eine unmittelbare Folge mit sich bringt: Frieden! Man stoppt den negativen Fluss an Gedanken und Horrorszenarien und stellt der eigenen Ohnmacht das Wort Gottes entgegen. Dies ist für alle Lebensbereiche möglich: Es gibt Verheißungen für Schutz vor Unheil, Heilung, Versöhnung, Errettung, Wiederherstellung, Führung, Wunder – für was auch immer du gerade brauchst. Durchforste das Wort Gottes, finde die Schätze darin und kultiviere sie in deinem Herzen.
Friede ist die Anwesenheit einer Person
Zur Wahrheit gehört auch, dass manche Herausforderungen, Ängste und Nöte näher an den Kern unserer Person heranrücken als andere. Auch für jemanden, der geübt ist, aus Wahrheit zu leben und sich nicht zu sorgen, können manche Situationen unüberwindbar wirken und das Meditieren über Gottes Wort kann sich dann anfühlen wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Man kommt sich vor, als würde man gegen einen riesigen Felsen drängen und versuchen ihn wegzuschieben, aber die Angst, die Ohnmacht, der Schrecken lässt sich nicht vertreiben.
Ich hatte in meinem Leben bisher nicht nur eine dieser Situationen. Und doch durfte ich in genau diesen Situationen noch einmal mehr erkennen, was Jesu Zusage meint: „Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht“ (Johannes 14,27; LU). Frieden ist nicht nur ein Gefühl. Frieden ist eine Person. Der Heilige Geist ist Frieden. Frieden ist nicht die Abwesenheit von Konflikten, Herausforderungen, Sorgen und Nöten, sondern zuerst die Anwesenheit von jemandem. Davon spricht Jesus, wenn er sagt: „Frieden lasse ich euch.“
Ich glaube daran und erlebe, wie das Erkennen der Wahrheit von Sorgen frei macht, und das führt unweigerlich zu Frieden. Aber ich habe auch erlebt, dass ich einfach nicht weitergekommen bin und die Ohnmacht unüberwindbar schien. Es gibt kaum etwas Kostbareres, als wenn dann mitten in einer unangenehmen oder sogar schrecklichen Situation der Friede Gottes, der Heilige Geist, kommt und seinen Arm wie ein treuer Freund um mich legt und mein Innerstes ohne Worte beruhigt und mit Frieden flutet. Das ist ein Frieden, der alle Logik und alle offenen Fragen des Hier und Jetzt bei Weitem übersteigt. Er ist unabhängig davon. Er kommt nicht, weil etwas gelöst und geklärt ist, wie wir es erwarten würden. Wenn man die Antwort hat, wenn man die Lösung gefunden oder das Problem sich erledigt hat, dann fühlt man sich gut! Dann kann man natürlich Frieden haben. Aber dieser Frieden Gottes ist anders, er ist die Anwesenheit einer Person. Die Welt kann das nicht geben, sie kennt nichts Vergleichbares.
Paulus beschreibt es präzise: „Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren“ (Philipper 4,6–7; LU).
Kennen wir nicht alle die Situation, wie wir als Kinder im Keller oder aus einer dunklen Ecke etwas holen mussten und wie viel ertragbarer das war, wenn Mama oder Papa mitgekommen sind? Die Anwesenheit einer Person, der wir vertrauen, bewirkt Frieden. Und der Heilige Geist möchte so jemand für dich sein.
Wir werden darauf nochmal eingehen, wenn es darum geht, den Heiligen Geist in einer Situation wahrzunehmen und mit ihm zu kooperieren.
An dieser Stelle möchte ich aber zuerst die beiden anderen...
Erscheint lt. Verlag | 29.8.2021 |
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Verlagsort | Asslar |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Christentum |
Schlagworte | diekreative Berlin • Evangelikal • Geistesgaben • Geist Gottes • Heiliger Geist • Trinität |
ISBN-10 | 3-96122-498-6 / 3961224986 |
ISBN-13 | 978-3-96122-498-2 / 9783961224982 |
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