Sachkunde für Hundehalter mit D.O.Q.-Test 2.0 -

Sachkunde für Hundehalter mit D.O.Q.-Test 2.0 (eBook)

Sicherheit für Mensch und Tier
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
98 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7534-1865-0 (ISBN)
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Sachkunde für Hundehalter und Nicht-Hundehalter neu erzählt Dieses Buch enthält Sachkunde: Wissen und Erfahrung zu den Themen Welpenauswahl und Aufzucht Hundliches Lernverhalten Hund und Halter in der Öffentlichkeit Ausdrucksverhalten und Kommunikation Hundehaltung und Gesundheitspflege Rechtsvorschriften für Hund und Halter Hund und Mensch Vertraut mit dem Buchinhalt sollte jedermann den D.O.Q.-Test 2.0 und andere Hundeführ(er)scheine in Theorie und Praxis bestehen und den Alltag bewältigen können. Hundeumgang verlangt Sachkunde mit Herz, Hand und Verstand. Hunde und Menschen: Eine Jahrtausende währende Gemeinschaft braucht hin und wieder neuen Schwung und ein aktuelles Gewand. Das Buch soll verständlich bis unterhaltsam: - Fachwissen über Hunde in unserem Lebensraum anbieten und - zu sachkundigem Umgang mit unseren Hunden anregen. Damit die Einheit Mensch-mit-Hund gern gesehen wird, können wir etwas tun!

1. Grundwissen Hund: Auswahl und Aufzucht


Hunde sind soziale Lebewesen. Sie leben wie wir im Gruppenverband Familie. Ob ein Hund ein angenehmer Gefährte wird oder überfordert in und an seiner Umwelt leidet, und sein Umfeld an ihm, hängt erst mal von seiner Herkunft ab. Wofür wurden seine Vorfahren eingesetzt? Mit seinem Rassetyp bringt jeder Hund bestimmte Talente und körperliche Voraussetzungen mit.

Unter welchen Umständen verlief die Trächtigkeit für das Muttertier? Wie verlief die Neugeborenenphase, wie die Übergangsphase? Wurde begünstigt und gefördert oder gebremst und verkümmert?

Wichtig ist, was ein Hund mitbringt und welche Erfahrungen er weiter macht. Was erlebte dieser spezielle Hund? Seine hoffentlich „gute Kinderstube“ ist wegweisend für sein ganzes Leben. Ein Welpe kommt mit der Fähigkeit, sich zu verständigen, auf die Welt. Individuell schon vorhanden sind auch Neigungen, im Konfliktfall ein bestimmtes Reaktionsmuster zu bevorzugen. Was der Welpe aber daraus macht, wie gut er lernt, mit seinen angeborenen Werkzeugen umzugehen und auf welche Weise er sie gebraucht, das formen die Umwelt, der Züchter und der neue Besitzer.

Beim Züchter

Ein Hundezüchter sollte professionell und sachkundig handeln. Ein von sorgsam ausgewählten und geförderten Elterntieren liebevoll aufgezogener Welpe hat berechtigterweise seinen Preis. Trotzdem sollte der kommerzielle Aspekt der Hundezucht und des Welpen(ver)kaufs nicht im Vordergrund stehen.

Empfehlenswert ist ein Züchter, bei dem die Hunde in der Familie mit im Haushalt leben und dort regelmäßig Kontakt mit anderen Tieren und Kindern haben. Die Mutterhündin befindet sich bei ihren Welpen und verhält sich angemessen freundlich und aufgeschlossen. Der verantwortungsvolle Züchter nimmt sich Zeit, seine Welpen schon frühzeitig mit verschiedensten Umweltreizen bekannt zu machen. Dabei geht er geduldig vor und gestaltet das Kennenlernen angenehm. Welpen sind neugierig und lernen wohlbehütet am besten. Deshalb ist es wichtig, dass die Welpen schon beim Züchter individuell gefördert werden und dass sie zwischen den kleinen Umweltabenteuern ausreichend Zeit zum Ruhen und Verarbeiten der vielen neuen Eindrücke bekommen. Zunächst ist die Mutterhündin Vorbild und Richtschnur. Sie zeigt dem Nachwuchs die Welt und macht sie den Welpen begreiflich. Dazu gehört: Spielregeln im Umgang vermitteln und erkennbar Grenzen setzen. Durch diese Fürsorge und das Beschütztwerden entwickeln die Welpen Urvertrauen: ein Gefühl der Sicherheit und des Aufgehobenseins in der familiären Obhut - eben eine eher zuversichtliche Lebenseinstellung.

Im neuen Heim

Welpen werden etwa acht Wochen lang von der Mutterhündin versorgt und betreut. Danach beteiligt sich nach und nach der Rest der Hunde-Familie - soweit vorhanden - zunehmend an der Aufzucht und Erziehung. Mutter, Vater und ältere Geschwister fördern die Welpen, zeigen ihnen die Welt, setzen Grenzen, bestärken sie, lehren sie, sich zu beherrschen und bringen ihnen angemessene Umgangsformen gegenüber Sozialpartnern bei. Das Erlernen einer Beißhemmung gegenüber Geschwistern, Eltern und dann auch menschlichen Gruppenmitgliedern ist ein wichtiger Bestandteil der Früherziehung. Dazu kommen Rücksichtnehmen, hundliches Mitteilen des eigenen Befindens und der eigenen Bedürfnisse sowie Empathie in Bezug auf die Gefühle und Anliegen der anderen. Nur so kann ein Leben im Gruppengefüge gelingen. Die Gruppe hilft, unterstützt und leitet die Welpen an und macht sie so kompetent für das Leben in einem Sozialverband.

Deshalb sollten Welpen im Allgemeinen mindestens 8 - 12 Wochen lang bei der Mutterhündin bleiben. Mindestens 8 Wochen fordert auch die Tierschutz-Hundeverordnung, weil Erfahrungen gezeigt haben, dass zu früh vom Muttertier getrennte Welpen regelmäßig Schaden nehmen und sich oft nicht zu gesunden und stabilen Hunden entwickeln. Empfohlen wird also der Umzug eines Welpen frühestens ab der 9. Lebenswoche.

So hatten die Welpen bei einem verantwortungsvollen Züchter ausreichend Zeit, alle Fähigkeiten zu erwerben und einzuüben, die für das Leben und Überleben im Gruppenverband grundsätzlich notwendig sind.

Vor Anschaffung eines Hundes sollte man sich genau informieren, welcher Hundetyp, welche Rasseeigenschaften am besten zum eigenen Leben passen. Besonders wichtig ist das für eine Familie mit Säugling oder kleinen Kindern.

Danach sucht man einen geeigneten Züchter und wählt nach gegenseitigem Kennenlernen und Sympathie gemeinsam mit diesem aus dem Wurf einen passenden Hund aus.

Nachdem Sie den ausgewählten Welpen beim Züchter abgeholt haben, lernt er mit Ihrer Unterstützung durch ruhiges und freundliches Anleiten sein neues Zuhause, seine neue Lebensgemeinschaft kennen. Der Welpe lernt jetzt die Regeln, die in Ihrem Haushalt gelten. Deshalb empfiehlt es sich, schon bevor der Welpe ins Haus kommt, die Rahmenbedingungen in der Familie abzusprechen: Wo soll der Hund schlafen, wo soll er fressen, wie wird sein Tagesablauf aussehen, gibt es Tabubereiche usw. Empfehlenswert ist es dann bald und unter sachkundiger freundlicher Anleitung eine gut geführte sogenannte Welpenspielgruppe zu besuchen. Das hilft auch Ihnen, Ihr neues Familienmitglied und sein Ausdrucksverhalten verstehen zu lernen und angemessen miteinander umzugehen.

Übrigens: Ratgeber-„Hebamme“ zuziehen!

Bevor ein Welpe ins Haus kommt, ist es hilfreich, professionellen Rat schon bei der Auswahl des Welpen einzuholen. Einen hundekundigen Tierarzt und/oder Menschen Ihres Vertrauens einzubeziehen hat Vorteile: Man hat einen erfahrenen Berater an seiner Seite, der die Herkunft und Gesundheit des Welpen neutral beurteilt und einen, wo nötig, von unüberlegten Mode- oder Mitleidskäufen abhält. Der Vergleich mit einer Hebamme passt, denn sie begleitet die werdende Mutter nicht nur vor und während der Geburt, sondern steht der jungen Familie weiterhin, gerade in den ersten Lebenswochen zuhause beratend zur Seite.

Diese persönlichen Beratungstermine mit dem Welpen zu Hause sind ein großer Gewinn, weil die Ratschläge so individuell sind, wie es der Hundewelpe und seine neue menschliche Familie gerade brauchen. Welpe und Familie können so gleich und ohne Umweg Richtiges und Wichtiges lernen. Dieser, weil rechtzeitige, Aufwand lohnt sich, denn mit dieser Hilfe zur Selbsthilfe lernt man im besten Fall selbst zu entscheiden, was dem eigenen Welpen guttut und was nicht. So erspart man sich später das „Korrigieren“ unerwünschter Verhaltensweisen, die durch frühzeitig richtiges Anleiten gar nicht erst entstanden wären. Von Anfang an richtig lernen und erziehen kommt günstiger und macht mehr Freude.

Fortführen der Sozialisation und Habituation

Hierzulande werden mit dem Begriff „Welpen“ Hundebabys bis zum Ende der 16. Lebenswoche bezeichnet. Besonders empfänglich für soziale Eindrücke und Umweltreize sind Welpen etwa von der 3. bis zur 16. Lebenswoche. Dieser Lebensabschnitt wird als Sozialisations- und Habituationsphase bezeichnet. Hier ist der Welpe ganz besonders aufnahme- und lernfähig. Diese Zeitspanne nimmt Einfluss auf das ganze Leben.

Sozialisation heißt, Lebewesen kennenzulernen und sich an sie zu gewöhnen, mit denen man auch später friedlich und sozial zusammenleben wird. Habituation bedeutet das Sich-Gewöhnen an die unbelebte Umwelt.

Der Welpe braucht genügende, aber wohldosierte und für seine Persönlichkeit passende anregende Reize, mit denen er sich auseinandersetzen kann, das fördert seine Gehirnentwicklung und dient ihm später als Vergleichssystem. Er lernt zu lernen, sich anzupassen und mit Erfolg und Misserfolg umzugehen. Früh vielfältige Reize anzubieten ist wichtig. Und weil diese Phase, in der alles so leicht geht, endlich ist, sollte man auch engagiert daran arbeiten, dem jungen Hund viel davon zu zeigen, was in seinem späteren Leben wichtig sein kann.

Aber: Um ein Überfluten mit Reizen zu vermeiden, müssen Sie unbedingt darauf achten, dass der Welpe die neue Situation jeweils in Ruhe verarbeiten kann. Das tun Hunde im Schlaf nach dem Erleben des Abenteuers. Eine ausreichend lange Tiefschlafphase in sicherer Umgebung hat sich als effektiv erwiesen.

Im Zweifelsfall zögern Sie bitte nicht, sich an einen hundekundigen Ansprechpartner zu wenden.

Während der ersten sensiblen Phase ist besonders darauf zu achten, dass dem Welpen möglichst viele verschiedene Kontaktmöglichkeiten geboten werden. Viel angenehmen Kontakt mit unterschiedlichen Menschen, Artgenossen und Umweltreizen zu haben ist für den Welpen also auch nach der Übernahme vom Züchter weiterhin wichtig.

Hält man z.B. einen Welpen häufig und lange in einem Zwinger, Schuppen oder fast ausschließlich im Garten oder auf dem Balkon, hat das negative Auswirkungen auf seine Wesensentwicklung und verstößt gegen das Tierschutzgesetz: Mängel im Sozialverhalten gegenüber Menschen und Artgenossen und Angst vor fremder Umgebung sind Folgen von Isolation, unter denen der Hund...

Erscheint lt. Verlag 14.6.2021
Sprache deutsch
ISBN-10 3-7534-1865-X / 375341865X
ISBN-13 978-3-7534-1865-0 / 9783753418650
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