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Ein Ja-Mensch werden -  Markus Müller

Ein Ja-Mensch werden (eBook)

Lebensverändernder Aufbruch in einer unperfekten Welt
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
320 Seiten
SCM Hänssler im SCM-Verlag
978-3-7751-7533-3 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
13,99 inkl. MwSt
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Ein Ja zum eigenen Leben finden Wenn uns Krankheiten oder Schicksalsschläge ereilen, ist es immer schwer, damit umzugehen. Doch was hilft uns wirklich im Umgang mit Leid? Dr. Markus Müller beschönigt das Schwere nicht, lenkt aber unseren Blick auf die Chancen, die in unserer Unvollkommenheit und Begrenztheit liegen - denn genau hier kommt Gott uns nahe. Er gibt sein uneingeschränktes Ja zu unserer Gebrochenheit, zu unserer Schwäche und dieser unperfekten Welt. Lass dich von diesem göttlichen Ja leiten. Finde ein Ja zu Gottes Möglichkeiten. Werde ein Ja-Mensch und der Beschenkte wirst du selber sein.

Markus Müller (Jg. 1955) studierte Erziehungswissenschaft und promovierte in Behindertenpädagogik. Er war Direktor der Pilgermission St. Chrischona und ist bis heute Pfarrer eines Altenheims bei Winterthur. Er ist Autor mehrerer Bücher, u. a. über gesellschaftliche Trends.

Markus Müller (Jg. 1955) studierte Erziehungswissenschaft und promovierte in Behindertenpädagogik. Er war Direktor der Pilgermission St. Chrischona und ist bis heute Pfarrer eines Altenheims bei Winterthur. Er ist Autor mehrerer Bücher, u. a. über gesellschaftliche Trends.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

2
UNSER GLÜCK: GOTT IST EIN GOTT DES UNÜBERTREFFLICHEN JA


Das jetzt folgende Kapitel ist der schönste und befreiendste Reiseabschnitt auf unserer Reise ins Ja-Land. Es geht um das Verheißungsvollste und Eindrucksvollste, was Gott uns anbietet, nämlich sein voraussetzungs- und vorbehaltloses, sein ungeteiltes und ganzes Ja.

Ich persönlich habe das Vorrecht, fast täglich mit Menschen zusammen zu sein, die sich in Grenzsituationen des Lebens befinden.

Verletzlichkeit, Schwäche, Krankheit und Lebensende stehen im Raum. Unnötig zu sagen, dass mir zahllose Aussagen und Anmerkungen begegnen, von Betroffenen wie von deren Umfeld. Die Aussagen betreffen das Leben und die Welt, die nicht immer optimal ist. Nicht zuletzt geht es allerdings in ungeschminkter Deutlichkeit um Gott: Wer er ist oder nicht ist, was er falsch oder richtig macht, wo er etwas tun sollte und nicht tut, warum er gut ist oder doch nicht so gut.

Derartige Aussagen lassen mich jedes Mal aufhorchen, manchmal zusammenzucken. Bewusst und halb bewusst werden weitere Aussagen in den Raum gestellt, etwa: Das soll ein gnädiger Gott sein, wenn er dies oder das zulässt? Oder: Den liebenden Gott wird es kaum geben, wenn er in so einer notvollen Situation nicht eingreift. Oder: An so einen Gott soll ich glauben – das kann ich mittlerweile nicht mehr! Oder: Recht so, das ist die gerechte Gottesstrafe für jenen Menschen, der derart niederträchtig redet und handelt. Schließlich: Jetzt lässt Gott mich büßen für das, was ich getan habe.

Es macht etwas mit mir, wenn ich derartige Aussagen höre. Sie klingen nach, sie erschüttern, sie machen traurig, sie verärgern, besonders dann, wenn zum Vorschein kommt, wie und wo solche Ansichten entstanden sind und sich verfestigt haben.

Ich leide in derartigen Situationen mit. Ich leide darunter, was Gott sich alles anhören und anschauen muss, wo und wie er auf ganz eigenartige und befremdende Weise interpretiert wird, wo ihm Schuld zugeschoben wird, wo er mit Vorwürfen überhäuft wird. Zugespitzt muss ich feststellen: Dass Gott ein wirklich liebender, ein bejahender, ein wirklich gnädiger, ein tatsächlich barmherziger Gott ist, ist scheinbar noch nicht verstanden. Im Kopf vielleicht ja, aber im tiefsten Inneren einer Person?

Der nun folgende Wegabschnitt unterteilt sich in drei Teile:

• Einblicke in das Ja Gottes zu unserer Welt

• Besonderheiten dieses Ja Gottes

• Der Gott des Ja ist gegenwärtig

Einblicke in das Ja Gottes zu unserer Welt


Der bereits erwähnte Dietrich Bonhoeffer, selber aufs Äußerste konfrontiert mit einer schrecklichen und bösartig-hinterlistigen Welt, fasst zusammen: »Gott liebt den Menschen. Gott liebt die Welt. Nicht einen Idealmenschen, sondern den Menschen, wie er ist. Nicht eine Idealwelt, sondern die wirkliche Welt.« 13 Dieser Liebe, diesem unverständlichen Ja gilt es nachzuspüren. Die Sätze Bonhoeffers reizen und inspirieren. Wo und wie zeigt sich diese unvergleichbare Liebe von Gott, sein umfassendes Ja? Vorerst drei Einblicke.

Einblick 1: Weihnachten. Klein, schwach und hilflos liegt der Sohn Gottes in der Krippe. Die Herrlichkeit des Himmels hat er aufgegeben. Er war bereit, Mensch zu werden. Keine halbe Sache. Gott sagt, so zeigt es Weihnachten, Ja zu der kaum überbietbar misslichen Situation auf dieser Erde. Jesus hat sie bereits als Ungeborener, dann als Geborener von allem Anfang an erlebt: Ortswechsel der Eltern auf Anordnung des Staates, Abweisung bei einer gängigen Unterkunft, Stallgeburt. Wenig später dann die Flucht in ein fernes Land. Ritt auf einem Esel. Das Unfassbare: Dazu sagt Gott Ja, uneingeschränkt. Er begibt sich in unsere ureigene Wirklichkeit, ohne Wenn und Aber. Keine Klage ist hörbar, keine Halbherzigkeit spürbar, keine Vorbehalte wahrnehmbar. Alle hiesige, unwirtliche Wirklichkeit wird schlicht und ergreifend bejaht. Nicht eine gute, schöne, idealisierte Wirklichkeit wird von Gott ausgesucht, sondern die herbe Wirklichkeit, wie sie in Tat und Wahrheit hier auf Erden herrscht. Gott sagt Ja zu sich nicht außerhalb, sondern innerhalb des Trüben dieser Welt. Irgendwie scheinen Gott und das Trübe dieser Welt zu passen: Gott entfernt sich nicht vom Trüben. Er kommt hinein in das Trübe. Er sagt Ja – unmissverständlich.

Einblick 2: Ostern. In den 33 Jahren nach dem Bethlehem-Ereignis folgen Hochs und Tiefs im Leben von Jesus, dem Sohn Gottes. Über einiges wissen wir Bescheid. Vieles wissen wir nicht. Am Schluss des öffentlichen Wirkens Jesu spitzt sich nochmals alles zu: Gang nach Jerusalem, Misstrauen sogar der engsten Gefährten, Gethsemane, Verrat, Kreuz, zuletzt die Aussage: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? So sehr hat Gott diese Welt geliebt und bejaht, dass er seinen Sohn losließ, hingab, die Trennung von ihm zuließ. Und dies allein mit der Absicht, dieser gebrochenen Welt wieder Zugang zu sich selber zu verschaffen. Seinem Sohn war es zugemutet, das Schwerste, Notvollste, Übelste, Krankhafteste dieser Welt auf sich zu nehmen, bis zum Ende – oder Anfang.

Ostern ist wie der zweite Groß-Beweis des ungebremsten Ja Gottes zu dieser Welt. Dass der eigene Sohn getrennt vom eigenen Vater sich selber überlassen worden ist, war nicht endgültig. Gott ist so sehr Liebhaber des Lebens, dass er dem Tod nicht die letzte Macht und den ersten Platz überlassen kann. Das erste Ja Gottes zu dieser Welt an Weihnachten endet mit einem zweiten großen Ja Gottes zum Leben im Tod. Diesem Tod wurde ein Ende gesetzt. Nicht der Tod konnte das Leben verschlingen, sondern das Leben verschlang den Tod. Der Tod hat gekratzt und gestachelt am Sohn Gottes. Der Tod aber konnte nicht bleiben. Gottes Ja zum Leben, Gottes Lebensliebhaberschaft seinem Sohn gegenüber ist derart unbezwingbar, dass er nicht anders konnte, als Jesus nach drei Tagen zum Leben zu erwecken. Seither ist der Tod keine Sackgasse mehr, keine Einbahnstraße auf das Ende hin. Der Tod wird zum Anfang, zum Ausgangspunkt des Neuen, des Eigentlichen, des Besten und des Schönsten: Ausgangspunkt zum ungetrübten Leben.

Das war Niederlage pur, nicht für das Leben, sondern für den Tod. Darum gibt es in der kirchlichen Liturgie das Osterlachen. Was der Teufel wollte, nämlich dem Ja Gottes zu dieser Welt einen endgültigen Strich durch die Rechnung machen, konnte nicht gelingen. Dem Teufel verging das Lachen. Jetzt darf über ihn gelacht werden. Das ist das klassische Osterlachen. Der Tod ist besiegt. »Wo ist, Tod, dein Sieg?«, so sagt es später Paulus, »wo ist, Tod, dein Stachel?« 14 Es war das Ja Gottes zum Leben, das – auch im Grab Jesu – keinem Tod mehr Raum lassen konnte. Die letzte und bedrohlichste Begrenzung des Menschen ist aufgehoben. Ab jetzt erklingt eine Lebensmelodie sogar im Tod. Und wenn diese Melodie dort erklingt: Wird es nicht möglich sein, dass sie auch in alle anderen Begrenzungen und Einschränkungen unseres Lebens hinein zu erklingen vermag?

Einblick 3: Gericht. Wir alle wissen: Bücher über Bücher wurden zum Thema »Gericht« und »Endgericht« geschrieben. Hinzu kommen zahllose Gemälde und unzählige Bilder – auch und besonders in unseren eigenen Köpfen. Gut nachvollziehbar eigentlich. Denn uns alle beschäftigt die Frage, was aus unserem Leben wird – vor dem Tod und nach dem Tod.

Strafe, Rache und Gerechtigkeit haben in unserer Kultur großes Gewicht. Strafe, Rache und waltende Gerechtigkeit entsprechen uns und liegen uns nahe. Ohne das geht es unter uns nicht. Darum gehen wir davon aus, dass es auch bei Gott so ist. Er wird richten, er wird strafen und er wird Rache üben. Darüber meinen wir Menschen Bescheid zu wissen.

Was nun hat Gericht mit dem voraussetzungslosen Ja Gottes zu tun? Nein, damit ist nicht gemeint, dass Gott dann schon bei uns allen ein Auge zudrückt. Dies wäre allzu billige Gnade und im Tiefsten ein Widerspruch zur Liebe. Das vorbehaltlose Ja Gottes im Gericht geht sehr viel tiefer, nämlich: Die Liebe und das Ja von Gott zu uns Menschen ist derart von Achtung und Wertschätzung geprägt, dass Gott Ja zu unserem Entscheid sagt, ob wir die Ewigkeit mit ihm oder ohne ihn verbringen möchten. Das ist das unnachahmliche Ja Gottes im Gericht: Gott sagt Ja zu unserem Entscheid, wann immer wir diesen Entscheid getroffen haben, vor dem Tod, im Tod oder schlicht da, wo uns der liebende Gott begegnet und uns den Entscheid über unsere Zukunft zutraut und zumutet. Gott hat ein Ja zu diesem Entscheid. Gott sagt Ja auch zum Nein des Menschen. Das Ja des Menschen zu Gott wird keinem Menschen zu keiner Zeit auferlegt oder aufgezwungen. Gott in seinem Ja zum Menschen riskiert das Nein dieses Menschen. Der Mensch hat die Freiheit zum Ja wie auch zum Nein. Er darf die Ewigkeit ohne Gott verbringen, so dramatisch das klingt. An diesen Entscheid des Menschen hält sich Gott im Gericht. Derart unfassbar ist sein Ja, trotz seiner eigenen Ur-Absicht, die Ewigkeit mit uns, mit uns allen, nicht ohne uns, verbringen zu wollen.

Ist das, was in fast unzulässiger Kürze skizziert worden ist, nachvollziehbar, begreifbar, verständlich? Ich lade Sie ein, einen Moment sich selber zu prüfen. »Nachvollziehen« könnte meinen, dass ich mich in eine bestimmte Richtung mitnehmen und mitziehen lasse. Sicher: Unser Verstand wird nicht sofort und vorbehaltlos einwilligen. So etwas erscheint schlicht zu riskant. Doch wieso nicht? Einfach einen Augenblick lang sich mitziehen lassen in einige nicht schon immer gehörte Zusammenhänge. Es sind die großen Zusammenhänge des...

Erscheint lt. Verlag 1.7.2021
Verlagsort Holzgerlingen
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Achtsamkeit • Alter • Anthony DeMello • Appell • Aufbruch • Barmherzigkeit • Begrenzung • bewusste Lebensgestaltung • Chrishona • Christliche Bücher • der springende punkt • Erfülltes Leben • Fortgeschrittene • Freude • Geheimnis • Gesellschaft • Glück • Glücklich • Göttliche Perspektiven • grenzenlos • Heimpfarrer • Hier und jetzt • Hoffnung • Ja-sagen • Ja zum Leben • Ja zur Liebe • Jesus • John Strelecky • Katastrophe • Kraft • Krankheit • Kreuz • Kritik • Leben • Leben im hier und jetzt • Lebenseinstellung • Lebenserfahrung • Lebenshilfe • Lebensplanung • Leid • Milieu der Hoffnung • Mission • Motivation • mündig • Negativ • Nein-Sagen • Optimismus • Optimistisch • Orientierung • Perspektive • Positiv • Positive Lebenseinstellung • Positive Psychologie • Ratgeber • ratgeber angst • Ratgeber Depression • Ratgeber Leben • Ratgeber Psychologie • Ratgeber Stress • Resilienz • Schwäche • Schwächen • Senioren • Sterben • Umgang mit Leid • uneingeschränkt • Unvollkommene Welt • Veränderung • Vertrauen • Vorbilder • Wirkung • Zustimmung • Zuversicht • Zweite Lebenshälfte
ISBN-10 3-7751-7533-4 / 3775175334
ISBN-13 978-3-7751-7533-3 / 9783775175333
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