Operation Falkenstein und die Angst vor dem Unbekannten -  ALEXANDER LOMBARDI,  Sandra Binder

Operation Falkenstein und die Angst vor dem Unbekannten (eBook)

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2021 | 1. Auflage
288 Seiten
SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag
978-3-417-27005-1 (ISBN)
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Der fünfte Fall für die 4 vom See! Ein neues Abenteuer wartet auf Antonia, Jaron, Emma und Franky und ihren Spürsinn! Wonach suchte der Taucher, dem sie das Leben retten, das ihn in so große Gefahr brachte? Welche Rolle spielt die merkwürdige Familie, die sich im Schlosshotel einquartiert hat? Gleichzeitig werden die 4 vom See mit gemeinen Anschlägen auf Flüchtlinge konfrontiert. Kommen sie den Tätern auf die Spur?

Alexander Lombardi arbeitet im Leitungsteam des christlichen Kinder- und Jugendwerks »Wort des Lebens e.V.« am Starnberger See. Er schreibt und produziert Musicals und leitet Freizeiten für Kinder und Jugendliche, womit er jedes Jahr ca. 28.000 Menschen erreicht. https://www.wdl.de/musicalfreizeit-kinder/

Alexander Lombardi arbeitet im Leitungsteam des christlichen Kinder- und Jugendwerks »Wort des Lebens e.V.« am Starnberger See. Er schreibt und produziert Musicals und leitet Freizeiten für Kinder und Jugendliche, womit er jedes Jahr ca. 28.000 Menschen erreicht. https://www.wdl.de/musicalfreizeit-kinder/ Sandra Binder ist Lektorin und Autorin. Lange Jahre war sie Programmleiterin bei SCM Hänssler. Heute verantwortet sie die Redaktion des Universitätsverlags in Tübingen, wo sie mit ihrem Mann und drei Kindern lebt.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Kapitel 2:


Unfall an der Allmannshausener Steilwand


»Ich dachte, du willst Erster werden«, frotzelte Antonia, als sie Jaron einholte. Die Sonne schien ihr ins Gesicht, während sie den Weg vom kleinen Örtchen Leoni am Ostufer des Starnberger Sees entlangradelten.

Jaron warf ihr einen kurzen Blick zu. Antonias lange blonde Haare wirbelten unter dem Fahrradhelm hervor und ihr Gesicht strahlte. Dann zog sie mit Leichtigkeit an ihm vorbei. Das konnte er natürlich nicht auf sich sitzen lassen und trat noch fester in die Pedale, um wenigstens den Anschluss nicht zu verlieren.

»Hey, jetzt macht doch mal nicht so schnell«, hörte er Emma von hinten rufen.

Franky, der neben Emma fuhr, antwortete mit seinem üblichen trockenen Humor: »Stress dich nicht, die sind doch nur eine Minute vor uns da …«.

Er hat recht, dachte Jaron bei sich und ließ sich neben Emma und Franky zurückfallen. Antonia verschwand vor ihm hinter einer Kurve.

»Solche Tage sollte es öfter geben«, meinte Emma.

»Stimmt«, antwortete Franky, »die letzten beiden Stunden fallen aus und keine Hausaufgaben!«

Jaron lächelte seinem Freund zu. Er war erst vor einem Jahr von Köln an den Starnberger See gezogen, in die Jugendherberge von Antonias Eltern, wo seine Mutter nun arbeitete, aber Franky war in dieser Zeit sein bester Freund geworden. Einer, wie er ihn in Köln nie gehabt hatte.

Zusammen mit Antonia und Emma waren sie »Die vier vom See«, vier Freunde, die im vergangenen Jahr das jahrtausendealte Rätsel um einen legendären Schatz am Starnberger See gelöst hatten und nun so etwas wie Berühmtheiten waren. Jetzt waren die Sommerferien in greifbarer Nähe und die Sonne lachte über den Alpen im Süden des Sees. Kleine Segelboote fuhren als weiße Wolkentupfer auf der ruhigen Wasseroberfläche.

Vor ihnen war Antonia wieder zu sehen, sie hatte das Tempo etwas verlangsamt und wiegte sich wohl in Sicherheit, dass sie als Erste ankommen würde.

»Ich werde mal versuchen, sie einzufangen«, sagte Jaron zu Emma und Franky und gab Gas. Schnell näherte er sich Antonia wieder und zog mit ihr gleichauf.

»Kannst du nicht ein bisschen schneller?«, rief er ihr lachend zu.

»Na warte«, schnaufte Antonia und strampelte noch viel wilder.

Jaron schmunzelte, so eine Reaktion war typisch für sie. Doch er hielt mit ihr mit. Die zwei rasten am gelben Schloss Unterallmannshausen vorbei und lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, während Emma und Franky immer mehr zurückfielen.

Kurz hinter dem Schloss zweigte links ein steiler Weg Richtung Allmannshausen ab und der Uferweg verbreiterte sich zu einer Kreuzung. Antonia und Jaron fuhren in vollem Tempo auf die Kreuzung zu, als plötzlich vor ihnen Reifen auf dem Asphalt quietschten. Dann tauchte ein Sportwagen auf, der ihnen in hohem Tempo entgegenkam und sie zum Ausweichen zwang. Antonia konnte noch bremsen, aber ihr Hinterrad blockierte und sie schlingerte an den Straßenrand.

Jaron aber bemerkte den Wagen zu spät, um ausreichend abzubremsen. Geistesgegenwärtig riss er den Lenker nach rechts, kam von der Straße ab und wich einem Baum aus, den er um Haaresbreite verfehlte. Doch dem Holzgeländer, das die Straße von einem Badeplatz am Ufer trennte, konnte er nicht mehr ausweichen. Sein Lenker blieb mit vollem Schwung an der Querstange hängen und er flog kopfüber in einen Holunderstrauch, der den Aufprall abfederte.

»So eine Kacke«, schimpfte er, während er sich aufrappelte.

»Alles in Ordnung?« Antonia hatte ihr Fahrrad zur Seite geworfen und lief besorgt zu ihm.

»Ja. Mann, was ist das denn für ein Vollidiot, der so um die Ecke kommt?«, brummte Jaron verärgert und zupfte sich Blätter aus seinem Fahrradhelm.

»Keine Ahnung«, antwortete Antonia atemlos. Sie war ziemlich blass geworden und lehnte sich an das Holzgeländer.

Emma und Franky kamen mit ihren Rädern näher.

»Hey, alles klar?«, rief Emma.

»Nein«, erwiderte Jaron, »so ein absoluter Vollpfosten ist hier gerade volle Kanne ums Eck gerast. Antonia konnte gerade noch abbremsen, ich aber nicht, und mich hat es hier voll hingepfeffert.«

»Hast du dich verletzt?«, fragte Franky.

»Nein, alles okay, das sind nur ein paar Kratzer«, antwortete Jaron und betrachtete sein Rad, das etwas traurig an der Holzstange des Geländers hing. Er seufzte: »So ein Mist, jetzt ist mein Licht kaputt.« Durch den Aufprall hing der vordere Scheinwerfer wie eine abgeknickte Blume nach unten. Am Lenker war der Lack abgeplatzt.

»War das dieser Typ mit dem roten Porsche?«, wollte Franky wissen.

»Ja, dieser Trottel«, wütend trat Jaron gegen einen Pfosten. »Das Rad ist gerade mal zwei Wochen alt.«

»Oh, oh«, unterbrach Emma plötzlich. Die beiden Jungs sahen sich um. Antonia wurde kreidebleich und schloss die Augen. »Mir ist schlecht«, stöhnte sie.

»Möchtest du etwas trinken?“, fragte Emma besorgt.

»Ja, gerne«, erwiderte Antonia, während sie sich auf eine Bank am Badestrand setzte. Sie nahm die Flasche, die Emma ihr reichte.

»Boah, ist das ekelhaft«, sagte sie, als ihr Mund wieder leer war. »Warmer Sprudel, igitt!«

Jetzt mussten alle grinsen, auch vor Erleichterung. Antonia litt an Diabetes, seit sie vier Jahre alt war. Es konnte vorkommen, dass ihr übel und schwindelig wurde, wenn ihr Blutzucker schlagartig anstieg oder abfiel. Zum Glück wusste Emma inzwischen, wie sie ihrer Freundin in diesen Momenten helfen konnte: Antonia musste sich hinsetzen, etwas trinken und ausruhen. Und natürlich ihren Blutzucker scannen: Falls der Blutzucker nämlich im Keller war, musste sie kein Wasser, sondern zuckerhaltige Limonade oder Saft trinken.

»Mann, das mit dem Auto war echt knapp«, seufzte Antonia schließlich. Sie holte ihren Scanner zum Messen des Blutzuckers aus ihrem Rucksack.

»Hast du den Fahrer gesehen?«, fragte Emma.

»Nein, nicht wirklich«, antwortete Antonia, »keine Ahnung, ob es ein Mann oder eine Frau war. Er oder sie trug auf jeden Fall eine Sonnenbrille und ein schwarzes Oberteil.«

»Wie, du kannst noch nicht mal sagen, ob es eine Frau oder ein Mann war?«, fragte Franky ungläubig und schüttelte den Kopf.

»Was weiß ich«, erwiderte Antonia gereizt, »ich hab ja nur kurz hingeschaut.«

»Hast du dir wenigstens das Nummernschild gemerkt?«, bohrte Franky weiter.

»Mann, Franky, jetzt nerv mich nicht! Das ging alles so schnell. Meinst du, ich merke mir das Nummernschild, die Automarke, wer drinnen sitzt und jedes kleine Detail in einer Millisekunde? Ich bin froh, dass ich das Auto nicht von unten gesehen habe.«

»Ja, ist ja schon gut.« Franky verdrehte die Augen.

»Es war jedenfalls ein roter Porsche und er hatte es eilig«, schloss Jaron, um die Situation ein wenig zu entspannen.

Für eine Weile saßen die vier Freunde am Ufer, blickten auf den See und erholten sich von dem Unfall, der so gut ausgegangen war. Jaron warf immer wieder einen Blick auf Antonia, deren Gesichtsfarbe zurückgekommen war. Sie scannte ihren Oberarm, um den Blutzucker zu messen. Sie warf einen Blick auf das Display. Dann holte sie ihre Insulinpumpe aus der Hosentasche, stellte etwas ein und ließ sie wieder in der Tasche verschwinden. Sie bemerkte, dass Jaron sie beobachtete, und lächelte schwach. Er lächelte zurück.

In diesem Moment rief Franky: »Hey, was ist das denn?«

Jaron löste sich von Antonias Blick und folgte Frankys ausgestrecktem Arm mit den Augen. Etwa zehn Meter vom Strand entfernt war ein schwarzer quadratischer Gegenstand an der Wasseroberfläche aufgetaucht. Eine Weile schaukelte er auf den Wellen, dann verschwand er wieder. Als er wieder auftauchte, sprudelten rings um ihn Luftbläschen an der Wasseroberfläche.

»Ein Schwimmtier kann es nicht sein«, überlegte Franky. Am Strand waren außer ihnen keine anderen Leute und schon gar keine Badenden, denn es war an diesem Tag ziemlich frisch für Juni.

»Das haben wir doch schon mal gesehen. Könnt ihr euch noch erinnern?«, fragte Antonia.

»Stimmt!«, sagte Emma, »an dem Abend, als wir in München waren und die Auszeichnung für den Fund der goldenen Schale bekommen haben. Das ist doch so ein Tauchersack!«

Neugierig standen die vier auf und traten an den Ufersaum. Der Gegenstand bewegte sich nicht, doch auf einmal blubberte es neben ihm und dann durchbrach eine Sauerstoffflasche die Oberfläche. Sie schien am Rücken eines Tauchers befestigt zu sein, der mit dem Rücken nach oben im Wasser trieb.

»Der bewegt sich gar nicht, oder?«, fagte Emma unsicher.

Jaron zuckte mit den Schultern, auch er war sich nicht sicher. »Irgendwie komisch«, sagte er. Der Taucher hatte den Kopf unter Wasser und rührte sich kein bisschen.

»Da kommen überhaupt keine Luftbläschen mehr an die Oberfläche«, stellte Emma fest.

»Ich glaube, da stimmt was nicht«, sagte Antonia. »Der braucht vielleicht Hilfe! Hier passieren immer wieder Tauchunfälle!«

Auch Jaron wusste inzwischen, dass der kleine Badestrand eine beliebte Stelle für Taucher war, bei gutem Wetter konnte man sie hier jeden Tag beobachten.

»Schnell, Leute! Dann müssen wir ihm helfen!«, rief Emma.

»Meinst du, wir sollen ihn rausholen?«, fragte Franky.

Aber Jaron dachte darüber nicht lange nach, sondern war schon dabei, sein T-Shirt, seine Jeans und seine Schuhe auszuziehen. Er watete in das kalte Wasser des Sees. Für einen Moment schauderte es ihn, als das kalte Wasser ihn umschloss. Dann konzentrierte er sich auf den Taucher. Wenige Schwimmstöße, und er war bei dem Mann. Er griff nach der Sauerstoffflasche, um den Körper zu drehen. In diesem...

Erscheint lt. Verlag 2.9.2021
Reihe/Serie Die 4 vom See
Verlagsort Witten
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Kinder- / Jugendbuch Sachbücher Religion / Philosophie / Psychologie
Schlagworte Abenteuer • christliche kinderbücher • Detektiv • Detektivgeschichten ab 10 • Die 4 vom See • Die vier vom See • Freunde • Freundschaft • Glaube • Kinderkrimi • Krimi für Jugendliche ab 12 • Krimi für Kinder ab 10 • Krimi für Kinder ab 12 • Spannung • WdL • Wort des Lebens
ISBN-10 3-417-27005-7 / 3417270057
ISBN-13 978-3-417-27005-1 / 9783417270051
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