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Alexanders Erbe: Die Macht dem Stärksten (eBook)

Historischer Roman
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
592 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-00957-8 (ISBN)
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Wer tritt Alexanders Erbe an? Ein packendes Breitwand-Panorama: «Game of Thrones» im makedonischen Königreich - von Bestsellerautor Robert Fabbri! LASST DIE KÄMPFE BEGINNEN! Babylon, 323 v. Chr. Alexander der Große ist tot. Er hinterlässt das mächtigste Imperium, das die Welt je gekannt hat. Die Kunde vom unerwarteten Tod des Herrschers jagt durch das Land, und ein skrupelloser Kampf um den Thron beginnt. Ein gefährliches Netz aus Intrigen und Lu?gen breitet sich aus. Allianzen werden geknu?pft und gebrochen. Jeder Rivale verfolgt sein eigenes Ziel. Wer u?bernimmt nun die Macht, ohne einen rechtmäßigen Erben? Wer wird siegreich aus diesem Kampf mit ungleichen Mitteln hervorgehen? Am Ende wird nur ein Mann - oder eine Frau - u?brig bleiben ...

 Robert Fabbri, geboren 1961, lebt in London und Berlin. Er arbeitete nach seinem Studium an der University of London 25 Jahre lang als Regieassistent und war an so unterschiedlichen Filmen beteiligt wie «Die Stunde der Patrioten», «Hellraiser», «Hornblower» und «Billy Elliot - I Will Dance». Aus Leidenschaft für antike Geschichte bemalte er 3 500 mazedonische, thrakische, galatische, römische und viele andere Zinnsoldaten - und begann schließlich zu schreiben. Mit seiner epischen historischen Romanserie «Vespasian» über das Leben des römischen Kaisers wurde Robert Fabbri in Großbritannien Bestsellerautor.

 Robert Fabbri, geboren 1961, lebt in London und Berlin. Er arbeitete nach seinem Studium an der University of London 25 Jahre lang als Regieassistent und war an so unterschiedlichen Filmen beteiligt wie «Die Stunde der Patrioten», «Hellraiser», «Hornblower» und «Billy Elliot – I Will Dance». Aus Leidenschaft für antike Geschichte bemalte er 3 500 mazedonische, thrakische, galatische, römische und viele andere Zinnsoldaten – und begann schließlich zu schreiben. Mit seiner epischen historischen Romanserie «Vespasian» über das Leben des römischen Kaisers wurde Robert Fabbri in Großbritannien Bestsellerautor. Anja Schünemann studierte Literaturwissenschaft und Anglistik in Wuppertal. Seit 2000 arbeitet sie als freiberufliche Übersetzerin der verschiedensten Genres und hat seitdem große Romanprojekte und Serien von namhaften Autorinnen und Autoren wie Philippa Gregory, David Gilman sowie Robert Fabbri aus dem Englischen ins Deutsche übertragen. Historische Romane sind eines ihrer Spezialgebiete: Von der Antike bis zum Mittelalter, in die frühe Neuzeit sowie bis ins 20. Jahrhundert verfügt sie über einen reichen Wissensschatz, der ihre Übersetzungen zu einem gelungenen Leseerlebnis macht.

Perdikkas
der Halberwählte


Der Ring lag schwer in seiner Hand, als Perdikkas die Finger darum schloss; es war nicht das Gewicht des Goldes, aus dem er geschmiedet war, sondern das der Macht, die in ihm lag. Perdikkas schaute auf Alexanders regloses Gesicht hinunter, im Tode ebenso schön wie im Leben, und er fühlte, wie seine Welt ins Wanken geriet, sodass er sich mit der freien Hand am Kopfteil des Bettes festhalten musste. In das alte Eichenholz waren lebendig wirkende Tiergestalten geschnitzt.

Er atmete tief durch, dann richtete er den Blick auf seine Gefährten, die anderen sechs Leibwächter, die auf Leben und Tod auf den nunmehr verstorbenen König eingeschworen waren. Ihre Mienen zeugten von der Bedeutungsschwere des Augenblicks: Leonnatos und Peukestas liefen die Tränen, und ihre Brust bebte von Schluchzern. Ptolemaios’ Gesicht war erstarrt, die Augen geschlossen, als sei er tief in Gedanken versunken. Lysimachos spannte immer wieder die Kiefermuskeln an und ballte die Fäuste so fest, dass seine Fingerknöchel weiß wurden. Aristonous rang nach Atem, dann vergaß er seine Würde, sank in die Hocke und stützte sich mit einer Hand am Boden ab. Peithon starrte Alexander mit großen, ausdruckslosen Augen an.

Perdikkas öffnete seine Hand und schaute auf den Ring hinunter. Dies war sein Moment – sollte er es wagen, ihn für sich zu beanspruchen? Immerhin hatte Alexander ihn dazu erwählt, den Ring zu empfangen.

Und er hat klug gewählt, denn von allen hier in diesem Raum bin ich seiner am meisten würdig, ich bin sein wahrer Erbe.

Er nahm den Ring zwischen Daumen und Zeigefinger und betrachtete ihn eingehend: so klein, so mächtig. Kann ich ihn beanspruchen? Würden die anderen es zulassen? Die Antwort kam schnell, unliebsam und wenig überraschend. In der zweiten Gruppe abseits des Bettes stand sein jüngerer Bruder Alketas zwischen Eumenes, dem listigen kleinen griechischen Sekretär, und dem ergrauten Veteranen Meleagros. Alketas fing seinen Blick auf und schüttelte langsam den Kopf; er hatte Perdikkas’ Gedanken gelesen. Überhaupt hatten alle im Raum seine Gedanken gelesen, denn nun ruhten alle Blicke auf ihm.

«Er hat ihn mir gegeben», betonte Perdikkas, und aus seiner Stimme klang die Autorität des Symbols, das er vor sich hielt. «Er hat mich erwählt.»

Aristonous richtete sich auf und erwiderte mit matter Stimme: «Aber er hat dich nicht benannt, Perdikkas, auch wenn ich wünschte, er hätte es getan.»

«Dennoch halte ich den Ring in Händen.»

Ptolemaios deutete ein verwirrtes Lächeln an und zuckte die Schultern. «Es ist wahrhaftig ein Jammer, aber er hat dich halb erwählt, und ein halberwählter König ist nur ein halber König. Wo ist die andere Hälfte?»

«Ob er jemanden erwählt hat oder nicht», dröhnte eine Stimme, rau vom Kommandieren auf dem Schlachtfeld, «die Heeresversammlung entscheidet darüber, wer König von Makedonien wird. So ist es von jeher gewesen.» Meleagros trat vor, eine Hand am Griff seines Schwertes. Ein grauer Vollbart dominierte sein wettergegerbtes Gesicht. «Freie Makedonen haben zu bestimmen, wer auf dem makedonischen Thron sitzt, und freie Makedonen haben das Recht, den Leichnam des toten Königs zu sehen.»

Zwei dunkle Augen starrten Perdikkas an, forderten ihn heraus, sich den alten Sitten zu widersetzen; Augen, die voller Groll waren, das wusste Perdikkas nur zu gut, denn Meleagros war fast doppelt so alt wie er und doch nicht über den Rang eines Infanteriekommandeurs hinausgekommen – Alexander hatte ihn nie in höhere Ämter erhoben. Doch dass er nicht weiter aufstieg, war nicht mangelnder Fähigkeit geschuldet, sondern gerade seinen Qualitäten als Führer einer Phalanx. Es bedurfte großen Geschicks, die sechzehn Mann breite und tiefe makedonische Phalanx zu befehligen; noch größeren Sachverstand erforderte es, vierzig dieser zweihundertsechsundfünfzig Mann starken Einheiten, Syntagmata genannt, im Verbund zu befehligen, und Meleagros war der beste Mann für diese Aufgabe – möglicherweise mit Ausnahme von Antigonos dem Einäugigen, räumte Perdikkas ein. Stets das richtige Tempo zu halten, während die Einheit in wechselndem Gelände manövrierte, sodass jeder Mann mit seiner sechzehn Fuß langen Sarissa, der Lanze, seinen Platz in der Formation behielt, das konnte man nicht in einer Feldzugsaison erlernen. Die Stärke der Phalanx bestand in ihrer Fähigkeit, auf jeden Mann in der Frontreihe fünf Lanzen zum Einsatz zu bringen. Armeen waren daran zerbrochen, seit Alexanders Vater diese Formation eingeführt hatte, aber nur weil Männer wie Meleagros es verstanden, die Reihen geordnet zu halten. Nur so konnten die fünf vordersten Reihen ihre Waffen einsetzen, während die hinteren Reihen die ihren dazu nutzten, Wurfgeschosse abzulenken, die von oben auf sie niedergingen. Meleagros sorgte für die Sicherheit seiner Männer, und sie liebten ihn dafür, und sie waren zahlreich. Meleagros durfte man nicht unterschätzen.

Perdikkas wusste, dass er geschlagen war, wenigstens vorerst; um sein Streben zu verwirklichen, brauchte er die Armee auf seiner Seite, sowohl die Infanterie als auch die Kavallerie, und Meleagros vertrat die Infanterie. Götter, wie ich die Infanterie hasse, und ich hasse diesen Hurensohn dafür, dass er mir im Wege steht – einstweilen. Er lächelte. «Du hast natürlich recht, Meleagros. Wir stehen hier und diskutieren miteinander, was zu tun ist, und dabei vergessen wir unsere Pflicht gegenüber unseren Männern. Wir sollten die Armee versammeln und ihr die Kunde mitteilen. Alexanders Leichnam sollte in den Thronsaal gebracht werden, damit die Männer daran vorbeidefilieren und ihm die letzte Ehre erweisen können. Sind wir uns wenigstens darüber alle einig?» Er schaute sich um und sah keine Anzeichen von Widerspruch. «Gut. Meleagros, rufe du die Infanterie zusammen, ich werde indessen die Kavallerie versammeln. Außerdem werde ich Boten in alle Satrapien entsenden, um die Nachricht zu überbringen. Und lasst uns stets daran denken, dass wir alle Alexanders Brüder sind.» Er schwieg kurz, um seine Worte wirken zu lassen, dann nickte er den anderen zu und ging zur Tür. Er brauchte ein wenig Zeit für sich, um seine Position zu überdenken.

Doch es war ihm nicht vergönnt. Während bei Alexanders Leichnam ein Dutzend Gespräche einsetzten, die in dem hohen Raum widerhallten, fühlte Perdikkas, wie jemand neben ihm in Gleichschritt fiel.

«Du brauchst meine Hilfe», sagte Eumenes, ohne zu ihm aufzublicken, als sie durch die Tür in den zentralen Hauptkorridor des Palastes hinaustraten.

Perdikkas schaute auf den Griechen hinunter, der einen ganzen Kopf kleiner war als er, und fragte sich, weshalb Alexander ihm eigentlich das militärische Kommando übertragen hatte, das frei geworden war, als er, Perdikkas, Hephaistions Nachfolge angetreten hatte. Es hatte erheblichen Unmut verursacht, als Alexander Eumenes zum ersten nicht makedonischen Befehlshaber der Hetairenreiterei ernannt hatte, zum Lohn für seine jahrelangen Dienste als Sekretär Philipps und später, nach dessen Ermordung, als Alexanders eigener Sekretär. «Was könntest du denn schon tun?»

«Ich wurde dazu erzogen, höflich zu Leuten zu sein, die Unterstützung anbieten – in Kardia gilt das als gutes Benehmen. Aber ich räume ein, dass wir uns in vielerlei Hinsicht von den Makedonen unterscheiden, beispielsweise haben wir von jeher eine Vorliebe dafür, unsere Schafe zu essen

«Und wir haben von jeher eine Vorliebe dafür, Griechen zu töten.»

«Nicht so viele, wie von ihren eigenen Landsleuten getötet werden. Aber wie dem auch sei, du brauchst meine Hilfe.»

Perdikkas erwiderte eine Weile lang nichts, während sie nun zügig den Korridor entlanggingen. Er war hoch und breit, vom Alter muffig, und das feuchte Klima Babylons hatte den geometrischen Mustern an den Wänden zugesetzt – die Farben waren verblasst und blätterten ab. «Also gut, du hast mich neugierig gemacht.»

«Eine vorzügliche Verfassung – nur durch Neugier können wir Gewissheit erlangen, denn sie treibt uns dazu, ein Thema von allen Seiten zu betrachten.»

«Ja, ja, das ist bestimmt alles sehr weise, aber …»

«Aber du bist nur ein stumpfsinniger Soldat und hast keinen Sinn für Weisheit?»

«Weißt du, Eumenes, einer der Gründe, weshalb die Leute dich nicht leiden können, ist …»

«Dass ich ihnen immerfort ins Wort falle und ihre Sätze beende?»

«Genau!»

«Dabei dachte ich, es läge nur daran, dass ich ein schmieriger Grieche bin. Nun, mir scheint, man lernt mit dem Alter unweigerlich dazu, es sei denn natürlich, man wäre Peithon.» Ein listiges Funkeln trat in seine Augen, und er blickte zu Perdikkas auf. «Oder Arrhidaios.»

Perdikkas machte eine wegwerfende Handbewegung. «Arrhidaios hat in seinen dreißig Jahren nicht mehr gelernt, als sich zu bemühen, nicht aus beiden Mundwinkeln gleichzeitig zu sabbern. Wahrscheinlich weiß er nicht einmal, wer sein Vater ist.»

«Er mag nicht wissen, dass er Philipps Sohn ist, aber wir alle wissen es. Und die Armee ebenfalls.»

Perdikkas blieb stehen und wandte sich dem Griechen zu. «Was soll das heißen?»

«Siehst du, ich sagte doch, du brauchst meine Hilfe. Du hast es selbst ausgesprochen: Er ist Philipps Sohn. Somit ist er Alexanders Halbbruder und als solcher sein legitimer Erbe.»

«Aber er ist geistesschwach.»

«Und? Die einzigen anderen direkten Erben sind Herakles, Barsines vierjähriger Bastard,...

Erscheint lt. Verlag 16.11.2021
Reihe/Serie Das Ende des Alexanderreichs
Das Ende des Alexanderreichs
Übersetzer Anja Schünemann
Zusatzinfo Mit 12 s/w Abb.
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte Abenteuerroman • Abenteuerserie • Alexander der Große • Alexander III. • Alexandria • Antike • Babylon • Ben Kane • Bernard Cornwell • David Gilman • Diadochenkriege • Diadochenreiche • Erbe • Game of Thrones • Griechenland • Historischer Roman • Historische Serie • Imperium • isbn nummer eingeben • Macht • Machtkampf • Makedonien • makedonisches Königreich • Ring • Simon Scarrow • Vatertagsgeschenk • Vespasian • Weltenreich • Weltreich
ISBN-10 3-644-00957-0 / 3644009570
ISBN-13 978-3-644-00957-8 / 9783644009578
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