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Die Seifenmanufaktur – Die Essenz des Glücks (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021
448 Seiten
Piper ebooks (Verlag)
978-3-492-60006-4 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
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Von der Kraft, für seine Träume zu kämpfen Die 20-jährige Emma weiß nichts von ihrem Vater Anton, der eine Seifenmanufaktur besitzt und heimlich ihre Ausbildung finanziert. Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, geraten Emma und ihre Mutter aufgrund ihrer jüdischen Abstammung in Gefahr. Unerwartete Hilfe bekommen sie von Antons Ehefrau Helen. Unter falschem Namen wird Emma in der Seifenmanufaktur angestellt. Doch ausgerechnet ihr Halbbruder Christian entwickelt sich zum glühenden Anhänger der NSDAP. Das Glück der Familie droht zu zerbrechen ... Atmosphärisch und berührend - Das große Finale der mitreißenden Saga um die wechselvolle Geschichte einer Seifensiederei im 19. und 20. Jahrhundert! Band 1: Die Seifenmanufaktur - Die Rezeptur der Träume Band 2: Die Seifenmanufaktur - Der Duft des Neubeginns Band 3: Die Seifenmanufaktur - Die Essenz des Glücks

Farina Eden, 1977 in Berlin geboren, entdeckte bereits als Kind ihre Begeisterung für Bücher und begann früh mit dem Schreiben. Nach Schule und Abitur fand sie einen Weg, die Leidenschaft fürs Schreiben mit ihrem Beruf zu verbinden. Sie studierte Deutsch und Englisch und unterrichtet heute an einer Realschule in Baden-Württemberg. Historischer Roman, Liebesroman, Jugendbuch oder Kurzgeschichten - Farina Eden ist in vielen Genres zuhause. 

1977 in Berlin geboren, entdeckte Farina Eden bereits als Kind ihre Begeisterung für Bücher und begann früh mit dem Schreiben. Nach Schule und Abitur fand sie einen Weg, die Leidenschaft fürs Schreiben mit ihrem Beruf zu verbinden. Sie studierte Deutsch und Englisch und unterrichtet heute an einer Realschule in Baden-Württemberg, wo sie gemeinsam mit Mann und Tochter lebt. Kreativität kennt keine Grenzen. Genau das ist der Grund, warum sich die Autorin bisher weder auf ein Genre, noch auf eine Zielgruppe festlegen wollte. Historischer Roman, Liebesroman, Jugendbuch oder Kurzgeschichten – die Autorin schreibt nieder, was sie nicht mehr loslässt.

Kapitel 1


Freitag, 2. Juni 1933

Emma


Emma fuhr mit dem Finger über die Zeilen und suchte mit klopfendem Herzen nach ihrem Namen. Das Murren hinter sich überhörte sie. Sie hatte sich durch die aufgeregten Frauen hindurchgeschoben, endlich einen Platz vor der Anschlagtafel ergattert und würde nun sicher nicht beiseitetreten, nur weil sie anderen die Sicht nahm.

Es sah nicht so aus, als wären die Prüflinge alphabetisch sortiert worden. Und falls doch? Sie schluckte, denn daran, dass sie durchgefallen sein könnte, wollte sie einfach nicht denken.

»Da!«, rief sie. Ohne an die drängelnden Frauen neben und hinter sich zu denken, sprang sie in die Höhe und riss beide Arme nach oben.

Emma Ehrlich. Bestanden.

»Jetzt sieh zu, dass du Platz machst.«

»Und schon bin ich weg«, gab Emma fröhlich zurück. Sie hatte es geschafft. Dass sie überhaupt daran gezweifelt hatte! Schon die Jahre an der höheren Mädchenschule hatten ihr gezeigt, dass sie sich weniger für Hauswirtschaft oder Handarbeit, sondern vielmehr für die Mathematik begeisterte. Es war ein logischer Schritt gewesen, die städtische Schule für Frauenberufe in Fürth zu besuchen, um sich dort zur Buchhalterin ausbilden zu lassen.

Und nun war sie Buchhalterin. Zwar wusste sie noch nicht im Detail, wie sie sich in den einzelnen Fachbereichen, etwa Rechnungswesen oder Buchführung, geschlagen hatte, doch das war zweitrangig. Sie hatte in den vergangenen Monaten alles gelernt, was sie benötigen würde, um in einem der großen umliegenden Betriebe arbeiten zu können. Sie beherrschte Stenografie ebenso wie den Umgang mit der Schreibmaschine. Als vor drei Jahren eine ganz neuartige Buchungsmaschine auf den Markt gekommen war, hatte Emma keine Sekunde gezögert und sich auch mit diesem Gerät vertraut gemacht. Sie war eine der Schnellsten ihres Jahrganges, wenn es darum ging, Buchungsblätter auszufüllen oder ganze Jahresbilanzen zu kontrollieren. Eine glänzende Zukunft lag vor ihr, dessen war sie sich sicher.

Mit beschwingten Schritten lief Emma die breite Treppe hinunter, die aus dem Gebäude führte. Sie konnte es kaum erwarten, das Gesicht ihrer Mutter am Wochenende zu sehen. Sie hatten vereinbart, dass sie zu den Pfingstfestspielen nach Rothenburg zurückkehren und einige Tage dort verbringen würde. Danach wollte sie damit beginnen, sich in Fabriken und Betrieben in und um Fürth und Nürnberg vorzustellen.

»Emma!«

Klara riss sie aus ihren Gedanken. Suchend sah sie sich um, und als sie die Freundin entdeckte, konnte sie nicht mehr an sich halten. »Ich habe bestanden!«, brüllte sie quer über die Straße.

Klara schüttelte lachend den Kopf, wartete mit ihrer Antwort jedoch, bis sie voreinanderstanden. »Hast du etwa daran gezweifelt?«, fragte sie und hakte sich bei Emma unter.

»Einen kurzen Moment«, gab Emma zu. »Die Sekunden, in denen ich meinen Namen gesucht habe, erschienen mir wie eine Ewigkeit.«

»Also haben deine Selbstzweifel nichts mit Können oder Nichtkönnen zu tun, sondern einzig mit deiner Ungeduld.«

Emma warf den Kopf in den Nacken, hielt sich ihren roten Glockenhut und lachte herzlich. Wie so häufig hatte Klara ihren Charakter mit wenigen Worten treffend beschrieben.

»Das müssen wir feiern«, entschied Klara. Sie hatte ihre Ausbildung zur Krankenschwester bereits vor über einem Jahr beendet und inzwischen eine Anstellung im israelitischen Hospital Fürth angenommen.

»Ich weiß nicht«, gab Emma zögerlich zurück. »Meine Tasche ist noch nicht gepackt, und mein Zug nach Hause geht morgen schon sehr früh.«

»Und?« Klara zuckte unbekümmert mit den Schultern. »Was brauchst du schon groß für die wenigen Tage bei deiner Mutter? Und das Schlafdefizit kannst du im Zug ausgleichen.«

Da Emma nicht sofort zustimmte, blieb Klara stehen und sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Stell dich nicht so an! Diesen neuen Lebensabschnitt wirst du doch wohl nicht mit dem griesgrämigen Fräulein Pfisterer beginnen wollen.«

Emma spitzte die Lippen und ließ die Luft entweichen, als hätte sie gerade die schwerste Entscheidung ihres jungen Lebens zu treffen. Die Aussicht auf einen langen Abend mit endlosen Schimpftiraden ihrer Vermieterin war alles andere als verlockend.

Elfriede Pfisterer, Hauswirtin der Pension Pfisterer, war eine überaus anstrengende Frau. Ihre Launen wechselten stündlich. Mal gab sie sich aufgeschlossen und wollte von den Frauen, die sie beherbergte, alle möglichen privaten Dinge erfahren, um ihnen dann mütterliche Ratschläge zu erteilen. Im nächsten Moment konnte es jedoch sein, dass sie ihre ausnahmslos weiblichen Mieterinnen für vermeintlich schlechtes Benehmen tadelte, sie beschimpfte oder sogar mit Rauswurf drohte, wenn sich diese nicht den Hausregeln unterordneten, die sich jedoch ebenso schnell änderten wie ihre schwankenden Stimmungen.

Emma hatte inzwischen den Eindruck, dass sich das konfuse Wesen der Hauswirtin auch auf ihre Finanzen auswirkte. Obwohl alle acht Frauen die Zimmer pünktlich zahlten, häuften sich Momente, in denen Fräulein Pfisterer die eine oder andere beiseitenahm, um sie anzupumpen. In unzusammenhängendem Gestammel erzählte sie dann von Kosten für kranke Verwandte, dringend notwendigen Reparaturen oder einer großzügigen Spende, die sie geleistet und die ihr ein Loch in ihre Haushaltskasse gerissen hätten.

Bei der Vorstellung, ausgerechnet diesen Tag mit dem Hausdrachen ausklingen lassen zu müssen, schüttelte Emma sich. »Du hast recht. Sie würde mir jede Freude verderben. Natürlich begleite ich dich.«

»Na also!«

Plaudernd und scherzend liefen sie das kurze Stück bis in die Alexanderstraße, in der die Pension lag. Klara hatte die Unterhaltung bei der Garderobe für den heutigen Abend begonnen und war inzwischen bei ihrer Lieblingsgeschichte angelangt: »Wenn ich daran denke, wie du damals bei uns eingezogen bist …« Theatralisch riss sie ihre Augen auf und rollte sie dann zum Himmel. »Ein echtes Mauerblümchen und ein …«

»… und ein hoffnungsloser Fall, um den du dich erst einmal kümmern musstest«, beendete Emma den Satz mit einem ebenso theatralischen Gähnen.

Anfangs hatte sie sich noch darüber geärgert, dass Klara stets so tat, als wäre sie ohne die Frauen in der Pension nicht überlebensfähig gewesen, denn natürlich entsprach das nicht der Wahrheit. Sie mochte vor drei Jahren vielleicht etwas unbeholfen gewesen sein, gut möglich, aber ganz sicher kein hoffnungsloser Fall. In Sachen Stil und Anmut hatte sie einiges von Klara und den anderen Frauen lernen können. Abgesehen davon war sie aber durchaus in der Lage, ihre Frau zu stehen.

Ihr war auch nie wirklich eine Wahl geblieben. Schon im Alter von zwölf Jahren hatte sie ihre Heimat Rothenburg ob der Tauber verlassen, um das städtische Mädchenlyzeum in Nürnberg zu besuchen. Noch heute erinnerte sie sich an die unzähligen Tränen, mit denen sie ihre Mutter hatte umstimmen wollen. Die Vorstellung, weit weg von ihr in einem Pensionat leben zu müssen, hatte sie mehr geängstigt als alles, was sie in ihrem bis dahin kurzen Leben erlebt hatte. Doch schon nach wenigen Wochen hatte sie Anschluss gefunden und sich eingelebt. Die Argumentation ihrer Mutter, dass sie dort eine bessere Ausbildung erhielte und zu einem toleranteren Menschen erzogen würde als in der Enge ihrer Heimatstadt, erschloss sich ihr zwar bis heute nicht so ganz, doch inzwischen ahnte sie, dass ihr Selbstbewusstsein und ihre Offenheit wohl vor allem daher rührten, dass sie schon früh lernen musste, sich selbst zu helfen.

»Sag mal, hörst du mir überhaupt zu?«

Emma zuckte zusammen. Klara sah sie abwartend an, doch sie hatte nicht die geringste Ahnung, was sie wohl gefragt haben könnte. »Entschuldige bitte«, sagte sie deshalb.

»Ich hatte vorgeschlagen, dass du heute Abend dein weinrotes Kostüm anziehst. Der schmal geschnittene Rock und die farblich dazu passende taillierte Jacke betonen...

Erscheint lt. Verlag 2.12.2021
Reihe/Serie Die Seifenfabrikantin
Die Seifenfabrikantin
Die Seifenfabrikantin
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 20. Jahrhundert • Altes Handwerk • Belletristik Neuerscheinung 2022 • Charlotte Jacobi • Die Tuchvilla • Familiensaga • Familienunternehmen • Historischer Roman für Frauen • Judith Lennox • Liebesgeschichte • Rothenburg ob der Tauber • Schicksal • Seife • Seifenherstellung • Seifenmanufaktur-Trilogie • Seifensiederei • starke weibliche Protagonistin • Zweiter Weltkrieg
ISBN-10 3-492-60006-9 / 3492600069
ISBN-13 978-3-492-60006-4 / 9783492600064
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