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Die Frau meines Lebens (eBook)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
176 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-00722-2 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
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Der erste Roman von Nummer-1-Bestsellerautor Nicolas Barreau. Antoine, passionierter Buchhändler und Romantiker aus Überzeugung, hat zehn verschiedene Telefonnummern und nur vierundzwanzig Stunden Zeit, um die Frau seines Lebens wiederzufinden. Dann heiratet sie, denkt er ... Ein federleichter und lebenskluger Roman über den wunderbaren Wahn der Liebe. Noch selten wurde in solch atemberaubendem Tempo über die schönste Sache der Welt geschrieben.

Nicolas Barreau hat sich mit seinen charmanten Paris-Romanen ein begeistertes Publikum erobert. Sein Buch «Das Lächeln der Frauen» brachte ihm den internationalen Durchbruch. Es erschien in 36 Ländern, war in Deutschland mit weit über einer Million verkauften Exemplaren «Jahresbestseller» und wurde anschließend verfilmt sowie in unterschiedlichen Inszenierungen an deutschen Bühnen gespielt. In «Die Zeit der Kirschen» erzählt der Autor die Geschichte seiner unvergesslichen Helden fort. Auch mit «Tausend Lichter über der Seine» bezauberte der Autor seine Leserinnen und Leser. Nicolas Barreau ist der Künstlername der Autorin und Verlegerin Daniela Thiele. Sie ist in Köln zu Hause, liebt Paris und das französische Savoir-vivre und betreibt zusammen mit ihrem Mann einen Verlag.

Nicolas Barreau hat sich mit seinen charmanten Paris-Romanen ein begeistertes Publikum erobert. Sein Buch «Das Lächeln der Frauen» brachte ihm den internationalen Durchbruch. Es erschien in 36 Ländern, war in Deutschland mit weit über einer Million verkauften Exemplaren «Jahresbestseller» und wurde anschließend verfilmt sowie in unterschiedlichen Inszenierungen an deutschen Bühnen gespielt. In «Die Zeit der Kirschen» erzählt der Autor die Geschichte seiner unvergesslichen Helden fort. Auch mit «Tausend Lichter über der Seine» bezauberte der Autor seine Leserinnen und Leser. Nicolas Barreau ist der Künstlername der Autorin und Verlegerin Daniela Thiele. Sie ist in Köln zu Hause, liebt Paris und das französische Savoir-vivre und betreibt zusammen mit ihrem Mann einen Verlag.

1


Heute bin ich der Frau meines Lebens begegnet.

Sie saß in meinem Lieblingscafé, ganz hinten an einem der Holztische vor der verspiegelten Wand und lächelte mir zu. Leider war sie nicht allein. Ein – ich muss es zugeben – verdammt gut aussehender Typ saß bei ihr und hielt ihre Hand.

Ich sah sie also nur an, rührte in meinem Café Crème und flehte die himmlischen Mächte an, dass etwas passieren sollte.

Ich bin Buchhändler, wissen Sie, und wenn man tagtäglich mit Büchern zu tun hat, wenn man so viele Romane gelesen hat wie ich, kommt man irgendwann zu dem Schluss, dass sehr viel mehr möglich ist, als gemeinhin angenommen wird. Mag sein, dass für manche die Literatur die angenehmste Art ist, das Leben zu ignorieren, wie Fernando Pessoa einmal geschrieben hat. Aber im Grunde will man das Leben doch nur dann ignorieren, wenn es so geworden ist, wie man es nicht haben wollte.

Ich finde, Literatur muss die Welt nicht zwangsläufig draußen vor der Tür lassen – im Gegenteil! Oft genug holt sie die Welt auch zu uns herein.

Vielleicht bin ich ein hoffnungsloser Romantiker, aber warum sollte das, was sich jemand für ein Buch ausgedacht hat, nicht auch im wahren Leben vorkommen können? Literatur kann ein wunderbarer Weg in die Wirklichkeit sein, weil sie uns die Augen öffnet für alles, was passieren kann. Was jeden Tag passieren kann!

Nehmen Sie nur den heutigen Tag. Erst war es ein ganz normaler Donnerstag im April. Jetzt ist es der wichtigste Donnerstag meines Lebens. Ich befinde mich im Ausnahmezustand. Bin schon mitten drin in einer Geschichte. In einem Roman, wenn Sie so wollen, von dem ich das Ende noch nicht weiß, weil ich dummerweise nicht der Autor bin.

Der Tag fing damit an, dass ich den Wecker überhörte, also nicht gerade spektakulär. Als ich unter der Dusche stand, klingelte das Handy – mein Freund Nathan, der wissen wollte, ob ich am Abend mit ihm ins Bilboquet gehe, seine erklärte Lieblingsjazzbar, in der schon Ella Fitzgerald gesungen hat. Aus meinen Haaren tropfte das Wasser, und ich sagte, klar, warum nicht, lass uns später noch mal telefonieren. Nathan ist einer der unkompliziertesten Menschen, die ich kenne; die Mädchen umlagern ihn in Scharen, und die Abende mit ihm sind immer lustig.

Ich trank einen Espresso im Stehen, überflog die Zeitung, und dann machte ich mich auf den Weg in die Buchhandlung. Es hatte geregnet, und die kleinen Straßen sahen aus wie frisch gewaschen. Vormittags war nicht viel los, und ich habe mit Julie das Schaufenster neu dekoriert.

Julie ist meine Compañera in der Librairie du Soleil und die Königin der Ratgeber auf zwei (außerordentlich hübschen) Beinen.

Sie haben ein Problem mit Ihrer Schwiegermutter? Sie wollen endlich Ordnung in Ihr Leben bringen? Ihre Freundin ist mit Ihrem besten Freund abgehauen und Sie stehen kurz vor dem Selbstmord?

Verzweifeln Sie nicht! Kommen Sie einfach in unsere kleine Buchhandlung in der Rue Bonaparte, und fragen Sie nach Julie. Sie wird Ihnen mit leichter Hand für jedes Problem den entsprechenden Ratgeber heraussuchen.

Und das ist genau der Grund, warum ich mich nie in Julie verlieben könnte, obwohl sie mit ihren aufgesteckten schwarzen Haaren und dem charmanten Lächeln an die junge Audrey Hepburn erinnert.

Eine Frau, die für jedes Problem eine Lösung hat, macht mir irgendwie Angst. Im Gegensatz zu mir hat Julie ihr Leben bestens im Griff. Sie ruht in sich selbst. Sie hat immer einen Plan. Und einen Mann hat sie natürlich auch. Bleibt Antoine, also ich, zweiunddreißig, Inhaber einer halben Buchhandlung und ohne Plan. Ein Mann, der schöne Bücher ebenso zu schätzen weiß wie schöne Dessous und der seinen Kunden nur die Romane ans Herz legt, die ihm selbst gefallen.

Eigentlich hätte ich die Mittagspause dringend nutzen sollen, um Hemden in die Reinigung zu bringen und Besorgungen zu machen – der Kühlschrank war heute Morgen bis auf ein Stück Chèvre und drei Tomaten selbst für einen Junggesellen ziemlich leer. Doch dann schien nach einem kurzen Aprilschauer wieder die Sonne, die Tropfen an der Scheibe glitzerten in allen Farben, Julie sagte: «Mist, jetzt kann ich das Fenster schon wieder putzen», und ich hatte plötzlich keine Lust mehr auf Erledigungen.

«Ich geh auf einen Kaffee ins Flore», sagte ich zu Julie, die auf Strümpfen in der Auslage stand und das Plakat für eine Lesung aufhängte. Julie verzog ihren hübschen Mund. Sie mag das Café de Flore nicht besonders. Wie fast alle Pariser meidet sie die Orte, die von Touristen heimgesucht werden. Was das angeht, ist sie ein echter Snob. Ich aber bin in Arles aufgewachsen und kam erst mit siebzehn Jahren nach Paris – vielleicht habe ich deswegen so erschreckend wenig Berührungsängste mit touristischen Attraktionen.

Ich gehe gern ins Flore, der Kaffee ist gut und stark, die Kellner unerschütterlich und die Tarte Tatin nicht zu verachten, wenn man karamellisierten Apfelkuchen mag, der als solcher nicht mehr zu erkennen ist.

Na ja, ich gebe zu, auch die Vorstellung, in einem Café zu sitzen, das einst ein Literatentreffpunkt war, gefällt mir – trotz der Rucksacktouristen, die den Geist von Simone und Jean-Paul auch mal atmen wollen, und den ewig kichernden Japanermädchen, die nach dem Power-Shoppen mit Hunderten von schönen bunten Papiertüten an jeder Hand hier einfallen wie ein Schwarm exotischer Vögel und sich gegenseitig fotografieren.

Als ich heute das Café betrat, mich an den Holztischen, den Kellnern und der Kuchenvitrine vorbeischlängelte, um die Treppe zum ersten Stock zu nehmen – dort ist es meistens ruhiger als unten –, ahnte ich also noch nichts. Ich ahnte auch noch nichts, als ich mit einem flüchtigen Blick bemerkte, dass mein Lieblingsplatz ganz hinten in der Ecke besetzt war. Jemand saß dort hinter einer Zeitung, und ich ließ mich an einem anderen Tisch nieder, bestellte einen Kaffee und zwei Croissants und blätterte in einem kleinen Büchlein von Editions Stock, einem modernen Liebesroman, der, wenn man der Ankündigung des Verlages Glauben schenken durfte, daherkam wie ein französisches Chanson.

Vis à vis wurde die Zeitung mit einem leisen Rascheln zusammengefaltet und zur Seite gelegt, und als ich noch einmal hinüber sah zu der Lederbank, auf der ich eigentlich hätte sitzen sollen, traf mich fast der Schlag.

Meine Güte, der Schlag, man sagt das immer so, und es ist ein so leichtfertig bemühtes Bild. Und doch war es genau das, was passierte, und ich hoffe, Sie sehen es mir nach, dass mir nichts Poetischeres oder Originelleres einfällt, um diesen einen magischen Moment zu beschreiben, an dem Zeit für mich eine neue Bedeutung bekam, ein Engel mich mit seinem Flügel streifte und die Welt auf ganze zehn Quadratmeter zusammenschrumpfte.

Eine junge Frau mit langem honigblondem Haar saß da wie vom Himmel gefallen und sah mich mit großen braunen Augen an. Helle braune Augen, in denen winzige Goldpartikel zu tanzen schienen.

Sie lächelte kurz, und ihr Blick verweilte einen Augenblick länger auf mir als nötig. Oder bildete ich mir das bloß ein? Mir wurde heiß und kalt. Fast wäre mir das Buch aus der Hand gefallen. Und wenn schon! Was sollte ich mit einem Roman, der wie ein Chanson war, wenn mein eigenes Leben gerade anfing im Samba-Rhythmus zu schlagen?

Da saß SIE. Die Frau meines Lebens. Einfach so!

Es klingt ziemlich sonderbar, aber obwohl ich noch nicht ein einziges Wort mit ihr gesprochen hatte, wusste ich, dass es dieses Gesicht war, das ich immer vor Augen gehabt hatte und nach dem ich gesucht hatte, ohne es zu wissen, wenn ich meinen Freundinnen den Laufpass gab.

Krampfhaft umklammerte ich mein kleines Buch. Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf. Ich musste die Schöne am Nachbartisch ansprechen. Aber wie?

Was, um Himmels willen, sagt man in solch einer Situation?

«Hallo, ich bin Antoine. Halten Sie mich nicht für verrückt. Wir kennen uns noch nicht, aber Sie sind die Frau meines Lebens.» Lächerlich.

«Entschuldigen Sie … aber Sie kommen mir so bekannt vor, kennen wir uns?» Der älteste Anmachspruch der Welt! Phantasielos und plump.

«Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie wunderschöne Augen haben?» Also wirklich, das sagt man, wenn einem gar nichts mehr einfällt!

Ich bin sonst nicht auf den Mund gefallen und habe schon so manches Mädchen mit schönen Worten rumgekriegt, aber das hier, das war was anderes, und die Angst, das Falsche zu sagen und das Ganze zu versieben, ließ mich jeden Satz, den mein Hirn mir vorschlug, verwerfen.

«Voilà, Monsieur!» Der Kellner kam und stellte ein kleines Silbertablett mit Croissants, heißer Milch und Kaffee vor mich hin, während sein professionell-gelangweilter Blick bereits die frei gewordenen Tische nach abzuräumendem Geschirr absuchte.

Die Frau meines Lebens ließ derweil anmutig ein Tütchen Zucker in ihren Jus d’Orange rieseln. Ich hätte ihr am liebsten jeden einzelnen ihrer wunderhübschen Finger geküsst.

Als ob sie meine Gedanken gelesen hätte, stützte sie die Arme auf, leckte einige Zuckerkörnchen von ihrem Zeigefinger und sah wieder zu mir herüber. Eine Kette mit zierlichen Kugeln aus Gold und Glas baumelte über dem Ausschnitt ihres eng anliegenden schwarzen Kleides und lenkte meinen Blick auf den Ansatz zweier kleiner runder Brüste, die sich unter dem Stoff abzeichneten. Ein paar winzige Sommersprossen waren auf die seidige Haut getupft, und ich konnte nicht anders, als mir vorzustellen, wie wunderbar es sein müsste, ihr den Büstenhalter aufzuhaken und diese weichen weißen Täubchen in meinen Händen zu halten. Ich schluckte, sah wieder hoch und fühlte mich...

Erscheint lt. Verlag 1.5.2021
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Beziehungen • Das Lächeln der Frauen • Frankreich • Frauenroman • Liebe • Liebe auf den ersten Blick • Liebe mit Hindernissen • Liebesroman • Neuausgabe • Paris • Roman für Frauen • Romantischer Roman
ISBN-10 3-644-00722-5 / 3644007225
ISBN-13 978-3-644-00722-2 / 9783644007222
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