Prosecco-Wellen (eBook)
556 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-347-24333-0 (ISBN)
Liebe Leserinnen und Leser - Willkommen! Mein Name ist Ursula Flajs. Wer bin ich? Die Tochter einer willensstarken, mutigen Mutter und eines toleranten, freiheitsliebenden Vaters. Die mittlere von drei emotionsflexiblen Schwestern und seit Jahrzehnten die Ehefrau meines Lebensmenschen Helmut. Bereits als Kind, sobald ich lesen konnte, bin ich in der Welt der Bücher versunken. Meinem Tagebuch habe ich anvertraut, was ich niemandem erzählen wollte, umso mehr quollen meine Schulaufsätze vor kreativen Einfällen über. Irgendwann jedoch, im 'Feldzug' des Erwachsenwerdens, hat sich die Schreibbegeisterung verflüchtigt. Bis ich nach jahrelanger Beschäftigung in verschiedenen kaufmännischen Berufen, die Ausbildung zur Diplom-Altenfachbetreuerin absolviert habe. Während des dreijährigen Studiums faszinierten mich besonders jene Schwerpunkte, die tiefer in die Seele blicken lassen: Psychologie, systemische Kommunikation und Biografie-Arbeit. Wobei die Arbeit mit dementen Menschen zu meinen bewegendsten Erfahrungen gehört. Und ich habe beim Verfassen der zahlreichen Studienberichte etwas in mir wiederentdeckt: Meine Liebe zum Schreiben. Der Wunsch, irgendwann einen Roman zu schreiben, hat sich in mir manifestiert. Das fehlende Know-how erlernte ich während eines zweijährigen Fernstudiums für Belletristik. In dieser Zeit sind die ersten Seiten meines Romans Prosecco-Wellen entstanden. Für zusätzliche Impulse besuche ich bis heute kreative Schreibwerkstätten und präsentiere bei Lesungen meine Texte. Mein Interesse an Literatur ist weit gefächert. Ich liebe 'Geschichten, die das Leben schreibt' ebenso wie Fantasy-Storys. Ich lese gelegentlich einen Thriller, lasse mich in ferne Welten und zu unbekannten Kulturen entführen, tauche in magische Geschichten ein oder tanze mit einem Roman einen sinnlichen Tango. Ich mag es, wenn es menschelt: Wenn die 'BuchbewohnerInnen' Schwächen zeigen, Ecken und Kanten haben, sich mit ihrem Dasein auseinandersetzen müssen. Wenn sie nachvollziehbar reagieren und handeln, am Ende vielleicht über sich hinauswachsen oder auch nur am Boden der Realität landen. Und ich mag es, wenn in den Erzählungen die Essenz von Liebe und Zuversicht mitschwingt. Alles, was ich gerne lese, spiegelt sich in den Texten wider, die ich schreibe. Es schlummern noch viele Geschichten in mir. Sie und ich, dürfen gespannt sein, welche als nächstes das Licht der Lesewelt erblicken wird.? Herzlichst, Ihre, eure, Ursula Flajs
Liebe Leserinnen und Leser - Willkommen! Mein Name ist Ursula Flajs. Wer bin ich? Die Tochter einer willensstarken, mutigen Mutter und eines toleranten, freiheitsliebenden Vaters. Die mittlere von drei emotionsflexiblen Schwestern und seit Jahrzehnten die Ehefrau meines Lebensmenschen Helmut. Bereits als Kind, sobald ich lesen konnte, bin ich in der Welt der Bücher versunken. Meinem Tagebuch habe ich anvertraut, was ich niemandem erzählen wollte, umso mehr quollen meine Schulaufsätze vor kreativen Einfällen über. Irgendwann jedoch, im 'Feldzug' des Erwachsenwerdens, hat sich die Schreibbegeisterung verflüchtigt. Bis ich nach jahrelanger Beschäftigung in verschiedenen kaufmännischen Berufen, die Ausbildung zur Diplom-Altenfachbetreuerin absolviert habe. Während des dreijährigen Studiums faszinierten mich besonders jene Schwerpunkte, die tiefer in die Seele blicken lassen: Psychologie, systemische Kommunikation und Biografie-Arbeit. Wobei die Arbeit mit dementen Menschen zu meinen bewegendsten Erfahrungen gehört. Und ich habe beim Verfassen der zahlreichen Studienberichte etwas in mir wiederentdeckt: Meine Liebe zum Schreiben. Der Wunsch, irgendwann einen Roman zu schreiben, hat sich in mir manifestiert. Das fehlende Know-how erlernte ich während eines zweijährigen Fernstudiums für Belletristik. In dieser Zeit sind die ersten Seiten meines Romans Prosecco~Wellen entstanden. Für zusätzliche Impulse besuche ich bis heute kreative Schreibwerkstätten und präsentiere bei Lesungen meine Texte. Mein Interesse an Literatur ist weit gefächert. Ich liebe 'Geschichten, die das Leben schreibt' ebenso wie Fantasy-Storys. Ich lese gelegentlich einen Thriller, lasse mich in ferne Welten und zu unbekannten Kulturen entführen, tauche in magische Geschichten ein oder tanze mit einem Roman einen sinnlichen Tango. Ich mag es, wenn es menschelt: Wenn die 'BuchbewohnerInnen' Schwächen zeigen, Ecken und Kanten haben, sich mit ihrem Dasein auseinandersetzen müssen. Wenn sie nachvollziehbar reagieren und handeln, am Ende vielleicht über sich hinauswachsen oder auch nur am Boden der Realität landen. Und ich mag es, wenn in den Erzählungen die Essenz von Liebe und Zuversicht mitschwingt. Alles, was ich gerne lese, spiegelt sich in den Texten wider, die ich schreibe. Es schlummern noch viele Geschichten in mir. Sie und ich, dürfen gespannt sein, welche als nächstes das Licht der Lesewelt erblicken wird. Herzlichst, Ihre, eure, Ursula Flajs
Brian Air
Der April, der seinem Namen alle Ehre machte, meinte es nicht gut mit den Freundinnen. Als sie in Friedrichshafen durchs Gate ins Freie traten, verwandelte ein launiger Föhn ihre gestylten Frisuren zu Vogelnestern und die ersten Regentropfen spendeten ihren Segen dazu.
„Warum hat dieser blöde Flughafen keine überdachten Gangways?“ Lilli musste trotz olympiareifem Sprint vom Gate bis zum Flugzeug wie alle anderen Gäste am unteren Ende der Zugangstreppe warten, bis sie an der Reihe war. Sie funkelte den schuldlosen Sicherheitsbeamten böse an. Dieser war mit schwierigen Fluggästen bestens vertraut und quittierte Lillis Feindseligkeit mit einem schiefen Lächeln.
„Lilli, er kann doch nichts dafür!“, murmelte Sandra über Lillis Schulter hinweg und versuchte mit einem entschuldigenden Blick, den geduldigen Mann vom friedlichen Naturell seiner Fluggäste zu überzeugen.
„Macht doch nichts, das bisschen Regen. Bis Hamburg sind wir wieder trocken.“ Emmas Naturlocken bauschten sich zu einem nostalgischen Afrolook auf.
„Genau! Was soll das Gemecker? Jetzt fängt unser Urlaub an!“ Melanie wollte sich die Reise nicht verderben lassen und ging in Gedanken bereits die Getränkekarte an Bord durch.
Marie, die neben ihr stand, hielt sich würdevoll aus der Diskussion heraus und wartete trotz inzwischen heftigem Regenfall, bis sie an der Reihe war.
Der altgediente Spruch „Zeit ist Geld“ musste vom Gründer der Brian Air stammen. Kaum hatten die letzten Passagiere die Boeing betreten, wurden sie von den Flugbegleitern bereits auf ihre Plätze gescheucht. Und sie mussten hilflos zusehen, wie ihnen die Gepäckstücke entrissen und in die Ablagefächer über ihren Köpfen gestopft wurden. Lilli hatte ihre Geldtasche im Handkoffer vergessen und wurde zurechtgewiesen, als sie noch einmal aufstand.
„Madam, please sit down! We will take off in a few minutes!“, wies ein Flugbegleiter sie zurecht.
Man konnte Lilli ansehen, was sie von der Rüge hielt, doch Melanie drückte ihre Freundin in den Sitz und zischte: „Sei bloß still, sonst bekommen wir später nichts zu trinken!“ Lilli verdrehte ihre Augen: „Du wirst schon nicht verdursten!“
„Mein Opa hat immer gesagt: ‚Durst ist schlimmer als Heimweh!‘ Obwohl – an Heimweh leide ich im Moment auch nicht.“ Melanie zog kichernd die Getränkekarte aus der Tasche am Vordersitz. Gemeinsam mit Lilli studierte sie die Auswahl.
Emma saß direkt vor Lilli. Sie blickte durch das mit Regentropfen gesprenkelte Fenster in den grauen Himmel. Auch wenn es geschneit hätte, nichts konnte ihre Vorfreude trüben. Sie wollte nur einmal alles hinter sich lassen. Hoffentlich hatte Frau Hagen mit ihrer Mutter keine Probleme!
Marie, die neben Emma saß, starrte Löcher in die Luft. Emma legte die Hand auf den Arm ihrer Freundin: „Geht’s dir gut?“ Marie zuckte zusammen, bevor sie mit zittriger Stimme antwortete: „Danke. Mir geht’s gut.“ Ihre geröteten Augen sagten jedoch etwas anderes. Emma streichelte den Arm ihrer Freundin.
„Bye bye, Friedrichshafen! Yuhuuu!“, schmetterte Melanie, als das Flugzeug langsam losrollte. Sie erntete den mitleidigen Blick einer Passagierin jenseits des Mittelgangs. So viel Enthusiasmus war bei Vielfliegern nicht üblich. Doch das tat Melanies Freude keinen Abbruch: „Sollen wir uns was zu trinken bestellen?“
„Ja, Melanie, sobald das Personal wieder Zeit hat, bestellen wir.“ Lilli linste über Melanies Brüste hinweg zur anderen Seite, um die schweigsame Sandra zu beobachten, deren Aufmerksamkeit anderweitig beansprucht wurde.
Ein sehr britisch anmutender Flugbegleiter mit rötlichen Haaren und Sommersprossen kam eilig den Gang entlang, um vermutlich etwas Wichtiges im hinteren Teil des Flugzeugs zu erledigen. Sandra fixierte ihn mit ihrem Blick. Als der Mann ihre Sitzreihe passierte, legte sie ein Bein über das andere, sodass ihr kurzer Rock noch höher rutschte.
Lilli schnaubte: „Also, Sandra! Du stehst auf Prinz Harry?“
„Ich weiß nicht, was du meinst!“ Sandra zuckte ungerührt die Schultern und schwenkte ihren Kopf, damit sie auch die Rückenansicht des Flugbegleiters begutachten konnte. Ihren geweiteten Augen nach fiel das Urteil positiv aus.
Marie hatte den Wortwechsel auf der hinteren Sitzreihe mitbekommen und schüttelte stumm ihren Kopf. Sie fragte sich nicht zum ersten Mal, wie Sandra und sie Schwestern sein konnten.
Nachdem das Flugzeug seine Reisehöhe erreicht hatte, wurde Melanie ungeduldig. „So, jetzt könnte mal jemand auftauchen und die Bestellungen aufnehmen! Ich hab geglaubt, diese Fluggesellschaften legen Wert auf konsumierende Gäste.“
„Melanie, man könnte denken, du hast Entzugserscheinungen.“ Lilli deutete auf eine Passagierin, die mit hochgezogenen Augenbrauen zu ihnen herübersah.
Aber Melanie zuckte nur mit den Achseln: „Und? Mir egal! Ich will Spaß!“
Der große Wunsch nach Getränken einiger Passagiere musste bis zur Crew vorgedrungen sein. Denn bald darauf schob Prinz Harry mit einer blonden Kollegin den heißersehnten Getränkewagen durch den Gang.
„Und was möchtet ihr? Ich bezahle! Die erste Runde geht auf mich!“ Melanie fuchtelte mit der Getränkekarte zwischen Maries und Emmas Sitz herum. Da die beiden unentschlossen mit ihren Schultern zuckten, entschied Melanie: „Also gut, fünf Mal Prosecco!“ Der Flugbegleiter schenkte ihnen ein erfreutes Lächeln und bediente sie mit geschulten Handgriffen: „That costs 35 Euros, Madam, please!“
Melanie schlug ein ordentliches Trinkgeld drauf und bezahlte ohne mit der Wimper zu zucken. Prinz Harry bedankte sich mit einem royalen Lächeln.
„Melanie, das ist aber teuer.“ Emma guckte zwischen den Sitzen hindurch nach hinten und hob dankbar das Plastikglas. „Auf dich!“ Mit zustimmendem Gemurmel streckten alle die Hände über ihren Köpfen zusammen: „Zum Wohl, Mädels!“ Melanie grinste: „Was soll’s? Das Geld kommt ohnehin von Jakobs Konto.“ Dann nahm sie einen kräftigen Schluck.
Gut eineinhalb Stunden und zwei Runden Prosecco später landete das Flugzeug in Hamburg. Sandra trödelte beim Aussteigen und bedachte den rothaarigen Flugbegleiter mit einem: „Thank you so much!“ Lilli schubste sie unsanft: „Sandra, du blockierst hier alles. Los raus!“ Sandra ließ sich von Lillis Kommentar nicht beeindrucken. Dafür dankte Prinz Harry Lilli mit einem: „I hope you’ve enjoyed the flight.“
Im Terminal schickte Melanie eine Nachricht an ihre Familie, auch die anderen waren mit ihren Handys beschäftigt.
„So, jetzt wissen alle, dass Brian Air uns nicht mit dem Schleudersitz frühzeitig von Bord geschafft hat. Auf zur S-Bahn!“, trieb Melanie ihre Freundinnen an. Melanie, Lilli und Sandra gingen voraus, während Emma sich bei Marie einhängte, die konzentriert auf ihr Telefon starrte. „Alles okay?“
Marie blickte kurz auf. „Ich habe Johannes Bescheid gegeben. Schließlich sind wir verheiratet!“, sagte sie mit Nachdruck. Emma drückte Maries Arm und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, dann folgten sie ihren Freundinnen.
Eine Viertelstunde später saß das Quintett in der S-Bahn und ließ die Hamburger Vorstadt am Fenster vorbeiziehen. Melanie, Lilli, Emma und Sandra saßen sich gegenüber, Marie belegte die 4er-Sitzgruppe nebenan allein. Sie blickte aus dem Fenster, ohne die Landschaft zu sehen, das Geplauder ihrer Freundinnen nahm sie wie durch einen Schalldämpfer wahr. Ihre Gedanken kreisten um den Abschied von Johannes am Morgen.
„So, ich muss dann los“, hatte Johannes gesagt. Er war vorbeigekommen, um seinen Tennisschläger zu holen, und Marie hatte den Eindruck gehabt, er sei überrascht, sie hier noch zu sehen. Sie bot ihm einen Kaffee an, den er im Stehen trank. Johannes stellte die leere Tasse in den Geschirrspüler. Sie hatte seine Ordentlichkeit immer gemocht.
Marie saß auf einem der Chromstahlhocker an der Theke und fragte in ihre Tasse: „So früh schon unterwegs heute?“
Johannes zerrte an seinem ohnehin perfekten Krawattenknoten: „Ich habe Interessenten für die Weißenstein-Villa. Da möchte ich rechtzeitig vor Ort sein. Ich wünsche dir eine schöne Reise!“ Aber er rührte sich nicht von der Stelle und hielt sich mit beiden Händen an der Marmorarbeitsplatte fest – so, als hätte er Angst.
Wie lächerlich! Er musste doch wissen, dass sie niemals eine Szene machen würde. Maries Magen zog sich zusammen. Mit geschlossenen Augen atmete sie tief durch die Nase ein und blies die Luft langsam wieder aus den Lungen. Dann öffnete sie ihre Lider und sah Johannes direkt in die Augen – nicht fragend, sondern klar und offen. Sein Blick war distanziert, als würde er eine mäßig...
Erscheint lt. Verlag | 19.3.2021 |
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Verlagsort | Ahrensburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Affäre • Annehmen • ereignisreich • Freundinnen • Freundschaften • Geheimnis • Humor • Kindheitstrauma • Leidenschaft • Liebe • Loyalität • Mutter-Tochter-Konflikt • prickelnd • Prosecco • Selbsterfahrung • Selbsterkenntnis • Spannung • Toleranz • Vertrauenskrise • Verzeihen • Wendepunkt im Leben |
ISBN-10 | 3-347-24333-1 / 3347243331 |
ISBN-13 | 978-3-347-24333-0 / 9783347243330 |
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