Wodka statt Sherry (eBook)
384 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7534-6856-3 (ISBN)
Susanne Hottendorff ist in Hamburg geboren und aufgewachsen. Nach Beendigung der Schule, absolvierte sie eine Ausbildung zur Bankkauffrau. Es war ihr Traumberuf. Sie arbeitete 30 Jahre bei der großen Sparkasse in Hamburg. Im Jahr 2000 verließen Susanne Hottendorff und ihr Mann Deutschland und zogen nach Südspanien, nach Andalusien an die Küste des Lichts, an die Costa de la Luz. Hier begann sie mit dem Schreiben. Sie erlernte weitere Berufe und nutzte so die neu gewonnene freie Zeit. Sie hat eine Ausbildung zur Fachkosmetikerin, zur Heilpraktikerin, zur Psychologischen Beraterin und zur Entspannungspädagogin absolviert. Jetz sind Susanne und Claus gerade dabei wieder nach Norddeutschland zurückzukehren.
In Chiclana
In einer dieser Touristen-Charter-Maschinen aus Hamburg saß an diesem sonnigen Morgen Peter Zwirner. Er war Makler und kam mit einer schwierigen Aufgabe nach Chiclana. Er hatte einen Auftrag eines Russen im Gepäck. Er sollte sich nach Objekten umschauen, die man erwerben konnte. Gewisse Bedingungen und ein gewisser Zustand der Objekte waren Peter Zwirner vorgegeben. Und sein erstes Objekt lag in Sancti Petri, einem Stadtteil Chiclanas. Peter war klar, er konnte alleine hier nichts erreichen. Er war deshalb zuerst einmal auf der Suche nach einem Gegenüber. Ein Makler, der Spanien kannte, der wusste, wie es hier ablief und, das war besonders schwierig, der Deutsch sprach. Denn Peter Zwirner sprach kein Spanisch. Im Vorfeld noch in Hamburg hatte Peter das Internet durchforstet und war dabei auf einen Carlos getroffen. Seine Website war in Spanisch und Deutsch. Und es waren kaum Fehler in der deutschen Sprache. Entweder Carlos hatte Kontakte oder er selbst sprach Deutsch. Nun war Peter nicht auf blauen Dunst nach Chiclana geflogen, sondern er hatte im Vorwege einfach mal bei dem Makler angerufen und um ein Gespräch gebeten. Und er hatte Glück! Carlos sprach Deutsch. Nun wollte er sich an diesen Carlos ran machen und ihn davon überzeugen, künftig mit ihm und seinem Partner zusammenzuarbeiten. Da die Gier bekanntlich das Hirn frisst, rechnete sich Peter gute Chancen bei Carlos aus.
Nachdem er sein Zimmer in einem kleinen Hotel in El Colorado bezogen hatte, rief er vom dortigen Telefon Carlos an. Er verabredete sich mit dem spanischen Makler, ohne ihm zu sagen, wer er war und was er von ihm wollte. Carlos witterte ein Geschäft und sagte zu.
Sie wollten sich am späten Nachmittag in einer Bar in Chiclana treffen. Peter wusste noch nicht genau wo, das ließe sich jedoch schnell herausfinden. Dank dieser kleinen wunderbaren Smartphones bewegte sich Peter schnell und zielsicher in der ihm so fremden Stadt.
Die Bar lag etwas abseits des Stadtzentrums, weil man dort besser parken könne, hatte Carlos ihm erklärt. Er hatte Recht, ein großer Parkplatz lag direkt an der Bar und es standen dort auch schon einige Fahrzeuge, als Peter eintraf. Er schloss seinen Leihwagen ab und betrat die Bar. Einige Köpfe erhoben sich und ein Mann stand auf und kam auf Peter zu.
„Hola! Peter Zwirner? Sind wir verabredet?“, fragte der Fremde.
„Ja! Prima. Ich bin Peter Zwirner. Und Sie sind Carlos? Der Makler?“, hakte Peter nach.
Carlos zog einen Stuhl zur Seite und bat Peter dort Platz zu nehmen. Er stellte sich noch einmal offiziell vor und erklärte, er wäre ein guter und seriöser Makler, der hier seit Jahren erfolgreich arbeiten würde.
Peter wunderte sich, denn er würde sich nie so bei einem Fremden vorstellen. Nur wer nicht seriös wäre, würde es behaupten! Einige Falten bildeten sich auf Peters Stirn, dennoch blieb er natürlich bei Carlos, er hatte ja auch keine andere Wahl. Deutschsprechende Makler gab es hier eben nicht wie Sand am Atlantik!
„Wie kann ich helfen? Worum geht es?“, fragte Carlos und setzte einen Satz hinzu.
„Übrigens, wir duzen uns hier. Also einfach Carlos.“
Peter Zwirner nickte und wunderte sich erneut.
„Ja also, ich suche einen Geschäftspartner. Einen Makler, mit dem ich, besser gesagt, wir, künftig so einige Geschäfte machen können. Ich bin auf Sie, nein, ich bin auf dich getroffen, weil du Deutsch sprichst und ich eben kein Spanisch!“
„Gut. Ich habe einen spanischen Vater und eine deutsche Mutter. Ich lebe jedoch schon immer hier in Chiclana und kenne mich daher sehr gut aus!“
„Prima. Das haben wir geklärt. Ich möchte ein Objekt für einen Klienten in Deutschland erwerben. Es kann 800.000 € kosten. Wir sprechen also nicht von klein-klein. Und du würdest 100.000 € Provision für die Hilfe bei der Abwicklung erhalten. Das ist jedoch erst einmal der erste Auftrag. Es werden weitere Objekte folgen.“
Peter Zwirner machte eine Sprechpause. Es war gut diese Info bei Carlos ankommen zu lassen und er wollte auch beobachten, wie Carlos darauf reagierte. Der Spanier setzte sich aufrecht in den Stuhl, richtete seine Haare mit der linken Hand und holte tief Luft.
„Ja. Damit kann ich was anfangen. Du bist genau an den Richtigen geraten. Das schaffen wir!“, erklärte er, streckte seine Brust hervor und grinste.
Peter Zwirner schaute ganz genau, wie Carlos reagierte, er wusste gerne, wie seine Partner in Job tickten.
„Und hast du Objekte, die für meinen Klienten infrage kommen? Ich habe Vollmacht, das zu entscheiden. Also keine Zeit verlieren. Es gibt doch in Spanien diesen Spruch, morgen geht auch noch, oder so ähnlich. Wenn du mit mir Erfolg haben möchtest, dann geht das nur, wenn du flott arbeitest und dich an unsere Absprachen hältst. Ich brauche einen verlässlichen Partner und meine Partner in Deutschland und in anderen Ländern verstehen keinen Spaß! Haben wir uns da verstanden?“, beendet Peter die kleine Ansprache, von der Carlos schon ein wenig beeindruckt schien.
Er stand wortlos auf, zog aus der Hosentasche einen Geldschein und ging damit zum Tresen. Sie hatten beide einen Espresso getrunken. Dann kam er zu Peter zurück und erklärte.
„Dann sollten wir keine Zeit verlieren, lass uns in mein Büro fahren. Dort zeige ich dir Objekte. Ich habe mindestens drei im Auge, die passen könnten.“
Er nickte Peter zu und verließ die Bar. Zielstrebig ging er zu einem alten Seat und öffnete die Fahrertür.
„Fährst du bei mir mit? Ich setze dich dann hier wieder ab. Dein Wagen steht hier gut und sicher.“
Carlos stieg ein und öffnete die Beifahrertür, damit Peter einsteigen konnte. Ohne weitere Erklärung fuhr Carlos los. Peter bemerkte Carlos Unsicherheit. Spanische Männer können wohl nicht mit klaren Ansagen von Ausländern umgehen, dachte Peter. Er grinste, Carlos bemerkte es glücklicherweise nicht. Er fuhr zügig, jedoch sicher einige Minuten später hielt er vor einem Tor. Er hupte zweimal kräftig, dann wurde das Tor aufgeschoben. Carlos fuhr auf das Grundstück. Sie standen auf einer betonierten Auffahrt. Er schaute auf ein kleines, altes Haus vor dem eine Bank stand. Der Vorbau des Hauses war mit Pflanzen zugestellt. Peter schüttelte sich, er stellte sich gerade vor, wie viele Krabbeltiere sich darin befanden, alle auf dem Weg ins Haus!
„Komm rein. Wir gehen in mein Büro.“
Carlos ging voraus. Schnellen Schrittes, damit Peter nicht so viel zu sehen bekam.
Sie betraten einen kleinen Raum, vielleicht 10 qm, in dem ein Schreibtisch stand. An der Wand war ein Regal angebracht, in dem zahlreiche Ordner standen und es roch stark nach Qualm. Carlos schien ein Raucher zu sein, das bestätigte auch der volle Aschenbecher auf dem Tisch.
Carlos forderte Peter auf, sich auf den Stuhl zu setzen, dem er ihm hinschob. Er selbst hatte sich direkt vor seinen Computer gesetzt. Er schaltete das Gerät ein und beide schauten erwartungsvoll auf den Bildschirm.
„Das dauert etwas. Geht hier nicht so schnell.“
Peter nickte nur und schaute sich im Raum um. Außer einigen Flecken an der Wand und einem gewissen Chaos auf dem Schreibtisch entdeckte er nur noch eine Digitalkamera, die in dem Regal lag. Sicher nutze Carlos sie für seine Objekte, dachte Peter. Endlich war auch der Computer einsatzbereit.
Carlos öffnete einige Seiten und gab dazu Erklärungen ab. Dieses Haus liegt hier, dieses Objekt hat einen Pool, dieses Haus hat das... und so weiter.
„Mir wäre es am liebsten, wir würden hinfahren und uns die Objekte anschauen. Ich weiß was mein Kunde sucht. Bilder reichen mir nicht. Spricht etwas dagegen?“, fragte Peter Zwirner und stand wieder auf.
Er wollte sich hier gar nicht lange aufhalten.
„Ich muss erst Termine machen. Wir können da nicht einfach so hinfahren. Da wohnen Menschen, das macht man hier so.“
„Dann mach das. Ich bin genau eine Woche hier. Dann fliege ich zurück nach Hamburg. Bis dahin muss alles stehen. Sonst war es dein erster und letzter Auftrag.“
Damit ging Peter hinaus und blieb am Seat stehen. Es dauerte einen Moment bis Carlos kam. Sicherlich hatte er erst seinen Computer runter geladen, dachte Peter und schüttelte seinen Kopf. Die Fahrt zurück zur Bar erfolgte schweigend. Als Carlos den Wagen auf dem Parkplatz abstellte, reichte Peter ihm eine Visitenkarte.
„Hier ist meine Telefonnummer. Ruf mich an, wenn du die Termine hast.“
Dann stieg er wortlos aus. Peter wartete bis Carlos abgefahren war, erst dann stieg er in seinen Leihwagen ein. Carlos musste nicht alles wissen. Das war etwas, was ihn seine Geschäftspartner aus Russland gelehrt hatten!
Da Peter an einem Freitag in Chiclana angekommen war, rechnete er nicht damit, dass es für das Wochenende Termine geben würde. Er sollte Recht behalten. Am Montag rief Carlos an und teilte ihm die Besichtigungstermine mit. Zwei für Dienstag und einen weiteren Termin hatte er für Mittwoch gemacht. Peter Zwirner hatte die freien Tage genutzt und sich in der Gegend umgesehen. Es gefiel ihm und er dachte, dass seine Geschäftspartner aus Hamburg genau wussten, warum...
Erscheint lt. Verlag | 9.3.2021 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
ISBN-10 | 3-7534-6856-8 / 3753468568 |
ISBN-13 | 978-3-7534-6856-3 / 9783753468563 |
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