Bildung (eBook)

Alles, was man wissen muß
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
704 Seiten
Goldmann (Verlag)
978-3-641-26308-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bildung -  Dietrich Schwanitz
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Unser Wissen ist im Umbruch, unser Bildungssystem in der Krise, der Ruf nach einem Kanon wird immer lauter. Dieses Handbuch bietet umfassende Neuorientierung hinsichtlich der Kernbestände unserer Kultur. Im ersten Teil 'Wissen' präsentiert Dietrich Schwanitz 'alles, was man wissen muß', um das 'Bürgerrecht' im Land der Bildung zu erwerben. Im zweiten Teil 'Können' geleitet Schwanitz den Leser unter anderem durch das 'Haus der Sprache', die Welt des Buches und der Schrift und bietet inspirierende Länderkunde. Eine Zeittafel, informative Kürzestfassungen von 'Büchern, die die Welt verändert haben', Tipps zum Weiterlesen und ein ausführliches Namenregister erhöhen den Gebrauchswert dieses Kompendiums.

Dietrich Schwanitz, geboren 1940, stammt aus dem Ruhrgebiet und wuchs bei mennonitischen Bergbauern in der Schweiz auf. Er studierte Anglistik, Geschichte und Philosophie in Münster, London, Philadelphia und Freiburg. Von 1978 bis 1997 lehrte er als Professor für Englische Literatur an der Universität Hamburg. Mit seinen Romanen 'Der Campus' (1995) und 'Der Zirkel' (1998) erreichte der Chefkritiker deutscher Hochschulpolitik ein Millionenpublikum. Sein Wissenshandbuch 'Bildung' (1999) entwickelte sich zum Top- und Longseller. Dietrich Schwanitz verstarb im Dezember 2004.

ÜBERSICHT


Teil 1: Wissen

Einleitung über den Zustand der Schulen und des Bildungssystems, die man ohne weiteres überspringen kann

Hier schildern wir den deprimierenden Zustand der deutschen Schulen als Hintergrund dafür, daß der Sinn für Geschichte amputiert und die Orientierung an sprachlichen Normen und literarischen Standards aufgegeben wurden. Danach gehen wir auf die Notengebung ein, erläutern die Möglichkeiten der Schüler, alles mit allem zu kompensieren, so daß es zu einer Vermischung von Wichtigem und Unwichtigem kommt, und schildern die Hilflosigkeit und das Elend der Lehrer, die in ihrer schweren Aufgabe von den Kulturpolitikern im Stich gelassen wurden. Anschließend schildern wir die Konsequenzen, die das für die einzelnen Fächer hat, und leiten daraus unsere Schlüsse für die eigene Darstellung ab.

Die Geschichte Europas

Die Erzählung beginnt mit den beiden wichtigsten Quellen unserer Kultur:den Berichten vom griechischen Götterhimmel, der Belagerung Trojas und den Irrfahrten des Odysseus sowie mit der Hebräischen Bibel. Sie schildert die erstaunlichen kulturellen Erfindungen Athens wie die Philosophie, die Demokratie, die Kunst und das Theater, geht dann zur römischen Geschichte über, verfolgt den Übergang von der Republik zum Kaisertum, beschreibt die Krise des Imperiums und die Christianisierung sowie den Untergang des Reiches in der Völkerwanderung der Germanen und der Araber und die Entstehung des Lehnswesens im Frankenreich. Die Darstellung des Mittelalters orientiert sich an exemplarischen Strukturen und konzentriert sich auf die Lebensformen des Klosters, der Stadt, des Rittertums etc. und vermittelt so einen Eindruck vom religiösen Erleben, der hierarchischen Gesellschaft und dem mittelalterlichen Weltbild.

Bei der Darstellung der Renaissance bewundern wir die großen Künstler und verfolgen die Entstehung des neuzeitlichen Europa aus der Reformation und den Glaubenskriegen. Von da ab orientieren wir unsere Erzählung am Prozeß der Modernisierung, die auf drei verschiedenen Wegen erfolgte: dem liberal-parlamentarischen in England, den USA, Holland und der Schweiz, dem der aus dem Absolutismus geborenen Revolution in Frankreich und dem der autoritären Modernisierung von oben in Preußen und Rußland. Dieser Prozeß wird anhand der Geschichte der modernen Staaten nachgezeichnet, wobei ein besonderer Akzent auf der Entwicklung Englands liegt, weil hier die politischen Institutionen erfunden werden, die wir selbst übernommen haben. Der letzte Teil schildert Europas Weg in die Katastrophe, die in den finstersten Tyranneien gipfelte, die je die Welt in Schrecken versetzt haben, und landet schließlich bei dem kulturellen Neubeginn, der damit nötig wird.

Die europäische Literatur

Hier beschäftigen wir uns zunächst mit der Formensprache der Literatur, die aus zwei Koordinaten gewonnen wird: der Stilhöhe und den Verlaufsformen der dargestellten Geschichten. Dann diskutieren wir anhand der Biographie Goethes die Form des Bildungsromans und den Zusammenhang von Biographie und Bildung, was diesen Abschnitt in den Rang eines verspäteten Vorworts des Bildungshandbuches erhebt. Als nächstes folgt die Darstellung bedeutender Werke der europäischen Literatur, wodurch nebenbei eine kleine Geschichte des Romans abfällt. Nach einer einleitenden Abhandlung über den Zusammenhang von Genie und Wahnsinn erleben wir ein Theaterstück, das in einer Irrenanstalt spielt. Darin diskutieren fünf Insassen, die sich für die Dramatiker Shaw, Pirandello, Brecht, Ionesco und Beckett halten, das moderne Drama, während ihr Dialog die dramatischen Formen vorführt, die sie selbst erfunden haben: das Diskussionsstück, das Meta-Drama, das Lehrstück, das absurde Drama und die metaphysische Farce.

Die Geschichte der Kunst

Eine Art Museumsbesuch führt uns zuerst durch die Stilgeschichte der Romanik und Gotik, der Kunst der Renaissance, des Barock, des Rokoko, des Klassizismus und der Romantik bis zum Impressionismus und macht uns mit dem Werk der wichtigsten Maler bekannt. Dann bringt uns ein Fahrstuhl in die Abteilung für Moderne Kunst, die in einem Modell des Museums im Museum untergebracht ist. Dort geht es nicht mehr darum, sich andächtig in die Werke der Kunst zu versenken, sondern neu sehen zu lernen. Das wird mit Hilfe von Paradoxen, Rätseln, Filmvorführungen, Diavorträgen und Bildbeschreibungen bewerkstelligt, die eine Ahnung davon vermitteln sollen, daß die moderne Kunst das Werk in einen Prozeß der Beobachtung verwandelt.

Geschichte der Musik

Dieses Kapitel führt in die Grundlagen der Musiktheorie ein und macht mit ein paar technischen Begriffen bekannt. Nach einer Darstellung der pythagoreischen Weltmusik und der mittelalterlichen Musik werden die Leistungen der großen Komponisten von Händel bis Schönberg gewürdigt sowie einiges aus ihren Biographien erzählt.

Große Philosophen, Ideologien, Theorien und wissenschaftliche Weltbilder

Zunächst stellen wir die wichtigsten Philosophen und ihre Entwürfe unter dem Aspekt der uns heute noch interessierenden Fragen vor: Descartes, Hobbes, Locke, Leibniz, Kant, Hegel, Schopenhauer, Marx, Nietzsche, Heidegger. Dann diskutieren wir die Ideologien und Theorien, die heute den intellektuellen Meinungsmarkt beherrschen wie Marxismus, Liberalismus, Kritische Theorie, Diskurstheorie, Dekonstruktivismus, Psychoanalyse; schließlich versuchen wir, uns ein Bild vom Fortschritt der Wissenschaft zu machen, und gehen auf die wissenschaftlichen Konzepte ein, die unser Weltbild besonders geprägt haben.

Zur Geschichte der Geschlechterdebatte

Zum zivilisatorischen Mindeststandard gehört, daß man sich mit den Grundpositionen der Geschlechterdebatte auskennt. In diesem Kapitel wird deshalb gezeigt, wie das Verhältnis zwischen biologischem Geschlecht und sozialer Rolle sich im Laufe der Geschichte ändert; wie diese Änderungen vom Funktionswandel der Familie abhängen; und wie daraus die Frauenbewegung mit ihrem Kampf um politische und rechtliche Gleichberechtigung und der Feminismus mit dem Programm einer Änderung der kulturellen Symbolsysteme entstanden sind. Dabei wird festgestellt, daß sich das zivilisatorische Niveau bei wachsendem Einfluß der Frauen in der Geschichte immer gehoben hat.

Teil 2: Können

Einleitung über die Regeln, nach denen man unter Gebildeten kommuniziert; ein Kapitel, das man auf keinen Fall überspringen sollte

Zur Bildung gehört nicht nur Wissen, sondern auch die Fähigkeit, Bildung als soziales Spiel zu beherrschen. Unsere Analyse zeigt, daß die Regeln dieses Spiels äußerst paradox und schwer durchschaubar sind, weshalb sie in anderen Handbüchern noch nie behandelt wurden.

Das Haus der Sprache

Da nichts so viel über die Bildung eines Menschen verrät wie seine Sprache, werden hier Hinweise für einen souveränen Umgang mit der Sprache gegeben. Diese Empfehlungen betreffen das Verständnis von Fremdwörtern, die Fähigkeit, zwischen mündlichem und schriftlichem Sprachgebrauch mühelos zu wechseln, Dinge umzuformulieren und sich einen Einblick in die Struktur der Sprache zu verschaffen. Danach wird gezeigt, daß die Produktivität der Sprache aus der erotischen Beziehung zweier Prinzipien herrührt: des Satzbaus und des Lexikons der Wortklassen; und wie daraus dann all die Stammbäume, Metaphern-Ehen und poetischen Clanbrüderschaften entstehen, die das Haus der Sprache bevölkern.

Die Welt des Buches und der Schrift

Wir zeigen zu Beginn dieses Kapitels, wie wichtig die Metamorphose (Umwandlung) der Sprache von der Rede zum Text für unsere Bildung ist. Und wir äußern unser Bedauern darüber, daß das Fernsehen die dabei erworbene Fähigkeit der Sinnstrukturierung ebenso wie die Gewohnheit des Lesens zerstört und daß die Schulen trotzdem den Anteil des Schriftlichen zugunsten des Mündlichen bei der Leistungsbemessung reduzieren. Dann führen wir den Leser in die Welt der Bücher ein, geben Tips hinsichtlich des Umgangs mit Buchhändlern und Bibliothekaren, beschreiben die psychischen Selbstschutztechniken bei der Konfrontation mit Tausenden von Büchern und geben Empfehlungen darüber ab, wie man aus einem Buch mit möglichst wenig Aufwand möglichst viele Informationen herauspressen kann.

Zuletzt erläutern wir noch einige Typen des Feuilletons.

Länderkunde für die Frau und den Mann von Welt

Da Bildung inzwischen die Teilnahme an einer internationalen Öffentlichkeit mit einschließt, beschäftigt sich dieses Kapitel mit Verhaltensstandards und Umgangsformen in den verschiedenen westlichen Ländern. Aus der deutschen Geschichte wird begründet, warum bei uns der zivilisierende Einfluß der Frauen einer höfischen und großstädtischen Gesellschaft nicht zum Zuge kam und deshalb der Verhaltensstil sich an männlich geprägten Rollen orientierte, mit dem Ergebnis, daß er durchweg weniger liebenswürdig ist als bei unseren Nachbarn. Vor diesem Hintergrund werden die Verhaltensstile der jeweiligen Länder mit Bezug auf ihre historischen Besonderheiten erklärt. Dabei behandeln wir die USA, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Österreich, die Schweiz und Holland.

Intelligenz, Begabung und...

Erscheint lt. Verlag 22.3.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Allgemeinwissen • Bildung • Bildungssystem • eBooks • Europäische Geschichte • Freud • Handbuch • haus der sprache • Kompendiums • können • Kultur • Kunst • Länderkunde • Nachschlagewerk & Wissen • Philosophie • Ratgeber • Selbsterkenntnis • Tipps • Wissen • Zeittafeln
ISBN-10 3-641-26308-5 / 3641263085
ISBN-13 978-3-641-26308-9 / 9783641263089
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