Zukunftsrepublik (eBook)

80 Vorausdenker*innen springen in das Jahr 2030
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
349 Seiten
Campus Verlag
978-3-593-44665-3 (ISBN)

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Zukunftsrepublik -
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Um ein Land zukunftsfähig zu machen, braucht es vor allem eines: kreative Köpfe, die über das Morgen hinausdenken. Darum haben die Herausgeberinnen und Herausgeber 80 herausragende Persönlichkeiten zusammengebracht, die unsere Zukunft mit ihren Ideen entscheidend prägen werden. Das Buch ist ein Feuerwerk an Zukunftsvisionen, persönlichen Einschätzungen und Wegweisern für die sechs Kategorien Bildung, Wirtschaft, Arbeit, Gesundheit, Politik und Gesellschaft. Die Autorinnen und Autoren (in alphabetischer Reihenfolge): Patrick Adenauer, Anna Alex, Mohanna Azarmandi, Susanne Bachmann, Anne Kjaer Bathel, Jan Heinrich Bathel, Danyal Bayaz, Sebastian Borek, Bettina Borisch, Saskia Bruysten, Philipp Depiereux, Gregor Ernst, Julia Freudenberg, Jenny Friese, Christoph Giesa, Alexander Giesecke, Maja Göpel, Julius de Gruyter, Neil Heinisch, Diana Heinrichs, Achim Hensen, Anna Herrhausen, Eckart von Hirschhausen, Verena Hubertz, Thomas Jarzombek, Thurid Kahl, Tatjana Kiel, Fabian Kienbaum, Irène Kilubi, John Kornblum, Daniel Krauss, Horst Krumbach, Johanna Langemeyer, Florian Langenscheidt, Sabrina Lechler, Dominique Leikauf, Lilli Leirich, Diana zur Löwen, Florian Mann, David Matusiewicz, Natalie Mekelburger, Christian Miele, Philipp Möller, Marie-Christine Ostermann, Christoph Ploß, Nils Reichardt, Hanno Renner, Christina Richter, Andreas Rickert, Silke Rickert-Sperling, Christine Rittner, Jörg Rocholl, Sarna Röser, Raoul Roßmann, Christian W. Scheiner, Thomas Schindler, Axel Schmittknecht, Nicolai Schork, Hauke Schwiezer, Maria Sievert, Nina Smidt, Felix Staeritz, Johanna Strunz, Laetitia Stuchtey, Sonja Stuchtey, Düzen Tekkal, Frank Thelen, Christian Tidona, Laura Tönnies, Géraldine Ulrichs, Anna Viegener, Johannes Vogel, Christian Vollmann, Ute Elisabeth Weiland, Yasmin Weiß, Céline Flores Willers, Bart de Witte, Miriam Wohlfarth, Anna Yona, Larissa Zeichhardt, Klaus Zeppenfeld Marie-Christine Ostermann (Rullko), Céline Flores Willers (The People Branding Company), Miriam Wohlfarth (RatePay), Daniel Krauss (FlixBus), Dr. Andreas Rickert (Phineo) und Hauke Schwiezer (Startup Teens) unterstützen die Startup Teens, die reichweitenstärkste digitale Bildungsplattform für Unternehmertum und Coding in Deutschland.

Marie-Christine Ostermann ist geschäftsführende Gesellschafterin des Lebensmittelgroßhändlers Rullko Großeinkauf GmbH & Co. KG und führt seit dem Jahr 2006 das Familienunternehmen in vierter Generation. Céline Flores Willers gehört zu Deutschlands bekanntesten B2B-Influencern auf LinkedIn. Um ihre Expertise im Bereich Personal Branding und Corporate Influencing weiterzugeben, hat Céline die 'The People Branding Company' gegründet. Daniel Krauss ist Co-Founder von Flixbus. Seinen langjährigen Job bei Microsoft - und seinen Firmenwagen - opferte er schließlich für den Aufbau von Europas größtem Fernbusanbieter. Dr. Andreas M. Rickert gründete 2010 PHINEO und führt diesen Think-and-Do-Tank seitdem als Vorstandsvorsitzender. Hauke Schwiezer ist Mitgründer und Geschäftsführer der NGOs Startup Teens und GenZ Talents. Er ist LinkedIn Top Voice und Mitherausgeber des Spiegel-Bestsellers Zukunftsrepublik.

Marie-Christine Ostermann ist geschäftsführende Gesellschafterin des Lebensmittelgroßhändlers Rullko Großeinkauf GmbH & Co. KG und führt seit dem Jahr 2006 das Familienunternehmen in vierter Generation. Céline Flores Willers gehört zu Deutschlands bekanntesten B2B-Influencern auf LinkedIn. Um ihre Expertise im Bereich Personal Branding und Corporate Influencing weiterzugeben, hat Céline die "The People Branding Company" gegründet. Daniel Krauss ist Co-Founder von Flixbus. Seinen langjährigen Job bei Microsoft – und seinen Firmenwagen – opferte er schließlich für den Aufbau von Europas größtem Fernbusanbieter. Dr. Andreas M. Rickert gründete 2010 PHINEO und führt diesen Think-and-Do-Tank seitdem als Vorstandsvorsitzender. Hauke Schwiezer ist Mitgründer und Geschäftsführer der NGOs Startup Teens und GenZ Talents. Er ist LinkedIn Top Voice und Mitherausgeber des Spiegel-Bestsellers Zukunftsrepublik.

Selbstbestimmt, sinnhaft und zukunftsfähig: Arbeitswelt wird Lebenswelt


ANNA YONA

Es ist Juni 2030, der dritte Rekordsommer in Folge. Staub klebt an der Windschutzscheibe des autonomen Sammeltaxis, das mich durch die oberbergische Landschaft zu unserem Tagungshaus fährt. Ich freue mich auf diesen Tag – das erste reale Treffen nach vier Monaten. Diese gemeinsamen Offsites gehören zur DNA unserer Unternehmenskultur, obwohl unsere Zusammenarbeit sonst rein virtuell geschieht. 

Arbeit in der Wissensgesellschaft – entkoppelt von Zeit und Raum


Diese die Gesellschaft durchdringende Entkopplung von Leistung und Präsenz hat viele Veränderungen angestoßen und das Verständnis von Arbeit maßgeblich geprägt. Während Produktivität im Industriezeitalter durch die Dauer der Anwesenheit am Arbeitsort bestimmt wurde, verschob sich der Fokus in der damaligen Wissensgesellschaft zunehmend auf Arbeit als kreative Leistung. Die Konsequenz daraus, Arbeit als Intelligenzleistung von Ort und Zeit komplett unabhängig zu machen, brauchte aber erst den durch die Corona-Pandemie angestoßenen Transformationsimpuls.

Heute ist es undenkbar, dass jemand nach eingebrachter Lebenszeit entlohnt wird. Was zählt, ist die ergebnisorientierte Zusammenarbeit, bei der ausschließlich das gemeinsam definierte und erreichte Resultat zählt, und nicht die Stempeluhr und Zeiterfassung. Sogar der Begriff »Arbeitszeit« wurde bedeutungslos und aus den Arbeitsverträgen gestrichen. Ziele werden transparent definiert und als Teamleistung betrachtet. Boni, Prämien und andere Incentivierungen, die Konkurrenzdenken steigern, wurden im Sinne einer kollaborativen Unternehmenskultur abgeschafft. Wann die Mitarbeitenden arbeiten, ist vollkommen egal. Ebenso unwichtig wurde die Frage, an welchem Ort – ob auf dem Land oder an der spanischen Küste – die Arbeit ausgeführt wird.

Was einer flächendeckend ergebnisorientierten und von Zeit und Raum entkoppelten Arbeitswelt zunächst im Weg stand, war die Tatsache, dass es nach wie vor Arbeiten, meist repetitive, gab, deren Produktivität von der eingebrachten Arbeitszeit abhing. Als immer mehr Personen in den Genuss der Freiheiten wissensbasierter Arbeit kamen und ein bedingungsloses Grundeinkommen Arbeit als notwendiges Übel abschaffte, fanden sich immer weniger Menschen, die noch bereit waren, ihre Lebenszeit gegen monotone Arbeitsinhalte einzutauschen. 

Eine parallel stattfindende exponentielle Entwicklung von künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen und Robotik machte den Mangel an interessierten Arbeitskräften zum Katalysator für eine grundsätzliche Umstrukturierung. Hochautomatisierte Fertigungen, die nur noch von wenigen Spezialisten virtuell betreut werden, selbst fahrende Busse, Bahnen und Taxen, Supermärkte, die einem voll automatisierten Logistikbetrieb gleichen (wer fährt heute noch zum Einkaufen?), und Qualitätskontrollen, die von Bilderkennungssystemen erledigt werden, haben Arbeitsplätze abgeschafft, die früher von Monotonie, Repetition und menschlichen Fehlern geprägt waren. Sogar Diagnostik und Standard-OPs werden längst besser von Computern erledigt.

Auch in der Pflege und Betreuung sind neue Konzepte entstanden. Vieles davon hat sich in den privaten Bereich verlagert. In der Krise haben wir gelernt, wie wichtig Nähe ist – die Zeit mit unseren Liebsten hat neue Priorität erhalten. Gemeinschaftsbetreuung, flexible Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder und Senioren, robotergestützte Pflegeangebote und Mehrgenerationenkonzepte haben die Welt an vielen Stellen wieder in ein Dorf verwandelt. 

Lokales Leben – global vernetzt


Auch der Alltag ist deutlich entschleunigt. Wenn früher unsere Routine von den Systemen beherrscht wurde, die wir aufgebaut haben, um unsere Zusammenarbeit zu gewährleisten – Kinderbetreuung, Arbeitsweg, Präsenszeit am Arbeitsplatz –, bleibt jetzt mehr Raum für die wichtigen Dinge. Allein der Wegfall der Pendelstrecken hat uns eine Woche Lebenszeit im Jahr geschenkt. Der große Ausbau des Straßennetzes seit Ende des Zweiten Weltkriegs ist erstmals rapide zurückgegangen, da der Berufsverkehr abgenommen hat. Viele asphaltierte Flächen wurden zurückgebaut, Straßen verkleinert und mehr auf öffentliche und autonome Mobilität gesetzt. Arbeit ist von überall möglich. Aus jedem ehemals abgelegenen Dorf können Menschen durch gute Videokonferenztechnologie und Holografie an internationalen Veranstaltungen, Konferenzen und Netzwerk-Events teilnehmen. Auch das spart Zeit und ganz nebenbei eine Menge CO2. Allein durch den Wegfall des Berufsverkehrs werden pro Person 15 Tonnen CO2 weniger im Jahr ausgestoßen. Unnötig gewordene Geschäftsreisen sparen jährlich fast 250 Millionen Tonnen CO2 deutschlandweit. Ein Überseeflug für die Teilnahme an einer Klimakonferenz – das klingt im Nachhinein so absurd, wie es immer schon war.

Durch die Verkehrswende und den Ausbau der öffentlichen und autonomen Mobilität sind die ländlichen Gegenden besser angeschlossen. Da der Wohnort nicht mehr durch den Arbeitsplatz definiert ist, sind viele aufs Land gezogen, die Städte sind leerer geworden. Für viele von der damaligen Krise gebeutelte Unternehmen war die Reduzierung von Büroflächen eine willkommene Möglichkeit, Kosten zu sparen. Viele Unternehmen beschränkten ihre Standorte auf wenige Gemeinschaftsbereiche wie Empfangsräume und Co-Working-Plätze. Anstelle der vielen Gewerbeflächen sind grüne Oasen entstanden, die in renaturierte ländliche Gegenden übergehen und ein Netz natürlicher Lebensräume über den ganzen Kontinent ziehen. Dächer, Hausfassaden, ehemalige Autobahnen und Parkplätze haben sich in Biotope verwandelt. Die Stadt ist keine Betonwüste mehr, sondern von Artenreichtum geprägt.

Auch im Arbeitsalltag hat sich vieles verändert. Wer Lust hat, Kolleg*innen zu treffen, kann sich jederzeit zum gemeinsamen Arbeiten im Büro verabreden, aber das kommt kaum noch vor. Die virtuellen Begegnungsmöglichkeiten sind mittlerweile so realistisch, dass es wenig Unterschied macht, ob man den Kaffee online oder offline zusammen trinkt. Vereinsamung im Homeoffice ist längst kein Thema mehr. Anspruchsvollere Meetings wie Brainstormings, strategische Deep Dives oder Produktentwicklung, die von Interaktion, Haptik und kreativem Input profitieren und damit das physische Beisammensein an einem Ort vorausgesetzt haben, funktionieren dank Holografie wunderbar im virtuellen Raum. Andere Meetings sind aufgrund von intuitiver Wissensvermittlung und guten Softwarealgorithmen nicht mehr notwendig. Statt wie damals einen Großteil unserer aktiven Arbeitszeit in Kommunikation zur reinen Informationsweitergabe zu investieren, können wir uns heute komplett unserer kollektiven Intelligenzleistung widmen.

Arbeit 4.0 – geprägt von Sinn, Purpose und Verantwortungsübernahme


Durch die virtuelle Vernetzung und die gemeinsame Bewältigung der Krise sind auch im Kopf Grenzen gefallen. Mit der ortsunabhängigen Zusammenarbeit begannen sich die Recruiting-Prozesse zu öffnen – Fachkräfte wurden überregional und schließlich international gesucht. Teams wurden bunter und diverser. Das Teilen von Wissen und Expertise durch sogenannte Competence Pools und multinationale Forschungs- und Entwicklungsprojekte, an denen viele Firmen beteiligt sind, hat unseren Fortschritt exponentiell beschleunigt. Vorbei sind die Tage von Betriebsgeheimnissen, Ellbogenmentalität und Sicherheitszäunen. Wir haben verstanden, dass wir die wirklich großen Aufgaben der Menschheit nur gemeinsam bewältigen können.

Mit kollektivem Wissen und globaler Vernetzung die wirklich wichtigen Themen voranzutreiben steht mittlerweile im Fokus jeglicher intelligenten Beschäftigung. Lösungen für echte Probleme zu kreieren, zum Wohl der Allgemeinheit beizutragen – das ist etwas, für das es sich lohnt, jeden Tag aufzustehen und wertvolle persönliche Zeit zu investieren. Arbeit ohne Sinn, ohne Identifikation mit der Sache, ohne »Purpose« – das gibt es nicht mehr. Einige Unternehmen sind ganz von selbst verschwunden, weil sie niemanden mehr gefunden haben, der für sie arbeiten wollte. Waffenhersteller, Schlachthäuser und Kohlekraftwerke waren ohne Arbeitskräfte nicht mehr lebensfähig. Konzerne, die wegen fehlender...

Erscheint lt. Verlag 10.2.2021
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Unternehmensführung / Management
Schlagworte Agil • Arbeit • Bildung • Corona • Deutschland • Frank Thelen • gen z • Gesellschaft • Gesundheit • Gründer • influencer • Innovation • Kreativität • new work • Purpose • Schule • Start-up • Startup • Startup Teens • Wirtschaft • Zukunft • Zukunftsfähigkeit
ISBN-10 3-593-44665-0 / 3593446650
ISBN-13 978-3-593-44665-3 / 9783593446653
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