Liebevolles Miteinander (eBook)
160 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7431-2043-3 (ISBN)
Liebe zu den Kindern - Elternliebe - Mutterliebe
Diese drei Arten der Liebe sind eng miteinander verbunden. Unser Leben ist stark geprägt von den ersten Erfahrungen, die wir in der Kindheit und Jugend machen. Das gilt in ganz besonderem Maße für die Zuneigung, die der kleine Mensch in den ersten Lebensjahren erfährt. Bereits während der Schwangerschaft wirken alle Gefühle der Mutter auf das noch Ungeborene - positive Erlebnisse, Vorfreude auf das Baby ebenso wie Angst und Abneigung. Ein erwünschtes Kind wird von Anfang an - also schon bei der Zeugung - geliebt, es erfährt vom ersten Moment des Seins Liebe, fühlt sich angenommen und geborgen.
Für Menschen, die in einer Atmosphäre von Verständnis und Zuneigung aufwuchsen, ist ein Leben in Liebe von vornherein eine Selbstverständlichkeit. Umgekehrt bedeutet dies jedoch nicht, dass eine lieblose Kindheit auch automatisch zu einem Leben ohne Liebe führen muss. Wer Liebe in den ersten Lebensjahren nicht oder nur wenig kennen gelernt hat, der muss vielleicht etwas mehr an sich arbeiten, um die eigene Liebesfähigkeit zu entdecken, kann aber vielleicht gerade deshalb Zuneigung intensiver erleben. Andererseits ist eine liebevolle Kindheit keineswegs die Gewähr dafür, dass das weitere Leben ganz ohne eigenes Zutun auch in puncto Liebe erfüllt sein wird. Vielleicht erwirbt sich derjenige, der mehr an sich arbeiten muss, ein tieferes Bewusstsein.
Das kleine Kind entdeckt in den ersten Lebensjahren, dass es geliebt wird, ohne etwas dafür tun zu müssen. Die Liebe der Mutter bedeutet für das Kind alles: Sicherheit, Zufriedenheit, Harmonie. Liebt die Mutter ihr Kind hingegen nicht, so fehlt dem Kleinen etwas Elementares - das wirkt sich aus bis hin zur körperlichen Entwicklung eines Kindes. Geliebte Kinder gedeihen prächtig, entwickeln sich körperlich, geistig und seelisch schneller und besser als ungeliebte. Das Kind reagiert auf die Liebe, die es von den Eltern geschenkt bekommt; es ist freundlich und fröhlich.
Später entdeckt das Kind dann, dass es selbst etwas dafür tun kann, um Zuneigung zu erhalten, beispielsweise Wohlverhalten zeigen oder kleine Geschenke machen. Diese Phase ist eine entscheidende Stufe in der Entwicklung eines Menschen. Bei der kindlichjugendlichen Liebe spielt das Geliebtwerden noch die wichtigste Rolle - oft durch die Erziehung maßgeblich gefordert. »Bist du lieb und brav, machst deine Hausaufgaben richtig, wäschst deine Hände vor dem Essen ... dann haben dich Mami und Papi auch lieb.«
Die Fähigkeit zu lieben ist einem Reifungsprozess unterworfen: Vom kindlichen passiven Gefühl des Geliebtwerdens bis zum aktiven Gefühl des Liebens ist es ein langer Weg. Viele Menschen bleiben in der kindlichen Phase ihr ganzes Leben stecken. Solche ich-bezogenen Gefühle zur Befriedigung eigener Bedürfnisse werden gern mit Liebe verwechselt.
Die attraktive Jutta war mit ihren 35 Jahren emotional am Ende. Eine Beziehung nach der anderen scheiterte. Mit Peter ging sie jedes Wochenende segeln, obwohl ihr Herz mehr für das Gebirge schlug; für Franz ließ sie sich ihre langen, blonden Haare kurz schneiden und rot färben; für Willi lernte sie Spanisch. Egal, welche Anstrengungen sie auch unternahm, um ihrem Partner zu gefallen - halten konnte sie keinen. Jutta ist ein typisches Beispiel für die kindliche Verhaltensweise, sich Liebe durch Wohlverhalten zu erwerben. Viele Beziehungen funktionieren sogar nach diesem Verhaltensmuster - Liebe, wie wir sie verstehen, ist das allerdings nicht.
Die Bedeutung der elterlichen Liebe für die Entwicklung des Kindes ist inzwischen wissenschaftlich unbestritten. Doch sollte sich diese Erkenntnis noch mehr in allen Bevölkerungsschichten durchsetzen. Dank der vielfältigen Verhütungsmethoden ist es heute möglich, sich aus Liebe für ein Kind zu entscheiden. Mit einem verantwortlichen Verhalten, das heißt, einer bewussten Entscheidung für ein Kind, können Unglück und Leid reduziert werden.
Stellen Sie sich nur vor: Eine Welt - bevölkert von geliebten Kindern! Auch wenn es heute noch als eine Utopie erscheint, so trägt doch jeder von uns mit seinem Handeln dazu bei, was in dieser unserer Welt geschieht. Kleine Veränderungen können große Wirkungen erzielen!
Meist werden aus Kindern eines Tages Eltern - so setzt sich der Kreislauf fort: Kinder, die Liebe erfahren haben, die gelernt haben, selbst zu lieben, können ihre Gefühlsfähigkeit wiederum an die eigenen Kinder weitergeben. Auch können sie ihre Eltern lieben und damit einen Kreislauf der Liebe innerhalb der Familie schließen. Wer sich selbst liebt, kann viel mehr Liebe und Wärme vermitteln und an die Umwelt und natürlich besonders an die eigenen Kinder weitergeben.
Wir wollen die Mutterliebe hier nur kurz erwähnen. Die Selbstlosigkeit, mit der eine Mutter ihr Kind liebt, und die große Bedeutung, die diese ersten Gefühle im Leben eines Menschen haben, unterscheidet die Mutterliebe von allen anderen Formen und Ausdrucksweisen der Liebe. Sie gilt als die heiligste Liebe und wird in der Person der Mutter Gottes in den meisten großen Religionen, besonders in der christlichen Kirche, verehrt.
Platonische Liebe
Diese Form der Liebe erlebt zurzeit eine Renaissance: Vermutlich als eine Reaktion auf die jahrelange Überbetonung der Sexualität kommt die platonische Liebe wieder in Mode. Es gibt Paare, die von einer neuen Dimension in ihrer Beziehung berichten, nachdem sie sich für eine Liebe ohne Sex entschieden haben. Spannungen und Missstimmungen, die sich wegen unterschiedlicher sexueller Bedürfnisse und Wünsche ergeben hatten, lösten sich sozusagen in nichts auf. Jeder muss für sich selbst herausfinden, wie er seine Beziehung gestalten will, welche Bedeutung für ihn die körperliche Liebe hat und ob er überhaupt ohne Sexualität leben möchte. Dies ist eine Entscheidung, die der Einzelne erst einmal für sich alleine treffen muss, um dann zusammen mit dem Partner einen gangbaren Weg zu finden. Harmonie in platonischen Beziehungen ist nur möglich, wenn beide Partner aus tiefstem Herzen dazu bereit sind.
Peter und Lilo waren fünf Jahre zusammen; sie mochten sich und harmonierten in den praktischen Bereichen des Lebens. Differenzen gab es immer nur, wenn es um Sex ging. Lilo hatte nach Peters Aussage einen schier unersättlichen sexuellen Appetit. Er hingegen liebte die geistige Auseinandersetzung, fand Erfüllung im Dialog und war zufrieden mit zärtlichen Kuschelstunden. Er war zwar nicht gegen Sex, konnte aber auch nicht viel Begeisterung dafür aufbringen. Die sexuellen Wünsche Lilos zu erfüllen, ließ immer mehr Zwang und Druck in ihm entstehen. Seine ohnehin geringe Lust am Sex schwand von Monat zu Monat. Gereiztheit, Aggressionen und schwindendes Verständnis für den anderen waren die Folge. Gespräche fanden immer seltener statt. Allmählich wurde die Beziehung zu einer Belastung für beide Seiten. Lilo konnte und wollte nicht auf die körperliche Erfüllung verzichten, Peter konnte nicht mehr tun, als seinen Gefühlen entsprach - eine Trennung in Freundschaft war die beste Lösung für beide. Peter lebt momentan allein, pflegt alte Freundschaften und ist zufrieden. Ob er sich wieder binden will, vermag er noch nicht zu sagen. Er weiß aber, dass für ihn nur eine Partnerin in Frage kommt, für die Sex nicht von entscheidender Bedeutung ist. Lilo holt als versäumt Empfundenes nach - flirtet, lebt ihre Wünsche aus.
Erotische Liebe
Nicht vergessen wollen wir auch die erotische Liebe, die aus dem körperlichen Akt der Vereinigung eine Erfahrung machen kann, die alle Sinne berührt. Erotik ist weit mehr als Sex; Erotik ist ein Zustand auf geistiger, seelischer und körperlicher Ebene, der das Zusammensein mit einem geliebten Partner zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lässt. Erotik kann erlernt und kultiviert werden - kann verzaubern, befreien und in eine andere Welt versetzen. (Siehe Sexualität)
Sowenig wir sagen können, was Liebe genau ist, sowenig können wir ein Rezept für die Liebe anbieten. Doch kann jeder, der es möchte, lernen zu lieben - sich selbst, das Leben, den Augenblick, seine Mitmenschen und einen Partner. Das Objekt seiner Liebe bestimmt jeder selbst. Je besser Sie sich kennen, desto sicherer werden Sie sich für die Art des Lebens und des Liebens entscheiden, die Ihnen gemäß ist, die Ihrem Wesen entspricht und die Sie erfüllt und glücklich macht.
Auch die Ausdrucksformen der Liebe sind unterschiedlich, so wie die verschiedenen Arten der Liebe. Es gibt keine Regeln oder gar Rezepte für die Liebe. Wer jedoch seine Gefühle zulässt und in der Lage ist, sie auch zu zeigen, der kann lernen, seine Liebe auszudrücken. Wie bei der verbalen Kommunikation gibt es hier natürlich auch viele Missverständnisse. Aber jede Erfahrung macht klüger und bringt uns weiter; vorausgesetzt, wir verschließen uns nicht vor ihr.
Liebe zu Gott
Wenngleich von dieser Liebe nicht so viel gesprochen wird, so ist sie doch von existenzieller Bedeutung für unser Leben. Die Liebe zu Gott...
Erscheint lt. Verlag | 12.1.2021 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
ISBN-10 | 3-7431-2043-7 / 3743120437 |
ISBN-13 | 978-3-7431-2043-3 / 9783743120433 |
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