Thema Flugangst (eBook)
200 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-7439-5286-7 (ISBN)
Johannes Holzportz wurde im Dezember 1957 im Eifelstädtchen Nideggen geboren. Nach dem Studium der Verfahrenstechnik zog es ihn und seine Frau wieder zu seinem Heimatort zurück. Hier wurden auch seine beiden Kinder geboren. Nach den verschiedensten beruflichen Etappen schlug der diplomierte Ingenieur den Weg in die Selbstständigkeit ein. Das Unternehmen, das er zusammen mit seiner Frau führt, befasst sich seit mehr als zwei Jahrzehnten mit umwelttechnischen Fragen. Die Begeisterung zu schreiben hat ihn seit Kindesbein begleitet und bis heute nicht wieder losgelassen. In der Vergangenheit veröffentlichte er zahlreiche Artikel in Tageszeitungen und publizierte technische Beiträge in führenden Fachblättern. Während seiner aktiven Zeit in der Kommunalpolitik fungierte er als Pressesprecher seiner Partei. In dem lebendig geschriebenen Buch zum Thema Flugangst, taucht er in die Gefühlswelt der betroffenen Menschen ein, erklärt in leicht verständlicher Weise die Technik des Fliegens und verzaubert den Horror am Himmel in Faszination. Mit dem vorliegenden Buch erfüllt er sich einen lang gehegten Traum, weil nicht nur das Schreiben, sondern auch die Fliegerei zu seinen Leidenschaften zählt.
Johannes Holzportz wurde im Dezember 1957 im Eifelstädtchen Nideggen geboren. Nach dem Studium der Verfahrenstechnik zog es ihn und seine Frau wieder zu seinem Heimatort zurück. Hier wurden auch seine beiden Kinder geboren. Nach den verschiedensten beruflichen Etappen schlug der diplomierte Ingenieur den Weg in die Selbstständigkeit ein. Das Unternehmen, das er zusammen mit seiner Frau führt, befasst sich seit mehr als zwei Jahrzehnten mit umwelttechnischen Fragen. Die Begeisterung zu schreiben hat ihn seit Kindesbein begleitet und bis heute nicht wieder losgelassen. In der Vergangenheit veröffentlichte er zahlreiche Artikel in Tageszeitungen und publizierte technische Beiträge in führenden Fachblättern. Während seiner aktiven Zeit in der Kommunalpolitik fungierte er als Pressesprecher seiner Partei. In dem lebendig geschriebenen Buch zum Thema Flugangst, taucht er in die Gefühlswelt der betroffenen Menschen ein, erklärt in leicht verständlicher Weise die Technik des Fliegens und verzaubert den Horror am Himmel in Faszination. Mit dem vorliegenden Buch erfüllt er sich einen lang gehegten Traum, weil nicht nur das Schreiben, sondern auch die Fliegerei zu seinen Leidenschaften zählt.
3 Start im Schneegestöber – Zwischenfall auf Sitz 5c
Den folgenden Zwischenfall habe ich auf dem internationalen Flughafen der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart erlebt. Der Vorfall ist außergewöhnlich und daher erzählenswert. Von einer Nachahmung muss jedoch eindringlich abgeraten werden!
Es war ein anstrengender Tag und eine sehr kurze Nacht. Zu einem geschäftlichen Termin war ich am Vortag nach Stuttgart geflogen. Es ging um eine wichtige Auftragsvergabe. Besprechungen, Nachkalkulationen und die Überprüfung der technischen Alternativen beschäftigten meine Geschäftspartner und mich bis 3 Uhr nachts. Zeit zu schlafen hatte dabei niemand und mein gebuchtes Zimmer im Hotel, direkt am Stuttgarter Flughafen blieb ungenutzt. Einer meiner Kollegen brachte mich schließlich um 4 Uhr in der Früh direkt zum Terminal des Flughafens. Die Frühmaschine hatte ich bereits am Vorabend gebucht. Sie sollte planmäßig um 6 Uhr starten. Mittags hatte ich bereits den nächsten Termin in Düsseldorf. Danach wollte ich direkt in mein Büro nach Nideggen.
Ich war völlig übermüdet, als ich im Flughafenbus saß, der außer mir noch viele andere Menschen über das Vorfeld zur bereits wartenden Maschine bringen sollte. Es war noch dunkel an diesem Dezembermorgen. Die Beleuchtung der Gebäude, die Befeuerung der Startbahnen und die Lichter der Fahrzeuge verwandelten die gesamte Umgebung jedoch in eine hellwache, quirlige Metropole. Tausende Fluggäste warteten hier bereits auf Ihre Abreise und ebenso viele Menschen kümmerten sich um den reibungslosen Ablauf des Flughafenbetriebes. Bedienstete der Flugsicherung, das Personal an den Check-in Schaltern, die Zollbeamten, die Mitarbeiter der Koffertransporte und der Tankfahrzeuge, die Reinigungskräfte, die medizinischen Teams der Krankenstation, die Arbeitsgruppen des Vorfeldes und die Piloten mit ihren Besatzungen. Alle waren schon seit Stunden auf den Beinen. – Ich auch.
Es war ein kalter Morgen. Schneeflocken wirbelten durch die Luft und im Transferbus liefen die Scheibenwischer ununterbrochen. Das Vorfeld war schon mit Schnee bedeckt, als mir eine krakenartige Enteisungsmaschine auffiel, die ein Flugzeug von Eis und Schnee befreite. Einige Meter weiter wurde eine Boeing 747, ein Jumbo, von einem Flugzeugschlepper aus der Parkposition geschoben, um danach eigenständig über das Vorfeld auf die Startbahn zu rollen.
Die meisten Flugzeuge wurden abgefertigt, damit sie pünktlich um 6 Uhr ihren Flugbetrieb aufzunehmen konnten. Einige wurden betankt, andere beladen und wieder andere standen noch verweist und dunkel in ihren Parkpositionen. Aber auch diese Maschinen würden in den nächsten Stunden abheben, um die verschiedensten Ziele auf der ganzen Welt anzusteuern. Genauso viele würden aber auch im gleichen Rhythmus hier auf diesem Flughafen wieder landen. Ein ständiges Kommen und Gehen, der Puls eines jeden Flughafens!
Der Bus hielt direkt vor der fahrbaren Fluggasttreppe am Bug der Maschine. Diszipliniert und ruhig verließen alle Passagiere den Shuttlebus. Frauen und Männer in dezent vornehmer Kleidung. Aktentaschen oder leichtes Handgepäck in der einen Hand und die Morgenzeitung in der anderen. Überwiegend waren es Geschäftsleute, die an diesem frühen Morgen das Flugzeug nach Düsseldorf betraten. Vielflieger, die mehrmals pro Monat diese bequeme und schnelle Reisemöglichkeit zwischen den Großstädten nutzten. Routinierte Fluggäste, die nichts, kein Sturm, kein Gewitter oder Turbulenzen aus der Ruhe bringen könnte. So jedenfalls war der Eindruck!
Ich stieg die Treppe zum Flugzeug hinauf. Der Schneefall hatte zugenommen. Ein unangenehmer, kalter Ostwind blies mir ins Gesicht, als ein freundlicher Flugbegleiter mir einen guten Morgen wünschte. Ich klopfte die Schneeflocken so gut es ging von meinem Mantel und betrat das Flugzeug.
„Möchten Sie ein Bonbon?“, fragte eine Flugbegleiterin, die mir fröhlich entgegen lächelte, gerade so, als seien wir bei strahlendem Sonnenschein in der Karibik gelandet. Dankend nahm ich an und erhaschte einen Blick in das Cockpit, dessen Tür offenstand. Auf dem linken Platz saß der Flugkapitän und rechts der Co-Pilot. Beeindruckt sog ich den Anblick dieses faszinierenden Arbeitsplatzes in mich ein, bevor ich von den nachfolgenden Fluggästen weitergeschoben wurde.
Von hinten zwängte sich ein Mann mittleren Alters an mir vorbei und schob sich nervös in eine der ersten Sitzreihen. Seine schwarze Aktentasche umklammerte er wie einen frierenden Säugling und kauerte sich mit zugeknöpftem Wintermantel auf Sitz 5c direkt am Gang. Ich hörte, wie er von seinem Nachbarn, der bereits vor ihm den mittleren Platz eingenommen hatte, freundlich begrüßt wurde. „Guten Morgen Herr Kollege“, sagte er, „bei diesem Wetter möchte eigentlich niemand aus dem Haus. Schön, dass Sie es trotz der verschneiten Straßen pünktlich zum Flieger geschafft haben.“ Auch der Herr am Fenster reichte ihm die Hand. „Guten Morgen. Dann wollen wir mal. Unsere Kunden in Düsseldorf warten bereits.“ Der Herr im Wintermantel hockte indes teilnahmslos auf seinem Sitz und umklammerte verkrampft die mitgebrachten Akten. Es hatte den Anschein, als nehme er von seinen Geschäftspartnern keinerlei Notiz.
Auf dem Weg zu meinem gebuchten Platz erinnerte ich mich an jenen Tag, als ich mit einem erfahrenen Fluglehrer eine Schnupperflugstunde in einem einmotorigen Sportflugzeug des kanadischen Herstellers Diamond Aircraft absolvieren durfte. Die Flugschule setzte die zweisitzige Katana DA 20 seinerzeit als Trainingsflugzeug ein. Nach einer mehrstündigen theoretischen Einweisung überflogen wir bei sonnigem Wetter die Nordeifel. Der Fluglehrer übergab mir unmittelbar nach dem Start den Steuerknüppel mit den Worten: „You have Control“. Ich durfte erleben, wie die Maschine gutmütig auf kleine Ruderausschläge reagierte, bei Erhöhung der Geschwindigkeit sofort steigen wollte und beim Drosseln des Motors in den Gleitflug überging. Meine anfängliche Unsicherheit wandelte sich schnell in pure Faszination. Zugegeben, beim Rückflug, kurz vor Erreichen des Flugplatzes übergab ich das Steuerhorn schweißnass aber voller Begeisterung meinem Fluglehrer, der die Maschine routiniert landete.
„Darf ich Ihr Handgepäck in die Ablage legen?“, fragte eine freundliche Flugbegleiterin, als ich meinen gebuchten Platz erreichte. „Oh, vielen Dank.“ Aus meinen Gedanken gerissen, nahm ich am Gang Platz und schnallte mich an. Zu meiner Rechten saß ein gut gekleideter Herr mittleren Alters, der einen freundlichen Guten Morgen wünschte, sich sogleich aber wieder in seine Tageszeitung vertiefte. Der mittlere Platz blieb leer. Die Reisenden hatten ihre Sitze eingenommen, als die Durchsage des Kapitäns, einen der Passagiere völlig aus der Fassung brachte: „Guten Morgen meine Damen und Herren, ich heiße Sie an Bord des Fluges von Stuttgart nach Düsseldorf herzlich willkommen. Leider wird sich unser Start etwas verzögern, da in Düsseldorf heftiger Schneefall herrscht und die Start- und Landebahnen zunächst von Schnee und Eis befreit werden müssen. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt, hier an Bord.“
Die Eingangstür stand noch offen, als es nach der Durchsage in den vorderen Sitzreihen unruhig wurde. Offensichtlich versuchten zwei Fluggäste einen in Panik geratenen Passagier zu beruhigen und ihn daran zu hindern, seinen Sitzplatz zu verlassen. Plötzlich war aus einer dominanten – aber dennoch zittrigen und ängstlichen Stimme zu hören: „Lassen Sie mich los, ich kann hier nicht mitfliegen, wir werden die Landung nicht überleben! Ich steige jetzt aus und komme mit dem Zug nach Düsseldorf.“
Es war der gut gekleidete Herr vom Sitz 5c, der sich eben noch an mir vorbei gedrängt hatte, dabei seine Aktentasche panisch umklammerte, und die er auch jetzt – wo er die Flucht ergriff – um keinen Preis loslassen wollte. Es war der gut gekleidete Herr, der bis zur Durchsage des Kapitäns, apathisch mit zugeknöpftem Wintermantel auf seinem Sitzplatz kauerte.
Die Flugbegleiter waren wie gelähmt, als genau dieser Herr das Flugzeug fluchtartig durch die noch offene Bordtür verließ, und über das Vorfeld im Schneegestöber verschwand.
Mitarbeiter der Flughafensicherung ließen nicht lange auf sich warten. Sie waren über den ungeplanten Ausflug des verängstigten Passagiers sichtlich erbost.
Nach einiger Verzögerung startete die Maschine in Richtung Düsseldorf. Der Schneefall hatte zwischenzeitlich weiter zugenommen und meine Gedanken galten dem Herrn von Sitz 5c, der das Flugzeug in furchtbarer Panik verlassen hatte. Würde er sein Ziel, mit dem Taxi zum Bahnhof, von dort mit der Bahn, dann wieder mit dem Taxi zum vereinbarten Treffpunkt, bei heftigem Schneegestöber wirklich sicherer erreichen?
Im Landeanflug auf Düsseldorf konnte ich erkennen, dass das gesamte Gebiet tief verschneit...
Erscheint lt. Verlag | 23.12.2020 |
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Verlagsort | Ahrensburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur |
Sonstiges ► Geschenkbücher | |
Schlagworte | A 380 • Absturz • Angst im Flugzeug • Angst vor dem Absturz • Angst vor dem Fliegen • Angst vor dem Start • Angst vor der Landung • Boarding • Cockpit • der Flughafen • Fliegen • Flugangst • Flugangst überwinden • Flugbegleiter • Flughafen • Flugzeug • Gangway • gate • Geräusche im Flugzeug • Gewitter beim Fliegen • Landebahn • Landeklappen • Langstreckenflugzeug • Luftloch • Luftlöcher • Piloten • Reisen • Scherwinde bei der Landung • Schlechtwetter beim Fliegen • schubumkehr • Start • Startbahn • Starten im Sturm • Stewadess • Störklappen • Technik der Flugzeuge • Triebwerke • Turbulenzen • Urlaub • warum fliegt ein Flugzeug |
ISBN-10 | 3-7439-5286-6 / 3743952866 |
ISBN-13 | 978-3-7439-5286-7 / 9783743952867 |
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